arte mediathek - Mapplethorpe: Look at the Pictures 31

5 years ago
lief letzte woche auf arte, sollte man(n)/frau sich unbedingt mal ansehen. einer der provokantesten fotografen ever - von blümchen bis porno. IST ABER NIX FÜR EMPFINDLICHE GEMÜTER !!!

https://www.arte.tv/de/videos/067833-000-A/mapplethorpe-look-at-the-pictures/
[gone] User_446991
5 years ago
lohnt sich!
die gute alte Zeit... :-)
5 years ago
Ich würde mal sagen, dass viele MK-ler Fotos von Mapplethorpe empört kommentieren und ihre Löschung fordern würden. Intoleranz und Ignoranz sind auch 30 Jahre nach Mapplethorpes Tod gegenwärtig, auch auf der Mk. Habe es erst gestern persönlich wieder mit einer meiner eigenen Fotografien erlebt. Die "Volksseele" brodelte.

Die Doku ist übrigens wirklich grandios. Lohnenswert ist auch die von Patricia Morrisroe verfasste Biografie über Mapplethorpe. In deutscher Sprach erschien sie bei Keyahoff und wird noch über booklooker oder zvab antiquarisch zu erwerben sein.
Danke für den Tip. Werde ich mir auf jeden Fall ansehen.
5 years ago
@pepper : Das war mein erster Gedanke. Hätte jede Menge amüsanter Threads zur Folge.

Aber grundsätzlich mal danke für den Tipp! Die Doku fand ich sehr interssant.
5 years ago
Habe mir das auch angesehen , mußte aber doch feststellen , daß das so gar nicht mein Geschmack ist , käme aber trotzdem weder auf die Idee , empörte Kommentare zu schreiben , geschweige denn , eine Löschung zu fordern . Wem's gefällt , warum denn nicht ?! So viel Freiheit der Kunst muß schon sein !
5 years ago
Seine Spannweite ist jedenfalls erstaunlich: Von gefühlvollen Frauenportraits bis hin zu sich gegenseitig rektal fistenden Männern in Großaufnahme. Da blättert man schon ziemlich vorsichtig um.
5 years ago
Erfolg in der Kunstszene hat nichts mit Qualität zu tun. Wenn sein (deutlich älterer) Lover ihn nicht mit massiven Geldmitteln und Kontakten an den Start gebracht hätte, wäre keine Karriere gefolgt.
Und wenn du dann etabliert bist, kannst du auch geschmacklose und schockierende Sachen eröffentlichen.
Den Leuten, die Probleme mit der Akzeptanz ihrer Werke haben, kann man nur empfehlen, werdet schwul und sucht euch einen alten einflussreichen Sugardaddy.
5 years ago
@Foto300: Ich bin immer wieder erstaunt was für einen vor Unwissenheit strotzenden Bullshit manche Menschen von sich geben. Wer auch nur ansatzweise ein wenig Ahnung von guten Bildern hat, der erkennt die Qualität der Arbeiten von Mapplethorpe. Zu behaupten, er wäre nur erfolgreich, weil er einen reichen Lover hatte, ist einfach nur dumm. Der letzte Satz deines Kommentars toppt die Dummheit des ersten Teils dann auch noch um Längen. Hut ab, so etwas muss man erst einmal zustande bringen. Aber ich denke, du definierst dich sowieso gerne durch das Ablästern über andere Menschen und Werke, denn die Art deines Kommentars hier ist ja kein Einzelfall. Das ist schon fast mittleiderregend.
5 years ago
Und schon brodelt bei pepper die "Volksseele".

