Fotografen und das Selbst(wert)bewustsein 50

Die Krux ist, das es 'Fotografen' gibt, denen das Geld offenbar so locker sitzt, daß sie auch mal paar € Scheine reinwerfen. Warum? Mal ein schickes Püppchen paar Stunden um sich zu haben, zu bespassen und ggfs aus den Klamotten zu flüstern? Die Ausstattung war teuer, da kommt es auf 100-200 Euro nicht an?
Bekommt Ihr die Kosten mal wieder rein, ist das egal, oder wer bezahlt die Fotografen eigentlich?

Na klar, die SC des Models muß erweitert werden, gnädiegerweise braucht der Fotograf dann ncht zu bezahlen.

Habe noch nie kommerziell fotografiert, aber mit Freunden war das immer ne Show.

Fotografen/innen sollten mal die Eier in der Hose haben, auch kein TFP mehr zu machen, stattdessen eine Liste von Bahnhöfen mit Knipsbuden für Passbilder bereit zu halten. Nur mal um den Unterschied ansatzweise honigsüss anzumerken, falls da so eine Spam - ich mach ich naggig für xx Euro - rumfliegt.
5 years ago
Tut mir Leid.....
Ich versteh nur Bahnhof!
Was ist Deine Frage?
5 years ago
Na ja, ich denke, ich verstehe schon was Achim meint.

Wir Fotografen sollten uns emanzipieren und so viel Mum in den Knochen haben um auch mal einen Shoot nicht durchzuführen oder die Grösse haben, einem Model ein Honorar in Rechnung zu stellen. Ganz ehrlich teile ich diese Meinung.

Ich habe das auch schon gemacht. Respektive versucht. Wenn ich der Meinung bin, dass ich mit einem Model nicht auf meinem gewünschten Niveau arbeiten kann biete ich ihr höflich einen Shoot auf Pay-Basis (zu meinen Gunsten) an. Ich brauche wohl nicht extra zu erwähnen, dass bis heute noch kein einziger solcher Shoot zustande kam. Im Besten Fall erhielt ich ein schnippisches "dann belassen wir's dabei", im schlechtesten Fall erhielt ich einige nicht sonderlich damenhafte Kommentare zu meinem Angebot.

Wie auch immer, da ich nicht unter einem Shootingzwang stehe und nicht darauf angewiesen bin, dass ich meine Sedcard regelmässig mit neuen Trophäen schmücken muss kann ich bei einem mir nicht passenden Model gerne auf die Zusammenarbeit verzichten. Die Zeiten wo ich vor jedem Model den Kniefall machte sind längst vorbei.

Und ja, zuweilen gibt's auch mal einen kommerziellen Shoot. Ohne Model, dafür mit natürlichen und authentischen Menschen die meist nach anfänglichem Zögern mit sehr viel Freude vor der Kamera posieren, ab den entstandenen Bildern begeistert sind und die auch gerne bereit sind dafür "ein paar Scheine reinzuwerfen". Reich werde ich davon sicher nicht. Und als Hauptberuf möchte ich das auch nicht machen müssen. Aber zwischendurch ist das eine ganz angenehme Sache.

Daher... Fotografen, emanzipiert Euch und verkauft Euch nicht unter Eurem Wert!
5 years ago
Tut mir Leid.....
Ich versteh nur Bahnhof!
Was ist Deine Frage?

Er hat keine Frage, er meckert, daß sich Models erdreisten, Honorar haben zu wollen und das manche Fotografen diesen Wunsch erfüllen, indem sie mit Geldscheinen um sich werfen, von denen sie seiner Vermutung nach zu viel haben...
#5
5 years ago
Für viele Fotografen dürfte die Emanzipation wohl darin gipfeln das sie sich mangels Shootings ein anderes Hobby suchen müssten. Wie die Situation für uns Fotografen tatsächlich aussieht sieht man an der Anfragen Flut mit der Neumodels überschwemmt werden.
Auch TFP ist nicht kostenlos Shootings abgreifen, sondern meist mit langen Anfahrwegen und anschließend dem Druck abzuliefern verbunden.
5 years ago
fotozum schrieb:
"Im Besten Fall erhielt ich ein schnippisches "dann belassen wir's dabei", im schlechtesten Fall erhielt ich einige nicht sonderlich damenhafte Kommentare zu meinem Angebot. "

Ja, das hättest Du eigentlich mal in die Threads schreiben können, wo es um unfreundliche Fotografen geht.

