gut: antwortet überhaupt, auch auf nachfolgende Nachrichten, antwortet rechtzeitig, ist flexibel, konkret, sagt genau wann sie Zeit hat, nennt Möglichkeiten, Präferenzen, Alternativen, zeigt Enthiasmus, zeigt Begeisterung für meine Bilder.


würde ich Honorar zahlen, dann wäre das Modell Dienstleister. Tfp ist Gemeinschaftsarbeit.

wenn ein Modell nicht oder zu langsam reagiert, zickig wird oder aus Tfp pay macht, lasse ich es lieber.

Erwartungen:
1.) zu antworten, und das in einer akzeptablen Zeit ( egal ob TfP oder Pay )
2.) konkrete Angaben zu Terminen und div Fragen die zwegs shooting aufkommen
3.) flüssige Kommunikation wenn Punkt 1 zutreffend war

Wenn ich ein Model anschreibe, dann nach 14 Tagen die erste Erinnerung und nach weiteren 14 Tagen eine 2te Erinnerung schreibe und noch immer keine Antwort ( trotz gelesen ) kommt, hat das entsprechende Model mein Interesse verloren.
Leider ist es so, das eben diese Models nach einem dann folgenden negativen Profilkommentar plötzlich in weinigen Minuten online sind und diesen löschen und zudem noch "Nettigkeiten" per PM schreiben.
( Persönliche Erfahrungen )

Wie J. Reber. Zudem erwarte ich von einem Pay-Model,dass die von mir gestellten Anforderungen zwecks Styling peinlich genau eingehalten werden (oder vorgängig Alternativen vorgeschlagen werden).

Natürlich!
Bei TFP ist ein ein gemeinsames Projekt. Da fließen auch Ideen und Wünsche von dem Model mit ein. Und wenn man mit Anfängern shootet weiß man das man kein Posingwunder bekommt, dann hilft man, unterstützt, leitet an.

Bei Pay bin ich Kunde, ich zahle für eine Leistung, die ich dann auch sehen will. Wenn ich Brötchen kaufe will ich dem Bäcker auch nicht erklären müssen wie er backen muss. Das gilt auch für die Kommunikation.
Natürlich alles nicht so hart wie es sich jetzt vielleicht liest, denn das Gegenüber ist und bleibt ein Mensch, aber doch schon deutlich andere Erwartungen an die Leistung als bei TFP

Welche Erwartungen hast du von Kommunikation von Models?

Zunächst mal: genau die selben wie immer bei der Kommunikation mit ~18 bis 30jährigen Frauen (und ggf. Männern).
Da ca. 15 Prozent aller über 14jährigen in Deutschland funktionale Analphabeten sind und daher auch einfachste Texte weder lesen noch schreiben noch inhaltlich verstehen können, sollte man für's erste in der Kommunikation vorsichtshalber mit unerwarteten Zwischenfällen rechnen.
Es spricht nämlich nichts dafür, daß die Quote bei Models (oder Fotografen) anders ist...

Dann: sollte eine grundsätzliche Kommunikationsfähigkeit angenommen werden können, erwarte ich die übliche Kommunikation.

Da wird es dann spannend. Das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz-von Thun sollte man dabei immer im Hinterkopf haben: Vier-Seiten-Modell.
Und nein, das meine ich jetzt weder ironisch noch sarkastisch. Es hilft einem im privaten wie im geschäftlichen Leben ungemein weiter, wenn man sich mit Kommunikationsmodellen und Kommunikationsproblemen intensiv auseinandersetzt.

Am Anfang, wenn man damit beginnt, läuft man nur noch mit großen Augen und reihenweisen "Aha!"-Erlebnissen durch die Welt. (Später sagt man sich dann manchmal aber auch: Darwinismus ist auch eine Lösung für manche Dinge. Wer meine klaren Ansagen mißversteht, weil er um vier Ecken kommuniziert, der... interessiert mich nicht wirklich. Muß ich mir nicht antun. Ich hätte bitte gerne die klare direkte männliche Kommunikation. Und Frauen, die dazu fähig sind, bekommen Pluskärtchen.)

Bei der Kommunikation zwischen männlichen Fotografen und weiblichen Models achte ich dann sehr darauf, daß Männer und Frauen grundsätzlich anders kommunizieren - "Männer und Frauen können sich einfach nicht verstehen!" ist ja nicht nur Witz oder Polemik.

