Tiefenschärfe und knackscharfe Fotos 57

9 months ago
Das ideale Foto entsteht ja wenn der Fotograf nicht abblendet. Dann entsteht auch ein Foto mit toller Tiefenschärfe.

Aber das Problem ist das der Autofocus bei Blende 1.8 und geringer leider nicht immer trifft. Selbst bei einem guten Autofocus.
Das Bild wird zu ca. 95% scharf.
Was aber wenn man bei einer Aktion 1.000 Fotos macht und 30 oder 40 Fotos in Folge werden unscharf? Dann schaut man dummaus der Wäsche.
Bei der letzten Fotoaktion hatte ich das leider erlebt.
Die allermeisten Aufnahmen wurden scharf. Aber manche eben nicht. Und wenn die nun besonders wichtig wären??

Anscheinend muß man bei ganz wichtigen Bildern zum Beispiel Blende 4 oder 5,6 nehmen.

Hat man etwas Zeit, so kann man Fotos mit Blende 1,8 und zum Beispiel 5,6 machen.
Eines wird dann schon scharf sein.

Wie seht ihr das?
9 months ago
Ich bin verwundert. Schon der erste Absatz erzeugt bei mir "?"

Zitat "Das ideale Foto entsteht ja wenn der Fotograf nicht abblendet. Dann entsteht auch ein Foto mit toller Tiefenschärfe."

Was ist denn eine tolle Tiefenschärfe? Instintiv würde ich ja behaupten, dass damit ein großer Schärfebereich gemeint ist. Offensichtlich ist es aber genau anders. Auch "Blende 1.8 und geringer" muss erst einmal richtig interpretiert werden. Du meinst offensichtlich eine noch weiter offene Blende - Beispiel 1.4.

Probleme mit unscharfen Fotos sind selten ein grundsätzliches technisches Problem mit dem Autofokus. Ich vermute ein Missverständnis zwischen Bediener (also Fotograf) und Automatik - ich möchte keineswegs direkt von einem Fehler des Fotografen sprechen, denn es ist durchaus tückisch.

Also wenn man eine Blende von 1.8 vorgibt und gleichzeitig dem Autofokus nicht vorgibt, wo er eigentlich messen soll (so eine Kamera hat ja mittlerweile recht viele Sensoren für den Autofokus oder auch noch ganz andere Automatismen), dann kann auch schon einmal der falsche Punkt scharfgestellt werden. Es ist also angeraten, dem Autofokus Beschränkungen aufzuerlegen. Extrembeispiel: Nur der Sensor in Bildmitte wird verwendet. Das passt nicht immer - aber oft ...
Noch nie Probleme gehabt, auch nicht mit dem 85mm 1.2. Ggf. feinkalibrieren und nach dem Fokussieren einfach nicht vor- oder zurückwackeln.
9 months ago
Das Model bewegt sich ja. Mal zeigt es das Gesicht und mal dreht es sich rum, dann wieder ganz von hinten.
Sehr unterschiedlich.
Unter einer tollen Tiefenschärfe verstehe ich Fotos wo der Vordergrund scharf ist und der Hintergrund nicht.
Das kann man einmal mit einer geringen Blende von z.B. 1,8 oder 1,4 erreichen.
Natürlich auch bei 2,8 aber je geringer der Wert um so besser die Tiefenschärfe.
(Die ganzen Möglichkeiten möchte ich jetzt nicht erläutern. )
Oder man fotografiert mit einem Teleobjektiv von zum Beispiel 200mm, dann ist der Tiefenschärfe-Effekt auch bei Blende zum Beispiel 6,7 vorhanden. Es gibt dann auch keine Probleme das das Objekt unscharf wird.
Aber im Raum geht das kaum und draußen ist das Model so weit weg das man dann nur durch lautes Rufen Anweisungen geben kann.

