Der "Female Gaze" in der Aktfotografie 70

@ seekworld

Vor allem bei den männlichen Fotos fällt mir auf wie oft peinlich bedeckt das ist. Frauen sind da konsequenter: die ziehen sich einfach nicht aus, wenn ihnen das unangenehm ist ;)


Das ist auch eine kulturelle wie praktische Frage : Frauen haben bekanntlich 2 Zonen, um Nacktheit zu zeigen, Männer nur eine .... Frauen in der Sauna, beim FKK oder auf der Demo gelten "oben ohne" schon als hinreichend nackt, und es wird bereits da von einer "Nacktszene" gesprochen. Männer haben keine Alternative, da gilt nur "unten ohne", alles andere zählt nicht als nackt.
Denn wenn Männer ohne Hemd radeln oder Fußball spielen, ist das üblich und normal.

Nun zu angenehm und unangenehm - "oben ohne" zu erscheinen bzw. so zu posieren, ist für viele Frauen angenehm, aber deutlich weniger ziehen sich ganz aus, eben weil "unten ohne" doch für viele unangenehm ist.


Mit einer Fotografin, die offen zu ihrer sexuellen Komponente steht und ihre eigenen Konzepte einbringt wäre es mal interessannt. Wenn sie zB will, daß ich mir einen runterhole - wenn man es gut inszeniert kann das durchaus gut sein - ich hatte diesbezüglich noch keine zündende Idee.


Genau das kommt in den vorgenannten Heften vor, soweit ich dies den verlinkten Interviews entnehmen konnte. Präferenz, Konzept und Respekt - wie das zusammengeht, ist eben die spannende Frage !

Die eigene sexuelle Präferenz ist aber doch vor der Kamera wichtiger als dahinter ... wenn ich exhibitionistisch agiere, dann will ich das einer Frau, also einer Fotografin zeigen. Umgekehrt kann ich mit Respekt und unter Wahrung des Konzepts fotografieren, und regiemäßig unterstützend Zuspruch leisten ggü. einer männlichen genauso wie ggü. einer weiblichen Person, so wie etwa "super, mach weiter so, das ist so scharf, zeig jetzt alles" ... wenn das so gewünscht wird ! Und dazu muß ich selber keineswegs homosexuell sein, denn ebenso kann ich es bei einem B/G-Shooting toll finden, wenn das Paar vor meiner Kamera agiert und sie dann aus ihm alles herausholt ...
Das ejakulative Finale wäre quasi dasselbe - entweder vollführt dies das weibliche Model, oder eben das männliche Model an sich selbst. Ob dies vor einer fotografierenden Person weiblichen oder männlichen Geschlechts geschieht - genau das ist eben meist nicht egal !
1 year ago
Die eigene sexuelle Präferenz ist aber doch vor der Kamera wichtiger als dahinter ... wenn ich exhibitionistisch agiere, dann will ich das einer Frau, also einer Fotografin zeigen.

Darüber läßt sich diskutieren.
Bei den wenigsten meiner Fotos spielten sexuell Fantasien eine Rolle. Wenn man so denkt "Ich will jetzt meinen tollen Schniedel herzeigen" hat man schon verloren (außerdem würde man mit Dauerständer rumlaufen :p)
Aber ja - auch - zB mit den Dildos und das Bondage-Shooting. Auch wenn ich bei den meisten Fotos austauschbar bin, sollte es dennoch um mich gehen.

Ich hab mal hier eine Sedcard gesehen:
"Ich bin schwul und sehe dich mit meinen schwulen Augen" oder eine: "Ich bin Po-Fetischist ..." .... beides genial gute Sedcards

Ich glaub der Trick ist: Als Ideengeber ja, aber in der Ausführung nach streng künstlerischem/fotografischem Anspruch

Das ejakulative Finale wäre quasi dasselbe

Wir reden hier schon noch von Fotografie und nicht Videos? - Es gibt Kunst-Sperma- sofern derartiges zum Konzept gehöhrt. Oder hast du geglaubt, Das literweise Sperma, das in manchen Pornos verspritzt wird sei echt? *lol*

Genau das kommt in den vorgenannten Heften vor, soweit ich dies den verlinkten Interviews entnehmen konnte. Präferenz, Konzept und Respekt - wie das zusammengeht, ist eben die spannende Frage!

Schade ... bei so einem klar abgegrenzten Verwendungszweck würde ich sog auf meine "keine kommerzielle Nutzung" -Regel verzichten, aber ich hatte im März ne Transplantation mit entsprechend großer Narbe und bin jetzt definiv nicht mehr Magazin-Tauglich :'(
@ seekworld
Wenn ich nackt vor die Kamera müßte ... dann bitte nicht auslösen, solange er klein und hängend ist !! Somit wäre ich nur unter ganz bestimmten Bedingungen willens, modelnd zu posieren - und für diese Tätigkeit somit ungeeignet. Denn als Model, als Schauspieler, aber vielleicht auch Sportler hat man da wohl einen ganz anderen Bezug zum eigenen Körper.