Auf die Idee, foto3000 könnte da etwas ernst gemeint haben, war ich noch nicht gekommen. Schon garnicht beim letzten Absatz.
5 years ago
@pepper: ich denke nicht, daß ich Dein Mitleid nötig habe, trotzdem danke.
Wenn du den Film über Maplethorpe gesehen hast, weisst du auch daß meine Aussage ein Zitat des Films war.
(ich hab jetzt nur vergessen, wer das Zitat gemacht hat, hab aber keine Lust den film noch anzukucken, zitiert etwa "ohne seinen Lover hätte er nie Karriere gemacht...").
Dein massiver Denkfehler ist: meine aussage "Erfolg in der Kunstwelt hat nichts mit Qualität zu tun" besagt doch nicht, daß Maplethorpe keine Qualität hat. Im Gegenteil!!! Es gesagt vielmehr, daß viele andere genauso viel oder mehr Qualität haben, und sich die Kunstszene einen Dreck um die Nichtfister schert. Es geht bei kommerzieller Kunst um Geld und Einfluss.(und vielleicht fisten).
5 years ago
quod erat demonstrandum
5 years ago
@ivanhoe: den film hast du scheinbar nicht gesehen, sonst würdest du anders schreiben.
Ich rate Dir definitiv davon ab, Fistingbilder hier in MK zu veröffentlichen. Du würdest natürlich ein "breites Spectrum" und hohes künstlerisches Potential beweisen, aber das wird nicht viele "Grossartig" Klicks geben. Ausser von - quod erat fisterensis - Peppers-.
5 years ago
In der Malerei gibt es auch so manches Werk, das im Drogenrausch entstand. In Woodstock wurde auch so einiges gekifft und eingenommen, aber es gab eben noch keine Einzelfallbeweissicherung so wie jetzt die Dopingkontrollen im Sport. Es kam auch noch niemand auf die Idee, nun alle Schallplatten und CDs einschmelzen zu wollen, auf denen die so entstandene Musik zu hören ist. Und auch Bücher erschienen und erscheinen in einer Auflage, die es den Bücherverbrennern unmöglich macht, restlos alle Exemplare zu zerstören. Bei Gemälden und Skulpturen sieht das leider anders aus - aber die Entfernung derselben aus der Öffentlichkeit haben wir auch da erst kürzlich erlebt. Egal, ob "Sexismus" oder "Drogenkonsum" ... es läßt sich immer ein Ächtungsmotiv finden.
So ist es einerseits gut, daß es in der Fotografie auch einen Negativstreifen bzw. eine Speicherkarte gibt, worauf die Bilderstürmer keinen Zugriff haben. Denn die sich fistenden Männer haben da eben ihre Sexualität ausgelebt, bewußt und gewollt ließen sie sich dabei fotografieren.
Das wiederum ist der wesentliche Unterschied zu Verbrechern, die ihre Mißbrauchsopfer fotografieren, um das Bildmaterial zur "stimulierenden Nachhaltigkeitswirkung" zu nutzen und so aber die Verbrechenstat mittels der Bilder fortwirken lassen und ihren Opfern so einen zusätzlichen nie endenden Schmerz zufügen.

Erfolg in der Kunstszene ... ein kritischer Blick auf die Entstehung des jeweiligen Werks wäre so vielleicht angetan, es fehlt halt meist die Beweiskraft.
[gone] User_184280
5 years ago
Ich hatte von Mapplethorpe bis dato nicht viel gehört und daher war ich überrascht, was er so alles gemacht hat, Blumenbilder, Porträts und dann diese SM-Bilder. Ich war eigentlich von keinem der letzteren besonders schockiert. Er hat wirklich immer sehr genau komponiert und ästhetisch in Szene gesetzt. Ich musste schmunzeln, als ich hörte, dass er tatsächlich Models danach aussuchte, wie gut ihr Penis aussah.

Etwas befremdlich fand ich, dass er so unbedingt berühmt werden wollte und nebenbei bemerkt auch offensichtlich egomanisch und sexsüchtig war. Im anderen Thread, wo es darum geht, wie man einzigartige Fotos produziert, hörte ich oft, dass so eine Obsession blockieren kann, bei Mapplethorpe war es wohl die Voraussetzung. Ob er ohne seinen einflussreichen älteren Lover berühmt geworden wäre, wird man heute nicht mehr beurteilen können.