Chassis Nudel Art: Ein 1,2er ist schon Wahnsinn. Aber auf Deiner Seite sind nur Studioaufnahmen zu sehen. Macht da ein 1,2er Sinn? Das Du damit allgemein noch nie Probleme hattest das finde ich toll. Aber wundern tut mich das schon etwas.
https://www.dofmaster.com/dofjs.html

Bei 1.8 hast Du nur wenige Millimeter Schärfentiefe. Nikons bieten einen kontinuerlichen AF an, der kann hilfreich sein, wenn das Model nicht stillhalten kann oder mag.
Wenn ich im Studio mit extremer Offenblende arbeiten möchte, regel ich die Blitzleistung entsprechend runter oder nutze sogar nur das Einstelllicht mit passendem Weißabgleich.
Bei der geringen Schärfentiefe solcher Blenden darf man dann einfach nicht wackeln, egal ob drinnen oder draußen.
9 months ago
Die Schärfentiefe ist 1/3 vor und 2/3 hinter der Schärfenebene.
9 months ago
Der AF arbeitet in den meisten Fällen nicht bei Arbeitsblende. Will heißen: wenn er (warum auch immer) nicht trifft, trifft er auch bei Blende 8 nicht. Ich würde daher lieber versuchen, die Ursache zu finden... anstatt irgendwas zu kaschieren. ;-)
9 months ago
Ich fotografiere zu 90% mit Blende 1,4 oder 1,2 bei 85mm. Mit der Nikon D5 (DSLR) musste ich den Autofokus auf das Objektiv feinjustieren, damit der Fokus auch im Studio bei geringer Entfernung exakt da fokussiert, wo ich es möchte. Die modernen spiegellosen Kameras haben dieses Problem nicht mehr. Ich fotografiere inzwischen mit einer Nikon Z Kamera und der Fokus sitzt immer 100%. Selbst bei Entfernungen von 1m.
Wenn du mit DSLR fotografierst und die AF Feinjustierung nicht in deiner Kamera machen kannst, würde ich die Kamera mit dem Objektiv zu deiner Servicewerkstatt bringen, und die bitten, die beiden Teile aufeinander abzustimmen. Testhalber kannst du mal ein schräges Lineal, das in einem Winkel von 45grad geneigt ist, mit der Kamera fotografieren. Da kannst du schnell feststellen, ob deine Cam ein Front- oder Backfocusproblem hat.Wenn man lichtstarke Linsen hat, ist es extrem frustrierend, wenn die nicht fokussieren, wie man will.
Ich kenne das Problem von den alten DSLR Kameras, da war nicht nur der Fokus der Kamera ein Problem, du hattest unter Umständen auch noch Back- oder Frontfokus durch das Objektiv.
Mit den spiegellosen Kameras ist das Problem meiner Meinung nach so gut wie aus der Welt. Ich hatte heute ein Shooting bei dem ich oft mit 1,4 fotografiert habe und die Kamera auf Augenerkennung und Verfolgung eingestellt war. Auf den ersten Blick ist da kein Foto dabei, bei dem der Fokus nicht auf dem Auge lag, auch wenn sich das Model viel bewegt hatte.
Wie oben aber schon erwähnt, ist die Schärfentiefe oft sehr gering und ob das dann wirklich zu einem sinnvollen Gesamteindruck führt, steht auf einem anderen Blatt.
Man sollte aber auch bedenken, dass die Kamera und das Objektiv gerade bei der Augenerkennung mit Verfolgung eine ziemlich hohe Aufgabe zu lösen haben. Ich kenne nur Canon und bin da sehr zufrieden, höre aber oft weniger gutes von Nikon, Panasonic oder sogar Leica.
Also wenn der "Fokuspunkt" bzw das, was der Fotograf "scharf" abbilden wollte mit eine sehr offenen Blende gemacht wurde ist es oft das versagen der Augen des Betrachters, was denn nun noch "scharf" ist oder was vielleicht nicht.
Persönlich finde ich es immer sehr gewagt mit mit Blenden unter 2.0 zu arbeiten, da es hier schnell zu einem "Fehlfokus" kommt. Sei es das Fotograf oder Model sich nur leicht bewegen. Dann kommt es immer auf die Einstellungen und den Zustand der Kamera / Objektive an.
Wann geht ihr alle mal hin und prüft ob das alles noch zusammen passt. Sowohl Kameras als auch Objektive müssen "gewartet" werden,sonst kann es schnell zu einem "Fehlfokus" kommen. Ebenso spielen Das Licht und viele andere Faktoren eine Rolle ob die hochtechnisierten Kameras alles treffen, was der Fotograf will.
Auf der anderen Seite, stelle ich mir grad die Frage:
1000 Fotos bei einer Session? Ok bei einem 20-Seitigen Editorial aber bei Hobbyfotografen... wow..
9 months ago
Lieber Heiko,
ich würde das Problem auch eher in der Bewegung des Models vermuten. Bei meiner Sony verwende ich deshalb AF-C mit Augenerkennung. Ich habe nur 1.8 Objekte, die sind völlig unproblematisch. Außerdem könnte es Bewegungsunschärfe sein - je nach Model kann 1/100 zu lang sein.
9 months ago
Es wäre gut zu wissen, welche Kamera und welches Objektiv du verwendest. Ich nehme an, es ist eine DSLR. Ich wähle einen passenden Autofokuspunkt aus und richte diesen auf das Auge des Models. Dann sind auch die meisten Fotos scharf. Von Vorteil ist eine DSLR mit einer größeren Anzahl Autofokuspunkten. Die Unschärfe kann aber auch durch Verwackelung entstehen. Wenn du mit einer Brennweite von 135 mm fotografierst, dann sollte die Belichtungszeit nicht 1/100 s sein.
[gone] User_610515
9 months ago
Wenn es sich nicht gerade um Action-Fotos handelt, fokussiere ich grundsätzlich manuell.

