Man kann mit Fotos Geld verdienen ! 18

Wie ich gerade gelesen habe,  wird das 2004 gegründete Unternehmen fotolia für angeblich 800 Millionen Euro an Adobe verkauft !!

 
23.12.2014
Wurde von Heise schon am 12.12 berichtet, auch darüber dass die Kaufsumme 800 Mios betragen soll. Fotolia war zuletzt ja in Investorenhand.

Link zum Heise-Artikel:
http://m.heise.de/newsticker/meldung/Adobe-schluckt-Online-Bildagentur-Fotolia-2488400.html
23.12.2014
Ja, kann man offenbar.
Aber nicht mit Fotos machen sondern mit Fotos handeln.

Das ist in vielen Gewerben so.

Heiner
23.12.2014
800 Millionen US-Dollar. Nicht Euro.
OK, wenn Dollar sind, sind es aktuell     656.539.200 Euro

immer noch viel Geld
23.12.2014
Vor allem bei einem Jahresumsatz von gerade mal 4 Milliarden Dollar weltweit.
23.12.2014
100 % eines einzelnen Jahresumsatzes ist die Faustformel für ein Preis für eine Geschäftsübernahme. Der Preis geht hoch, wenn die zu übernehmende Firma pefekt ins eigene Portefeuille passt, die Firmenidee sehr nachhaltig ist, etc. 
Also, das Geschäft wird gut bewertet von den Analysten.

Heiner
 
#8
23.12.2014
@HenryB:
Da hast Du die Gesetze des Marktes falsch verstanden. Es ist nicht die Frage, ob 1, 3 oder 6 Mrd. Bilder fotografiert werden, sondern wie viele Menschen oder Firmen Fotos kaufen wollen.
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23.12.2014
 "z.B. Deutsche Knipser im Monat ca. 3 Millarden Fotos machen"

Das machen aber das Angebot, nicht die Nachfrage.
Ich denke es ist eine strategische Entscheidung, Adobe will integrierter Serviceanbieter werden für Produktion, Vertrieb und Archivierung von Medien-Assets.
 
ist schon verkauft,von Fotolia gibts wieder keine Info an die Fotografen
23.12.2014
@heiner
das ist eine sehr interessante Faustformel! ;-) 
Grundsätzlich wird der erwartete Marktwert des EK's bewertet, welches von sehr vielen wichtigen Faktoren abhängt wie zB den zukünftigen Zahlungsströmen, den gewichteten kapitalkosten WACC, dem Marktwert des Fremdkapitals, steuerliche Aspekte, Synergien und Dys-Sinergien zwischen Käufer und Verkäufer, strategischer Fit, wichtige Risiken, den Bewertungen der Peers etc.

@Henry
mit Blase hat das nichts zu tun sondern ganz einfach mit dem grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage und der Funktionsweise einer Auktion! Wer stellt denn fest, das wir uns derzeit in einer Überbewertung befinden? Die Gazette? Politische Parteien? Die Kanzlerin? Schwer zu sagen oder? 

Ma muss also nicht nur das Geschäftsmodell von Fotolia sehr genau verstanden haben, bevor man zu einer Bewertung der geplanten Transaktion kommen kann. 
23.12.2014
100 % eines einzelnen Jahresumsatzes ist die Faustformel für ein Preis für eine Geschäftsübernahme.

Allerdings betrug der Gesamtumsatz der Fotolia Holdings Inc. im Jahr 2012 gerade mal 87 Millionen US-Dollar... * Ich bezweifle, daß er sich innerhalb eines Jahres verzehnfacht hat.
Wen's interessiert: der Jahresumsatz von Shutterstock liegt weltweit bei ca. 120 Millionen US-Dollar, der von Getty Images bei ca. 945 Millionen US-Dollar. action press (eine 100prozentige Tochter der Infasholding AG) erzielte in 2013 einen Gesamtumsatz von 4,731 Millionen Euro, das sah vor wenigen Jahren übrigens noch anders aus, 2006 betrug der Umsatz noch 8,2 Millionen Euro.

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*) Quelle: Moody's. Das Anleihe-Rating einer Fotolia-Anleihe in 2012 von Moody's war Ba3. Die Ba-Ratings bedeuten: "Non Investmentgrade Speculative" - "Spekulative Anlage - Bei Verschlechterung der Lage ist mit Ausfällen zu rechnen". Und Ba3 ist das schlechteste der Ba-Ratings Ba1, a2 und Ba3...
Man kann nicht fotolia, Shutterstock usw. mit action vergleichen da sie eigentlich eine andere  Klientel bedienen.

Aber an den Zahlen, lieber Tom,  sieht man ganz deutlich das man mit Fotos kein Geld mehr verdienen kann
aber mit Vermarktungsplattformen im "Geiz ist geil - Bereich"  ;-)

 
24.12.2014
Man kann nicht fotolia, Shutterstock usw. mit action vergleichen da sie eigentlich eine andere Klientel bedienen.

