Hallo zusammen,
ich werde in den Osterferien auf der griechischen Bilderbuchinsel Santorin sein und hätte gerne Euren Rat zum Thema geeignete Blitzlösungen. Normalerweise nutze ich outdoor meinen Jinbei DC-1200 portablen Blitz mit ein oder zwei Blitzköpfen, einen Systemblitz habe ich bisher nicht. Nun stellt sich mir die Frage, ob mein Porty für den Santorin-Urlaub nicht viel zu unpraktisch (schwer) und auch von der Leistung einfach überdimensioniert ist und ich vielleicht etwas Geld für einen (im Vergleich zum Porty viel leichteren) Systemblitz investieren sollte. Geplant sind fast ausschließlich Outdoor-Aufnahmen am frühen Morgen oder am späten Nachmittag.
Was meint Ihr?
Danke für jeden konstruktiven Ratschlag schon mal im Voraus!
Martin

2-3 Systemblitze sollten es schon sein. Dann kann man in vielen aber sicher nicht in allen Situationen auf den Porty verzichten. Kommt eben immer drauf an, was Du machen möchtest.

kannste Dir eigentlich mit LZ, Zoomeinstellung, Entfernung und Blende ausrechnen. Für Portraits reichen auch gegen die Sonne Systemblitze. Noch einfacher wäre vlt ein Reflektor - findet das Model nur nicht so dolle.

Wikipedia: Die Leitzahl [IMG] ist das Produkt aus dem Abstand [IMG] zwischen Blitz und Motiv in Metern und der jeweils zur korrekten Belichtung erforderlichen Blendenzahl [IMG]:
L(ges) = sqrt (L1^2 + L2^2 + ...)

Heisst: 2m Abstand * Blende 16 (find ich bei Sonnenuntergang praxisnah) = LZ 32, zbsp ein Chinakracher mit LZ 58 hat noch was Luft.

Beachte die max LZ eines Blitzes ist aber immer ohne irgendwelche Lichtformer und bei Zoomeinstellung 35mm o.ä. angegeben, bei Weitwinkel sinds nur noch 2/3 davon.
und Synchronisationszeit nicht unterschreiten, da sonst Leistungseinbruch. Beim Sb-900 etwa 50%, da bräuchte man dann schon 4 Stück für die gleiche Leistung bei 1/500.

Die LZ bei (System)Blitzgeräten ist heutzutage eigentlich immer bei maximaler Zoomeinstellung (engster Blitzstrahl) angegeben. Dies aus dem einfachen Grund, weil dann die Zahl höher ist (Das Licht bildet einen engeren Kegel und reicht daher weiter).
Aber zumindest wird die LZ immer noch auf Basis ISO 100 angegeben. Bis in die 80er haben sich die Blitzhersteller noch an die alte "Abmachung" gehalten und die LZ immer für ISO 100 und 50mm "Reflektoreinstellung" gehalten.
Der olle 54er Stabblitz von Metz wurde dann beim Update zum 76er (oder ähnlich) weil Metz beim neuen dann die LZ bei max. Zoom und vorher bei 50mm angegeben hatte (vom Licht her kam aber nicht wirklich mehr raus).

Und in ein paar Jahren gibt es dann die ersten Blitze mit LZ 12000 (Bei ISO 25.600, 300mm Einstellung des Reflektors :-)  )

Nikon gibt die LZ bei 35mm Zoom Einstellung an und im Handbuch stehts auch für alle möglichen Kombinationen aus Zoom, Streuscheibe etc.

Zu viel Leistung kann man Outdoor eigentlich nicht haben ;)
Den Jinbei DC-1200 würde ich wegen dem Gewicht allerdings auch nicht mitnehmen, da sich dann das restliche Urlaubsgepäck auf die Badehose beschränken müsste. Ich habe den kleinen Bruder, Jinbei Freelander. Der kommt samt Ringblitz auf Shootingreisen natürlich mit.

Die eigentlich Antwort auf Deine Frage lautet aber: Porty und Systemblitz

Hier mal noch ein paar Beispiele mit Ringblitz von meiner letzten Griechenlandreise:

diese entscheidung ist wirklich nicht leicht. :)

wenn du dort urlaub machst und nur ein paar bilder knipsen willst, dann würd ich einen systemblitz nehmen. allerdings sind diese dinger maximal zum aufhellen gut. die leistung ist einfach nur ein bruchteil eines ordentlichen blitzes. dazu kommen die lichtformer, die sind bei systemblitzen etwas gewöhnungsbedürftig. eine softbox mit sb ist leistungsmäßig eine andere welt, als dass, was du gewohnt bist.

bei morgen und abend würde ich jedoch einen blitz nur bedingt einsetzen, weil du dann mit dem vergleichsweise kalten licht die stimmung totblitzt - egal ob sb oder porty. am nachmittag sieht es schon anders aus, weil du da vermutlich ordentlich leistung brauchst, wenn du auch mal gegen die sonne gehst.

wenn du nur aufhellst und nah am model bist, dann genügt ein sb. aber dann musst du den entfesseln und benötigst entsprechende halterungen und auslöser.

alternativ kommst du mit einem kleinen bouncer in der sonne sehr gut aus. am strand und in freien flächen hast du i.d.r. sehr viel reflexion und da kann man teilweise komplett auf aufhellung verzichten! das sit halt was anderes, wenn man im trüben deutschland zwischen wald auf einer wiese shootet - da geht nix ohne bouncer. aber am strand oder auf freien flächen in der sonne, da nehme ich manchmal nicht mal einen bouncer.

komplett ohne bouncer und ohne blitz. (bei manchen der beispiele würde ein blitz die lichtstimmung sogar eher zerstören)
        

  

nur mit bouncer:
     

mit blitz auf hoher leistung (1200W hensel porty)
insbesondere wenn es hell ist, geht gar nichts anderes, um derartige bilder zu erstellen. gegen die sonne nutze ich teilw. 1000-1200W wenn ich die tiefenschärfe der landschaft brauche. mit sb sind manche der beispiele kaum möglich
        

     

systemblitz (knallt kalt ;-)



 

Danke für die vielen Hinweise! Ich glaube, ich werde dann doch den Porty mitnehmen und noch einen Systemblitz:-)
Hat jemand Erfahrungen mit der Mitnahme des Porty als Handgepäck? Sind halt knapp 10 kg...

Für alle, die ebenfalls einen Porty mit in den Flieger nehmen wollen, ein kurzer Erfahrungsbericht.
Am Frankfurter Flughafen musste ich mit dem Porty im Handgepäck in einen separaten Raum, wo der Porty mit einem Teststreifen abgewischt wurde und dieser dann in einer großen Maschine nach Sprengstoffspuren (?) überprüft wurde, auf den anderen Flughäfen (Athen, Santorin) gabe es bezüglich des Porty überhaupt kein Problem.