Hallo Fotofreaks,

wer von euch benutzt grad in der Outdoorfotograifie zum fotografiren von Menschen "Polfilter" ??

Oft ist es ja so, das die Kontraste, gerade auch des Himmels usw, recht schwach sind und oft auch Spiegelungen im Bild vorhanden sind.
Deshalb einefach einmal meine Frage, ob und wie oft ihr den Polfilter benutzt ??

Und wenn ja, mit welchen seid ihr besonders zufrieden und bei welchen andren würdet ihr vom Kauf abraten.

Evtl. wären ja Bildbeispiele nett.

Viele Grüße

Gid

Für People Fotografie find ich einen Polfilter recht unpraktisch und nutze ihn nur für Spezialfälle. Lieber nachträglich in der Post einfach die Luminanz des Balukanals nach unten ziehen. Geht viel schneller als das Getütel mit dem Filter ;-)

Habe selbst einen Cokin. Finger weg, das Teil kostet Schärfe.
Bei outdoor- Peoplefotos bevorzuge ich inzwischen einen starken Blitz um das Motiv aufzuhellen.
Nachdem die menschliche Haut wenig blau enthält, kann man auch die Blautöne ein wenig runterziehen

Ansonsten einfach auto bracketing, das macht klicklicklick und man kann's nachher zusammenbasteln lassen.
Dafür verwende ich dann bracketeer, ein grafisches frontend für enblend/enfuse. Das funktioniert wesentlich besser als die ganzen sauteuren HDR-Programme.

Polfilter für Menschen habe ich mir abgewöhnt, weil den Menschen da ganz gerne mal die Geduld ausgeht, bis alles draufgeschraubt und richtig eingestellt ist.
Mit modellen mag das anders aussehen.

LG
Nick

Outdoor nutze ich fast immer Polfilter, wenn blauer Himmel auf dem Bild sein soll.
Dass ein Polfilter Schärfe reduzieren soll ist mir neu. Allerdings kosten meine Polfilter typischerweise über 100 EUR (82mm, auch 95mm). Filter von
B&W, Schneider-Kreuznach. Ich habe aber glaube ich auch eine von Hama rumliegen, der ist bisher nicht negativ aufgefallen. Auf 40, 50 und 80 mpixel RAWs konnte ich jedenfalls bisher keine Unschärfe aufgrund von Polfilter erkennen. Da gibt es zig andere Faktoren.

Der Vorteil gegenüber einer Nachbearbeitung liegt für mich darin, dass ich schon einen sehr guten Grundeffekt erziele. Die Manipulation des Blaukanals ist begrenzt. Durch den Polfilter bleibt der Gesamteindruck sehr organisch. Man erhält bei reiner Nachbearbeitung irgendwann unangenehme Stufeneffekte oder Artefakte. Ich nutze die Bearbeitung des Blaukanals aber häufig noch zusätzlich zum Polfilter, wodurch dann sehr krasse Effekte entstehen, die ohne Polfilter gar nicht möglich wären.

Weitere Beispiele auf meiner SC...

Polfilter stellen ja (wie jeder andere Filter nunmal auch) ein weiteres Glaselement im Strahlengang dar, incl. entsprechender potentieller Brechung am Übergang Glas->Luft. Wobei man hier sicher auch bei Sensoren mit hoher Pixeldichte mehr von Streuungen etc. merken dürfte als dort, wo die Pixeldichte etwas geringer ist...

Ich hatte früher für Landschaft gerne mal Polfilter drauf, man konnte bei den einfachen Modellen durchaus merken, dass das Bild beim Pixelpeepen nicht mehr ganz so knackig scharf war (RAW)- welche Effekte jetzt Unschärfe und welche von veränderten Farbkontrasten verursacht wurden, habe ich mir damals nicht mehr genau angesehen...

