Schwarzes Haar säuft ab 22

3 years ago
Ich habe zwar zwei Blitzlichtgeräte (Godox AD200), benutze aber normalerweise
aus Bequemlichkeit nur einen. Die Folge: Schwarzes Haar säuft häufig komplett ab. Ein
Reflektor brachte wenig bis nichts. Deshalb meine Frage:
Könnte irgendein Gel oder ein Spray helfen (natürlich ohne den Eindruck
von nassem Haar hervorzurufen)? Oder gibt es einen anderen Trick?
Bin gespannt, was die Experten sagen. Schon mal vielen Dank.
3 years ago
Entweder weniger Bequemlichkeit und zwei Blitzer aufbauen oder insgesamt heller machen.
3 years ago
Ohne Experte zu sein: Aber selbst bei mittelmäßigem Blitz sollte in RAW bei der Nacharbeitung das Haar problemlos so hinzubekommen sein, wie man will.
Das setzt aber ein entsprechend gut auflösendes Objektiv und Kamera voraus.
3 years ago
Worum geht's dir?

Motiv in sich? -> hinreichend großen Lichtformer verwenden und nicht zu weit weg.
Motiv ggü. Hintergrund? -> aufhellen mit richtig positioniertem Reflektor oder 2. Blitz als Kantenlicht
3 years ago
beispiele? so ein ist/soll vergleich? hast du sowas?
3 years ago
Vielen Dank für die Antworten!

An der Optik liegt's nicht: Canon Mark iV, Originalobjektive.
Ich arbeite auf manuell. Blitzbelichtungskorrektur
immer plus 1 LW, trotzdem meist
leicht unterbelichtete RAWs, die sich aber problemlos
korrigieren lassen. Vielleicht sollte ich auf plus 1,5 gehen.

Wenn ich rabiat an die RAWs rangehe, kriege ich tatsächlich
ein bisschen Zeichnung ins Schwarzhaar, nur ist dann
das restliche Bild überbelichtet, was ich nicht mit
vertretbarem Aufwand ausgleichen kann.

Ich sehe schon, ich werde meine Arbeitsweise umstellen
müssen. Oder, besser, nur noch Blondinen fotografieren!!!!!

Mit einem Beispielbild kann ich leider nicht aufwarten:
Keine Ahnung, wie ich das hier reinkriege.
3 years ago
lad einfach das/die bild/er in eine galerie auf deiner sc und dann via bildlink im posting einbinden.
3 years ago
Da was aus dem RAW rauskitzeln zu wollen, ist i.d.R. kein vernünftiger Weg. Die Kontraste, die man im fertigen Bild haben möchte, sollte man (zumindest von der Größenordnung her) auch fotografieren.

Sprich: wenn's im Bild an zwei Stellen unterschiedlich hell/dunkel sein soll, beleuchte dein Motiv möglichst an den betreffenden Stellen unterschiedlich. ;-)
Wie schon beschrieben, den zweiten Blitz als Kantenlicht einsetzen.
Plus 1 LW würde ich auf keinen Fall machen. Da solltest du mal die Blitzeinstellung oder die Blende korrigieren.
Da man aus überbelichteten Bereichen kaum mehr was herausholen kann, belichte ich generell etwas unter (-1/3).
Das kann von Kamera zu Kamera aber unterschiedlich sein. Meine neigt zum überbelichten.
3 years ago
Wenn du manuell arbeitest, macht die Blitzlichtkorrektur keinen Sinn.
Damit korrigiert man die Automatik, wenn sie nicht das gewünschte Ergebnis liefert.
Geuß
Manfred
3 years ago
Sofern sich alle Bereiche im Bild bei unterschiedlicher Belichtungseinstellung noch korrekt darstellen lassen geht das per Nachbearbeitung, diese muss dann aber selektiv und nicht über das gesamte Bild erfolgen. Selektive Bearbeitung lässt sich neben den üblichen Tiefen Reglern auch über Gradationskurve oder die HSL Filter realisieren. Gut dran ist wer Photoshop kann oder über einen RAW Konverter verfügt der Ebenen basierendes Arbeiten unterstützt. Dann kann man auch über den Regelbereich der eingesetzten Filter hinaus gehen.
Richtig ist natürlich es gleich so zu fotografieren das es passt, aber das kostet Zeit die man bei Models die man nur begrenzte Zeit zur Verfügung hat besser für unterschiedliche Foto Sets verwendet, statt Stative umzustellen.
[gone] User_446991
3 years ago
Selektiv mit Dodge & Burn korrigieren sollte kein Problem sein.

Oder ein Model mit helleren (und nicht torgefärbten schwarzen) Haaren wählen. Sollte kein Witz sein.
... bezieht sich dein Problem auf s/w Umsetzungen oder ist das grundsätzlich gemeint ?
3 years ago
Nummer #8 sagt's.

Die Kunst ist, daß die Haare einerseits für den Betrachter - subjektiv - richtig schwarz aussehen, andererseits aber - objektiv - genügend Zeichnung haben, um nicht "schwarz abzusaufen".

D.h. das schwarze Haar braucht mehr Licht, wobei sich das nicht auf das komplette Kopfhaar beziehen muss, es soll ja innerhalb des Schwarz ausdifferenziert werden.

