Arbeitsplatz wechseln in der Krise - ja oder nein? 59

Hallöchen,

mir wurde von einem Wettbewerber meines Arbeitgebers erstmalig eine Führungsposition angeboten. Das soll erstmal alles sein, was ich als Ausgangsinfo preisgebe, um möglichst inspirierende Antworten zu erhalten.

Würdet Ihr in der aktuellen Wirtschaftslage aus einem unbefristeten Arbeitsverhältnis bei einem Megakonzern ausscheiden, um bei einem Mittelständler neu anzufangen?

Ja? Warum?
Nein? Weshalb?

Auf Eure Gedanken bin ich gespannt...
[gone] User_89126
14.05.2009
Wenn Du Dir sicher bist das Du führen möchtest, ich würds riskieren - wenn keine Verpflichtungen drücken jedenfalls.

PS: warum - ich glaube das kurzfristig die Megakonzerne mehr unter der Krise leiden und ggf. Stellen abbauen als ein gesunder Mittelständler
[gone] DataWind
14.05.2009
megakonzerne entlassen leute, um noch mehr profit zu machen
mittelständler entlassen leute, um nicht zu schnell pleite zu gehen (die pleite zu vermeiden)

iss alles egal- hauptsache du fühlst dich wohler.
am ende ist keiner mehr seriös und treu.
der eine aus gier, der andere um selbst zu überleben.
14.05.2009
Ich würde es unter anderem davon abhängig machen, was sie Dir für einen Vertrag anbieten.

Befristet, Unbefristet, Länge der Probezeit, etc.

Geh im Zweifel immer davona us, dass der der zu letzt gekommen ist auch der erste sein wird, der wieder geht.
14.05.2009
na des is ja mal ne richtige einschätzung ... wie wahr, wie wahr


Original von DataWind
megakonzerne entlassen leute, um noch mehr profit zu machen
mittelständler entlassen leute, um nicht zu schnell pleite zu gehen (die pleite zu vermeiden)

iss alles egal- hauptsache du fühlst dich wohler.
am ende ist keiner mehr seriös und treu.
der eine aus gier, der andere um selbst zu überleben.




also ich persönlich würde deinen chef aus deinem "megakonzern" damit konfrontieren ... vielleicht kann er das angebot ähnlich gestalten ... wenn er aber sagt "na dann geh", bis du sowieso austauschbar und als nächstes dran.

ich wünsche mir eigentlich immer, des meine angestellten mit mir über solch gravierende einschnitte diskutieren ... wenn sie ihrer sache sicher sind, würde ich ihnen auch keine steine in den weg legen .... ziehende soll man nicht aufhalten o.s.ä. ;o)

wichtig ist doch des einem der job spaß macht !

edit: reisende war des glaub ick ;o)
14.05.2009
es kann mehrere gründe deines anwerbers geben:

du bist gut im job - dann hast du eine perspektive

er hofft, über dich firmeninterna des jetzigen arbeitgebers zu erhalten - dann bist du irgendwann abkömmlich

er steht kurz vor dem exitus und hofft, dass du ihn aus der ... ziehst

es gäbe ja auch die option, deinen jetzigen arbeitgeber über die abwerbung zu informieren und ihn "unter druck" zu setzen.

die entscheidung kann dir sicher keiner abnehmen.
[gone] F.S.Images (ab 31.7.offline)
14.05.2009
Kommt auch drauf an in welcher Branche du tätig bist.
Einige Bereiche haben überhaupt noch keinen Bezug zur Krise, auch langfristig eher nicht
und bei anderen ist es von der allgemeinen Entwicklung her betrachtet, abzusehen.
Absolut sicher ist eh nix mehr....
Wenn es mal immer so einfach wäre, wie es sich zunächst liest.

Mein Job macht mir Spaß, die Firmenpolitik meines derzeitigen Arbeitsgebers sowie die kaum vorhandenen Personalführungsfähigkeiten meines direkten Vorgesetzten machen einem das Ganze jedoch gern und oft zunichte. Mein Gehalt finde ich im Vergleich eher gut, allerdings läßt das Team oft sehr zu wünschen übrig, was allerdings auch wieder mit der Firmenpolitik und dem Vorgesetzten zusammenhängt, wie ich meine. Der Vorgesetzte ist Ende 50, bleibt also noch mindestens 7-8 Jahre auf seinem Stuhl kleben, und ein Nachfolger ist nach Meinung aller auch schon beschlossen (ich bin es nicht).

