Canon EF 70-200mm 1:2,8L IS II USM - lohnt der Stabilizer?? 32

24.08.2010
Hallo zusammen!
Mal eine Frage an die Cracks:
Die o.g. Canon-Optik gibts ja in 2 Versionen, mit und ohne Bildstabilisierung.

Da der Preisunterschied ja mal mit nem knappen Tausender an die 100% ausmacht stellt sich mir die Frage, ob sich dieser Mehraufwand auch wirklich lohnt...
Einsatzbereich der Optik sollte vorwiegend im People/Portraitbereich liegen.

Hat da jemand von Euch Erfahrungswerte?
Vielen Dank und LG, Ron
[gone] falschbelichtung ( o.O )
24.08.2010
Der IS lohnt sich vor allem dann, wenn Du nicht mit dem Licht kalkulieren kannst. Nur an dieser Stelle ist die f2.8 ohnehin überhaupt sinnvoll. Für Studiorumgeblitze und gestellte Sachen würde es im Zweifel ja sonst auch die 70-200 f4 (ohne IS) tun, die bei annähernd gleicher optischer Leistung ab f5,6 mal gerade nur die Hälfte von der f2,8 (ohne IS) kostet.

Die Frage ist halt: Was genau will man machen?
Willst Du bei Konzerten (3 Songs, no Flash) trotz miesem Licht eine gute Performance haben? Willst Du bei Hochzeitsreportage in der Kirche auf den Blitz verzichten und das Risiko minimieren, "Schrott" abzuliefern? Kurzum: Willst Du irgendwelche Low-Light-Sachen machen, bei denen Du auf eine perfekte Performance der Optik angewiesen bist? Dann ist das f2,8 (IS) Deine Wahl.
Willst Du in der Regel "normale" Outdoor-Sachen machen? Willst Du hin und wieder mal Blitzen? Willst Du im Studio fotografieren? Kurzum: Du hast in aller Regel einen direkten Einfluss auf die groben Lichteinflüsse? Dann reicht das f4,0 im Zweifel mit IS dicke aus.
24.08.2010
@falschbelichtung:
Schon mal vielen Dank für die Hinweise!
Meine Wahl hab ich eben aufgrund der Einsatzgebiete schon auf das 2.8er gelegt, weils eben grad die "low-light"-Geschichten sind für die ich ne gute Performance in der Lichtstärke brauche.
Ich mache ja in erster Linie viel on Location, wo ich gerne öfter das AL nutzen würde...
Nachdem was man in diversen Erfahrungsberichten liest soll das 4er eine bessere Bildschärfe und noch nen Tick schnelleren AF haben, was gerade die Sportkollegen gerne mögen...
Trotzdem schwören die meisten People-Fotografen aufs 2.8er...
Was ich eben in den Usermeinungen noch nicht gelesen habe, ist ein expliziter Hinweis darauf, ob sich der IS lohnt... :-( Drum meine Frage. Merci nochmal!
24.08.2010
f2.8 ist bei Canon IMMER sinnvoll, solange es für den AF kleiner gleich f 2.8 Spezial Modes gibt!

Beim IS sieht die Sache geteilt aus. Gibt Leute, die schwören drauf, dann gibts welche, die haben ihn dran und schalten ihn ab.
Falschbelichtung hat`s ja schon angedeutet.
In LowLight Situationen macht der Stabilisator Sinn (für das 2,8er hast Du Dich ja eh entschieden). In einer Kirche z.B. kommst Du in der Regel mit Blende 2,8 auch nicht besonders weit, wenn Du die lange Brennweite des Objektivs nutzt - Du verwackelst die Aufnahmen schlicht und ergreifend selbst. Es gibt natürlich die Möglichkeit ein Stativ zu nutzen oder die Empfindlichkeit hochzuschrauben - da kenne ich Deine Vorlieben nicht. Aber bei solchen Aufnahmen "freihand" und möglichst niedriger Empfindlichkeit macht das IS wirklich Spaß.
25.08.2010
IMHO ist dioe Linse masslos überteuert. Wegen der optischen Leistung verwende iche in 70-200er 2.8 ohne IS. Und wenn man damit umgehen kann, nimmt man ein Einbeinstativ, das hilft auch.

Wegen 2.8 und Verschlusszeiten, heute kann man ohne Probleme auch ISO 1600er verwenden, und es komtm auf den Body drauf an, ob wirklich 2.8 oder f4 Sinn macht, ebenso ob man den zentarlen AF Punkt nutzt, oder die äusseren.