Ein Beispiel für das - Deiner Ansicht nach - unbefriedigende Ergebnis wäre hilfreich. Zwei, drei Beispiele noch hilfreicher.
3 years ago
Hm, ich würde in solch schwierigen Situationen immer nach dem Zonensystem vorgehen. Haare mit Spotmessung ausmessen und dann auf Zone 3 oder 2 legen, also den dort gemessenen Wert um 2 bis 3 Stufen unterbelichten. Dann nur noch aufpassen, daß der Rest nicht ausfrißt.
Damit kannst Du zumindest später alles auskorrigieren.

Optimal wäre es natürlich, wenn Du dann die noch die Haut so auf Zone 6 bekommst, also mit Spotmessung etwa 1 bis 1,5 Stufen überbelichtet gemessen wird.

Ich habe mir kurz Deine Bilder angeschaut und glaube jetzt zu wissen was du meinst.
Du kannst dann auch einen leichten Kicker setzen, dazu reicht auch schon Dauerlicht, selbst draußen. Taschenlampe + Joghurtbecher und dann über dem Kopf befestigen und etwas außerhalb des Bildes. Ob mit Wurfleine, Panzerband usw. ist dabei egal, hier geht es nicht um die Lichtmenge, sondern nur darum, ein paar Reflexe zu bekommen, die das Haar lebendiger machen. Auf diese Art und Weise kann das Kopflicht auch realativ stationär bleiben.

Ich stehe übrigens auf dem Standpunkt: Lieber ein gutes Bild, als fünf halbherzig gepfuschte Aufnahmen!
Was nicht heißt, daß ich das nicht auch hin und wieder verbasele. Ärgert mich dann tierisch, vor allem, weil ich meist alles dabei habe ...
3 years ago
Soweit ich deine Bilder angesehen habe ist der Kontrast einen winzigen Ticken zu hoch. Wenn man die Haare deutlich sehen will. Wobei deine Bilder zum Beurteilen auch recht klein sind.
3 years ago
Hallo, alle miteinander - vielen Dank für Eure Hinweise und
Tipps. Jetzt müsste ich mir eigentlich eine Schaufensterpuppe
besorgen, um alles auszuprobieren. Eins habe ich schon
erkannt: Das Hauptproblem bin ich.
Es geht halt nichts über eine ordentliche Grundausbildung...
[gone] User_6449
3 years ago
Als Beispiel für eine nachträgliche Tonwert- bzw. eine Kontrastanpassung:



Dieses Bild ist mit nur einer Lichtquelle (80cm Oktabox) beleuchtet und bei
der Aufnahme so belichtet, dass noch etwas Zeichnung im weißen Stoff ist.

Der Kamerasensor (hier das Negativ) hat genug Kontastumfang, um auch
noch die schwarzen Haare mit Zeichnung zu erfassen, aber auf dem Monitor
oder dem Abzug wären sie abgesoffen, weil deren Kontrastumfang sehr viel
geringer ist.

Daher fertige ich im RAW Konverter zwei Bilder aus der selben Datei an:

- Ein korrekt belichtetes Bild für den fast weißen Stoff und für die Hauttöne.
- Ein etwas überbelichtetes Bild, für mehr Zeichnung in den dunklen Haaren.

Beide Bilder lege ich als Ebenen in Photoshop übereinander und zeichne
dort die dunklen Haare frei. Anschließend werden beide Bilder zu einem Bild
kombiniert. Beide Bilder sollten bei der Aktion 16 Bit Farbtiefe pro Kanal
haben, damit sich keine Tonwertabrisse bilden oder es zu Rauschen kommt.

Und man braucht dafür natürlich ein RAW oder ein Negativ, welches bereits
bei der Aufnahme korrekt belichtet ist. Denn wenn die Aufnahme schon ein
bis zwei Blenden unterbelichtet ist, sind auch die Zeichnungen in den Tiefen
weg und nicht mehr rauszuholen.
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: Rodivo ...
Jetzt müsste ich mir eigentlich eine Schaufensterpuppe besorgen, um alles auszuprobieren.

Ja ... und wenn Du der Puppe eine weiße Bluse und eine schwarze Mütze verpasst,
hast Du den maximalen Kontrastumfang, den Du mit Deiner Beleuchtung erreichen
kannst, plus Hauttöne als Zwischenstufe.

Ich würde genau so belichten, dass die weiße Bluse nach Kamerahistogramm an den
hellsten Stellen gerade eben nicht mehr ausreißt und noch etwas Zeichnung hat. Nur
die Spitzlichter (z.B. Reflexionen in den Augen oder auf glänzendem Schmuk) dürfen
das überstrahlen, also papierweiß ohne Zeichnung werden.

Dann hast Du den vollen Kontrastumfang, den der Kamerasensor bis in die tiefen
Schatten erfassen kann.
3 years ago
benutze aber normalerweise aus Bequemlichkeit nur einen


Die einfachste Lösung um den Haaren mehr Zeichnung zu verschaffen verstaubt ungenutzt in der Ecke ^^

Also...mache es dir ein wenig unbequem beim Shoot und wupps...Problem gelöst
:)

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