Wenn der Fotograf dann - so wie Du schreibst - schwul ist und das männliche Model mit seinen schwulen Augen betrachtet, dann ist das so, wie ich das weibliche Model mit meinen heterosexuellen Augen betrachte. Da dies ohne Probleme und ohne Übergriffigkeit funktioniert, wird dasselbe in Deiner Konstellation auch für Dich funktionieren.
Und wenn männliche Models sich bei schwulen Fotografen, und weibliche Models sich bei lesbischen Fotografinnen am Wohlsten fühlen ... dann respektiere ich dies so, wie wenn man als "Hete" im anderen Fall zum Zug käme. Was den Moment der Ejakulation betrifft, so ginge es da weder um die Spermamenge noch um ein Video, sondern daß dieser männliche Orgasmus entweder durch den Mann selbst oder durch eine Frau ausgelöst würde (oder im 3.Fall durch einen anderen Mann). Nehmen wir also an, es käme massierend zustande, dann wäre es entweder eine weibliche oder eine männliche Hand.
Und wem wird dieses "entweder oder" nun am Wichtigsten sein, bzw. welches Geschlecht und welche Orientierung soll die Person hinter der Kamera dabei haben ?

Deine Transplantationsnarbe würde die beiden Damen überhaupt nicht stören, sie wollen genau den ungeschönten, echten Typ mit all den Ecken und Kanten :

https://keavongarnier.de/das-jungsheft-eine-rezension/

https://www.vip.de/cms/jungsheft-das-pornoheft-von-frauen-fuer-frauen-1401002.html?c=ca06

http://vollaufdiepresse.de/index.php/jungsheft/
1 year ago
Zum Thema Eakulation: Ich glaube da geht dir jetzt heftig die Fantasie durch :p

Genau das ist das schwere:
sich dabei proffessionell auf das Bild konzentrieren und es nicht zu einer bloßen Schweinerei verkommen läßt und die Handlung selbst, statt das Bild der Zweck ist.
Ob man jetzt die Hand nur auf den Schwanz legt und ein Foto macht, oder man vorer 5Minuten dran gerubelt hat sieht man nicht auf dem Bild, weswegen es auch völlig egal ist, wer hinter der Kamera steht sofern es professionell abläuft.

Keine Sorge:
Bei der Ideenfindung für das Bondage-Shooting bin ich 100erte male in diese Falle getappt. Die Alternative, sinnlos ein Seil um mich rumzuwickeln und dann ein langweiliges Foto zu knipsen ist auch nicht besser, weil da dann auch wieder "hauptsache fesseln" im Vordergrund steht.


Und wenn männliche Models sich bei schwulen Fotografen

Bei dem von mir angesprochenen Fotografen würde ich mich wohl fühlen, weil ich weiß, daß er proffessionell arbeitet und es ihm nur um die genialen Bildregebnisse geht.
Der Großteil der Sedcards homosexueller Fotografen muten aber eher einer Trophäenlist an ;)
1 year ago
PS: das mit dem Jungs-heft klingt auf jedenfall interessant.
Mit Markus werde ich vllt demnächst wieder ein Shooting machen sofern er irgendwann mal wieder Zeit hat - dann wird sich eh zeigen, wie Shootingtauglich ich noch oder wieder bin.
@ seekworld zu #64/65:
Weder in meiner Fantasie noch woanders regte sich da was ... und wenn es Dir egal ist, ob eine männliche oder weibliche Person dabei fotografiert, dann akzeptiere ich das so. Mir ging es um eine differenzierte, aber auch unverblümte Darstellung. Wenn davon geredet wird, daß ein Bild eine Geschichte erzählen und somit einen Handlungsverlauf beinhalten soll, dann macht es doch auch einen Unterschied, ob Landvogt Luitpold oder Burgfräulein Brunhilde zum Schwert greift ?
Und wenn es für Dich eben doch einen Unterschied macht, ob a) eine professionelle Riggerin oder b) ein professioneller Rigger da ist, oder c) ein Fotograf, der mit dem Seil irgendwas zusammenknotet, nur um körpernah am Model herumhantieren zu können, dann wären wir da derselben Meinung. Und wenn der Rigger gleichzeitig Partner des Models ist, dann ist es doch perfekt !
Trophäenliste oder geniale Bildresultate - da nehmen sich homo und hetero wohl nichts, denn so wie hier meist über die "Muschisammlung" debattiert wird, wäre es anderenfalls eine Debatte um die "Schwanzsammlung" (die aufgrund der Verteilung 1:1000 eben nicht auffällt).
Genau, die beiden Produzentinnen würden doch genau passen ... und deswegen habe ich diese nun insgesamt ein Dutzend mal verlinkt, denn entdeckt habe ich diese nur wegen der 45°-Rege- lung. Bei Dir als männlichem Model ist das quasi richtig adressiert; die argumentativ dagegenhaltenden Fotogra- fenkollegen wollten ja nicht darauf eingehen ...
1 year ago
Die Diskussion ist m.E. momentan hier nicht sehr fruchtbar. Dagegen wird auf eckisfotos gute Fragen (im Gegensatz zu ihm finde ich die durchaus sinnvoll im Artikel behandelt) leider nicht eingegangen. Zum Beispiel die erste:
... ob entstehende Fotos dem Modell selbst oder Betrachtern des anderen Geschlechts gefallen sollen.

