Locationfrage an die Modelle 16

20.04.2014
Das wichtigste für ein gutes Photo ist weder die Kamera oder das Objektiv und schon garnicht Visa oder Bildbearbeitung. Das wichtigste ist das Motiv - und hier in der MK seid ihr das liebe Modelle. Ihr und eure Interaktion mit Licht, Umgebung, Requisiten usw. seid das Motiv, der Inhalt des Bildes. Und je besser die Rahmenbedingungen zu euch passen, je besser wird das Bild.

Ich mache gerne Outdoorshootings, da ich die Themen drumherum bevorzuge und betreibe dabei auch einen gewissen Aufwand bei der Suche nach geeigneten Locations / Kulissen.

Naturgemäß ist es jedoch so, daß die meisten Locations etwas abseits liegen, vor allem, wenn es sich um natürliche Kulissen handelt und nicht komplett mit dem Auto erreichbar sind. Der Weg vom Auto zur Location ist von Fall zu Fall also etwas länger. Um es klarer zu machen, mal ein paar Bilder als Besipiel:
Diese Wasserfälle sind gerade mal 50 bis 100 Meter von der Straße entfernt:  
Bis zu diesem Wasserfall sind es 300 bis 500 Meter: 
Hier sind wir bereits 1 bis 2 Kilometer unterwegs:  
Und bis hierhin sind es ca. 10 Kilometer, und zwar von der heftigen Sorte:

Meine Frage an euch als Modelle ist nun, Wie weit seid ihr bereit mit eurem Gepäck zu einer Kulisse zu laufen? Seid ihr auch darauf vorbereit, z.B. mit Rucksack, geeigneten Schuhen usw. euren Teil der Ausrüstung zu tragen (Kleider, MakeUp usw.)? Die Wege sind meist auch nicht geeignet für Rollkoffer und Co und der Photograph hat ja meist schon 20 kg oder mehr auf dem Rücken und kann euch kaum unterstützen.

Und da die Photographen sich ohnehin nicht zurückhalten können - Wie sind eure Erfahrungen? Wieviel "Restweg" wird in der Regel noch aktzeptiert?
20.04.2014
Du hast (leider) Recht. Die wirklich guten Locations findet man meist nicht in unmittelbarer Straßennähe. Ich hab zudem meistens das Problem, dass ich Locations nicht bei mir, sondern beim Model suche/benötige. Hier hat man dann natürlich einen Riesen Nachteil als nicht Ortkundiger. Da ist man schon auf gute Tipps oder Kenntnisse angewiesen und das ist meistens ein schwieriges Unterfangen.
Es gibt auch ganz unterschiedliche Typen, die einen wollen am liebsten aus dem Auto direkt auf die Location fallen und die anderen nehmen schon einen gewissen Fußweg in Kauf. Aber 10km - das würde glaube ich nicht mal ich machen ;-)
[gone] Hermann Klecker
20.04.2014
Ich bin Fotograf und finde wieder keine Antwort, die zu mir passt. :-(
20.04.2014
Hm, ging ja auch in erster Linie an die Modelle. Aber erzähl mal, wie sind Deine Erfahrungen?
 
[gone] Hermann Klecker
20.04.2014
Ich gehe aus gesundheitlichen Gründen selten mehr als einen Kilometer. Wäre ich gesund, dann würde ich für eine gute Location meilenweit laufen und Sherpas engagieren oder das Modell gleich um drei Begleitpersonen bitten.

Das war nur nicht mein Punkt. Fotografie hat nichts mit Graphit zu tun. Aber ich bin wahrscheinlich zu alt, um zu verstehen, weshalb man sich künstlerischer oder sonst wie wertvoller fühlt, wenn man sich Photograph nennt. Vielleicht kommt es davon, daß man im Englischen Photographer nennt. Immerhin sagen die selben Leute ja auch Model statt Modell.

Und eh die üblichen Einwände kommen ... ich liebe die britischen Inseln, zum größten Teil mag ich ihre Bewohner, je schrulliger umso lieber, und spreche die englische Sprache richtig gern. Aber alles zu seiner Zeit.
20.04.2014

Hermann Klecker
Das war nur nicht mein Punkt. Fotografie hat nichts mit Graphit zu tun.


Nicht ganz korrekt Herr Klecker, Klugscheißmodus an: photos (Licht) und graphein (zeichnen, malen) Klugscheißmodus aus.
Das war aber nicht die Frage und auch nicht das Thema. Wie wäre es denn, dazu was beizutragen? Stattdessen so eine Luftnummer.
20.04.2014
Natürlich ist es toll, meilenweit zu einer tollen riesigen Location zu wandern.
Das ganze Gepäck auf die Rücken verteilt. Steht man vor der grossen
Kulisse, sind alle beeindruckt, da zu sein.
Fast alle meiner Bilder sind mit minimalen Bereichen von grossen Locations ausgekommen.
Somit muss man sich fragen, lohnt es, weit zu gehen um viel zu sehen, das man
doch nicht nützen kann?
Ja und Nein :-)
Die Umgebung ener tollen Location kann inspierierend wirken, eine kreative
Stimmung aufkommen lassen, das "Dinge" ermöglicht, die an Minilocations am
Strassenrand nicht möglich sind.
Da die Bummelei anstrengend sein kann - und Models und Fotografen am Set
müde eintreffen, entfällt viel Kraft, die zur Bilderflut an sich gebraucht wird. Zudem
muss man oft wieder zurück, so das die reine Fotozeit "etwas" kurz wird.