Im vorgesehenen Job würde ich unter einer ehemaligen Kollegin arbeiten, die vor einigen Monaten den Schritt aus unserem Unternehmen hin zum Mittelständler gewagt hat, um dort Niederlassungsleiterin zu werden. Sie traut mir eine Tätigkeit als Abteilungsleiter zu, da meine Qualifikationen angeblich deutlich über denen des dortigen Teams liegen. Allerdings könnte es auch bedeuten, daß ich zum Arbeitsplatzverlust dieser Leute beitragen könnte, weil diese sich nach Auskunft meiner ehemaligen Kollegin dem "neuen Wind" komplett verweigern und sogar erste Abmahnungen auf dem Weg sind. Inoffiziell besteht der Wunsch, das alte Team gegen ein neues und junges auszutauschen, wenn es nicht mitziehen kann oder will.
[gone] DataWind
14.05.2009
ok, mach ich mich mal wieder unbeliebt:
also für dich als führungskraft spricht,
dass du versuchst einen konsens zu finden und rat einholst.
und gegen dich als führungskraft spricht,
dass du versuchst einen konsens zu finden und rat einholst.

schwierige sache... ;-)
Na ja, ich soll ja nicht direkt Personal führen. Ich soll eher ein Mitglied des Teams sein und auch am alltäglichen Geschäft mitwirken, dem Team aber aufzeigen, wo es absurde Fehler macht und den Unternehmenserfolg ausbremst oder gar gefährdet. Sollte sich das Team als uneinsichtig bzw. unwillig zeigen, müßte ich dies an die Niederlassungsleitung reporten, die möglicherweise den Weg bis zum Rauswurf dieser Personen gehen würde...



Original von DataWind
ok, mach ich mich mal wieder unbeliebt:
also für dich als führungskraft spricht,
dass du versuchst einen konsens zu finden und rat einholst.
und gegen dich als führungskraft spricht,
dass du versuchst einen konsens zu finden und rat einholst.

schwierige sache... ;-)
14.05.2009
was auch logisch und richtig ist, da es im interesse eures brötchengebers ist ! ... wer gegen sein eigenes unternehmen arbeitet (in welcher form auch immer) hat es nicht anders verdient ... sorry


Original von B. G. / Job wechseln oder nicht?
Na ja, ich soll ja nicht direkt Personal führen. Ich soll eher ein Mitglied des Teams sein und auch am alltäglichen Geschäft mitwirken, dem Team aber aufzeigen, wo es absurde Fehler macht und den Unternehmenserfolg ausbremst oder gar gefährdet. Sollte sich das Team als uneinsichtig bzw. unwillig zeigen, müßte ich dies an die Niederlassungsleitung reporten, die möglicherweise den Weg bis zum Rauswurf dieser Personen gehen würde...



[quote]Original von DataWind
ok, mach ich mich mal wieder unbeliebt:
also für dich als führungskraft spricht,
dass du versuchst einen konsens zu finden und rat einholst.
und gegen dich als führungskraft spricht,
dass du versuchst einen konsens zu finden und rat einholst.

schwierige sache... ;-)
[/quote]
Die Aufgabe unterscheidet sich eigentlich nicht dramatisch von dem Tätigkeitsbereich, den ich mir bei meinem aktuellen AG schon erobert habe - nur das ich derzeit natürlich nur eine Drohne wie alle anderen bin und meine Meinung und meine Ideen mal eben keine Sau interessieren.
[gone] DataWind
14.05.2009
Original von B. G. / Job wechseln oder nicht?

aufgrund der von dir bisher gegeben infos lässt mich mein gefühl eher glauben, dass die ehemalige kollegin nicht in der lage ist, dieses team anzuleiten und du die kastanien aus dem feuer holen sollst.
und wenn dir das nicht gelingt - winke-winke.
hört sich sehr komisch an.
"mitarbeiter stellen sich quer" ? in den heutigen zeiten ?
würd ich gerne sehen, kann ich mir aber nicht vorstellen.
da mangelt es wohl eher an der quali dees momentanen führungspersonals, die mitarbeiter richtig zu motivieren.

alos wenn ich an deiner stelle wäre, wäre ich so wahnsinnig und würde mich gleich an oberste cheffe wenden, um die ehemalige kollegin wegen unfähigkeit abzulösen.

jedenfalls nach bisherigem infostand - kann ja auch anders sein - ich weiss ja nischt.

und eingestellt zu werden um leute in H4 zu schicken, dass kann ja wohl keine lebensaufgabe sein, oder ?
Meine ehemalige Kollegin begründet die Schaffung eines Operation Managers damit, daß es in der Niederlassung von der untersten Exekutive bis in ihren Zuständigkeitsbereich "brennt" und sie erkannt hat, daß sie sich nicht um jede kleine Frage kümmern kann, die im Alltagsgeschäft aufkommt. Da sitzen Leute, die sich bei Lieferanten keine Vergleichsangebote einholen, egal wie groß der mögliche Auftrag auch sein könnte. Da sitzen Leute mit Fachqualifikationen, die diese aber nicht anwenden, weil sie Angst haben, dabei Fehler zu machen.

