Kleiner Tip für LARP/Cosplay/Fantasyfotos 8

3 years ago
Aus Covid-Langeweile habe ich angefangen mich mal ein bißchen mit Bogenschiessen zu beschäftigen, dabei im Hinterkopf daß mein Wunschbogen sowohl ordentlich "funktionieren" soll aber zusätzlich natürlich auch als Fotorequisite glaubwürdig rüberkommen muss - bei mir wäre das dann so'n schöner hölzerner Langbogen oder dergleichen, den man auch dem Legolas- oder Arwenverschnitt in die Hand drücken kann.

TL;DR: Hier ein ganz hilfreiches Video damit das Foto am Ende nicht allzu peinlich wird, fand ich ganz teilbar. :)

https://youtu.be/r3MlabMN1SY

Und falls irgendjemand außer mir das wirklich in Betracht zieht und sich so'n Ding primär als Requisite anschaffen will, es gibt einen ganz hübschen Langbogen namens "Marksman" von Beier-Germany, den gibt es in spezieller LARP Ausfertigung für 60-70 Euro auch ab kindergerechtem Zuggewicht (15 Pfund), so daß man das Model nicht gleich überfordert wenn es cool strammziehen soll (hier mal stramm statt blank ;) )
3 years ago
Das gilt natürlich für alle Themen des Cosplay.
tolle Fantasy Rüstungen schön und gut, aber wenn man ultraausladende Schulterpanzer trägt, aber sonst quasi keine Rüstung, kann man die Schulterpanzer (so dekorativ sie auch sein mögen) auch weg lassen ;)

Generell: informieren, recherchieren, stimmiges Bild anstreben.
Das ist zugegebenermaßen Aufwand und nicht immer einfach den Cosplayern beizubringen, die evtl hunderte Stunden Arbeit in dekorativ wunderschöne Teile gesteckt haben, welche aber einfach nicht passen, aber da muss man dann eben wissen was man will. Pures Fantasy, dann passts aber eben eher zum Composing...
Oder eben stimmig und glaubhaft, aber beides zusammen ist ... naja

Als Bogenschütze blutet mir übrigens das Herz wenn ich sehe wie dieser "Experte" empfiehlt den Bogen aufzuspannen. Bei der 60€ Requisite vielleicht noch verschmerzbar, aber teure Bögen kann man sich so verdrehen und die werden dann nie wieder ordentlich treffen, sind dann also wirklich nur noch für Fotos geeignet...
BITT BITTE Spannschnur benutzen, die kostet 5€ und garantiert langen Spass mit dem Bogen ;)

PS: "blank" passt übrigens wunderbar zum Bogenschiessen, Bögen ohne moderne Hilfsmittel wie Stabilisatoren, Zielhilfen etc nennt man auch "Blankbogen" bzw schießt man einen Bogen ohne Hilfsmittel "blank"
3 years ago
wass man hier alles lernen kann ist schon beeindruckend
3 years ago
Und dabei hat er den Fall, dass das Model den Bogen falsch herum hält (Spitze des Pfeils in Richtung Model), noch garnicht erwähnt.

Dass das Model den Fotografen abschiesst, ist ja noch zu verschmerzen. Hier laufen eh zu viele von denen herum, und ich mache kein Cosplay oder Fantasy.

:-)
3 years ago
Prisma PhotographyIch habe mich die letzte Woche in ein totales Bogen-Rabbithole begeben und die Experten für traditionelle Bögen scheinen Spannschnüre tatsächlich alle für unnötig bzw. so'n Accessoire für Vereinsschützen zu halten, die machen das alle so. :D

Aber davon abgesehen bin ich jetzt auch nicht der absolute Nerd was historische Authenzitität angeht, ich würde jetzt niemandem erzählen der Bogen aus dem Mittelaltershooting wurde aber erst 1450 aus Asien importiert und die Schlaufe am Wams müsste rechtsherum geknotet werden... aber so offensichtliche Fehler wie in seinen Beispielen sieht man schon oft - ähnlich wie wenn man einem musikalisch vollkommen unbeleckten Model eine Gitarre für ein "Rocker-Shooting" in die Hand drückt, das hat dann was von der Playbackband im Musikantenstadl (oder Dieter Bohlen im Formel1-Playback)... ist halt einfach Autsch wenn man auf Anhieb sieht daß sich keiner auch nur 5 Minuten mit dem Thema beschäftigt hat. Würde bei mir mit zumindest leichtem Hang zum Perfektionismus zu einer schweren narzisstischen Kränkung führen dafür ausgelacht zu werden. :)
3 years ago
Ja, "traditionelle" Bogenschützen sehen traditionell (haha welch Wortspiel) gerne über "technische" Dinge hinweg welche aus ihrer Sicht "langweilig" und unnötig sind, aber unterm Strich bleibt bei allem Spass im Wald das Bogenschießen ein Präzisionssport, noch dazu einer der schwersten Präzisionssportarten der Welt (keine scherzhafte Übertreibung).
Es liegt in der Natur des Menschen auch hier den einfachen Weg gehen zu wollen und tendenziell sieht man bei Traditionellen Bogenschützen die meisten, die ihr Können relativ schnell mit "gut genug" betiteln und viele teilweise witzige, teilweise haarsträubende Ausreden finden, wenn sie mal nicht treffen ^^
Es gibt da einen schönen Spruch im Bogensport: Bogenschießen ist leicht zu lernen (im Sinne von man trifft schnell die Scheibe/das Schaumstofftier), aber schwer zu meistern (im Sinne von man man braucht viiiiiiiiiiiiel Training und Verständnis bis man mit Ansage dahin trifft wo man hintreffen will)
Der Bogen hat halt leider die gemeine Eigenschaft, dass er gnadenlos aufzeigt, dass der Fehler zu 99% hinter dem Bogen steht, und man noch dazu keine Teamkollegen hat denen man die Schuld geben kann ;)

Ein gut gemeinter Tipp:
Was ist dir lieber: ein dummer Spruch weil du ne Spannschnur benutzt, oder nen neuen Bogen für mehrere hundert Euro kaufen und evtl vorher lange Frust schieben, weil man nix mehr trifft und man erstmal nicht versteht woran es liegt ;)
2 years ago
"...nix mehr trifft..."
da war doch der tipp eines der vorschreiber saugut: wenn der fotograf nahe genug steht oder das model den bogen falsch herum hält: treffer garantiert
2 years ago
Einmal zu Thema Spannschnur Bogen.
Es wird von allen Bogenbauern auch bei traditionell gebauten Kompositbögen ein benutzen der Spannschnur empfohlen. Das klassische spannen des Bogens über das Bein, kann zur Verwringung des Wurfarms führen. Damit ist der Bogen unbrauchbar. Ein Rattanbogen ist da nicht so empfindlich. Ansonsten gebe ich den Vorschreibern recht. Üben, üben, üben :-)

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