Die ein, zwei, drei Gläser... 45

8 years ago
Gerade beim Frühsurfen diese Fotostrecke entdeckt und mal nachgedacht... 

Ich gehöre normalerweise nicht zu denen, die bei Fototreffen die Gläser rauspacken, geschweige denn jemanden abfüllen wollen, aber bei guter Chemie, wenn man sich schon kannte oder bei abendlichen Schnappschüssen für meine Kneipendoku kam es natürlich schon mal dazu daß man sich nebenbei ein, zwei Getränke reinpfiff... und wenn ich so zurückschaue, ich stelle fest daß das meist tatsächlich die gelösteren, lockereren Bilder sind. Ob das nun allein am Alkohol oder einfach an der ungezwungeneren Situation lag, wer weiß. Leider stelle ich aber auch fest daß mein fotografisches Auge da nicht mehr ganz so funktioniert, mehr technische Fehler, Fokus leicht daneben und so... 
Wie sieht's denn bei Euch so aus? Ich will jetzt nicht hören daß jemand Models regelmässig abfüllt um an Schweinchenfotos zu kommen, aber habt Ihr auch die Erfahrung gemacht daß ein Gläschen hilft, oder im Gegenteil? 

8 years ago
Was die Models machen, kann ich nicht beurteilen ... ich selber halte mich beim shooten an 0 Promille - außer es wäre eine Party, wo das Shooten nur eine kurze Nebensache wäre. Da ich bisher fast nur pay-shootings hatte, erwartete ich dabei auch eine entsprechende Leistung für mein Geld - und es macht wenig Sinn, dann selber nicht mehr leistungsfähig zu sein. Beim Safari-Shooting oder zur Tour de France mit dem 600er Tele freihand wäre Alkohol wohl auch kaum förderlich ... warum soll das bei einem Pay-Modelshooting anders sein ?

Das Wine-Project könnte ich mir schon vorstellen - aber das wäre eben wie ein tfp in einer Location, die ebenfalls nicht im Stundentakt abzurechnen wäre. Wenn alle bis zum nächsten Morgen Zeit haben und außer einer Kostenpauschale (für Essen, Getränke und Anfahrtskosten) keine weitenen Ausgaben hinzukämen ... dann gerne ! :-)
[gone] schallkoerper fotografie
8 years ago
ich trinke keinen Alkohol, bis auf eine Frau die mal ihr Bier dabei hatte spielte Alkohol soweit ich es erinnere bei meinen Treffen keine Rolle...aber es kann sicher hilfreich sein wenn jemand eher nervös ist und voll nach hinten losgehen wenn die Person vor der Kamera nix verträgt und es mit der Konzentration abwärts geht...also pauschal hilft es sicher nicht immer und überall. ich halte es für besser wenn sich die Person vor der Kamera auf natürliche Weise langsam entspannt, ohne Hilfsmittel.
8 years ago
@SEE - Klaro, ich würde sofort unterschreiben daß es im professionellen Umfeld tabu ist. Ich dachte da schon eher an mein TFP-Hobbyknipserniveau. :)
8 years ago
Also ich kann mit ordentlich Gas die Kamera viel ruhiger halten. Und bin viel kreaiver. Ohne Gas mache ich nur langweilige "stell-dich-mal-hin"-Bilder.
8 years ago
@ Casa de Chrisso :
ich bin kein Profi, sondern Hobbyknipser ... und falls ein Model sich mit einem Schlückchen lockerer fühlt, dann ist das allein ihre Angelegenheit .... und mir ist auch nichts untergekommen, was mehr als dieses eine Schlückchen gewesen wäre. Alle meine bisherigen Shootings liefen eben diesbzgl. verzögerungsfrei perfekt ab, weil eben die Uhr tickt ... und somit auch die Summe der Gage, die ich zu zahlen habe. Dafür will oder wollte ich dann eben auch entsprechende Resultate - und das geht nur, wenn die Leistungsfähigkeit und der volle Einsatz sowohl vor als auch hinter der Kamera paßt.

Das Thema an sich kommt aber "just in time" ... wenn ich statt Gage allenfalls nur "Taschengeld" als Aufwendungsersatz zahle, dann wird mein Verlangen hinsichtlich der Leistung vor der Kamera auch anders sein - für mich selber ändert sich aber dadurch nicht viel, denn der Anspruch ans Bildresultat bleibt bestehen. Zeit für Experimente ist aber eben was Anderes als ein durchgeplanter und zeitlich fest umrissener Ablauf, der in einer Fülle brauchbarer Resultate enden soll.

