ELENA Verfassungsbeschwerde - gegen Datensammelwut! 54
22.03.2010
Original von TomRohwer
Seit der Budgetierung erfahren die GKVen im Regelfall überhaupt keine Daten über Diagnosen und Behandlungen der Versicherten, das bleibt bei den Kassenärztlichen Vereinigungen, die GKVen überweisen (vereinfacht gesagt) nur ein Budget für den Arzt, das die KV vorher ermittelt hat.
Da hab ich ein gutes Gegenbeispiel:
Die Tochter einer Freundin hatte mal eine leichte Lungenentzündung. Und vom Arzt hat sie ein Medikament verschrieben bekommen das unter anderem auch bei Asthma verschrieben wird.
Und was passiert ein paar Monate darauf? Die Krankenkasse meldet sich und bietet Programme für Asthmakranke an. Irgendeine übereifrige Sachbearbeiterin der Krankenkasse hat mal gleich den Vermerk Asthma bei der Tochter gesetzt.....weil sie ja dieses Medikament bekommen hat.
Da sieht man mal wie leicht falsche Datensätze entstehen können...und vor allem was das für Auswirkungen haben kann.
Durch Zufall ist es in diesem Fall rausgekommen. Aber jetzt stellt euch mal vor, daß sowas unbemerkt einfach mal in der Akte bleibt und irgendeine Versicherung (zum Beispiel Berufsunfähigkeit) später mal schnell nachfrägt und aufgrund des Asthma-Vermerks die Versicherungsleistung verweigert
#42Report
22.03.2010
Das ist ein krasser Fall von Datenmissbrauch und sollte zur Anzeige gebracht werden!
Aber auf ELENA dürfen soviele Personen (Jobzenter, Polizei, Finanzamt etc.) zugreifen, das man die Daten nicht mehr kontrollieren kann. Irgendeiner kenn einen im Amt und bekommt auch die Information.
Bester Schutz wäre keine persönlichen Daten zu sammeln.
Aber auf ELENA dürfen soviele Personen (Jobzenter, Polizei, Finanzamt etc.) zugreifen, das man die Daten nicht mehr kontrollieren kann. Irgendeiner kenn einen im Amt und bekommt auch die Information.
Bester Schutz wäre keine persönlichen Daten zu sammeln.
Original von Pixelspalter
Da hab ich ein gutes Gegenbeispiel:
Die Tochter einer Freundin hatte mal eine leichte Lungenentzündung. Und vom Arzt hat sie ein Medikament verschrieben bekommen das unter anderem auch bei Asthma verschrieben wird.
Und was passiert ein paar Monate darauf? ...
#43Report
22.03.2010
Original von ASTY
Das ist ein krasser Fall von Datenmissbrauch und sollte zur Anzeige gebracht werden!
Ist das denn ein Datenmißbrauch? Die Krankenkasse darf ja wissen, was für Medikamente verschrieben werden.
Bedenklich ist nur wenn Sachbearbeiterinnen plötzlich ärztliche Diagnosen stellen.
Soweit ich weiß hat diese Freundin damals versucht den Satz wieder löschen zu lassen und die Krankenversicherung hat sich erst mal quergestellt. Das ging erst über mehrere Telefonate die Führungsebene hoch.
Heutzutage hat einfach keiner mehr Sensibilität was Datenschutz angeht...und man macht sich gleich "verdächtig", wenn man bestimmte Daten von einem nicht erfasst haben will.
#44Report
22.03.2010
Nicht autorisierte Vermerke setzten, zum Zwecker der Werbung halte ich für Datenmissbrauch. Sowas habe ich von meiner Kasse oder ähnliches nocht nie gehört oder bekommen.
Aber mit solchen Vermerken ist man unter Umständen sien ganzes Leben gebrandmarkt und das bereits im Kindesalter an!
....
Ist das denn ein Datenmißbrauch? Die Krankenkasse darf ja wissen, was für Medikamente verschrieben werden.
...[/quote]
Aber mit solchen Vermerken ist man unter Umständen sien ganzes Leben gebrandmarkt und das bereits im Kindesalter an!
....
Original von Pixelspalter
[quote]Original von ASTY
Das ist ein krasser Fall von Datenmissbrauch und sollte zur Anzeige gebracht werden!
