Dies ist ein unkonventionelles Porträt, so herrlich dramatisch, dass es Ihnen quasi von der Wand zuzwinkert. Es vereint Elemente von Theatralik und bildender Kunst mit der mühelosen Anmut eines erfahrenen Darstellers – vielleicht eine schelmische Muse, die beschlossen hat, dass die Leinwand einfach nicht groß genug für ihre Persönlichkeit war! Unser Subjekt, in aufwendiger Gewandung, die an eine vergangene Ära erinnert, tanzt spielerisch mit einem kunstvollen, doch leeren Bilderrahmen.

Das Subjekt wird in einer so perfekten, dynamischen Komposition gerahmt, dass es sich anfühlt, als hätte es einen Ausschnitt des Rampenlichts direkt einem Renaissance-Gemälde entwendet. Dieses bezaubernde Schauspiel lädt den Betrachter ein, seine eigene Erzählung zu spinnen: Tritt das Subjekt aus einem Gemälde, führt es eine skurrile Pantomime auf, oder spaziert es einfach als lebendige Kunst in die reale Welt? Die tiefen, satten Farben und die akribische Inszenierung zeugen von einer hervorragend umgesetzten Fotografie, die sowohl fantasievoll als auch visuell beeindruckend ist – ein wahres visuelles Sonett, wenn Sie so wollen, mit einer Pointe, die Sie noch lange nach dem Betrachten lächeln lässt.

Das photo-psychologische
spielt hier die entscheidende Rolle.
LG Gert