Sicherlich hat man hier umso weniger Stress, je hochwertiger die Filter sind, gerade B+W macht hier recht anständiges Zeugs. Im Budgetbereich ist Marumi ein kleiner Geheimtip, man sollte hier allerdings von den Versionen die "Digital/slim" Version nehmen.
(Leider damals in 67mm angeschafft, und mein Hauptobjektiv ( wo dann auch noch ne dicke Streulichtblende dran ist) hat jetzt 77mm :-(   )

gibt es dazu eigentlich irgendwo verlässliche tests?

ich finde es etwas verwunderlich, sich über den schärfeeinfluss eines filters gedanken zu machen, wenn man objektive für 300 euro und cropkameras nutzt, wie vermutlich der großteil der anwender hier. Oder ist es gerade bei cropchips besonders störend und bei großformatsensoren kaum merklich? so ein hasselbladsensor ist ja vielfach größer und da würde die gleiche unschärfe viel weniger ausmachen, als bei einem KB crop...

von daher wäre ein laborversuch sicher hilfreich.

ich habe mal vor längerer zeit einen vergleich zwischen nikon D800 und D800 E gemacht. Letztere hat ja keinen filter auf dem chip und dadurch soll das bild schärfer sein. in meinen tests konnte ich das auch nachweisen. allerdings ist der unterschied eher im esoterischen bereich und erst sichtbar bei extremen vergrößerungen und im direkten vergleich. wenn man zwei bilder auf 1m vergrößert und nebeneinander hängt wird niemand einen unterschied feststellen!

alleine die schärfeoptionen im raw konverter haben mehr effekt als das weglassen des chipfilters. wobei schärfe im originalbild natürlich durch keinen algorithmus zu ersetzen ist.

Ich glaube, sofern es halt den Schärfeverlust gibt, kann man diesen sehr gut mit dem RAW Konverter ausbessern.
Aber wie verhält es sich bei euch bei der Peoplefotografie mit dem Polfilter.
Ist er eher störend oder doch gut nutzbar ?

Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht ??

Hier ist ein guter Artikel zum Thema:

"Polarisationsfilter - Mythos und Praxis"
http://fotovideotec.de/polfilter/

Steve, tolle Bilder! Funzt halt nur wenn auch wirklich polarisiertes Licht da ist / seitlicher Sonnenstand.

Solange die Sonne scheint, lasse ich meinen Polfilter
an meinem 200mm/2.8 immer drauf.

Bei people habe ich keine negativen erfahrungen gemacht. Aber wie in den beispielen zu sehen, nutze ich den polfilter, wenn die landschaft einbezogen wird
und das model als komponente wirkt. Für ein portrait würde ich eher ohne polfilter arbeiten. eine verfälschung der haut ist mir aber beim polfilter bisher nicht unangenehm aufgefallen.

wie thomas richtig angemerkt hat, wirkt der polfilter nur bei entsprechendem sonnenstand. das passt aber meist zum fotografisch sinnvollen lichteinfall. da ich gerne mit extremen weitwinkeln arbeite ist immer himmel drauf, der abgedunkelt wird. beim polfilter hat man dann auch einen lebendigen verlauf von hell nach dunkel. mit dem blau und cyankanal kann man dann die restlichen teile des himmels gut nachmanipulieren.

hier ist zb gegen die sonne fotografiert und dennoch am rand abdunklung durch polfilter. (HC 28mm entspricht 20mm bei KB vollformat)



wenn der filter ein mal drauf ist an sonnigen tagen, dann lass ich ihn einfach drauf. Ich fummel da auch nicht bei jedem bild exakt den optimalsten winkel aus. 

Nur Outdoor und das in bestimmten Situationen...
Manchen Glanz auf der Haut bekommt man auch mit Puder etc. nicht wirklich schön weg, da anschl. mit PS rumzufrickeln wär mir zu aufwändig.
Ich verwende einen B&W und das mit der Schärfe ist mir bei dem noch nicht aufgefallen...