Und ich wäre dazu da, auf Ebene der Exekutive Ordnung zu schaffen, während sie auf Kommandoebene aufräumt.
14.05.2009
Für mich klingt das definitv nach Wechsel (schon wegen Abschnitt 1).

Die Bedenken aus Abschnitt 2 hätten für mich keine Bedeutung, ehrlich gesagt. Die Tatsache, dass Du eingestellt wirst, kosten möglicherweise andere den Job, so what? Wär mir völlig schnuppe.

Die einzige Frage, die ich mir stellen würde, wäre: Wie gut ist der Mittelständler aufgestellt, wie ist die Zukunftsperspektive dort. Theoretisch könntest Du ja vielleicht nach einigen Jahren wieder wo anders hin wechseln, aber für eine Weile sollte Dih der neue AG ja schon Spass machen und Dich weiterbringen, auch mittel- und langfristig.

Original von B. G. / Job wechseln oder nicht?
Wenn es mal immer so einfach wäre, wie es sich zunächst liest.

Mein Job macht mir Spaß, die Firmenpolitik meines derzeitigen Arbeitsgebers sowie die kaum vorhandenen Personalführungsfähigkeiten meines direkten Vorgesetzten machen einem das Ganze jedoch gern und oft zunichte. Mein Gehalt finde ich im Vergleich eher gut, allerdings läßt das Team oft sehr zu wünschen übrig, was allerdings auch wieder mit der Firmenpolitik und dem Vorgesetzten zusammenhängt, wie ich meine. Der Vorgesetzte ist Ende 50, bleibt also noch mindestens 7-8 Jahre auf seinem Stuhl kleben, und ein Nachfolger ist nach Meinung aller auch schon beschlossen (ich bin es nicht).

Im vorgesehenen Job würde ich unter einer ehemaligen Kollegin arbeiten, die vor einigen Monaten den Schritt aus unserem Unternehmen hin zum Mittelständler gewagt hat, um dort Niederlassungsleiterin zu werden. Sie traut mir eine Tätigkeit als Abteilungsleiter zu, da meine Qualifikationen angeblich deutlich über denen des dortigen Teams liegen. Allerdings könnte es auch bedeuten, daß ich zum Arbeitsplatzverlust dieser Leute beitragen könnte, weil diese sich nach Auskunft meiner ehemaligen Kollegin dem "neuen Wind" komplett verweigern und sogar erste Abmahnungen auf dem Weg sind. Inoffiziell besteht der Wunsch, das alte Team gegen ein neues und junges auszutauschen, wenn es nicht mitziehen kann oder will.
14.05.2009
die problematik einen job zu wechseln hat nichts mit einer wirtschaftskrise zu tun. ich hatte das selbe problem 2006/07. bei mir war es aber andersrum. ich war filialleiter bei einem discounter (quasi immer mit einem fuss beim arbeitsamt) und hatte die möglichkeit zu einem mir bis dato unbekannten leasingunternehmen zu wechseln. ich habs getan und nicht bereut. zwar weniger kohle und "keine" personalverantwortung mehr, dafür aber geregelte arbeitszeiten und ein wochenende, zu dem keine so große angst vor einem jobverlust, zumindest nicht durch sich selbstverwirklichende 20jährige bezirksleiter, die bwl studiert haben und einen auf menschenkenntnis machen.
die entscheidung konnte mir damals keiner abnehmen und bei dir wird es auch so sein!

vielleicht solltest du mehr auf deinen bauch hören, als vernünftige gründe pro oder contra zu suchen.

schief gehen kann beides, wenn du bleibst oder gehst,

was de hast, weeeßte, was kriegst, weeeßte nich.
[gone] DataWind
14.05.2009
Original von B. G. / Job wechseln oder nicht?
Meine ehemalige Kollegin begründet die Schaffung eines Operation Managers damit, daß es in der Niederlassung von der untersten Exekutive bis in ihren Zuständigkeitsbereich "brennt" und sie erkannt hat, daß sie sich nicht um jede kleine Frage kümmern kann, die im Alltagsgeschäft aufkommt. Da sitzen Leute, die sich bei Lieferanten keine Vergleichsangebote einholen, egal wie groß der mögliche Auftrag auch sein könnte. Da sitzen Leute mit Fachqualifikationen, die diese aber nicht anwenden, weil sie Angst haben, dabei Fehler zu machen.