Gruss
Boris
25.08.2010
IS macht immer dann Sinn, wenn das Licht bei gewählter Blende nicht reicht und das Motiv relativ bewegungslos ist. Bei Sport und dergleichen macht der IS nur begrenzt Sinn (Mitzieher z.B.)
[gone] falschbelichtung ( o.O )
25.08.2010
Nur auf den IS bezogen:
Der gefühlte Unterschied am 18-55 zwischen IS und nicht IS sind für mich etwa 2 bis 3 Stufen Belichtungszeit an der Grenze zwischen brauchbar und verwackelt. Der Unterschied ist bei der Optik nun nich so groß, dass ich sagen würde, dass sich der finanzielle Mehraufwand wirklich lohnt. Kurzum: Brauch man nich wirklich.

Wesentlich spürbarer - und nützlicher empfinde ich einen IS an größeren Brennweiten. Der Unterschied vom 75-300 III und dem 70-300 IS ist schon fast gewaltig zu nennen. Hier täuscht der IS zwar nicht über die verhältnismäßig bescheidene Leistung der Objektive selbst hinweg, hilft aber bei den Brennweiten ab 150mm schon ungemein, dass einem auch bei "normalen" Lichtverhältnissen nich durch den eigenen "Tatterich" die Bilder versaut werden.

Was nun konkret das 70-200 2,8 angeht kann ich dazu keine "Erfahrungsaussage" treffen, da ich weder das mit, noch das ohne IS besitze. Ich hab zwar beide schon in Benutzung gehabt, aber mir über den Unterschied keinen Kopf gemacht, da es keine Situationen gab, wo es von Belang gewesen wäre.
Da es aber ne Telebrennweite ist - die zudem nicht grad "leicht" ist, würd ich meinen, dass der IS auch hier ganz praktisch ist, um quasi den "Handling-Verlust" durch das Gewicht zu kompensieren und verwackler im Telebereich halt meist schneller auffallen. Ist aber nur ne Vermutung, basierend auf der erfahrung mit dem "Billig"-IS-Tele.
25.08.2010
Selbst beim Mitziehen macht der IS Sinn, weil das Objektiv dann nur die Verwackler senkrecht zum Mitziehen korrigiert. ;-)


Original von Jörg N.
IS macht immer dann Sinn, wenn das Licht bei gewählter Blende nicht reicht und das Motiv relativ bewegungslos ist. Bei Sport und dergleichen macht der IS nur begrenzt Sinn (Mitzieher z.B.)
Also da du schon sagtest, das du im Low light und on Location arbeitest, kann ich dir nur das Objektiv empfehlen...habe es seit langer Zeit, als Immerdrauf-ojektiv auf beiden Kameras..
Sebst im Studio, lasse ich es drauf.. allerdings, bei Crop Kameras, sollte das Studio etwas größer, spricht Tiefer sein..damit du ausreichend platz nach hinten hast..
allerdings hat es auch einen Nachteil... nach einem 4 Std. hast du Muskelkater, in der Haltehand..ansonsten, kann ich dir wirklich nur das Rohr empfehlen.. nimm den Tausender mehr, in die Hand und kaufe keinen (billigen) Schrott, du ärgerst dich nur später..
[gone] Dirk Krauzig
25.08.2010
Sinn macht der IS vor Allem sicher dann, wenn Du in Grenzbereichen aus der Hand fotografieren möchtest, wie effektiv das Sytem arbeitet, hängt aber auch wesentlich von Deiner eigenen Hand(un)ruhe ab.

Zu bedenken gebe ich, daß für IS contra non-IS meist völlige Neukonstruktionen seitens der Hersteller nötig sind, um an effektiver Stelle ein meist recht kleines Linsen-Glied zu platzieren, das den Job übernimmt. Wenn die Konstrukteure ihre Sache gut machen (was bei Objektiven dieser Preisklasse aber meist Prestige-Sache ist), kein Problem, im preiswerteren Bereich kann sowas aber auch gründlich schief gehen.

Idealerweise würde ich mir die infragekommenden Objektive beim Händler Deines Vertrauens (ggf. gg. Gebühr) leihen und selbst testen.

Wenn die beweglich gelagerte Linsengruppe in Arbeit ist, ist das Objektiv aber meist vergleichsweise empfindlich gegen grobe Stöße und generell ist mit einem erhöhten Stromverbrauch zu rechnen, daran solltest Du denken.

Unbestreitbarer Vorteil hingegen ist die höhere Lichtstärke, die Deinem AF in jedem Fall auf die Sprünge hilft, v.A. bei schlechteren Lichtverhältnissen oder z.B., wenn ein Polfilter angesagt ist. Größere Lichtstärke bedeutet aber keineswegs unbedingt bessere optische Leistung, auch wenn der Kaufpreis dies annehmen läßt! Und last not least bringen die 2,8er-Brummer meist ordentlich Volumen und Gewicht mit, für den Einen gut, der Andere mag das Handling als unangenehm empfinden. Ausprobieren!