Also sind die Meinungen verschieden ;-).
Wie lange braucht ihr denn ca. bis ihr den Polfilter eingestellt hat ?
Gerade bei der Peoplefotografie wäre dies ja ein Argument, wenn es zu lange dauert mit der Einstellung.

Ansonsten gerade bei schönem Wetter wie zu Pfingsen wäre das natürlich super für kräftigere Kontraste und Farben.

Zu Steve Kay: Ich denke einmal das du die Bilder generell etwas unterbelichtet hast und einen Aufhellblitz benutzt hast, oder.
Der Effekt dann mit dem Polfilter ist natürlich Hammer, gerade auch wenn du gegen Die Sonnen fotografierst.

Benutze ich Polfilter? Ja. Wann und wo? Immer da, wo's mir sinnvoll erscheint. Bestimmte Spiegelungen ausschalten, einen tiefblauen Himmel erzeugen, etc.pp. Einen Polfilter in der Fototasche zu haben finde ich ausgesprochen sinnvoll. Wie manches andere Zubehör, das man auch nur recht selten braucht, das dann aber sehr hilfreich ist.

Kosten Polfilter Schärfe? Theoretisch ja. Jedes vor oder hinter ein Objektiv gesetzes Glaselement kostet Schärfe. Bei guten Filtern hält sich das stark in Grenzen. Da kostet der übliche Staub und Schmutz auf der Frontlinse mehr Schärfe. Gute Filter kosten allerdings mehr, als etliche Leute für ihre Objektive ausgeben. Original-Nikon-Polfilter für 52mm Gewinde z.B. liegen bei 130 Euro, für 72mm bei 190 Euro. (Polfilter sind aber nun mal auch die teuersten Filter.)

Wie lange braucht ihr denn ca. bis ihr den Polfilter eingestellt hat ?
Gerade bei der Peoplefotografie wäre dies ja ein Argument, wenn es zu lange dauert mit der Einstellung.

Peoplefotografie ist ja nun ein weiter Begriff... Wenn man nicht alle 10 Sekunden den Aufnahmewinkel ändert, braucht man auch am Polfilter nicht dauernd nachzuregulieren.

Wie lange braucht ihr denn ca. bis ihr den Polfilter eingestellt hat ?
Gerade bei der Peoplefotografie wäre dies ja ein Argument, wenn es zu lange dauert mit der Einstellung.

exaktes Einstellen ist nur wichtig wenn glatte spiegelnde Flächen im Bild sind
da ist das in zwei Sekunden erledigt (hängt aber von der Gegenlichtblende ab, bei engen tiefen ist es mühsamer)

Sonst stellst du nur zwischen viel und wenig Wirkung abhängig vom Winkel zu Sonne ein.
Mach also keine unnötige Wissenschaft daraus.
Selbst ein "falsch" eingestellter Polfilter hat eine deutliche Wirkung gegenüber ohne Polfilter.

Ok... inspiriert durch diesen Thread hab ich seit langem mal wieder einen Pol Filter drauf gehabt ;-)

Sehr cool, ich habs eher sogar übertrieben. Mittagssonne und entfesselter Aufsteckblitz:


Muss allerdings sagen, da war wirklich viel polarisiertes Licht. In anderen Situationen ist der Effekt weniger stark.

Bei dem aktuell doch sonnigen Wetter ist ein Polfilter sicherlich kein Luxus. Was die "Einstellerei" betrifft ... das, so finde ich, geht doch "on the Fly". Die wenigen Sekunden sollten drin sein. Und wenn man nicht ständig den Aufnahmeort wechselt, dann ist es auch eine "einmalige" Sache.

Selbst ein "falsch" eingestellter Polfilter hat eine deutliche Wirkung gegenüber ohne Polfilter.

Sehe ich auch so. Und nur mal so am Rande erwähnt, was der Polfilter "draussen" ist, das ist für mich der FLD-Filter "drinnen". Jedenfalls bei gewissen Lichtsituationen.