Die bösen Models machen lieber Selfies? ;) 201

[gone] User_184280
5 years ago
Hier ein Erklärungsversuch und vielleicht sogar eine Lösung:
http://bloomoose.de/2018/05/21/selfie-vs-homeshoot/
Och joa...solche Shootings haben schon was. Unverbindlich und unkompliziert. Einfach nur die Kamera eingepacken und alles weitergehende Technikgeraffel zu Hause lassen.


Hier ein Schnappschuss während einer gemütlichen Quatsch-Pause. :-)


...und hier ein "formelles" Foto aus dem gleichen Shooting:
#3
5 years ago
@ Heinz:
Nein, ausgefallene Ideen und Konzepte interessieren vor allem junge Modelle nicht. Die möchten Mainstream. Bilder die sie kennen und bewundern "Das möchte ich auch!".
5 years ago
@ Tim
Genau so ist auch meine Erfahrung. Will ich Mainstream machen, rennt man mir die Bude ein. Da ich aber häufig ausgefallenere Bilder möchte, muss ich oft lange Suchen.
@ Tim Brakemeier

Diese "Lust auf Mainstream" ist auch in anderen Lebensbereichen zu beobachten.

Während Club-Gänger vor 20 Jahren noch wild darauf waren, daß der DJ möglichst coole und unbekannte Musik auflegt, deren Titel man sich dann direkt vor Ort erstmal hat aufschreiben lassen, um sie bei nächster Gelegenheit im Plattenladen zu kaufen, wollen viele Club-Gänger von heute bereits bekannte Titel hören und darauf abfeiern.

Und auch bei der Mainstream-Mode ist es nicht anders. Man entscheidet sich für einen Stil und innerhalb des Stils sehen die Fashion-Victims dann irgendwie alle gleich aus.
#7
[gone] User_224666
5 years ago
Letzte Woche: 4 geplatze Shots in Folge. Ich freue mich schon darauf, wenn hier die ersten Smartphones über unzuverlässige Modelle heulen ;-)
[gone] User_184280
5 years ago
"Heinz Drstak" schrieb: Nicht selten sind die Ergebnisse deutlich besser als so manches Werk eines Fotografen mit deutlich teurerer Ausrüstung.


Das ist natürlich tragisch, wenn es so ist. Akigrafie hat sich mal die Arbeit gemacht und einen Film auf youtube veröffentlicht, wo er Handybilder mit seinen Aufnahmen vergleicht, da sieht man schon, dass eben Blende und Brennweite wichtige Gestaltungsmittel sind, von Dynamikumfang und Rauschfreiheit ganz zu schweigen.

Mit Zielgruppengerechtigkeit meine ich, dass man schon ein bisschen in Richtung Influenzer-Stil gehen darf, also was die Kardashians posten, setzt einen Trend und ist begehrt. Man beachte, wie pastellig mein Titelbild ist ;)
@ pam.meier

Akigrafie hat sich mal die Arbeit gemacht und einen Film auf youtube veröffentlicht, wo er Handybilder mit seinen Aufnahmen vergleicht, da sieht man schon, dass eben Blende und Brennweite wichtige Gestaltungsmittel sind, von Dynamikumfang und Rauschfreiheit ganz zu schweigen.


Nun ja, das ist auch wirklich keine Kunst, wenn man zwei Medien miteinander vergleicht, von denen das eine Medium Möglichkeiten bietet, die das andere Medium technisch bedingt eben gar nicht erst hat. ;-)

