Guten Morgen zusammen,

ich bin momentan dabei ein bisschen Farbe in mein Foto-leben zu bringen und möchte mit Farbfolien über den Blitzen arbeiten.

ich verwende 4 Nissin Di866 Kompaktblitze und Lee Farbfolien.

Nun weiss ich, dass das Beispielbild im Anhang im Studio und vermutlich mit großen Studioblitzen und Farbfolien entstanden ist - kann mir trotzdem jemand ein paar tipps geben, worauf ich achten sollte um einen solchen Look zu bekommen? Glaubt ihr der Hintergrund wurde nochmal separat in Lila angeblitzt oder ist das nur das Licht welches die Dame auf der linken Gesichtshälfte hat?

Sie hat im rechten drittel inklusive Nase, Wange und rechter Stirn-parite ein helleres Highlight welches mir nicht so farbig wie der rest erscheint. Glaubt ihr das ist einfach auf die Charakteristik des verwendeten Lichtformers zurückzuführen oder könnte hier evtl. noch ein dritter schmaler Lichtformer in einer anderen Farbe, evtl. sogar ohne Farbfolie zum Einsatz gekommen sein?

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Vielen Dank schonmal für eure Antworten.

Valentin

PS: Wenn jemand links zu guten Tutorials, Videos und ähnlichem zu diesem Thema hat - immer gerne her damit :-)

Ich bin wie Robert der Meinung, dass das Vorschlagsbild fotografiert und nicht
geshoppt ist. Ich bin zwar ein schlechter Bildbearbeiter - eine solche Wiirkung
erachte ich als ziemlich heikel.
Nebst den Vorschlägen, dass nur mit der Distanz gearbeitet werden soll,
um die Helligkeit zu steuern, ist für das wiedererstellen eines Effketes es wichtig,
mit einem Belichtungsmesser sowie den Winkeln und Distanzen am Boden
nachvollziehbare Situatuionen präzise zu dokumentieren.

Als Model eignete sich zu Beginn vor allem eine Schaufensterpuppe, die
zickt nicht herum und friert nicht.

Heiner
 

Ganz klar fotografiert, nicht geshopped. Beide Lichter von leicht bis deutlich oberhalb (zu erkennen an den Schatten an Nase, Augen, Fingern, Oberarm und vereinzelt bei den Haaren) und im Winkel zum Gesicht sehr exakt ausgerichtet. Außerdem dürfte zumindest das rote Licht so positioniert sein, dass es nach unten hin leicht abfällt (einfach "höher" zielen), sonst würde die Schulter viel stärker überstrahlen, weil sie näher am Licht liegt.
Die Lichtquellen wirken auf mich nicht riesig, eher in Richtung Normalreflektor oder kleine Softboxen. Nichts, was du nicht auch mit Kompaktblitzen erreichen kannst.

Wenn dir deine Blitze zu unkontrolliert dafür erscheinen, probier es mit einem einfachen Gitter (gibts für etwas Geld zu kaufen oder man bastelt es selbst). Ich hab selbst zur Eigenbauvariante gegriffen, die ist zwar nicht sonderlich hübsch aber erfüllt ihren Zweck, und wenn es nur ist, um zu erkennen, ob man das Geld für vernünftige Gitter ausgeben möchte.

Viel über Lichtführung mit und ohne Farbe lernen kannst du online im Blog von http://strobist.com/ und den meisten dort verlinkten Seiten. Und natürlich durch selber machen. Dafür braucht es meiner Meinung nach auch nicht unbedingt einen Belichtungsmesser, wenn du dir stattdessen die Entfernungen und eingestellte Leistungen zum jeweiligen Bild notierst.

habe es schon ein paar mal gemacht!
ich kann beides bestätigen!
grundlage muss folie sein, der rest passiert in photoshop!

 

super - mal wieder vielen dank für die zahlreichen und guten antworten hier.

dass das demo bild so fotografiert wurde dachte ich mir - dazu sitzen die farben einfach zu exakt...das wäre in photoshop sicher ein ganz schönes gefummel.

nun, ich werde einfach mal rumprobieren denn ich bin in der glücklichen situation dass mein hauptmodel meine freundin ist und die ist sehr geduldig ;-) 

@art-emerge: naja, meine blitze selbst sind halt so unkontrolliert wie kompaktblitze eben sind - wird dann wohl eher an den lichtformern liegen..... mir stehen mehrere Lichtformer zur verfügung. Eine lastolite eazybox (60x60 softbox) - zwei 90 x 25 striplights (ohne grid), ein 50 cm beauty dish mit grid. gehe ich richtig in der annahme dass du mit gitter grids für die lichtformer selbst meinst? oder diese aufsteck grids für den kompaktblitz? davon habe ich 2 aber dann wäre mein lichtformer ja fast überflüssig und ich hätte nur den recht schmalen und harten lichtkegel den der kompaktblitz abgibt....vielleicht hab ich dich aber auch falsch verstanden :-)

ich bin zum glück kein absoluter anfänger mehr in sachen lichtführung aber lerne immer sehr gerne dazu und probiere neue licht setups aus - derzeit hat es mir dieser sehr kontrastige, dunkle look in verbindung mit den farben angeten....was mich eigentlich etwas wundert denn sonst bin ich immer ein freund davon, licht und reflexe in den augen zu haben was im demo bild ja gar nicht der fall ist - zumindest nicht viel - ich schau mich mal auf der strobist seite um, klingt vielversprechend - danke für den link! :-)

und ich bin auch kein freund von lichtmessern den die sagen einem ja "nur" was sie für richtig halten :D - ich arbeite da immer gerne nach dem joel grimes prinzip.....einstellen, testbild machen, schauen wie´s aussieht und mir gefällt und von dort an stück für stück position und stärke des blitzes ändern....ist vielleicht recht aufwändig aber ich finde man lernt auch gut wie sich das licht verhält und bei den verschiedenen positionen und verschiebungen verändert :-)