Vielleicht geht es sogar nicht mal ums gefallen. Sondern eher um eine Veröffentlichung des Statements "das bin ich, wie ich wesentlich (also authentisch) bin und wahrgenommen werden will". Und zwar als Abgrenzung zum Rollenspiel bei der Darstellung von idealisierten Frauen. Da fällt dann das Anliegen von Fotograf(in) und dargestellter Person in eins. Das ist für mich eine Facette der Bewegung "female gaze", also die Befreiung von weiblichen Rollenbildern. Und die Erkundung selbst verstandener Weiblichkeit.
Aber der Artikel zeigt - in meinem Verständnis - aus mehreren Perspektiven gut auf, dass das dann doch nicht so einfach ist. Wie man inzwischen beobachten kann. Und genau deswegen fand ich ihn lesenswert.
@ Marcello Rubini

Vielleicht geht es sogar nicht mal ums gefallen. Sondern eher um eine Veröffentlichung des Statements "das bin ich, wie ich wesentlich (also authentisch) bin und wahrgenommen werden will". Und zwar als Abgrenzung zum Rollenspiel bei der Darstellung von idealisierten Frauen. Da fällt dann das Anliegen von Fotograf(in) und dargestellter Person in eins.


Und genau das ist Ziel des Giddyhefts, wie die schon vor 5 Wo- chen verlinkten Interviews mit den beiden Produzentinnen schilderten, und was nun erst von seekworld überhaupt als Diskussionsgrundlage angenommen wurde.
Eben Aktaufnahmen von Frauen, die sich so zeigen, wie sie sind - ohne Schönheitsidealen oder Weiblichkeitsstereotypen hinterher zu jagen.
1 year ago
Vielleicht geht es sogar nicht mal ums gefallen. Sondern eher um eine Veröffentlichung des Statements "das bin ich, wie ich wesentlich (also authentisch) bin und wahrgenommen werden will".

Jetzt wo du es sagst:
In meinem Fall geht es sowohl um das Selbstbild und ums Gefallen (wer würde schon ein Bild raufladen, das einem nicht gefällt). Ich habe noch nie ein Foto gemacht um das andere Geschlecht zu beeindrucken (wenn das in meinem Fall überhaupt möglich wäre ;))

Wenn ich aber an die Muskelpakete und das Posing von denen denke, kann ich mir schon gut vorstellen, daß da das andere Geschlecht schon eine Rolle spielt. Vielleicht ein Ausnahmefall?

Wenn man die Fotos hier mit denen einer Dating-Plattform vergleicht ist der Unterchied schon sehr groß. Instagramm, die Plattform der Selbstdarstellung, Übertreibung und Illusion wird wohl beides eine Rolle spielen.
@ Marcello Rubini
Nachtrag ...

Aber der Artikel zeigt - in meinem Verständnis - aus mehreren Perspektiven gut auf, dass das dann doch nicht so einfach ist.

Dann hast Du ihn doch gelesen (sorry für #68) ... mein Eindruck resultiert bisher nur aus den Titelbildern, die eben sehr unterschiedliche "Typen", weiblich wie männlich zeigen. Und was bei mir als Betrachter gut ankommt, wirkt auf Dich womöglich schon ganz anders. Die "Triangel" aus Model - Fotograf/in - Betrachter/in bleibt; nur die Abstände zueinander verschieben sich von Mal zu Mal.

Aktuell gefunden habe ich noch das - eine top attraktive Medaillengewinnerin, die so ganz bestimmt auf männliche Aufmerksamkeit stößt - und doch angefeindet wird :

https://www.sport1.de/news/schwimmen/2022/08/foto-mit-medaillen-ausbeute-schwimmerin-cerruti-erhalt-sexistische-kommentare-bei-instagram

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