Zeit nutzen - für Bilddiskussionen 39

#21
4 years ago
Ansonsten könnte Mask II vielleicht auch in einer s/w-Version gewinnen

Absolut, es gibt auch S/W-Varianten von beiden Fotos.
Mich reizen aber immer wieder gerade auch Farbfotos, auf denen es fast überhaupt keine Farben gibt, sondern fast nur Schwarz und Weiß (oder nur Schwarz, oder nur Weiß).
Sowas zum Beispiel. Auch dieses Bild funktioniert sehr gut in S/W, aber mit den minimalen (alle in Richtung rot/geld gehenden) Farbelementen kommt es für meinen Geschmack besser.
4 years ago
#Tom

ganz ehrlich jetzt - Deine Ausführungen haben für mich etwas von „schönsaufen“.

Damit kann ich sehr gut leben.
4 years ago
Jetzt frage ich mich, was die Bildbesprechung für den Fotografen gebracht hat. Oder für die Besprechenden. Irgendwelche Einsichten?
4 years ago
...ich weiß jetzt wenigstens, wofür lt. Tom
Also mir wurde erstens klar,
dass u.a. solche Gasschutzmasken verwendet werden,
um mittels angeschlossenem Schlauch den Mösenduft
direkt einzuatmen.

Weiterhin wurde mir klar, warum ich mit solchen
Bildern nichts anzufangen weiß. Ist doch auch was.

Den Kontrast zwischen Latex und Mauern begreift
zwar mein Verstand, aber wie schon bei
altem, dreckigem Gemäuer vs. junge, frische Haut
kann ich emotionsmäßig da nichts anregendes verspüren.

Deshalb schreibe ich ja auch keine Bildmeinungen und
Bildkritiken zu Tom`s Bildern. Ich bin einfach nicht das
adressierte Publikum dafür. Aber dass es das gibt,
bezweifle ich nicht und daher haben eben Tom`s
Bilder ihre Berechtigung und sollten auch in der MK
weiterhin gezeigt werden. Vielfältigkeit ist da angebracht.

...meine Blümchenmädchenbildchen werden ja auch toleriert.
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat: Marcello Rubini ...

Jetzt frage ich mich, was die Bildbesprechung für den Fotografen
gebracht hat. Oder für die Besprechenden. Irgendwelche Einsichten?

Mir ist aufgefallen, dass Fetischfans bei Fotos offensichtlich auf andere
Dinge achten als ich. Also viel mehr Wert auf die Materialunterschiede,
Verwendungsmöglichkeiten für Gasmasken oder einen anderen Trigger
legen, als auf eine Bildgestaltung, Bildstimmung oder fototechnische
Umsetzung.
4 years ago
Ja, Peter, das leuchtet mir ein.
4 years ago
Nee. Das ist dann doch zu einfach gedacht.
"Ich sehe ein Beispiel, also gilt es für alle" ist keine vollständige Induktion.
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat:J Reber ...

"Ich sehe ein Beispiel, also gilt es für alle" ist keine vollständige Induktion.

Das hat niemand geschrieben oder angenommen. Wie kommst Du darauf?
4 years ago
Jetzt frage ich mich, was die Bildbesprechung für den Fotografen gebracht hat. Oder für die Besprechenden. Irgendwelche Einsichten?

Was mich eigentlich interessiert, nämlich die Frage "Mit oder ohne Gasmasken-Filter besser?", bleibt hinsichtlich der Meinung anderer User offen... Damit muß und kann ich leben.

Ansonsten nehme ich wie immer mit Neugier und Interesse zur Kenntnis, daß manche Leute eine "Botschaft" in Fotos erwarten. Etwas, das Fotos meiner Ansicht nach nur selten leisten können, und auch im Regelfall bitte gar nicht leisten sollten, denn dann wären sie mehr Propaganda-Bilder als sonst irgend etwas.

Ich finde es immer interessant zu erfahren, wie andere Leute auf Bilder reagieren. Weil ich neugierig bin. Als Fotograf (und als Autor bei Texten genauso) ist es für mich nur relevant, wenn es Auftragsarbeiten sind, die einen bestimmten Zweck erfüllen sollen. Wenn ich z.B. einen Info-Text über XYZ schreibe, und dann feststelle, daß viele Leser den Text nicht verstehen oder nicht die Infos entnehmen können, die ihnen der Text vermitteln soll - dann habe ich was falsch gemacht.