Ich führe die Kamera und bestimme, welcher Teil im Fokus liegen soll.
Da lass ich keine Automatik ran.

Anders bei Action-Fotos.
Da muss ich es hinnehmen, dass der Fokus auch mal dort liegt,
wo ich ihn nicht haben möchte.
.
Manfred # Herr Leipzig hatte doch ausführlich über seine neue spiegellose Canon geschrieben, also wird’s ja um diese gehen.

Ich nutze viel 1.8, gibt eigentlich nie n Problem, aber ja 1000 Fotos…weniger Bilder konzentrierter schiessen und die gemachten regelmäßig checken.
9 months ago
Hackt doch bitte nicht wieder auf der Bildanzahl rum. Je nach Arbeitsweise und Zielsetzung können in einem Shoot auch problemlos 2.000 oder 3.000 Aufnahmen zusammenkommen, ohne dass irgendwer irgendwas falsch gemacht hätte.
9 months ago
Hackt doch bitte nicht wieder auf der Bildanzahl rum.


Die Bildanzahl ist ein erstes Indiz für die Arbeitweise und mit der weiteren Beschreibung (---Actionfotos---) wird zunehmend klarer wie es zu den gehäuften Fehlfokussierungen kommt.
Technische Tips wie Feinfokussierung ...manuell fokussieren...sind zwar richtig aber am Ende wird das dem TO "bei seiner Arbeitsweise" nicht weiterhelfen.

Bewegendes Objekt, "bewegender" Fotograf (ich schliesse mal die Verwendung eines Stativ aus ) Blende 1,8 und zeitweise "Dauerfeuer"......das passt nicht zusammen mit einer Erwartungshaltung *jedes Bild scharf*

Gibt IMHO nur zwei Möglichkeiten
1.) Arbeitweise ändern und mehr Wert auf Fokussierung legen
2.) Arbeitsweise beibehalten und einen erhöhten Anteil an Ausschuß einkalkulieren
9 months ago
Seit Jahr und Tag verwende ich Backbutton-Autofokus mit AF-C. D.h. ich bestimme wann die Kamera fokusieren darf und auch wie lange. Beim Backbutton-AF mit AF-C kann man durchaus den Backbutton die ganze Zeit gedrückt halten und dann nur noch den Auslöser betätigen wenn das Bilder im Sucher/Display passt. Damit verringert man die Fehlerrate erheblich.
Oder man arbeitet "statisch", fokusiert also per Backbutton, läßt den Button los und macht 1 bis n Bilder mit der gleichen Fokuseinstellung. Wird natürlich etwas schwierig wenn das Model nach jedem "Klick" die Pose selbstständig wechselt.
9 months ago
Moments & Emotions

2.000 oder 3.000 Aufnahmen bei einem Model Shooting? Echt stark.
Wer fällt da eigentlich zuerst ins Koma, das Model oder die Kamera?
9 months ago
Bewegendes Objekt, "bewegender" Fotograf (ich schliesse mal die Verwendung eines Stativ aus ) Blende 1,8 und zeitweise "Dauerfeuer"......das passt nicht zusammen mit einer Erwartungshaltung *jedes Bild scharf*

Gibt IMHO nur zwei Möglichkeiten
1.) Arbeitweise ändern und mehr Wert auf Fokussierung legen
2.) Arbeitsweise beibehalten und einen erhöhten Anteil an Ausschuß einkalkulieren

So isses.

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