Und außerdem ist das, was man als Fotograf bei der Kommunikation mit Modellen erduldet, unerfreulicher als das gelegentliche Bezahlen bei Aktjobs.
5 years ago
Es sind weiterhin die Worte "Shooting", "Models", "Honorar" und "kostenlos", die ich hier bisher lese. Was bewog Euch überhaupt dazu, eine Kamera zu kaufen und welche Objektive dazu ? Man liest hier nie was, ob ein Telekonverter zum Teleobjektiv mit 300 mm Brennweite sinnvoller wäre als ein 400er oder gar die Erwägung, ein 500er Spiegeltele nun digital zu nutzen. Alles, was hier geschieht, scheint sich zwischen einem 24er und einem 2.8/70-200 abzuspielen ... wobei es auch für diesen Brennweitenbereich genug Motive gäbe, die vierbeinig oder auf Reifen unterwegs sind.
Fotografie ... findet doch auch außerhalb von Shootings statt ... und Selbstbewußtsein sollte auch ohne Portraitierzwang funktionieren. Oder man gssteht sich ein, daß der Griff zur Kamera doch ziemlich sekundär ist und der zwischenmenschliche Kontakt dabei im Vordergrund steht ...
5 years ago
@see

Eine gute Feststellung von Dir.

Ich kann da nur für mich sprechen. Tatsächlich gibt es bei mir ein Leben ausserhalb der Modelfotografie. Dieses findet in Kirchenmauern und Strassenschluchten, auf Berggipfeln und an Seeufern statt. Diese Art der Fotografie pflege ich seit 35 Jahren, dafür kaufte ich meine Kamera und dafür verwende ich mein 35er, mein 50er und mein 24-105er meistens. Weit mehr als für das Knipsen irgendwelcher Dämchen in luftigen Fähnchen. Lediglich mein 85er hat noch nie was anderes zu sehen gekriegt als menschliche Haut.

Da gibts so tolle und spannende Projekte wie eine Fotoserie über Friedhöfe, über einen See bei Nacht, über Glasarchitektur die alle am laufen sind und die ebensoviel wenn nicht gar mehr Spass machen wie Model Zuckerschnute vor der weissen Wand abzulichten.

Doch da dies keine Kirchenfensterfotografierforum ist bleibt dies hier aussenfür :-)
SEE Arts & Emotions hat völlig Recht. Es gibt eine Menge Fotografiebereiche in welchen man tätig werden kann ohne den menschlichen Makel abzulichten. Tatsächlich werden diese Bereiche wieder mehr und mehr interessant für mich. Man lernt ja mit jedem Shoot dazu, und ich für meinen Teil will dann sehen, was mit dem Gelernten so "geht".
Also wechselt es immer zwischen Modelfotografie und "anderer"...
Klar lässt man sich gerne bezahlen für Dinge. Ich für meinen Teil halte da eher Abstand von. Wer Geld annimmt muss liefern. Je nach Grad der Berufsehtik erzeugt das einen nicht unerheblichen Druck. Ich habe allerdings auch einen echten Job. Einen, der die Rechnungen bezahlt. Fotografie soll mein Hobby sein. Wenn ich aus der Fotografie jetzt eine Geschäft mache wird das Arbeit, worauf ich mir ein neues Hobby suchen muss...
Hab' ich keine Lust zu...
5 years ago
@Michael
Schön das zulesen. Und auch Dir darf ich komplet zustimmen.

Leider versuchen hier im Forum viel zu viele Leute zu vermitteln sie seien einzig und allein Profipromimodelfotografen oder exklusive Luxusmodelle.
[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
...wo waren denn jetzt die Luxusmodelle im Forum in den vergangenen Jahren ?!?
#13
Das gilt allerdings nur für echte Auftragsarbeiten in welchen auch ein Budget dahinter steckt. Sehe ich mir die klassischen Fotoläden hier bei mir an, so kann ich sagen, ohne zu selbstgefällig zu sein, dass ich jedesmal "besser" bin als das, was dort im Schaufenster eines "Profis" zu sehen ist.
Klar macht die Gruppe der ambitionierten Hobbyknisper das "Geschäft" der Berufsfotografen mit kaputt. Allerdings sind die Zeiten auch vorbei, wo man als Fotograf DER "Gestaltergott" ist. Heute sollte man schon etwas aus der Sonne kommen können mit Ideen und Besonderheiten.
Die Verwandschaft bei 'ner Hochzeit abzulichten indem man alle nebeneinander stellt sind vorbei.
Geld verdienen lässt sich sicherlich in dieser Branche noch genügend, aber man muss auch was dafür tun...
#15
5 years ago
Zitat:
"Auch TFP ist nicht kostenlos Shootings abgreifen, sondern meist mit langen Anfahrwegen und anschließend dem Druck abzuliefern verbunden."