Mein Fazit, für mich:
Ich gehe ab und an gerne zu weit entfernten Location. Die Modelle müssen
mit möglichen Begleitpersonen wissen, worauf man sich einlässt. Zum Beispiel
hat ein Model Bergschuhe, um 40 Minuten über einen Karstfelsen zu bummeln.
high heels gehen da nicht :-), wie auf den meisten Wegen in die Wildnis.
Wanderungen zu weit entfernten Locations mache ich nur mit Modellen, von denen
ich weiss, dass sie wissen worum es beim Hinweg geht - und dann beim Rückweg
auch wieder. Suche ich Locations suche ich die Wege so kurz wie möglich und
so horizontal wie möglich.
Für alle anderen gilt: Kurze Wegen bringen Erfolg.

Heiner
 
20.04.2014
Wenn die location interessant/ besonders ist, ist mir kein Weg zu weit oder "unwirtlich", es muss nur machbar sein (Verhältnis von Weg (Entfernung und Art) zu Gepäck (Menge und Art) muss passen).
Ich habe auch verschiedene Transportmöglichkeiten wie z.B. einen "Einkaufstrolley", der wegen seiner groißen Räder besser geländegängig ist als ein normaler Trolley, einen Trolleyrucksack - der also sowohl als Trolley als auch als Rucksack verwendet werden kann, und im Winter einen Schlitten....
Nur mal als Beispiel: bei einem Shooting sind wir bei ca. -2° (hätte aber auch kälter sein können - das ist kein Thema) eine halbe Stunde durch den Tiefschnee mit zwei Gepäckschlitten zur location gelaufen und haben dann ca. 7 Stuinden geshootet mit vielen unterschiedlichen Motiven und dann natürlich wieder alles zurück - in der Dunkelheit.
Je weiter oder komplizierter der Weg ist, desto mehr müssen eben Outfit, Accessoires und Make-Up vorher abgestimmt sein.
20.04.2014
aus meiner sicht ist die frage schon falsch gestellt.

die antwort lauten nämlich: je geiler die fotos des fotografen, desto weniger werden die anforderungen in frage gestellt. wenn du also oberknaller fotos lieferst, läuft dir jedes prinzessinmodel auch kilometerweit hinterher.

wichtig nach meiner erfahrung ist, das bereits VORHER mit allen beteiligten zu klären. wenn ich zb sage, dass man für das shooting 1km klettern muss und das model feste wanderschuhe mitbringen soll, dann ist das model vorbereitet. da gabs noch nie probleme. - oder model ist halt selber schuld, wenn nicht gehört...

zum gepäck: da gibt es aus meiner sicht zwei möglichkeiten, so etwas durchzuziehen: entweder, du hast aufwändiges equipment und musst beleuchtung und alles durch die wälder transportieren - oder du hälst es komplett minimalistisch. bei ersterem sollte man dann eben auch leute dabei haben, die unterstützen (make-up artist, träger, etc.). bei letzterem genügt ein kleiner fotorucksack und man kann sich auf wenige outfits beschränken. da kann man auch zu zweit die sachen problemlos tragen.
[gone] User_171661
20.04.2014
Wenn  die location toll ist, dann läuft man halt mal etwas! Da seh ich kein Problem!  sollte einfach schon vorher genau abgeklärt sein, damit die Vorbereitung stimmt!
21.04.2014
Wenn ich mir die Fotobeispiele so ansehe, dann stellt sich mir weniger die Frage, ob ich ein Fotomodell zu einer Wanderung animieren kann, sondern mehr die Frage, ob ich es zu einer Tour nach Lappland überreden kann.

Ich habe ansonsten schon einige angenehme Erfahrungen gemacht. Ich fahre gelegentlich mit Fahrrad zu Locations, die mit dem Auto nicht direkt erreichbar sind - die Modelle dann auch.
21.04.2014
Wie viel bleibt denn im Bild (Hintergrund) von der tollen Location überrigg?
Das Model soll das Bild doch bestimmt ausfüllen.
Hintergrund fotografieren das Model im Studio fotografieren und später einfügen.
Finde ich zwar blöd aber das scheint gefragt zu sein ohne Ende.
Gepäckmärsche scheinen dagegen nicht mehr gefragt.
21.04.2014
und so sehen die Bilder dann leider zumeist aus!
Die wenigstens achten u.a. auf den identischen Einfallswinkel des Lichtes, die passende Lichttemperatur, die identische Perspektive und ähnliches!


