Photoshop Softproof mit ICC Profilen vom Printservice 11

9 years ago
Viele Printservice Anbieter stellen ICC Profile zur Verfügung, damit man den Ausdruck am Monitor simulieren kann (Softproof).

Dazu wähle ich unter PS CS6 im Menü "View/Ansicht" den Menüpunkt "Proof Setup", "Custom" und wähle dann unter den Profilen die Druckart, bzw. Papierart aus und setze zusätzlich noch den Haken für Simulation der Papierfarbe. (Das Profil habe ich natürlich vorher vom Anbieter heruntergeladen und installiert)

Genügt das für die Beurteilung oder sollte man noch mehr einstellen? Dass ich den Monitor vorher kalibrieren muss ist mir klar (habe einen Wide Gamut, kalibriert mit Spyder 4).

Insbesondere bei der Monitor Helligkeit bin ich mir unsicher. Ich tendiere dazu eher sehr hell zu arbeiten. Wenn mich die Kalibrierung nicht auf 120 CD regeln würde, dann würde ich vermutlich bei 200 oder 250 CD arbeiten ;-) Für Papierprints ist das aber nach meiner Erfahrung völlig ungeeignet (weil die Prints nie so hell sind, wie am Monitor und daher eher dunkel ausfallen - selbst bei 120 CD).

Wie ist Eure Erfahrung und bei welchem Wert arbeitet Ihr für Prints?
(ich beziehe mich auf Workflows hochwertiger Anbieter, wie zB WhiteWall o.ä.)
Hi Steve,

wichtig ist auch wo der Monitor steht. Also Dinge wie die Umgebungshelligkeit und die Farbtemperatur des Umgebungslichtes. Ich weiß dass der Spyder4 zwar immer die Umgebungshelligkeit bei der Kallibrierung berücksichtigt aber nicht immer die Farbtemperatur des Umgebungslichtes (Dazu ist die teurere Software nötig. Das hat zumindest mir einer von Datacolor auf der Photokina erklärt)

Generell würde ich die Bildschirmhelligkeit eher etwas niedriger Einstellen. Ich glaub (bin mir aber nicht mehr sicher) das in meinem alten Ausbildungsbetrieb (große Druckvorstufe) die Monitore auf 75 Cd eingestellt waren.

Grüße
Julian
[gone] account bitte sofort löschen
9 years ago
Ich habe meinen Monitor auf 120 cd eingestellt, das ist der Standard. Und verzichte zugunsten der Produktivität auf die letzten 3% Qualität. Die mir eine individuelle Anpssung bringen würde.
Sehr gute Erfahrungen habe ich mit diesem Service: http://www.fujifilm-fotoservicepro.de/ gemacht.
Whitewall fand ich sehr aufgeblasen und langsam - zumal es in Berlin genügend Dienstleiter mit gleichem Angebot vor Ort gibt.
Einzig gut fand ich die Softproofs per interaktivem PDF.
9 years ago
mit den farben selbst hatte ich keine probleme. die anpassung an die umgebungshelligkeit habe ich extra abgeschaltet, weil mich das total nervt, wenn sich das verändert. ich habe bei mir auch nahezu immer gleiche (gedämpfte) lichtverhältnisse.

wenn ich auf 80 oder 100 runter gehe dann kommt es dem print näher, als bei 120. wobei ich zum arbeiten nicht unter 120 gehen wollte. 80 wäre mir zum arbeiten zu dunkel (umschalten für softproof wäre ok).

es ist bei den aktuellen prints so, dass die tiefen zu versuppt sind, also in den tiefen etwas zu wenig zeichnung. ist nicht dramatisch, aber für einen kalibrierten workflow zu weit weg vom arbeitsbild - daher die frage, ob das besser ist runter zu drehen. WW selbst schlägt ja 60-120 cd vor.

bisher hatte ich da nie probleme, aber ich habe sehr viel verändert im workflow und bin nun nicht sicher, was nun nicht ganz passt (neue grafikkarte, monitore anders angeschlossen, neuer printservice, etc.)
9 years ago
PS: bin zu whitewall, weil die auch sehr große acryls und alurahmen machen - und ich auch keine lust auf experimente habe...
9 years ago
Falls es jemanden interessiert...