Muss ich denn immer für TfP lange Anfahrtswege in Kauf nehmen? Dann mache ich in dem Fall auch wieder alles falsch ...
Und dann die Sache mit dem Druck abzuliefern was man ja immer öfters liest.
Wenn ich was mache möchte ich das auch so gut wie möglich machen ... egal ob ich dafür Geld bekomme, es gratis ausführe oder Geld ausgebe.
Diesen Druck würde ich vielleicht nur versprühren bzw. akzeptieren wenn ich für meine Dienstleistung bezahlt werde.
Tipp zur Druckbefreiung: Einfach mal 1-2 schon bekannte und funktionierende Lichtsetups nutzen plus ein neues Setup zum probieren (vorher das dem Probanten vor der Kamera mitteilen das es ggf. nichts werden kann ... und wenn doch bekommt der Probant Bilder aus diesem Setup für "lau" dazu)...

Wir reden hier doch noch von dem kreativen Prozess des Bilder erstellens oder von absoluter neuer Raketenphysik die unter Zeitdruck erfunden werden muss?
#17
[gone] User_184280
5 years ago
@Achim Schnick
Die Krux ist, das es 'Fotografen' gibt, denen das Geld offenbar so locker sitzt, daß sie auch mal paar € Scheine reinwerfen. Warum? Mal ein schickes Püppchen paar Stunden um sich zu haben, zu bespassen und ggf. aus den Klamotten zu flüstern? Die Ausstattung war teuer, da kommt es auf 100-200 Euro nicht an?

Ein Beispiel: Ich kenne einen jungen Medienstudenten, der zwei seiner Kommilitoninnen mit einer gebrauchten Analog-Spiegelreflex fotografiert und damit letztes Wochenende einen Wettbewerb gewonnen hat (bei dem ich in der Jury saß). Es gab ein Konzept, das haben die drei umgesetzt, es war übrigens viel Haut involviert. Kosten praktisch null, Film, Abzüge und Entwicklung wurden gestellt, es gab ein Preisgeld für alle drei. Ja, sowas gibt es außerhalb der Modelkartei.

Der von dir geforderte selbstbewusste Hobbyfotograf hat nach meiner Sicht ein gutes Netzwerk mit vielen Kontakten zu fotobegeisterten Personen, mit einem Einsatz von unter 1000 Euro bereits eine brauchbare Ausrüstung und gute Ideen, mit denen er andere für eine Zusammenarbeit begeistert. Dieser fiktiven Person können die älteren Herrschaften mit überteuerten Kameras und gekränktem Ego in dieser Paralellwelt MK herzlich egal sein. Es versteht sich von allein, dass da keine Püppchen involviert sind, die man aus den Klamotten flüstern muss, sondern selbstbewusste Frauen, die nach vorheriger Abstimmung der Eckpunkte für so ein Projekt gewonnen werden müssen.

Und wo du eine Krux siehst, sehe ich etwas völlig Normales. Ein weiteres Beispiel: ein Autoliebhaber hat ein schönes Gefährt mit tollen Felgen, ein teures Schmuckstück, das er leidenschaftlich poliert und pflegt. Wäre es denn so abwegig, dass er mal dazwischen aus der Garage herausfährt, einen Tank vollmacht und denn auf einer Spritztour sinnlos verballert?

Also warum soll ein Mann mit grandioser Kameraausrüstung, der gut in einem Vollzeitjob verdient, nicht mal 100-200 Euro in die Hand nehmen, ein Aktmodel buchen, wenn ihm der Sinn nach einem erotischen Shoot steht? Ich kenne da einen Fotografen, der mit 4-6 Models in den Süden fliegt, weil ihm solche Fotourlaube Spaß machen. Er könnte auch für 5000 Euro eine Kreuzfahrt machen, so macht er ein paar Models glücklich, die in schönem Setting Urlaub machen und dabei entspannt ein bisschen modeln.
#19
Was mir gerade so richtig auf den Geist geht ist dieser " JOBSPAM " einiger Pay-Models.

Da posten Paymodels bis zu 10 Jobs mit völlig gleichem Inhalt hintereinander weg nur um noch mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen. Einziger Unterschied; die Städte wobei diese wieder rum alle im Umkreis von nur wenigen KM liegen. Dazu kommen noch absurde Vorstellungen....

Naja die Zielgruppe wird bestimmt anspringen. Was nur schade ist, wenn das so weitergeht, werden andere Jobs noch mehr untergehen. Keiner wird sich durch Seiten von Identischen Jobs durchklicken.... " Zeit ist Geld "

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