Die Ruhe beim Shooting 44

4 years ago
Och, ich sage schon auch mal: "das Licht und die Location sind echt super - nur das Model geht gar nicht!"

Man muss sich allerdings sehr genau überlegen, wem gegenüber man so nen Spruch bringen darf... ^^
4 years ago
@ Moments & Emotions

Man muss immer erst erschaffen, was man fotografieren möchte. ;-)

D.h. viel Kaffee oder Tee trinken, Kekse oder Pizza essen, spazieren gehen... und reden, reden, reden. Mein Rekord liegt bisher bei gut 2h... bis das erste Mal die Kamera ausgepackt wird.

Ich habe auch schon Sets mit den Worten abgebrochen: "lass uns was anderes machen - ich bekomm das gerade nicht gebacken". Dabei fällt mir kein Zacken aus der Krone und auch kein Model ist wegen so etwas je verunsichert oder verärgert gewesen...


Das ist ein komplett anderer Grundansatz, als wie bei mir (und wohl einigen oder vielen Anderen) ein Payshooting ablaufen würde.
2 Stunden essen, trinken, reden ... während jede Min. 1 € Gage fällig wird ? Das "Erschaffen" ist m.E. die Performance in den vereinbarten Looks und Posings, die das Model abzuliefern hat - und diese halte ich bildlich fest.
Bei tfp die Authentizität des Gegenübers zu erleben und diese dann so eindrucksvoll und zutreffend wie möglich festzuhalten ... letztlich kann es auch dafür Konstellationen mit Gage geben. Ein "ich bin und zeige mich, wie ich will" und dafür bezahlt zu werden ... an diesem Punkt komme ich auf Events und Bühnenshows, richte aber auch einen Blick auf die Streetfotografie : Die öffentliche Eigenpräsentation oder eben Selbstdarstellung ... meist aus ganz anderen Gründen erfolgend, aber genau deshalb umso mehr ein tolles Motiv !
4 years ago
Das sind verschiedene Dinge in einem Topf. ;-)

Ob man eine Person portraitieren möchte oder gezielt eine schauspielerische Leistung abrufen - beides sind legitime Ansätze. Und beides hat erstmal nichts damit zu tun, ob Geld fließt oder nicht - ebenfalls beides legitim. Daraus kannst du jetzt alle 4 Kombinationen basteln. :-)

Nur: für eine gezielte Inszenierung muss die Person vor der Kamera das auch _können_. Und meine persönliche Meinung dazu: die meisten Gelegenheits-Hobby-Modelle können es eben _nicht_. Ein bißchen Posing und mit leicht geöffnetem Mund in die Kamera starren, liefert nun mal keine authentisch wirkende Stimmung.
(Was übrigens keinerlei Vorwurf sein soll. Wie sagt Michael Rossie sinngemäß so schön: die Schauspielerei kann man lernen - aber es gibt Gründe, warum man dafür 4 Jahre an einer Schauspielschule verbringt.)

Wenn du dann auch noch Typen hinter der Kamera hast, die zu dem Mensch vor ihrer Kamera keine Beziehung aufbauen können, bekommst du genau das tote Zeugs, dass sich auf vielen Sedcards sammelt. Im besten Fall ergibt sich zufällig ein leicht überheblich-genervt-gelangweilter Ausdruck und das Model trägt halbwegs interessante Kleidung - dann kann man's wenigstens noch als Fashion verkaufen. ;-D


Was hingegen jedes Hobby-Modell (egal ob tfp oder pay) kann, ist Mensch sein. Gib ihr über Zeit und Vertrauen die Chance dazu... und du bekommst auch lebendige Bilder. :-)
4 years ago
@ Moments & Emotions :

Daraus kannst du jetzt alle 4 Kombinationen basteln. :-)

Was hingegen jedes Hobby-Modell (egal ob tfp oder pay) kann, ist Mensch sein. Gib ihr über Zeit und Vertrauen die Chance dazu... und du bekommst auch lebendige Bilder. :-)


Da möchte ich Dir gerne zustimmen, denn alle 4 Varianten sind möglich. Inwieweit man ein Bild bzw. einen Ausdruck als lebendig ansieht - jedenfalls gewinne ich auch dann, wenn ich das Model selbst nicht kenne, einen Eindruck von der Atmosphäre am Set ... der aber subjektiv bleibt und daher auch falsch sein kann.
Die weitaus überwiegende Mehrheit der mir bekannten Models empfinde ich als sehr talentiert und ausdrucksstark. Ob es mir dabei gelingt, Bilder so mitzugestalten, daß diese auf Dritte lebendig wirken ...
das Eine ist so subjektiv wie das Andere.

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