Da wäre es auch unsinnig zu antworten: "Aber es steht doch da drin! Wieso lest Ihr das denn nicht da raus?" Ist unerheblich, der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.

Solche Fotos wie die hier gezeigten mache ich nicht, um einen bestimmten Zweck damit zu erreichen. Das sind Bilder um der Bilder willen. Wenn jemand darin eine "Botschaft" vermisst, dann ist das für mich völlig unerheblich, weil das Bild überhaupt keine Botschaft vermitteln soll...

Oder anders gesagt: ich nehme ganz sachlich zur Kenntnis, daß manche Betrachter Botschaften in Bildern suchen. Ich finde das... leicht skurril, weil nicht nur in der MK die allerwenigsten Fotos eine "Botschaft" enthalten - außer vielleicht der Botschaft "Ich, der Fotograf, fand diesen Busen hübsch. Deshalb habe ich ihn fotografiert und zeige das Foto in der MK, weil ich denke, daß es mir gelungen ist, diesen hübschen Busen gut in einem Foto wiederzugeben"...

Würde ich jetzt nicht als "Botschaft" bezeichnen, die Motiviation dagegen ist völlig okay.

(Gute Bekannte von mir haben jahrelang in einer Band Rockmusik gemacht. Gute Amateurmucke. Ich hab für die Band PR-Fotos und PR-Texte gemacht, weil die immer mal wieder irgendwo aufgetreten sind. Der Bassist der Band war irgendwann so genervt von den immer wiederkehrenden Fragen aller möglicher Leute - nicht von mir! - welche "Botschaft" die Band denn mit ihren Songs vermitteln wolle, daß er nur noch geantwortet hat: "Wir haben keine Botschaft. Wir haben ein Konsulat."
Den Spruch habe ich dann in den PR-Text eingearbeitet, so klasse fand ich ihn...)

(Erinnert mich ein bißchen an eine Verlags-Lektorin, der ich mal das Manuskript eines Kriminalromans gegeben hatte. Natürlich erst, nachdem ich mit dem Roman zufrieden war. Sie meinte dann sinngemäß "Gute Idee, guter Ansatz, aaber... jetzt muss man noch das und das ändern..."

Ich habe ihr dann freundlich geantwortet, daß sie dafür dann schon selber einen Kriminalroman schreiben müsste - meiner sei genau so wie er eben ist, weil er nun mal genau so sein soll. Ich schreibe sowas exakt so wie ich es haben möchte. Und nicht, wie eine Lektorin es haben möchte, und auch nicht, wie Leser es haben möchten. Wenn die Leser es so mögen wie ich es schreibe: super. Wenn nicht, auch gut, dann müssen sie halt was anderes lesen.
Ein Lektor soll mich ggf. darauf hinweisen, daß die Romanfigur X am 1.Juni etwas macht, obwohl sie doch schon am 31.Mai von der Brücke gefallen und gestorben ist. Daß ich mich da also in der Konstruktion der Handlung verdödelt habe, kann ja durchaus mal passieren. Nicht aber mir erzählen, daß ich statt des 45jährigen Bankers doch lieber eine 30jährige Sozialpädagogin als Opfer nehmen solle...

Wenn ich das hätte tun wollen - dann hätte ich es gemacht.)
4 years ago
@ Tom:

Deinen Text verstehe ich vermutlich richtig.

Verstehst Du auch, dass eine Gasschutzmaske
bei nahezu allen Menschen zunächst einmal
Erschrecken, Angst und Unsicherheit auslöst,
weil sie nunmal direkt mit Krieg, Giftgas,
lebensbedrohlichen Situationen und Atemnot
untrennbar verbunden ist ?

Natürlich weißt Du das, immerhin warst Du
ja bei Deinen Beiträgen nach bei mehreren
Kampfeinsätzen dabei und kannst Dich in
militärische und tödliche Situationen hineindenken.

Nebenbei deindividualisieren solche Mimik-
verdeckenden Dinge nicht nur, sondern
sie entmenschlichen sogar.

