Worauf ist bei einem Schülerpraktikum zu achten? 15

7 years ago
Hallo in die Runde!
Seit nun 30 Jahren bin ich als Fotograf unterwegs. Bisher hatte ich 2 Praktikanten, die aber ausschließlich im Büro reingeschnuppert haben.
Nun habe ich an die hiesige Gesamtschule das Angebot gemacht, dass ich ein Praktikum den Schülern anbiete, die sich für die Fotografie und die damit verbundenen Dinge interessieren.
Abhängig von den Interessen des einzelnen Praktikanten kann die Gewichtung unterschiedlich sein.
Im Wesentlichen sollen folgende Bereiche abgedeckt werden:
Kamera-, Studio- und Outdoortechnik
Vorbereiten und Erstellen von Fotos vor und hinter der Kamera
Bildbearbeitung
Rechtliches
Besonders stellt sich mir die Frage, ob ich bei minderjährigen Praktikanten die schriftliche Zustimmung der Eltern brauche. Ich denke einmal an die Haftung und zum anderen an Fotos, die mit einem Praktikanten vor der Kamera gemacht werden.
Sollte jemand einen gescheiten Tipp für mich haben, der möge ihn bitte weitergeben!
Herzlichen Gruß
Friedrich
7 years ago
In Deutschland ist ja fast alles bis ins kleinste Detail geregelt.
Bitte erkundige Dich also dort, wo Profis damit täglich zu tun haben.
Dort darfst Du berechtigt darauf zählen, dass die Tipps "gescheit" sind.
*** Klick hier ***


*** Klick hier *** JArbSchG
Das wichtigste Gesetz, welches Fragen zur Beschäftigung junger Menschen regelt ist das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG). Es bildet die Rechtsgrundlage für den Schutz junger Menschen unter 18 Jahren in einem Beschäftigungs- oder Ausbildungsverhältnis.Im Gesetz sind insbesondere geregelt:

Dauer der Arbeitszeit
Pausenzeiten
Schichtarbeit
Urlaub
Berufsschulunterricht und Prüfungen
Gefährliche Arbeit

______________________________________________________________

Darüberhinaus gibt es auch absolute Profis,
wenn es darum geht, Minderjährige vor der Kamera agieren zu lassen.
Sogar wenn es um Veröffentlichungen geht.
Auch (Klick) da findest Du sehr schnell "gescheite" Tipps.

PS: Abschließend möchte ich noch einen Tipp geben,
der Deiner Meinung nach eventuell nicht gescheit ist.
Wer mit Kindern und Jugendlichen im Medienbereich
zusammenarbeiten möchte und sich nicht darauf freut,
sich mit den Eltern/Sorgeberechtigten vorher zu besprechen
und um eine Unterschrift für die Tätigkeit zu bitten,
der ruft in mir die Frage auf, warum sollten Eltern einem
Praktikum oder Shooting oder Film nicht zustimmen ?
Was hast Du genau vor ?
7 years ago
Danke für eine erste Rückmeldung
Zur ersten Frage: Weil Eltern die freie Entscheidung haben, können sie entscheiden, was ihnen richtig erscheint. Ich habe das zu akzeptieren.
Zur zweiten Frage: Vor einem Praktikum lege ich den Bewerbern verschiedene Projekte vor. Daraus wählen wir gemeinsam eines aus. So kann es hier im Schwerpunkt um Bildbearbeitung gehen. Oder Kameratechnik. Für Interessierte um Studiotechnik oder die, die sich vor der Kamera ausprobieren wollen ein Projekt "Portrait und Mode".
7 years ago
Eigentlich dient ja ein Praktikum dazu einem Interessierten einen möglichst vielfältigen Einblick in einen möglichen Beruf zu gewähren. Und zum Berufsbild des heutigen Fotografen gehören eigentlich alle von dir angebotenen "Teilabschnitte". Ich bin mir nicht sicher, ob es besonders zielführend erscheint, wenn sich die Probanten den Schwerpunkt des Praktikums aussuchen können - das Berufsbild des Fotografen wird meiner Meinung nach verzerrt und das böse Erwachen kommt dann, wenn der Ausbildungsvertrag unterschrieben ist und der Azubi dann feststellt, dass der gewählte Job auch andere Seiten hat, als die, die er im Praktikum gesehen hat. Alle anderen Punkte hat Cowboy schon angesprochen.
7 years ago
Herzlichen Dank. Da ist etwas nicht richtig verstanden worden. Es werden alle Bereiche angesprochen und ein Einblick weiter gegeben. Zusätzlich möchte ich einen Schwerpunkt einvernehmlich setzen. Junge Leute brauchen einen Anreiz. Da hilft es aus meiner Sicht, wenn sie sich neben dem Allgemeinen etwas eingehender mit einem Thema beschäftigen können, das sie besonders interessiert.
Ich denke, wir können hier abschließen.
Würde mal darüber nachdenken, auch analoge Techniken anzubieten, da die Handyknipserei ja überhand nimmt. Ich fand das damals als Schüler total spannend, obwohl die Chemikalien nicht gerade angenehm dufteten
7 years ago
@ Fotodesign Achim Schnick:

Da hast Du ohne Zweifel völlig recht.
Das ist sicher sehr spannend und auch lehrreich.
Aber ich würde nicht außer acht lassen,
dass FBF-Design ja kein Praktikum in einem Museum
oder einer Chemielabor-Forschungsfirma anbieten wollte.
7 years ago
Die Praxis, die Geräte für die analoge Technik sind vorhanden, auch der gute alte Vergrößerer, Trommeln und Schalen - gut zum Zeigen und Erklären, doch praktisch damit etwas machen möchte ich außen vor lassen.
7 years ago
Wie wir spätestens alle seit dem legendären Kiss Video wissen,
soll man auch keine jungen Dinger allein damit im Studio lassen.
**** Klick hier ! ***
7 years ago
Mir geht es um die Situation, dass in einem Praktikum aller Voraussicht nach kein Elternteil anwesend ist, wenn ein Praktikant im Studio vor der Kamera steht. Die Situation hatte ich bislang nicht. Daher die Frage in die Runde.
#11
7 years ago
Danke, das war mir bekannt und ist, was die Gestaltung der Arbeit angeht, selbstverständlich.
wir fangen bei einem Praktikum im Studio ganz unter bei den Anfaengen an. Mit selbstgamalten Hintergruenden, mit 2 Blitzschalen mit Blitzlichtpulver. Dann passiert das, keiner hatt Streihhoelzer dabei.
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
7 years ago
Ich lese hier lauter Sachen, die eine/n Schülerpraktikanten/in überfordern. Letzes Jahr hatte ich eine Schülerpraktikantin, die sich explizit für Foodfotografie interessiert hat. Sie kommt aus Peine, hat dann extra in Berlin einen Schlafplatz gesucht, weil sie das Praktikum bei mir absolvieren wollte. Die junge Dame war in der 10. Klasse Gymasium und hatte sogar schon einen eigenen Block mit recht vorzeigbaren Foodfotos und Rezepten.
Aber selbst sie schien mir nach ein paar Tagen von der Vielzahl der Eindrücke etwas überfordert. Meine Freundin (Künstlerin) hat dann mit ihr zu Entspannung Hintergründe gemalt.
Ich habe also die Erfahrung gemacht, dass man für Schülerpraktikanten schon sehr "ausdünnen" muss, um nicht zu überfordern.
Rechtliche Hinweise (Arbeitszeiten, Pausen, Versicherungsschutz) habe ich damals alle von der Schule geschickt bekommen.
7 years ago
Deshalb möchte ich ein längeres Vorgespräch bevor ich eine Zusage mache. Da bekommt man einen Eindruck. Mir ist schon klar, dass die Zeit eigentlich kurz ist. Es wird letztlich auf den einzelnen Praktikanten ankommen und eine auf ihn eingehende Art. Umso wichtiger, dass der Rahmen stimmt, damit Ruhe ist für den Inhalt.

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