Die Doku hatte ja auch neben der Tragik eine humorvolle Episode, da erzählte diese Frau (war eine Kuratorin, glaube ich), dass sie die Abzüge, die er ihr geschenkt hatte, weggeworfen hatte, weil sie nicht erwartet hat, dass sowas jemals viel wert wird, also Fotografien per se, egal von wem.
5 years ago
Lobbyismus und Protektion zur Erlangung von Berühmtheit ... das war und ist so, und Foto300 hat da schon Recht : Meist ist es ein "nur eine/r kann gewinnen" ... von der Miss-Wahl bis zur Politik, und wer nicht gewinnt, hat zumindest vorerst keinen oder weniger Erfolg. Talent und Können waren vielleicht genauso groß oder sogar mehr als beim Sieger, aber dennoch gewann die oder der Andere.
Wird nun ein Aktgemälde verbannt, dann ist es ähnlich wie hier : Es geht nicht um das Zusammenwirken der Beteiligten, das so gewollt und freiwillig erfolgt, sondern um die Wirkung auf un/voreingenommene Dritte als Betrachter. Welche Bewertungsgrundsätze werden dabei aufgefahren ...? Egomanie und Sexsucht ... spielt das nun für das geschaffene Bild eine Rolle, und wodurch soll dies bewiesen sein ? Vermutungen von Dritten ... dann wären eben viele kubistisch-dadaistischen Gemälde auch abzuhängen ... weil vermutlich drogenkonsumverherrlichend ...?
[gone] User_184280
5 years ago
Ich habe mir in den vergangenen zwei Jahren bewusst stundenlang Pornart-Bücher und sehr gut gemachte sog. educational sex videos angeschaut und festgestellt, dass ich eine andere Art von Blick habe. Mich stören weder Penisse/Vulven noch stoßen sie mich ab. Ich sage immer scherzhaft, ich sei eine Art Urologin mit Kamera, auch wenn ich sowas noch nie fotografiert habe. Aber ich könnte es jederzeit ohne Probleme. Beim Betrachten solcher Bilder und Szenen sehe ich die Komposition, die Ästhetik, die nichts mit dem normalen Leben zu tun hat (hier werden extrem schöne Menschen inszeniert). In einem Buch ging es um Urinieren, da war dann das Model auf einer schönen Wiese ... wäre es eine Fünfjährige gewesen, hätte wohl jeder es belächelt. Mir ist auch klar, dass pornografische Bilder Ausdruck von Sexualität sind und auf dieser Ebene eine Wirkung erzielen sollen. Nach 200 oder 300 Bildern verliert sich diese und man guckt das an wie ein Stillleben mit Obst und achtet auf andere Dinge wie Bearbeitung und Perspektive, Fotografisches eben. Nach dem 50. eregierten Penis denkt man sich dann sowas wie "prächtig" oder "naja, geht schon" ;)

Fisting-Bilder kannte ich schon von Jan Saudek und sie sind von ihm genauso gut komponiert wie die von Mapplethorpe, allerdings mit weiblichen Modellen. Obwohl ich keine praktische Erfahrung damit habe, scheint das für manche Menschen eben eine Spielart ihrer Sexualität zu sein. Wer das zum ersten Mal sieht oder nie davon gehört hat, ist natürlich schockiert.

Wie hier schon mehrfach bemerkt, ist es wichtig zu wissen, dass niemandem Gewalt angetan wurde und alles freiwillig geschah.
5 years ago
@ pam.meier
Dein Beispiel von dem 5-jährigen kleinen Mädchen beim Urinieren trifft genau das Problem : Würdest Du die Tochter Deiner Schwester, Nachbarin oder Schulfreundin so fotografieren, wäre es für Dich und die Mutter des Kindes erst mal eine unverfängliche und lustige Szene. Was aber, wenn ein Päderast diese Szene online fände und sich daran sexuell ergötzen würde ... was würden die Kindsmutter jetzt und vor allem in einem Dutzend Jahren dieses Mädchen, die dann eine 17-jährige junge Frau sein wird, dazu sagen ?
Das fünfjährige Mädchen kann nicht verstehen und erahnen, welchen "worst case" dieses Foto initiieren könnte.
Umgekehrt muß es aber auch ein bewußtes und freies Handeln von Erwachsenen geben dürfen, denn wenn eine 33-Jährige dieselbe Szene voller lustvoller Erwartung ihrer Veröffentlichung vollzöge, oder nun der 51. Mann sein bestes Stück vor Deiner Kamera strammstehend paradieren ließe ... dann ist dieses Motiv darstellerisch genau so bewußt gewollt inszeniert. Ob Deine Kamera dann auslöst, ist wiederum Deine Entscheidung .... bei der 33-Jährigen ebenso wie bei der Fünfjährigen.
[gone] Charisma1962
5 years ago
Mir geht es ähnlich wie Pam: da war nichts Schockierendes. Die Werke sind beeindruckend.

Menschlich wäre dieser Mensch wohl kaum für mich erträglich gewesen, aber seine Perfektion prägt sich ein.

Seine Haltung zur Sexualität und sein Drang, diese zum Ausdruck zu bringen, um zu erschüttern, kann ich nachvollziehen. Er wollte Bewusstheit für die Dämonen in jedem von uns schaffen.

Schade, dass ihm sein wohlhabender Partner nicht das Gefühl vermitteln konnte, dass er seinen Selbstwert nicht über die Werte seiner Werke definieren muss und drum bis zum Schluss darauf fixiert war. Letztendlich ist er frustriert verstorben.
[gone] Charisma1962
5 years ago
... wäre es für Dich und die Mutter des Kindes erst mal eine unverfängliche und lustige Szene.


Was ist daran lustig? Da dreht man sich um, denn auch eine Fünfjährige hat ein Recht auf Intimsphäre!

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