 
[gone] schallkoerper fotografie
8 years ago
also ich vermute Chrisso hat eher an Hobbyknipser gedacht die TFP machen...wenn Geld im Spiel ist liegt die Lage natürlich anders...
[gone] MauRocShi
8 years ago
Ich denke,wenn man es gewohnt ist, ist es ok mal ein Glas zu trinken. Ich bringe zwar selbst nichts mit, habe aber nichts gegen alkoholische Requisiten, sofern sie maßvoll eingesetzt werden. Allerdings nur wenn ich nicht mit dem Auto da bin. Da wird dann auch nicht genippt.
8 years ago
... wie Ronald:
" ich halte es für besser wenn sich die Person vor der Kamera auf natürliche Weise langsam entspannt, ohne Hilfsmittel."
8 years ago
also ich vermute Chrisso hat eher an Hobbyknipser gedacht die TFP machen...wenn Geld im Spiel ist liegt die Lage natürlich anders...

Die Umfragewerte lassen aber den Schluß zu, daß min. 30-40 % der hier in der MK zustandekommenden Shootings eine vom Fotografen ans Model zu zahlende Gage beinhalten ... 

Das Wine-Project wäre eben als tfp-shooting sicherlich eine witzige Sache ! Es war da ja auch eine Einladung an Freunde und Bekannte, also eine Party mit dem Zusatzziel, ansprechende oder eben experimentelle Portraits entstehen zu lassen.  
8 years ago
Da ich (egal ob TfP oder Pay) IMMER mit dem Auto fahre trinke ich dementsprechend auch NIE beim Shooting ;-) ich würde mir da auch blöd vorkommen.

das "Sektchen zum lockerwerden" kann ich bei Neulingen vielleicht verstehen, aber wenn ich nach X Jahren immer noch so fürchterlich aufgeregt vor Shootings wäre wär das schon... komisch...
8 years ago
wie immer im Leben: wenn alle erwachsen sind und einverstanden ist alles erlaubt.
Kläre das im vorhinein und frage deine Shootingpartnerin, ob sie das ok findet.
Wenn nicht gehört es zum gegenseitigen Respekt sich den Konsum von Drogen zu verkneifen.
[gone] schallkoerper fotografie
8 years ago
Die Umfragewerte lassen aber den Schluß zu, daß min. 30-40 % der hier in der MK zustandekommenden Shootings eine vom Fotografen ans Model zu zahlende Gage beinhalten ... 

was haben Umfragewerte jetzt damit zu tun was Chrisso meinte ? schließt Deine Meinung ja nicht aus.
8 years ago
@ schallkoerper :
Chrisso schrieb :
.... eher an mein TFP-Hobbyknipserniveau. :)

Das gilt für einige Forumsthemen hier ... sie beziehen sich oft "nur" auf tfp-shootings. Ein zumindest deutlicher Anteil der über Mk zustandekommenden Aufnahmen sind aber Shootings in der Konstellation, daß ein männl. Fotograf eine hübsche, erotisch wirkende Frau fotografiert ... und da ist doch fast immer auch Geld im Spiel !? 

Wäre das Geld belanglos oder jedenfalls Nebensache auf Taschengeldniveau bis max. 50 € für die ganze Session, dann wäre so ein Experiment wie das Wine-Project auch erwägenswert. Fällt dieser Betrag aber stündlich an, dann gehöre ich jedenfalls nicht zu denen, die auf brauchbare Bildresultate verzichten oder diese hintanstellen. 
[gone] Wünsche weiterhin allen viel Spaß in der MK!
8 years ago
Ich habe ein paar Mal festgestellt das ein Glas Sekt oder ein Bier meiner Modellarbeit nicht förderlich ist, und frage wenn mir etwas angeboten wird einfach nach einem Glas Wasser. Selbst wenn Wein offizielles Malmittel ist oder bei einem Junggesellinnnenabschied die Sektpulle kreist hat mir noch nie jemand übelgenommen wenn ich ablehnte. Nach getaner Arbeit noch ein Abschlußdrink immer gern.

Sollte ich zum Fotoprojekt "Trink Dich schön" geladen werden entspreche ich natürlich gern den gewünschten Vorgaben... :)
8 years ago
Also ich kann mit ordentlich Gas die Kamera viel ruhiger halten


bei der Aussage hat man aber ein grundsätzlich anderes Problem, das mit der Fotografie nix zu tun hat ....
Ich warte immer noch auf den Smiley, dass das ironisch war (oder hab ich was übersehen) ?