Die hat auch niemand "verglichen", ich habe einfach mal ein paar konkrete, verifizierte Umsatzzahlen genannt, um mal eine Vorstellung von den Verhältnissen in der Bilderbranche zu geben.
Aber an den Zahlen, lieber Tom, sieht man ganz deutlich das man mit Fotos kein Geld mehr verdienen kann

Action Press ist 2013 zum ersten Mal seit längerem aus den roten Zahlen wieder raus und hat einen Überschuss erwirtschaftet. Was nicht zuletzt daran liegt, daß sie ihr Kostenproblem (zeitweise über 60 Mitarbeiter in der Redaktion) in den Griff bekommen haben. Wenn sie jetzt noch davon weg kämen, jeden Monat 25.000 Euro Miete für ihre völlig überdimensionierten Geschäftsräume in Hamburg zahlen zu müssen*, also immerhin 300.000 Euro im Jahr, dann würden die sogar richtig gut Geld verdienen. Das schöne ist übrigens, daß action press Tochter eines börsennotierten Unternehmens ist (infasholding AG), und man daher aller Geschäftszahlen mühelos nachlesen kann....
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*) action press wurde 1970 von dem Hamburger Pressefotografen Harmut Doerk und dem Hamburger Polizeireporter Peter Reincke gegründet. Die Agentur hatte schnell viel Erfolg vor allem mit drei Genres: 1. Boulevard + Crime, 2. Yellow Press und 3. Krieg. Letzteres lag u.a. daran, daß action press lange Jahre deutsche Partneragentur der Pariser Agentur Sipa Press war.

Ende der 90er stieg zunächst Reinke aus und verkaufte seine Hälfte (man sagt, für 1,5 Millionen DM) an den berüchtigten Moritz Hunzinger, einen PR-Blender, der in den 90ern mehrere Politiker, darunter Rudolf Scharping, um ihre Karriere brachte. Hunzinger übernahm schließlich zusammen mit Bolko Hoffmann, dem Gründer des "Effectenspiegel", action press komplett. Die beiden Gründer waren damit genau rechtzeitig ausgestiegen.

Der "Effektenspiegel" war eine geniale Idee von Bolko Hoffmann, der nämlich schon früh erkannt hatte, daß man an der Börse mehr Geld damit verdienen kann, anderen Leuten "Geheimtips" zu verkaufen als mit eigener Börsenanlage und -spekulation. Hoffmann und Hunzinger verkrachten sich in der Folge, es gab eine Kaskade von Gerichtsverfahren, von denen eines absurder wurde als das vorige. Schließlich war Hunzinger ganz raus, bekommt aber eine fette Altersversorgung, und die action press GmbH & Co.KG wurde zusammen mit Infas und einer kleinen Event-Agentur in die "action press holding AG" eingebracht, und diese ging im geregelten Markt an die Börse.

Lustig ist an der ganzen Kiste nun, daß es zwei Parteien gibt, sozusagen. Die eine Partei, das waren die Klugscheißer. Hunzinger, Hoffmann usw., die meinten, sie wüssten, wo der Hammer hängt und wie man das dicke Geld verdient. Die haben mit der Sache viel Geld verbrannt. Und eine andere Partei, das waren die action press-Gründer. Die hatten fast 30 Jahre lang erfolgreich eine internationale Bildagentur geführt, und wenn es jemanden gibt, der noch besser als ein Gebrauchtwagenhändler darin ist, gute Geschäfte machen zu können, dann sind es genau diese Leute.

action press hat um 1990 herum in Hamburg ein fettes Redaktionsgebäude inkl. großem Fotostudio gebaut. Kann man heute noch an der Kollaustraße bewundern. Das ist das, was heute viel zu groß für den Laden ist. Weil aber manche Leute schlauer sind als andere, haben Hunzinger und Hoffmann zwar seinerzeit action press gekauft - nicht aber das Gebäude. Das haben sie nur gemietet. Für besagte 25.000 Euro im Monat.

Man hielt das damals für ganz modern - keine eigenen Immobilien, nur gemietete. Das mag betriebswirtschaftlich ja auch sogar wirklich oft eine ganz gute Idee sein, aber nicht wenn man Verträge macht, aus denen man ewig lange nicht wieder rauskommt. Und da zeigte sich dann, wer die wirklich guten Geschäftsleute waren...

Aber das nur ganz am Rande, aus dem Nähkästchen geplaudert.
(Edit: kleine Korrektur, DM zu Euro)
#16
nun können auch schlechte Fotos dank Adobe vermarktet werden *g*
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25.12.2014
Tom Rohwer ist ein Fackel des Lichts in der Dunkelheit der Modelkartei Foren.

Beste Weihnachtliche Grüße

Daniel "Lichtenberg" Kause.

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