Was passiert mit unseren Bildern wenn wir nicht mehr sind? 43

11 months ago
Es gibt ein Thema was wir sicher alle verdrängen: Was passiert eigentlich mit all unseren Bildern wenn wir nicht mehr da sind? Ich weiß, das ist ein unangenehmes Thema. Aber trotzdem notwendig.

Manche werden sagen das es ihnen egal ist, andere sagen das die Bilder alle auf den Müll wandern und wiederum andere geben ihre Bilder einer Stiftung.
Wer möchte schon das alles weg ist?
Das ein oder andere Bild ist einfach zu wertvoll und spätere Generationen freuen sich sicher darauf.

Hat sich jemand da schon mal ernsthaft Gedanken gemacht?
11 months ago
Ja.
In den nächsten 10 Jahren werde ich meine besten Fotos (analog & digital) mit je 1 Ex. als Baryth-Vergrösserung / Ink-Jet-Druck (A2) archivieren und das Original zerstören.
Eine Datei der Besten für den Druck im Format PK bleibt erhalten (für Dokus).
Alle anderen Daten/Negative/Dias (ca. 150'000) werde ich successiv vernichten.
...ausser es ergibt sich in der Zeit noch einen andere Möglichkeit ;-)
-ekk-
11 months ago

Es gibt ein Thema was wir sicher alle verdrängen: Was passiert eigentlich mit all unseren Bildern wenn wir nicht mehr da sind


Das haben unsere Erben zu entscheiden. Die Fotoalben von meinen Eltern habe ich aufbewahrt. Die wandern nicht in den Müll solange ich lebe.
11 months ago
Die Fotos, die man als "Model-Fotos" bezeichnen könnte, liegen bei mir auf verschlüsselten Platten. Das recht lange Passwort (~25 Zeichen) habe ich nirgendwo notiert, es existiert nur in meinem Kopf.

D.h. wenn ich irgendwann das Zeitliche segne, sind die Fotos bei mir nicht mehr existent. Die Models zumindest muss das nicht stören, die haben in aller Regel genügend Fotos bekommen, und die Kunstwelt wird es ebenfalls verkraften.
11 months ago
Ivanhoe
Bist Du krank? Ich hatte hier sehr auf eine lustige Antwort von Dir gewartet.

Muss man sich jetzt Sorgen machen, dass es bald soweit ist?
Ich frage für einen Freund.
11 months ago
Ok, dann muss ich wohl selbst ran:

Anders als der dunkle Ritter gehe ich davon aus, dass ich länger lebe als meine Hardware - also darauf zu achten habe, dass zu meinen Lebzeiten nichts verloren geht. Denn der Plan ist, dass der Wert meiner Bilder nach meinem Ableben enorm steigt und meine Kinder sich davon ein Leben in Saus und Braus finanzieren.
11 months ago
Was passiert mit unseren Bildern wenn wir nicht mehr sind?

Was in Agentur- und Zeitungsarchiven usw. liegt, bleibt dort liegen, und wird naturgemäß mit Ablauf der Jahre seltener und seltener hervorgeholt und gedruckt oder verwendet. Wobei ich heute immer noch mal wieder Fotos aus den späten 1970er und 1980er Jahren auf meinen Abrechnungen finde.

Mein eigenes Fotoarchiv ist leidlich gut organisiert und wird irgendwann mal von meiner Erbin und dann von deren Erben verwertet werden. Genauso wie Bücher von mir und andere Texte.

Den einen oder anderen Euro werden meine Erben damit noch verdienen.
Bei mir ist es ähnlich wie bei Tom Rohwer . Habe Verschiedene Archiv-Platten / Negativ-Alben auf der Bank liegen.
Erben habe ich keine, werden wohl auch keine mehr dazukommen. Was im Netz zusehen ist, wird wohl solange da bleiben, wie es das WWW gibt.
Was hier daheim auf Platten ist; ja da sollen die sich Gedanken machen, welche die Fotos / Texte / etc auswerten.
Habe mir zeitig Gedanken gemacht, als mich der Krebs aufsuchte.
11 months ago
Ich vermute, dass die meisten der Bilder, die im Rahmen dieser Model-Kartei entstehen nicht für die Ewigkeit gedacht sind. Auch wenn sie für die Ewigkeit gelagert werden. So wie Grossväter heute den Enkeln erklären, dass die rote Blumen in den Kistchen am Bauernhaus Geranien seien und früher ganze Dörfer mit diesen Blumen geschmückt gewesen sein sollen - werden die Erben unserer Werke den Enkeln erklären, dass diese Bilder noch völlig ohne KI gemacht gewesen seien und die mehr oder weniger bekleideten Modelle eine Art sehr Vertraute zum Urgrossvater gewesen sein müssten. Sehr speziell, nicht wahr. Heute ist doch alles besser . . . . und wir schreiben immer . . . früher war alles besser . . .
11 months ago
Ich will der Zukunft nicht noch mehr Ballast unserer Gegenwart aufhalsen. Vorteil meines Alters ist, dass ich begriffen habe, dass mein bildnerisches Lebenswerk gesamtgesellschaftlich ziemlich irrelevant ist. Für die Zukunft mehr noch als heute. Das ist ein schmerzhaftes Eingeständnis, aber wohl einigermaßen realistisch. Also haben ich und ein paar wenige jetzt ihre Freude daran, und das war es dann auch.
Umgekehrt halte ich es für eine egozentrische Selbstüberschätzung (bis Anmaßung), zu glauben, dass nachfolgende Generationen ''entdecken'' oder wertschätzen, was ein unbedeutender Hobbykünstler da Anfang des 21. Jahrhunderts gemacht hat.
Kurz: dass ich selbst liebe und wertschätze, was ich gemacht habe, steht auf einem eigenen Blatt und macht hauptsächlich mich und relativ wenig andere glücklich. Das kann und wird die Zeit (sehr schnell) weginterpolieren, auch wenn ich mich dagegen stemmte.
Und was habe ich bildphilosophisch geleistet, dass es bleiben müsste? Da waren andere relevanter.