Aber im Prinzip ist das eh Blödsinn: Wenn man als Fotograf auf bestimmte Stärken eines Kamerasystems angewiesen ist, dann wird man genau dieses Kamerasystem wählen. Von daher ist eine Handykamera per se nicht schlechter als jede andere Kamera auch.
[gone] User_184280
5 years ago
Ich hege ja die geheime Theorie, dass Selfies deshalb so beliebt sind, weil man da viel schlanker aussieht. Bei Frauen muss man nur bissi das Handy nach oben drehen, dann sehen die Augen besonder groß aus. Der Rest, ob was rauscht, scheint egal.
5 years ago
@pam.meier hab kurz,lach, dein gesamtes Blogarchiv durchgelesen, sehr unterhaltsam und kurzweilig.
Kann ich jedem empfehlen der mal nichts anzufangen weiss mit seiner Zeit und auch denen die keine Zeit haben.
Das Interview mit Dirndi und die 2 Reportagelinks im Januar 2016 sind für mich am wertvollsten gewesen.
Werde deinen Blog in den Lesezeichen ablegen.
[gone] User_184280
5 years ago
Vielen Dank, lieber Bildgestalter aus der schönen Schweiz :) Gerade die Interviews mit Dimdi fanden die meisten zu lang und zu tiefgründig ...
5 years ago
@pam.meier
Warum mögen manche Menschen Selfies lieber als "Fotografenbilder"?
- Selfies werden meist aus einer erhöhten Position aufgenommen, wodurch die Augen größer, der (evtl. in den eignen Augen zu breite) Körper kleiner wirkt (Kindchen-Schema, vgl. Manga-Figuren). Studien haben gezeigt, dass Menschen, die häufig Selfies machen, eine veränderte Selbst-/Körperwahrnehmung entwickeln.
- Selfies zeigen mich so, wie ich mich sehe. Wenn sie im Spiegel aufgenommen sind, zeigen sie mich spiegelverkehrt, also genau so, wie ich mich üblicherweise selbst sehe. Kein Mensch ist symmetrisch, daher sind nicht spiegelverkehrte Bilder nicht so, wie ich mich normal sehe, also gewöhnungsbedürftig.
- Aus den vielen Selfies, die ich produziere, wähle ICH das oder die Bilder aus, das/die ich veröffentliche (nicht ein Fotograf)
- Selfies kann ich immer dann machen und veröffentlichen, wenn mir danach ist. Beispielsweise wenn ich gerade einen besonderen Moment dokumentieren will oder wenn ich gerade Feedback/Anerkennung von meiner Peer Group bekommen möchte. Ein Fotograf ist nicht spontan zur Stelle, seine Bilder sind nicht in Nullkommanix zu meiner Verfügung.

Wie können TfP-Fotografen punkten?
- Besondere Inszenierungen/Outfits/Accessoires jenseits der Vorstellungen/Möglichkeiten/Gewohnheiten des Models
- Besonderer Stil jenseits von Instagram-Filtern
- Besondere Perspektiven, die als Selfie nicht/schwer möglich sind
- Eingehen auf das Model und seine Vorstellungen (z.B. die "Schokoladenseite" aus Sicht des Models berücksichtigen)
- Positives Feedback geben
- Das Model darf seine Lieblingsbilder selbst auswählen

Was ist Models dagegen recht schnuppe:
- Wie teuer/hochwertig die Ausrüstung des Fotografen ist
- Wie lange der Fotograf das Bild bearbeitet hat
- Wie perfekt das Bild in technischer Hinsicht ist (Rauschen, Dynamik etc.)

Soweit meine Gedanken zu diesem Thema...
[gone] User_184280
5 years ago
@MJW-Foto:
Deine Gedanken möchte ich so unterschreiben, Du hast die Thematik toll analysiert, Kompliment! Den ein oder anderen Punkt hatte ich ja auch schon beim Schreiben im Hinterkopf, aber viel wichtiger als das, was man sagt, ist das, was man nicht sagt, genauso wie man einen guten Fotografen daran erkennt, welche Bilder er nicht zeigt.

Ganz wichtig ist, dass man die Zielgruppe nicht beleidigt. Wenn ich Kontakte zu Modellen möchte, dann darf ich ihnen nicht sagen, dass ihre Selbstwahrnehmung verzerrt ist durch mangahafte Verzeichnung ihres iPhones, sondern ich like das Selfie brav und schreibe: "Was für unglaubliche Augen!" drunter ;) Gleichzeitig überlege ich mir, ob ich wirklich fotografisch Zeit mit dieser Person verbringen möchte, wenn ich schon vorher weiß, dass meine Bilder nicht dem gewünschte Schema entsprechen werden.