Ich habe da etwas Erleuchtung gefunden:
Für Printing schlägt EIZO tatsächlich 80 cd vor!!! (krass, weil mein EIZO bis 300 cd macht)
80 war jedoch auch die Einstellung, die mir passender zum Print von WW erschien. Müsste ich aber jetzt auch noch mal neu durchkalibrieren und dann schauen. Für normale Fotobearbeitung schlägt EIZO 100 cd vor. Jetzt muss man halt überlegen, was genau die mit printing meinen.

Die 120 cd stammen von Datacolor und sind wohl die Voreinstellung für den Spyder. Ich muss auch sagen, dass ich das Arbeiten bei 120cd angenehmer finde. Nutzt mir nur nichts, wenn ich einen Printproof für einen 500 EUR Acrylprint mache, der dann nicht zum Monitor Proof passt und zu dunkel wird.

Hier die Infos vom Datenblatt für den ColorNavigator (das ist die Kalibrierungssoftware von EIZO, also so was wie die Spyder Software, nur eben von EIZO)

http://www.eizo.de/pool/products/spec/ColorNavigator.pdf
[gone] User_165988
9 years ago
Sehr wichtig ist auch der Weißpunkt von 5000 Kelvin.
Ein weiterer Fehler könnte noch sein, dass bei der Übertragung zum Dienstleister, noch irgendwo ein Häkchen angeklickt ist, wie z.B. Bildoptimierung.
Gute Dientleister akzeptieren AdobeRGB, ansonsten mußt du halt sRGB verwenden.
Bei Whitewaal ist es übrigens sRGB
Letztendlich ist auch entscheidend unter welchen Lichtbedingungen du die Fotos nach dem Druck betrachtest.

Weiterhin steht z.B. bei Whitewaal:
In den meisten Fällen sollten folgende Einstellungen verwendet werden:
Farbtemperatur 6500° Kelvin
Helligkeit 60-120 Candela/m²
Gamma 2,2
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
9 years ago
Für Printing schlägt EIZO tatsächlich 80 cd vor!!!

Meine Kalibrierung ist auch auf 120 CD eingestellt (EIZO + x-rite I1 Dispaly Pro). Günstige Ausdrucke auf Leinwand geraten dadurch oft viel zu dunkel.

Allerdings wurden mit der Einstellung schon 3 Kalender von mir im Offsetverfahren gedruckt...und dabei waren Farben und Helligkeit nach dem Druck extakt wie auf meinem Bildschirm.

Das Absaufen der sehr dunklen Farbabstufungen zu einer schwarzen Fläche liegt aber auch im Druckverfahren. Ein Plotter kann lange nicht so viele Abstufungen in den tiefen Graubereichen darstellen, wie es ein Offsetdruck vermag. Dadurch entsteht natürlich auch der Eindruck eines zu dunklen Bildes. Tiefe Farbtöne, die wir am Monitor oder beim Offsetdruck noch als Farbabstufungen wahrnehmen, verschmelzen beim Druck an einem Tintenstrahldrucker oder Plotter zu einer schwarzen Fläche.

Mir hat beim Beurteilen der Helligkeit der Bilder vor dem Ausdrucken die Umwandlung in CYMK als Adobe PDF geholfen.
9 years ago
@Viktor: den link zum artikel zum proofinglicht habe ich nicht verstanden. Das hat doch null mit meiner frage zu tun! Metamerie ist ja genau der grund, warum man unter verschiedenen lichtbedingungen den checkr einsetzt!

meine frage war, warum man zusätzlich mit einem proofinglight kalibrieren soll. Ist im handbuch null erklärt. Ein proofinglight ist beim druck hilfreich, wenn ich vorlagen mit dem monitor vergleichen will. Für den color checkr ist das nutzlos, weil ich real kein proofinglight beim shooting einsetze.

Wenn da jemand eine sinnvolle erklärung hat, wäre das hilfreich...
9 years ago
Zusammengefasst: Ein Softproof allein ist für die Beurteilung von Druckerzeugnissen nicht geeignet.

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