Das alles ist um so wichtiger, wenn man sich von der Kommunikation bestimmte Ergebnisse verspricht.

Änderst du dein Erwartungen für TFP statt wenn du ein Honorar zahlst?

Meine Erwartungen sind meine Erwartungen. Nicht mehr, nicht weniger.
Meine Erwartungen äußere ich. Dann erhalte ich (hoffentlich) eine Reaktion. Diese Reaktion muss ich dann interpretieren.
Rein verhandlungstaktisch kann ich davon ausgehen, daß

"Ich suche ein Model mit den Eigenschaften X,Y und Z für ein Fotoprojekt ABC. Das Honorar beträgt 2.000 € plus Reisespesen."

bei einem Model eine andere Reaktion und Herangehensweise an mein Angebot auslösen wird als

"Ich habe eine tolle Idee für ein Fotoprojekt ABC. Ich suche dafür ein TfP-Model, das Model-Release sähe so und so aus, ein Abendessen nach Ende des Shootings gebe ich, und für eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit könnte ich auch sorgen. Wichtig wäre, daß Du einen mindestens 50cm langen dreifleckten Gelbschwanzlurch für das Shooting mitbringen kannst!"

Rein verhandlungstaktisch ist mir klar, daß meine Verhandlungsposition um so besser ist, je mehr ich etwas anbieten kann, das für das Model interessant und wertvoll ist.
Also: Geld, oder eine tolle Idee, oder die Möglichkeit einer Reise an einen interessanten Ort, oder die Aussicht auf tolle Bilder, oder die Möglichkeiten, mit einem interessanten Fotografen zusammenzuarbeiten, oder eine Veröffentlichung in XYZ, oder... oder... oder...

Vielleicht steht das Model ja auch tierisch darauf, kopfüber an den Füßen gefesselt nackt in einer alten morbiden Industriehalle von der Decke zu hängen, und ich habe eine unwiderstehlich morbide Industriehalle zur Verfügung, die alles toppt, und einen bekannten guten Rigger noch dazu.
Das würde dann die Möglichkeiten verbessern, klipp und klar zu sagen: "Essen geht auf meine Rechnung, Übernachtung auf Luftmatratze kann ich organisieren, sonst gibt's aber nichts außer ein paar Fotos nach meiner Wahl!" - und das Model für eine Zusammenarbeit zu gewinnen...

Was sind deine Hinweise, dass du vielleicht ein Model nicht buchen oder absagen solltest?

1.Bauchgefühl.
2.Bauchgefühl.
3.Bauchgefühl.
4.Sachliche Differenzen.

Vor ein paar Jahren unterhielt ich mich mit einem bekannten Fetischfotografen mal darüber. Der Mann zahlt nix (außer einem Abendessen), und greift morgens als erstes zu einem großen Besen, um die Models wegzufegen, die bei ihm auf der Türschwelle übernachtet haben, weil sie unbedingt mit ihm shooten wollen... Er ist aber halt auch klasse, er hat einen Namen, und mit ... gearbeitet zu haben schmückt die Vita jedes Models.

Er hat es, kurz gesagt, nicht nötig, Kompromisse zu machen, die er nicht wirklich machen will. Er habe, erzählte er, vor einiger Zeit Kontakt zu einem interessanten Model gehabt, das aber ein Honorar hatte haben wollen. Das habe er freundlich abgelehnt. Einige Zeit später meldete sich das Model dann wieder, und war bereit, TfP zu seinen Bedingungen zu modeln. (Und seine Bedingungen für TfP sind... tough...)

Das muss man sich erlauben können. Er kann's. Ich bekunde Neid als ehrliche Form der Anerkennung.

Man muss es rüberbringen können, daß man einem Model sagt "Nee, sorry, aber ich zahle nicht!" und das Model sagt "Nee, sorry, aber dann modele ich nicht!", und einige Zeit später kommt das Model und sagt "Okay, dann auch ohne Pay!" - und daß man dann *nicht* die Haltung zeigt "Ätsch! Hab ich doch gleich gesagt! Biste bescheiden geworden, was?!"

Sondern: "Das freut mich! Wirklich! Das freut mich richtig!" Weil man das Model genauso zu schätzen weiß wie das Model die Möglichkeit, mit diesem Fotografen arbeiten zu können.

