Der Sommer ist passé, die Farben werden blasser, die Kleidung wird wieder fülliger und mit aufkommenden Nebeln wird die Sicht wieder eingeschränkt werden. Dennoch wird es auch außerhalb des Sommers Tage geben an denen die Sonne hell und Kontrastunterstützend die Erde erreicht und so ihr Dasein bekräftigt!
All dies kann ich in diesem Bilde wiederfinden, durch die Offenblende ist ein sehr schönes Bokeh erreicht, was auf der einen Seite sehr gut die zu erwartenden Nebel mit ihrer Eigenschaft nur schemenhaft Dinge sehen zu lassen und auf der anderen Seite die funkelnden Herbstfarben zeigt, die dann durch das letzte Aufbäumen der Blätter von Busch und Baum offenbart werden. Dennoch wird im weiteren Verlauf auch diese von kurzer Dauer geprägte Farbkraft verschwinden und wie so häufig in einen Grauton wechseln, ganz wie es die junge Frau aus der Galerie 'Die Neue' zeigt. Auch die Kleidung ist hier temperaturtechnisch schon angepaßt ganz im Sinne des Zeitraums nach dem Sommer. Das nicht mehr ganz so kräftige Licht läßt die Protagonistin in sanfter Ausleuchtung, ganz ihrem Gesichtsausdruck angepaßt, erscheinen.
Und die Sonne versucht mit aller Kraft noch zu beweisen, daß es sie auch noch gibt und hinterläßt ihre Spuren im Haar und mit dem Versuch ein Rembrand Dreieck zu zeichnen auf der Wange der Schönen! Ein gelungenes Portrait mit einem für mich absolut passenden Titel. Die Arbeit mit der Offenblende ist sehr schön austariert und hat die Schärfeebene perfekt im Bild festgehalten.
Mit bestem Gruß Manfred