Die Archive unserer Museen quellen über mit ''mittelmäßigen'' Kunstwerken vergangener Jahrhunderte, das ist schon ein echtes Problem, denn diese Sachen sind schon zu gut um sie zu entsorgen. Realistisch gesehen ist mein Kram Schrott dagegen. Den besser als schlechtere Arbeiten anderer zu finden, ist eine Strategie der Selbstwürdigung, lebenslang schon okay, ansonsten leicht lächerlich.

Vorteil ist, dass die Entsorgung mit dem Delete-Button einfacher und ökologischer ist.
11 months ago
@ Marcello Rubini

Vorteil ist, dass die Entsorgung mit dem Delete-Button einfacher und ökologischer ist.

Ist zwar auch nur philosophisch oder quasi biologisch-medizinisch gedacht ... ich denke gerade, wieviel Zeit liegt zwischen dem Tag des letzten Shootings und dem Tag, an dem man sich letztlich entscheidet, ob man eben die "delete"-Taste drückt oder aber das fotografische Lebenswerk aus den eigenen Händen gibt ?
11 months ago
Einige Teilnehmer habe die Frage nicht verstanden:
"Was passiert damit wenn wir nicht(!) mehr da sind?"

Es gibt bereits viele Fälle mit dieser Antwort:
"Sie bleiben in der MK bis zum St.-Nimmerleins-Tag."
11 months ago
#11 Muss man ja nicht schweren Herzens selber tun. Kann man den anderen überlassen. Es geht ja um die Frage, ob man überhaupt was für die Erhaltung unternimmt.
11 months ago
@ Marcello Rubini
Meine Frage war auch abschweifend vom eigentlichen Thema; es brachte mich nur auf den Gedanken, wie lange man selbst die Früchte des eigenen Schaffens zu genießen gedenkt ... vielleicht mache ich jetzt eine kleine Umfrage dazu als neues Thema. Allerdings ist es genauso schwer absehbar, wann die Kraft zur Shooting-Fotografie endet, und wann man zuletzt ein Bild im Monitor oder als Abzug auf Papier betrachtet.
11 months ago
Man könnte ja zu gegebener Zeit die Modell-Fotografie aufgeben und sich der Fotografie von Gartenpflanzen widmen. Etwa von Radieschen. Vorzugsweise von unten. Zur Einstimmung, gewissermaßen.
11 months ago
#15 - Ich komme in den Himmel. Da warten auf mich Jungfrauen. TFP.
11 months ago
Spätestens wenn der Arzt sagt: 'Ich verschreibe Ihnen jetzt Moorpackungen, damit Sie sich schon mal an feuchte Erde gewöhnen', sollte man anfangen, seinen Nachlass zu regeln.
11 months ago
Kann mir egal sein. Ich bin dann Dünger und wenn meine Erben die Festplatten (oder wo die Bilder dann gespeichert sind) wegwerfen/Löschen - Ihr Problem.
11 months ago
es ist noch nicht so lange her das mir ein arzt sagte: "regeln sie ihre angelegenheit" um meine photos habe ich mir nicht eine sekunde gedanken gemacht, das meisten wird datenmüll sein. ein paar aufnahmen hängen großformatig in wohnungen und das war es dann! das was mich beschäftigt hat, ist meine sammlung an alten objektiven ... da fände ich es schade wenn die verramscht werden ... ich habe testamentarisch eine kollegin mit der sammlung bedacht in der hoffnung sie hat freude daran hat und sie weiter nutzt.
11 months ago
@ Vintage Lenses zu #19
Danke für Dein Weiterdenken im Sinne der Fotografie und der Fototechnik über den Teilbereich des Shootings hinaus !

Und allen, bei denen das 'persönlich betroffen' herauszulesen ist : Alles Gute und hoffentlich noch viele schöne Fototage !

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