Ist das denn ein Datenmißbrauch? Die Krankenkasse darf ja wissen, was für Medikamente verschrieben werden.
...[/quote]
#45Report
22.03.2010
Original von ASTY
@tom
Klar darf der Arbeitgeben den Gesundheitszustand nachfragen, aber man muß nicht die Wahrheit sagen, z.B. bei Schwangerschaft. Allerdings kann er eine Gesundheitsprüfung zur Einstellungsvoraussetzung maches
Nach einer Schwangerschaft darf vor Beginn des Arbeitsverhältnisses (also nach Abschluss des Arbeitsvertrages) nicht gefragt werden.
Weil die Justiz nicht dumm ist und weiß, daß Arbeitgeber illegalerweise aber trotzdem manchmal fragen, darf der Stellenbewerber in so einem Fall ohne rechtliche Folgen die Unwahrheit sagen.
#46Report
22.03.2010
Original von ASTY
Aber mit solchen Vermerken ist man unter Umständen sien ganzes Leben gebrandmarkt und das bereits im Kindesalter an!
Genau darin sehe ich das Problem.
Laß es dumm laufen.....sagen wir das Kind wird irgendwann erwachsen, schließt eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab mit der Angabe auf keinerlei bekannte Krankheitsbilder. Sie bekommt ein paar Jahre später Asthma und wird berufsunfähig.
Und jetzt stell Dir vor die Versicherung findet diesen kleinen Hinweis von dem keiner mehr weiß wie er zustande gekommen ist....aber da steht Asthma im Kindesalter.
Schwupps...schon können sie die Versicherungsleistung verweigern.
Das ist es, was die Datensammler mit ihren Dafür-Argumenten nie verstehen. Es geht nicht um Daten an sich oder daß man was zu verbergen hätte. Es geht um die Fehlerquote und den Mißbrauch der unweigerlich auftreten wird.
Und manifestieren wird sich das immer in Einzelschicksalen, die zwar nichts dafür können, die es aber dann besonders hart trifft.
Plötzlich muß man als einzelner gegen einen Datenberg von Falschinformationen angehen und beweisen, daß diese nicht stimmen.
#47Report
22.03.2010
Original von Pixelspalter
[quote]Original von ASTY
Das ist ein krasser Fall von Datenmissbrauch und sollte zur Anzeige gebracht werden!
Ist das denn ein Datenmißbrauch? Die Krankenkasse darf ja wissen, was für Medikamente verschrieben werden.[/quote]
Ja. Sie weiß es in vielen Fällen zwar nicht, aber sie darf es durchaus wissen. Im übrigen unterliegen Mitarbeiter der Krankenversicherungen genauso der Schweigepflicht wie Ärzte und deren Mitarbeiter.
Die gesetzlichen Krankenversicherungen nutzen die Informationen auch z.T., um den Versicherten besondere Programme und Leistungen anzubieten. Das ist von der Gesundheitspolitik auch so gewollt, und da ist auch grundsätzlich nichts verwerfliches dran.
Bedenklich ist nur wenn Sachbearbeiterinnen plötzlich ärztliche Diagnosen stellen.
Das tun sie auch nicht.
Es werden höchstens aufgrund bestimmter Parameter ganz automatisch bestimmte Dinge angeboten. Und genau weil da die GKV nicht erst intensiv Informationen auswertet, kommt es manchmal auch zu solchen - harmlosen - Fehlern.
Ich finde es übrigens wesentlich besser, wenn eine GKV aufgrund eines bestimmten Rasters ihren Mitglieder anbietet "Sie können am Sonderprogramm XYZ teilnehmen", was dann sowieso erstmal noch der Patient mit seinem Arzt klären muss, als wenn die GKVen intensiv recherchieren "Mitglied X hat das und das bekommen, jetzt lassen wir das mal von einem Arzt des Medizinischen Dienstes analysieren..."
Das allererste Problem aber ist nicht, daß bestimmte Stellen viele und auch intime Daten haben, die sie für ihre Tätigkeit (auch im Interesse des "Datenspenders") nun mal brauchen - sondern die zentrale Sammlung und Vernetzung, und der Zugriff des einen auf die Daten des anderen.
#48Report
22.03.2010
Original von ASTY
Nicht autorisierte Vermerke setzten, zum Zwecker der Werbung halte ich für Datenmissbrauch. Sowas habe ich von meiner Kasse oder ähnliches nocht nie gehört oder bekommen.