Ich bin der Ansicht: je besser das erhoffte Bild, umso leidenswilliger sind Models! Mit einem Kristian Schuller wird das durchschnittliche MK-Model auch einen 10km-Marsch mitmachen!
21.04.2014
Naja, ich heiße aber weder Christian Schuller, noch Jimmy Nelson. Und die Qualität meiner Bilder hängt auch davon ab, ob und wie ich mich in eine Stimmung reinfinden kann. Und meiner Erfahrung nach geht es vielen Modellen ebenso. Eine inspirierende Kulisse kann da einiges bewirken und man hat auch ganz andere Möglichkeiten, als nur vor einem Ausschnitt. Und bei einer großartigen Kulisse braucht man nicht künstlich mit Effekten zu arbeiten. 

@eckisfotos
Klar, das wäre sehr angenehm. In Deutschland hätte man bei den Motiven direkt neben der Straße zig Leute mit im Bild gehabt, und das Licht ... seufz. Da wird fast jedes Bild ein Treffer und es ist sehr nett zur Haut. Hinzu kommt, daß viele Dinge dort erlaubt sind (z.B. Feuer machen), wo man hier kaum eine Genehmigung bekommt. Das Jedermannsrecht kommt meiner Art zu photographieren und zu reisen doch sehr entgegen. Also, wer will mit nach Lappland? Einfach melden - ist ernst gemeint.

Trotzdem gibt es auch hier genug schöne Locations, die Frage ist halt, ob sie angenommen werden oder ob sich da eine genauere Erkundung lohnt, wenn sie etwas weiter weg sind.
Und den angnehmen Nebeneffekt hat Bianca schon angedeuted. Man ist einfach fokussierter.

 
21.04.2014
Ich bin oft in Lappland, fast heimisch da oben und im Bereich Kittilä bis Kilpisjärvi 
war ich wohl schon fast über all :-).
Das Jedermannsrecht in Lappland wir gerade von mitteleuropäischen Gästen
oft strapaziert. Das Jedermannsrecht bedeutet nicht, man darf was man will.
In der Tradition bedeutet das Jedermannsrecht, dass man bei Lebensgefahr tun und lassen
kann, was das Leben rettet. In der grossen Tradition der Gastfreundschaft (etwas was man
im Deutschsprachigen Raum nur in  gewissen Bereichen von Österreich kennt)
wurde daraus ein Jedermannsrecht. Was nur funktioniert, wenn man sich an die
grundlegenden Höflichkeiten des Gastgeberlandes hält. Zum Beispiel:
Man geht nie in eine offene Hütte/Haus. Man stört niemandem bei
sanieren. Man fischt nicht einfach. Und zeltet nicht einfach, sondern fragt nach,
wem das Eckchen gehören könnte.
Natürlich, vor allem an der russischen Grenze ist man ab und an so weit vom
nächsten Haus weg, dass Fragen nicht klappt. Dafür ist man dan oft in Nationalparks - 
und da gilt das "Jedermannsrecht" nicht.
Heiner
21.04.2014
Naja Heiner, ganz so habe ich es noch nicht erlebt.
Und da häufig sowieso Lagerplätze angelegt sind, braucht man auch meist nicht das Jedermannsrecht zu strapazieren. 
Der Müll der rumliegt wird häufig eher von Norwegern hinterlassen, ähnlich sieht es mit den Hütten und vorbereiteten Feuerstellen / Öfen in den Hütten usw. aus. Habe da schon böse Überraschungen erlebt.
Ich mag vieles an Deutschland nicht, aber wenn mir unterwegs ein Deutscher oder Österreicher entgegenkommt und dessen letzte Station meine nächste ist, weiß ich, daß ich viel Zeit habe, da die Feuerstelle vorbereitet, die Hütte / Lagerplatz sauber und die wichtigsten Sachen an ihrem Platz sind. Finde ich interessant, wie man manche Eigenschaften in der Ferne schätzen lernt.

Und die Regeln sind in jedem Nationalpark anders, hier muß man halt vorher schauen. Und meist ist dort mehr erlaubt, als in einem durchschnittlichen deutschen Wald - genauer gesagt, durch widersprechende Gesetze weiß man in Deutschland meist nicht mal, was erlaubt oder verboten ist. 
Feuer ist in den meisten, die ich kenne, ausdrücklich erlaubt. Meist ist an den Lagerstellen auch Feuerholz vorrätig. Und schon das Prinzip der eigenen Faulheit verbietet es z.B., eine neue Feuerstelle anzulegen, wenn schon eine schöne da ist.

Und wenn man ein wenig das Gehirn einschaltet und das unterläßt was einen selber stören würde und ein wenig schaut, wie es die Einheimischen machen, gibt es auch keinen Ärger. Vor allem der letzte Punkt hilft überall auf der Welt, Ärger zu vermeiden.

Aber hier geht es nicht um das Jedermannsrecht sondern um aktzeptierte Entfernung Auto - Location.

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