@Valentin: Das mit den Grids hab ich eher für den Fall gemeint, dass du noch keine Lichtformer besitzt. Mit deiner Ausrüstung sehe ich überhaupt kein Problem, so ein Foto nachzustellen, da ist ja eh so ziemlich alles dabei was man brauchen könnte :-)

ich vermute das mit adob mächtig nach bzw bearbeitet wurde. solch farben bekommt man meiner meinung nicht mit blitzen allein hin. rechts ist ziemlich magentalastig. vor allem ist erstmal die frequenztrennung oder eine andere bearbeitungstechnik angewandt worden. denk das über farbreglern und auftragen über bearbeitungsebenen  die farben erst richtig ihre wirkung erziehlt wurden. allein die dunkelwirkend megantafarben der  haarstrehnen  rechts und auch auf dem kopf sind geziehlt nachbearbeit. wenn man genau hinschaut der strehnen, sieht man die gezielt wirkende manipulierte farbauftragung. den leicht wirkenden lilabläulichen hintergrund zu dem blau im gesicht, denk geht nur eber masken und ebenen, filterregeln und mit unter bewußt gewählten farbauftragen.. schon allein der hell wirkende weiße lichterglanz auf der haut würde nicht mit farbfiltern auf der haut entstehen meiner meinung, wenn filter vor dem blitz wirken die farben denk ich flächend deckend. ich vermute wie gesagt es nur. keine ahnung von all dem. spiel hier nur mit meinen erfahrungen aus meinem intensiven bearbeiten mit dem zu meist von vielen fotografen verteufelten photoshop.

Man kann an das Thema ja auch ein bisschen mit PS rangehen und analysieren: bei einer Entsättigung sieht man die Blitzrichtung ziemlich eindeutig und ist nicht über die Farben abgelenkt. Aus dem Graustufenverlauf sieht man ziemlich deutlich, dass nur ein Blitz von seitlich oben verwendet wurde. Zieht man z.B. eine typische Hautfarbe vom Bild ab, sieht man auf der blauen Seite sogar die Blitzfarbe (helles Blau), da der Hintergrund ja wahrscheinlich neutral war (weiß bis grau). Die Magentafärbung ist nachträglich mit PS aufgemalt, wie Dietmar schon gesagt hat kann man bei starker Vergrößerung Farbverschiebungen sehen, die nur entstehen könnten wenn ein 2. Blitz Lichtstrahlen etwas um die Ecke schiessen könnte. Auch die fast!  reinweisse Nasenspitze (hat aber einen dominierenden Blauanteil) spricht für einen blauen Blitz von rechts oben, Magenta/Rot von rechts kann unmöglich ein bläuliches Spitzlicht ergeben. Für mich ziemlich eindeutig eine blaue Blitzlichtquelle und dann mit Magenta in PS nachgearbeitet.
Wie wärs wenn man mal den Fotografen befragt?

ich lasse den vorrang den erfahrenen profis. guru würd ich nicht sagen. es gibt meisterliche creativleidenschaften von ausleben. unangepast allem und in sich frei. alles andere nennt man epigone. sozusagen unbedeutende  nachahmer.ohne eigenen stil noch eigenen ideen

@chrisdyb: den fotografen habe ich vorhin mal auf facebook angeschrieben ob er was zum setup sagen kann.

er hat ne´n ganz coolen blog in dem er auch immer wieder auf seine techniken (licht setup und retusche) eingeht aber zu diesem bild war leider nichts zu finden - falls es jemanden interessiert, hier der link zu seinem blog: http://www.threevisual.com.au/canberra-photographer-geoff-jones-blog/

und hier die auflösung - geoff hat mir auf fb geantwortet. der ein oder andere von euch lag ziemlich richtig, dennoch ist bei der antwort die ein oder andere überraschung für mich dabei :D :Lighting was actually quite simple. It consisted of two lights with red and blue gels at 45 degree angles to the model. They were both pointed up and bounced off the ceiling. This produced a very softly lit image with no hard shadows, and no catch lights. I didn’t want catchlights, as I wanted the eyes to appear somewhat lifeless. This wasn’t a classic portrait afterall.Post processing was mostly all about colour grading. I use a combination of curves adjustments and selective colour layers. The reds in the initial image were much too intense for my liking, so I used a selective colour layer. I selected the reds in the selective colour window, and brought the blacks all the way to 100. I did the opposite with the blues by bringing the black slider down to -60, and bringing the magenta and yellow all the way to 100. I bumped up the contrast quite a lot, being careful not to oversaturate the image. I always desaturate the image to avoid the added saturation you get from increasing contrast.

die blitze waren AlienBee´s ohne diffusor,nur jeweils einem kleinen 17cm reflektor