Und ich wäre dazu da, auf Ebene der Exekutive Ordnung zu schaffen, während sie auf Kommandoebene aufräumt.

danke, das bestätigt meinen geschilderten eindruck.
"es brennt alles bis zu ihr".
jo klar,
"achtung achtung, auf der a7 kommt ihnen ein geisterfahrer entgegen"
"was? einer? hunderte!"

natürlich kümmert sich führungspersonal nicht um jede kleine frage, aber es muss in der lage sein, die anderen so auszubilden und anzuleiten, dass diese in der lage sind, sich um die kleinen fragen zu kümmern.
wer das nicht kann hat nix "da oben" zu suchen.
egal, ich geb hier keinen unternehmensberater, zahlt ja keiner.

dir viel glück, im zweifel folge deinem herzen.

gruss
... sie sagt die Leute dort stellen sich hin und sagen ihr in´s Gesicht "ich mache das seit 20 Jahren so, ich werde das garantiert nicht ändern" oder sowas wie "dieser Auftrag betrifft unsere Niederlassung München, mir doch egal, ob deren Kunden zufrieden sind"

was will man da noch ausbilden oder anleiten?


Original von DataWind
[quote]Original von B. G. / Job wechseln oder nicht?
Meine ehemalige Kollegin begründet die Schaffung eines Operation Managers damit, daß es in der Niederlassung von der untersten Exekutive bis in ihren Zuständigkeitsbereich "brennt" und sie erkannt hat, daß sie sich nicht um jede kleine Frage kümmern kann, die im Alltagsgeschäft aufkommt. Da sitzen Leute, die sich bei Lieferanten keine Vergleichsangebote einholen, egal wie groß der mögliche Auftrag auch sein könnte. Da sitzen Leute mit Fachqualifikationen, die diese aber nicht anwenden, weil sie Angst haben, dabei Fehler zu machen.

Und ich wäre dazu da, auf Ebene der Exekutive Ordnung zu schaffen, während sie auf Kommandoebene aufräumt.

danke, das bestätigt meinen geschilderten eindruck.
"es brennt alles bis zu ihr".
jo klar,
"achtung achtung, auf der a7 kommt ihnen ein geisterfahrer entgegen"
"was? einer? hunderte!"

natürlich kümmert sich führungspersonal nicht um jede kleine frage, aber es muss in der lage sein, die anderen so auszubilden und anzuleiten, dass diese in der lage sind, sich um die kleinen fragen zu kümmern.
wer das nicht kann hat nix "da oben" zu suchen.
egal, ich geb hier keinen unternehmensberater, zahlt ja keiner.

dir viel glück, im zweifel folge deinem herzen.

gruss[/quote]
[gone] DataWind
14.05.2009
Original von B. G. / Job wechseln oder nicht?
... sie sagt die Leute dort stellen sich hin und sagen ihr in´s Gesicht "ich mache das seit 20 Jahren so, ich werde das garantiert nicht ändern" oder sowas wie "dieser Auftrag betrifft unsere Niederlassung München, mir doch egal, ob deren Kunden zufrieden sind"

was will man da noch ausbilden oder anleiten?


zeig ich dem laden gerne.
also wenns in hannover ist, kann ich einmal die woche für 5 stunden vorbeikommen und die leute "motivieren".
will 300 euro pauschal + märchensteuer inkl fahrtkosten dafür
glaub mir, ich kann das.

edit:
ach ja, den spruch "das haben wir schon immer so gemacht" kenn ich , seit ich als student gejobbt habe...
herzlich gelacht, als die "profis" einen ganzen tag einen kran nochmal mieten mussten, weill sie nicht einsehen wollten, dass ein rohr falsch konstruiert war und stundenlang versucht haben, es mit aller gewalt passend zu montieren.
[gone] M..
14.05.2009
ich würd da erstmal um ein paar Tage Bedenkzeit bitten, mindestens über das Wochenende, damit dein Kopf erstmal frei vom aktuellen Arbeitgeber wird und dann reinhorchen in dich was dein Bauch sagt

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