Wenn ich das Gefühl habe "Vorsicht! Zickenalarm! Teenage drama queen!", dann gehe ich auf Distanz. Weil ich im Laufe meines Lebens gelernt habe: da kann man seinem Bauch fast immer trauen. Das geht schief.
Wenn ich denke: das passt nicht. Da muss ich gar nicht viel sabbeln. Danke, aber im Moment nicht.

Tom hat (hoffentlich) schon alles geschrieben, nur eines noch:
mich nervt es, wenn Pay-models mit mir 2 Wochen lang Fotos ihrer Garderobe schicken, und ich mir
die für das Shooting optimalen Klamotten raussuche, aber beim Shooting dann die Hälfte der Kleidung
(und zwar die tollen teueren Teile) "vergessen" werden. Das sieht immer ein wenig nach "schicke Sachen
online bestellt, ein paar Selfies damit gemacht, um pay-shootings zu generieren, und dann wieder per Rückgaberecht zurückgeschickt aus ." Ich finde das frech und unfair.

Vulva pay vs. Vulva tfp?

Was heute als normale kommunikationsweise ganz normal ist (z.B. keine Absagen mehr zu schicken, sondern sich einfach totzustellen, etc), war einige Generationen früher gelinde gesagt grenzwertig unhöflich bis arschlochmässig. Kinderstube meistens Fehlanzeige, grundsätzlich sehr fordernd, generell verlogen und
ohne jedes Pflichtbewusstsein (was interessieren mich vereinbarte Uhrzeiten).

@Foto300
ich vermute, vor einigen Generationen war es genauso wenig üblich, dass junge Frauen massenhaft von wildfremden Männern gefragt wurden, ob sie sich nackig vor die Kamera stellen und ihre Bilder veröffentlicht haben wollen -- selbst wenn die Frauen vorher eindeutig gesagt haben, dass sie generell keine Nacktfotos machen wollen.

So ändern sich die Zeiten.

@J Reber
Ich halte das von Dir beschriebene Verhalten auch heute noch für unüblich - es hat aber rein gar nichts damit zu tun, dass Frauen, die sich in der MK als Fotomodell anmelden und vielleicht sogar Akt in ihren Arbeitsbereichen haben, Kommunikationsdefizite offenbaren.

Dabei muss ich allerdings anmerken, dass niemand verpflichtet ist, auf Werbeschreiben, die jeder ja 100fach in seinen Briefkasten bekommt, zu antworten - auch nicht auf "Initiativbewerbungen" aller Art. Was anderes ist es beispielsweise bei Stellenanzeigen, was man hier in der MK auf ausgeschriebene Jobs übertragen kann. Und für mich gehört auch dazu, dass ein Pay-Modell, welches sich bei einem Fotografen bewirbt (was bei mir recht häufig vorkommt), noch angemessen auf eine positive Antwort reagiert, d.h. die Kommunikation nicht einfach abbricht.

@schalli
Da hast Du völlig recht mit Deiner Erwartungshaltung.
Die wenigen Pay-Modelle, die ich anschreibe entsprechen diesen Erwartungen sehr oft - aber nicht immer.
Meistens schreiben die mich an - und bleiben auch dran, wenn ich nicht ablehne.

Ich mache keinerlei Unterschied im Bewerten des Kommunikationsverhaltens zwischen Paid oder TFP. Warum auch, denn ich bezahle nicht für die Kommunikation. Professionalität im "Gespräch" erwarte ich von beiden Geschäftmodellinhabern.
Anders später beim eigentlichen Shooten...

@Reber: ich denke, daß es diese verblödeten perversen Vollidioten auch schon vor ein paar Generationen gegeben hat.
Die Zeiten ändern sich, klar, aber zum Schlechten, und die Unfähigkeit zu halbwegs höflichem Verhalten
ist fast schon das Markenzeichen der Eifoun Generation.

Ich habe alle Arten der Kommunikation erlebt und kann keine Rückschlüsse daraus ableiten.
Ich mag ehrliche Kommunikation und habe gerade letztens auf eine Anfrage eine Absage kurz und knapp aber eben ehrlich bekommen - aber diese Ehrlichkeit hat mich dann dann doch tiefer getroffen als ich wollte.