Umso mehr frage ich mich wirklich, wie Du
dazu kommst oder gekomen bist, diese Masken
als Symbole für Deine Fotografie zu nutzen.
4 years ago
@ Fotocowboy
Da wir nun wissen, daß ein weibliches Model namens Nofretete diese Gasmaske trug ... ich hatte mal ein B/G-Shooting bei dem die Models unerkennbar sein sollten, und insb. bei dem uniformierten Model eine plausible Anonymitätsschaffung nötig war. Was paßt nun bei einem teilweise bekleideten Soldat plausibel für dessen Kopf ... Stahlhelm, Gasmaske oder ein spezieller Helm mit Visier. Der Stahlhelm bringt keine Anonymität, und die Ausrüstung vom Minensuchdienst oder eines Sprengmeisters stand nicht zur Verfügung.
So war die Gasmaske ideal ...
Entpersonalisieren und entmenschlichend ... das kann auch darstellerisch gewollter Zweck sein, und die "Botschaft" ... hängt vielleicht doch mehr von der eigenen Biografie und eigenen Erlebnissen ab. So würden wohl nur diejenigen, die ähnliches erlebt haben, auch diese Botschaft so verstehen, wie sie von dessen Autor gedacht war.
Eine venezianische Karnevalsmaske wäre da nicht plausibel ...
4 years ago
Botschaft und Wahrnehmung .. wie bei Malins Blick (die Blondine in Dessous) ... jeder interpretiert ihren Blick anders bzw. unterschiedlich.
4 years ago
Fotocowboy
@ Tom:

Deinen Text verstehe ich vermutlich richtig.

Verstehst Du auch, dass eine Gasschutzmaske bei nahezu allen Menschen zunächst einmal Erschrecken, Angst und Unsicherheit auslöst, weil sie nunmal direkt mit Krieg, Giftgas, lebensbedrohlichen Situationen und Atemnot untrennbar verbunden ist ?

Nein. Weil ich eigentlich erwarte, daß User eines Foto-Forums in einer Diskussion über Details der Gestaltung eines Fotos so weit abstrahieren können, daß sie - um ein Beispiel zu machen - beim Foto eines Panzers nicht sagen "Oh Gott! Ein Panzer! Krieg! Wie furchtbar!"

Sondern sagen: "Das ist dynamisch fotografiert. Da sieht man den Panzer mit Tempo durch die Landschaft rasseln." Oder: "Das ist sehr statisch und gibt die massive Wucht und das Rüstungs-artige, für das ein Panzer steht, kaum wieder." Usw. usf.

Dasselbe wie bei Bondage: bei der Kommentierung eines Bondage-Fotos zu sagen "Oh Gott! Wie schrecklich! Eine gefesselte Frau! Das geht doch nicht!" geht irgendwie völlig an der Sache vorbei. Jedenfalls in einem Foto-Forum...

Nebenbei deindividualisieren solche Mimik-verdeckenden Dinge nicht nur, sondern sie entmenschlichen sogar.

"Fetisch-seitig" gibt es ein ganze Reihe von höchst unterschiedlichen Gründen, warum jemand Gasmasken verwendet.
Der erste Grund ist schlicht das Material: Gummi. Passt zu Latexoutfits. Für die es ja auch Masken gibt, allerdings keine, die im Prinzip die Luftzufuhr regulieren, jedenfalls wenn ein Filter angesetzt ist.

Ein anderer Grund ist genau das: das Abgeschlossene. Ob und wie weit da jemand in Richtung "Atemkontrollspiele" geht ist individuell. Das ist aber auch genau der Punkt: die Sache mit den Fetischen ist weder schwarz-oder-weiß noch in 100 oder 500 Schubladen zu packen. Da haben die Leute Assoziationen, die bei "Gaskrieg" und "Bedrohung" anfangen, und bei "sieht irgendwie geil aus" enden.

Jede "Maskierung" entmenschlicht irgendwie, oder besser gesagt: entindividualisiert. Die venezianische Karnevalsmaske genau wie die als Fetisch genutzte Gasmaske. Die übrigens in ihrer ursprünglichen Verwendung absolut nicht "entmenschlichen" soll, sie soll im Gegenteil den Menschen schützen und ihm helfen, Mensch zu werden.