Dann hast Du eine schlechte Krankenversicherung...
Es liegt sowohl im Interesse der Krankenversicherung als auch der Versicherten, daß die Krankenversicherungen nicht nur immer hinterher die "Reparatur" bezahlen, sondern schon vorab ihren Mitgliedern möglichst viele Leistungen anbieten, die dazu beitragen können, daß die Versicherten entweder gar nicht erst krank werden oder jedenfalls doch eine z.B. chronische Krankheit besser im Griff haben.
Genau das gehört zentral zu einer guten medizinischen Versorgung dazu.
Also z.B. nicht erst im Alter von 50 die diversen Schäden durch starkes Übergewicht oder Fehlernährung zu behandeln zu versuchen, sondern vielleicht schon mal 20 Jahre vorher den Menschen Beratung über gute Ernährung, sportliche Betätigung und gesundheitsförderndes Verhalten anbieten.
#49Report
23.03.2010
ok, kommen wir mal wieder von der KK weg.
Wie pixelspalter schrieb, ist das Problem, das diese gesammelten Daten u.a. zugänglich für Versicherungen sind und dann mit dem Wissen aus der Kindheit, Schadensregulierungen verweigern.
Auch sind diese Daten extrem portabel. Also auf einen Stick gespeichert werden können und somit unsicher in die Welt getragen werden.
Wie pixelspalter schrieb, ist das Problem, das diese gesammelten Daten u.a. zugänglich für Versicherungen sind und dann mit dem Wissen aus der Kindheit, Schadensregulierungen verweigern.
Auch sind diese Daten extrem portabel. Also auf einen Stick gespeichert werden können und somit unsicher in die Welt getragen werden.
#50Report
23.03.2010
Es geht voran!
Schon über 26.000 Verfassungsbeschwerden
Statistik vom 15.3. - 23.3.2010
Teilnahmestatistik
Sie wird täglich aktualisiert.
Schon über 26.000 Verfassungsbeschwerden
Statistik vom 15.3. - 23.3.2010
Teilnahmestatistik
Sie wird täglich aktualisiert.
#51Report
[gone] Marc Sigrist
26.03.2010
eine davon ist von mir und eine andere von einer Bekannten....
Gruß
Marc
Gruß
Marc
#52Report
01.04.2010
@marc ... cool, es bewegt sich was ....
... hier mal wieder was aktuelles aus dem Datendschungel ...
ELENA steht vor dem AUS!
Link: ELENA Verfassungsbeschwerde gegen die Arbeitnehmerdatenbank
Quelle: spiegel-online
Grüßle und Frohes Osterfest
Andreas
... hier mal wieder was aktuelles aus dem Datendschungel ...
ELENA steht vor dem AUS!
Link: ELENA Verfassungsbeschwerde gegen die Arbeitnehmerdatenbank
Quelle: spiegel-online
Grüßle und Frohes Osterfest
Andreas
#53Report
08.04.2010
Interessanter Artikel, der gut veranschaulicht, wie die ELENA Daten missbraucht werden können und auch werden!
Was müssen wir uns gefallen lassen und voraussichtliche Konsequenzen durch ELENA ?
Link: Datenspeicher Elena: Der durchsichtige Mitarbeiter
Quelle:Abendzeitung
Sogar der Wirtschaftsminister hält nichts von der Datensammelwut!
Lnk: Brüderle (Wirtschaftsminister) bremst Daten-Sammler
Quelle: Handelsblatt
VG :-)
Was müssen wir uns gefallen lassen und voraussichtliche Konsequenzen durch ELENA ?
Link: Datenspeicher Elena: Der durchsichtige Mitarbeiter
Quelle:Abendzeitung
Sogar der Wirtschaftsminister hält nichts von der Datensammelwut!
Lnk: Brüderle (Wirtschaftsminister) bremst Daten-Sammler
Quelle: Handelsblatt
VG :-)
#54Report
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Mehr als 20.000 Mitbeschwerden gegen ELENA
@tom
Klar darf der Arbeitgeben den Gesundheitszustand nachfragen, aber man muß nicht die Wahrheit sagen, z.B. bei Schwangerschaft. Allerdings kann er eine Gesundheitsprüfung zur Einstellungsvoraussetzung machen.
HG
Andreas