Überhaupt muss man sich überlegen, inwieweit man Zugeständnisse machen möchte, auch als TfP-Fotograf. Ich kenne ein paar Kollegen, die machen ihr Ding, vor allem Boudoir, verdeckt, mit pastelligen Bildlooks und gerne auch sepia getönt oder nur s/w. Die bekommen dann regelmäßig Anfragen, weil a) klar ist, welche Bildergebnisse zu erwarten sind, b) solche Bilder dann auf Instagram auffallen und ankommen und c) beide Seiten etwas davon haben, ohne dass irgendeiner was zahlen muss.

Mir persönlich gefallen die Einzelbilder meistens nicht so, aber wenn man das Gesamtportfolio so anschaut, das aus einem stilistischen Guss ist, dann hat das schon was.
#16
#17
5 years ago
Das sind alles kluge Gedanken. Und irgendwie habt Ihr alle recht - wenigstens ein bisschen. Die exakten Gründe dürften von Modell zu Modell unterschiedlich sein.

PS. Der Tip mit dem Ladenfotografen war gut, denn die gibt es ja kaum noch - aus gutem Grund.
[gone] User_184280
5 years ago
"Heinz" schrieb: Die Welt des Otto-Hobbyknips und die Welt der Selfie-Mädels sind völlig unterschiedlich. Um nicht zu sagen inkompatibel.


Und doch gibt es die Möglichkeit von Schnittmengen. Im Allgemeinen mag deine Aussage stimmen, aber im Einzelfall kommt man auch als mittelalterlicher Fotograf an ein intelligentes Model unter 30, das einen künstlerischen Anspruch hat. Umgekehrt mag es Fotografen geben, die Spaß daran haben, was Peppiges fürs Instagramprofil eines Selfie-Mädels zu produzieren. Mal dazwischen nimmt man auch mal einen Hunni in die Hand. Ich kann mich noch gut entsinnen, wie es war, als ich von 400 Mark im Monat meinen Lebensunterhalt bestreiten musste, also sehe ich eine gelegentliche Geldzahlung nicht wie ein Honorar, sondern eben als Motivationshilfe.

Ich finde so ein Homeshoot eine gute Sache. Man trifft sich notfalls auf neutralem Boden oder zu dritt, falls man sich vorher nicht kannte und dann lernt man sich kennen, kann über fotografische Ziele oder mögliche Projekte sprechen und gleich sehen, inwieweit man beim Posing Hilfestellung geben muss oder man ein natürliches Modeltalent vor sich hat. Wenn man dann genug Material geliefert hat für die Social Media, kann man ja einen Schritt weitergehen.

Ich habe es schon mal gesagt und wiederhole mich gern, wer glaubt, dass man hier in der MK wie in einem Zettelkasten blättert und sofort erfolgreiche Shoots durchführen kann, irrt. Um an gute Leute und gute Ergebnisse zu kommen, braucht es mehr Arbeit, Netzwerken, Gosees, Schwerpunkte und Ziele setzen ...

Klar kann ich ein Pay-Model engagieren und ihr sagen, was sie zu tun hat. Ob dann aber das dabei herauskommt, was ich mir vorgestellt hatte, ist nicht garantiert. Interessanter ist es für mich, jemanden zu finden, der meine Vision versteht und Lust hat, sich daran zu probieren.

Ein Agentur-Kleiderständer ist wichtig für Leute, die Kleidung verkaufen wollen. Für alle anderen (die Mehrheit hier) reicht es, jemanden zu finden, der entweder für Geld oder für Bilder Zeit und Herzblut investiert. Wenn es klappt, trifft man sich häufiger, wenn nicht, dann halt nicht.
5 years ago
Witzig. Heinz Drstak unterstellt Hobbyfotografen, dass sie keine Ahnung von Profifotografie haben. Dazu braucht er natürlich die Kunstfigur des Otto-Hobbyknips, auf die er seine irrigen Vorstellungen abbilden kann.

Dann, im genau gleichen Beitrag, zeigt er, dass er keine Ahnung von Fotografie als Hobby und Leidenschaft hat und weder versteht, wie Hobby-TFP-Shootings funktionieren, noch, warum sie überhaupt funktionieren.

Topic has been closed