Du siehst: man kann wunderbar darüber parlieren, was hinter der Verwendung von Gasmasken oder anderen Masken in der (Fetisch-)Fotografie alles stecken kann. Mir ging es aber um eine gestalterische Frage. Letztlich fehlt, rein technisch gesehen, bei den Fotos etwas, die Gasmaske ist ja nicht vollständig. Und ich frage mich, aber die Frage wird bis auf weiteres unbeantwortet bleiben, ob die anderen Proportionen dieses Fehlen aufwiegen. Was auch und vor allem eine Geschmacksfrage ist...
4 years ago
Nachtrag zu Posting #34:

Ich finde es sehr interessant, um nicht zu sagen faszinierend, daß selbst in einer so mit erotischen Fotos gesättigten Fotografie-Community wie der MK Fetisch-Fotos mit Gasmasken Irritationen bei einem Teil der User auslösen können.
Gut, in den letzten Monaten konnte man beobachten, daß überhaupt erotische Fotos bei einem Teil der User Irritationen auslösen, insofern ist das bei näherem Hinsehen nicht wirklich überraschend.

Mir fällt gerade ein Erlebnis ein, das ich vor 16 Jahren im "Aktfotoclub" hatte (AFC - das Refugium einer Gruppe von Usern der "Aktcommunity", nachdem die Betreiber diese Fotografie-Community dicht gemacht hatten).

Damals hatte ich eine Reihe von Fotos hochgeladen, die ganz klar - und beabsichtigt - eine erotisierende Darstellung von Gewalt, Vergewaltigung, Mißbrauch, Mißhandlung usw. sind. "S/Mige Fotos" halt...
Damals hatte ich vermutet, daß das eine Diskussion auslösen würde "Darf man das? Wie darf man das?" usw. usf.

Fehlanzeige. Die Reaktionen waren durchweg "Ich find's schön", "Ich find's stimmungsvoll" u.ä. Da wollte ich, im Guten, ein bißchen provozieren, und keiner fühlte sich provoziert, weil die Leute dort schon viel weiter waren. Die hatten das fotografisch rezipiert und diskutiert.

Interessante Entwicklung... ;-) (Für kreativ Tätige - um den "unanständigen Begriff" "Künstler" zu vermeiden - natürlich gut.)
4 years ago
Naja, eine Diskussion, die nicht mehr leisten soll als "ich find's schön" oder "ich find's nicht schön" oder "da ist was komisch", weil mehr in dem Foto nicht stecken soll, bringt nicht mehr als ein wenig Geplänkel.
Wenn tatsächlich noch ein provokativer Anteil drin steckte, wäre damit ja schon eine Botschaft enthalten, die hier aber explizit ausgeschlossen wird.

So wenig eigener Anspruch an Gehalt bei jemandem, der sich gerne über Kunst mit Gehalt anmaßend und herablassend äußert, macht mich nachdenklich. Aber klar, das regelt sich einfach mit "meins will ja keine Kunst sein!"

Ich mag schon Botschaften bei Bildern, ästhetische bzw. sinnliche oder gedankliche, große oder auch nur begrenzte.
Alles andere verachte ich nicht, denn es schmückt die Welt, aber ich nehme es nur beiläufig wahr. Erst das darüber Hinausgehende finde ich jedoch diskussionswürdig, und weil diese Bilder zur "Bilddiskussion" gestellt wurden, dachte ich, da sei wohl was "drin".
4 years ago
Ich sehe da auch keinen Grund oder Sinn für eine Diskussion.

Laut Tom in #1 geht es ihm ja nur um das Fehlen des Gasmasken-Filters oder nicht.
In #20 wird dann klar das es hätte ja auch nicht anders gemacht werden können da der vermutlich fehlende Filter eh nicht vorhanden war.
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat: Marcello Rubini ...

Wenn tatsächlich noch ein provokativer Anteil drin steckte, wäre damit ja
schon eine Botschaft enthalten, die hier aber explizit ausgeschlossen wird.

Das Gasmaskenbild ist noch nicht mal provokativ, sondern lediglich 08/15.

Vielleicht muss man Fetisch also dramatischer in Szene setzen, um damit
überhaupt noch provozieren zu können?
#39

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