Ich halte es beruflich wie privat: 0,0 % Alkohol für mich. Wenn der Auftraggeber einen Fotografen sucht, der bei einem Auftrag mittrinkt, dann soll er sich jemanden anderen suchen.
Bei den Models sehe ich es wie LadyCassandra: ein kleines Gläschen ist ok, aber dann muss auch gut sein.

Ich habe mehrmals in meiner Foto-Assi-Zeit besoffene Beteiligte (Models, Visas wie Fotografen) erlebt, die im Suff Objektive vom Zubehörtisch "abgeräumt" haben und danach fast keine Versicherung gezahlt hat.
Eine brennende Umkleide mit Schaden im 4-stelligen Bereich war auch mal dabei ....
8 years ago
bei der Aussage hat man aber ein grundsätzlich anderes Problem, das mit der Fotografie nix zu tun hat ....
Ich warte immer noch auf den Smiley, dass das ironisch war (oder hab ich was übersehen) ?

Also ich war vor kurzem 8 Wochen vollkommen trocken. Entsprechend langweilig waren meine Bilder ;-)
[gone] User_382800
8 years ago
Ob ich nun Alkohol zu mir nehme oder nicht würde sich auf meine Entspanntheit wärend des Shootings kaum bis gar nicht auswirken. Wenn man nicht wirklich Anhaltspunkte mit der anderen Person hat, die einen locker machen dann hilft der Alkohol einen auch nicht weiter. Im Gegenteil, da Alkohol mich redseelig macht würde ich vermutlich eher über die unangenehme Situation auslassen und ich bin mir ziemlich sicher dass das, wenn nicht sogar der Todesstoß für ein vernünftiges Shooting, die Situation nur noch verschlimmern würde.
8 years ago
@SEE - Klaro, ich würde sofort unterschreiben daß es im professionellen Umfeld tabu ist. Ich dachte da schon eher an mein TFP-Hobbyknipserniveau. :)

Kokain und Speed sind absolute Fremdwörter in der Medien/Mode/Modelbranche.
Da findet sowas nie niemals nicht statt.
Und als das letzte mal bei der Fashion Week jemand mit ein paar winzigen Plastiktütchen mit einem weißen Pulver drin auftauchte, da sagte ein Model: "Okay, jetzt haben wir das Backpulver. Aber wo sind die übrigen Zutaten, um den Kuchen zu backen?"

Früher war Alkohol die Standard-Droge der Journalisten - neben den allgegenwärtigen Zigaretten und dem hektoliterweise gesoffenen Kaffee natürlich. Ich habe Zeitungen kennengelernt, in denen der Spruch gängig war "Die Lokalredaktion heißt nicht zufällig Lokalredaktion", und eine ernstzunehmende Redaktion erkannte man daran, daß spätestens Abends um halb acht der Nebel so dicht war, daß man von der Großraumbüro-Tür nicht mehr erkennen konnte, ob die Kollegen an den hinteren Schreibtischen anwesend waren oder nicht. Und ich habe so einige Fotokollegen im Pressefotobereich kennengelernt, die auch nach dem fünften Bier noch fähig waren, das 400er Tele wackelfrei zu halten... Eigentlich konnte das jeder. Auch ohne "Vibration Control", welche bei manchen alten Kämpen ohnehin eher den Spruch provoziert hätte "Isses nicht ein bißchen dick dafür?"
8 years ago
Aber, nein, im Ernst. Es ist wie immer und überall: die Dosis macht das Gift. "Ein Gläschen" kann hilfreich sein, oder hinderlich. Von vornherein Rauschmittel irgendwelcher Art einzuplanen bzw. für notwendig zu halten, finde ich eine schlechte Idee.  Und mir persönlich ist beim Fotografieren das Fotografieren Droge genug.

Obwohl ich weiß und auch schon unter Beweis gestellt habe, daß ich auch mittelhalbbetrunken noch blittzschnell auf "Fotoreporter-Modus" umstellen kann und wer seine Fototechnik nicht auch im Halbschlaf oder stockbesoffen noch bedienen kann, hat sie eh gar nicht im Griff... Anders als beim Autofahren ist das schöne dabei ja auch, daß schlimmstenfalls schlechte Fotos entstehen oder allerschlimmstenfalls jemanden eine Kamera auf den Fuß fällt...

Topic has been closed