Solltest Du wissen, daß Du ohnehin meist nur ein oder zwei Brennweitenbereiche nutzt und eher stationär, bzw. nicht im Sport- oder Reportagebereich arbeiten willst, lohnen die bei relativ niedrigem Preis oft sehr viel lichtstärkeren Festbrennweiten einen Blick, z.B. die Kombi aus 85er und 135er oder 180er.

Eine schöne Übersicht über Testberichte unterschiedlicher Tester findest Du hier: http://www.testberichte.de

LG Dirk
Die Vorteil von IS und den Belichtungreserven ist ja schon sehr gut beschrieben worden.
Ich habe allerdings nicht gesehen, das Jenamd darauf hingewiesen hat, dass das neue 70-200 2.8 IS II nochmals erheblich verbessert worden ist, gegenüber der Version, die Canon 7 Jahre lang gebaut hat. Der Unterschied in der Bildqualität ist nicht nur messbar, sondern auch sichtbar!
[gone] Dirk Krauzig
25.08.2010
Original von Glamourpixel® by Marco Wydmuch
Die Vorteil von IS und den Belichtungreserven ist ja schon sehr gut beschrieben worden.
Ich habe allerdings nicht gesehen, das Jenamd darauf hingewiesen hat, dass das neue 70-200 2.8 IS II nochmals erheblich verbessert worden ist, gegenüber der Version, die Canon 7 Jahre lang gebaut hat. Der Unterschied in der Bildqualität ist nicht nur messbar, sondern auch sichtbar!


Das ist gewiss ein Argument, denn diverse Tests bescheinigen dem "Alten" nicht gerade Bestnoten, zumindest nicht an Vollformat. Da schneidet das Tamron im Vergleich häufig besser ab, ein Teil, das übrigens gewiß einen Blick lohnt, denn Tamron hat neben seinen "Reisezooms" immer wieder auch echte Perlen im Sortiment und das zu sehr interessanten Preisen!
25.08.2010
Genau deswegen hatte ich es als Beispiel genannt.


Original von Dr.Evil
Selbst beim Mitziehen macht der IS Sinn, weil das Objektiv dann nur die Verwackler senkrecht zum Mitziehen korrigiert. ;-)


[quote]Original von Jörg N.
IS macht immer dann Sinn, wenn das Licht bei gewählter Blende nicht reicht und das Motiv relativ bewegungslos ist. Bei Sport und dergleichen macht der IS nur begrenzt Sinn (Mitzieher z.B.)
[/quote]
25.08.2010
Allerdings mit bescheidenem AF. Und auf Tests in Heftchen, die weder transparent, noch nachvollziehbar sind, bege ich nix. Ich hab auch noch nicht erkennenn können, dass das neue MK2 auch nur einen Tick optisch besser ist als das alte.


Original von Dirk Krauzig (you-are-so-beautiful.de) -WORKSHOPS-
[quote]Original von Glamourpixel® by Marco Wydmuch
Die Vorteil von IS und den Belichtungreserven ist ja schon sehr gut beschrieben worden.
Ich habe allerdings nicht gesehen, das Jenamd darauf hingewiesen hat, dass das neue 70-200 2.8 IS II nochmals erheblich verbessert worden ist, gegenüber der Version, die Canon 7 Jahre lang gebaut hat. Der Unterschied in der Bildqualität ist nicht nur messbar, sondern auch sichtbar!


Das ist gewiss ein Argument, denn diverse Tests bescheinigen dem "Alten" nicht gerade Bestnoten, zumindest nicht an Vollformat. Da schneidet das Tamron im Vergleich häufig besser ab, ein Teil, das übrigens gewiß einen Blick lohnt, denn Tamron hat neben seinen "Reisezooms" immer wieder auch echte Perlen im Sortiment und das zu sehr interessanten Preisen![/quote]
Ja, das stimmt, man sollte besser die Besitzer fragen und nicht die Hersteller, um eine schonungslose Beurteilung zu bekommen.

Mit 9.9 von 10 möglichen Punkten ist das die beste Zoomlinse, die Canon je gebaut hat:

Fred Miranda
25.08.2010
...also zwischendurch erst mal Danke an Euch alle für die Tipps.
Ich hab im September Gelegenheit mal die 2.8er Canon-Optik ohne IS von einem netten Kollegen im Rahmen eines Musicshootings unter Bühnenlichtbedingungen zu testen. Zwar noch an meiner Crop und noch nicht mit Vollformat, aber das ist ja schon mal was. Dann schau ich mal sie sichs anlässt.
Zusätzlich bin ich auch schon am überlegen gewesen mir dann im Vergleich dazu mal das adäquate Tamron zum Testen zu organisieren.
Frage ist für mich eben nur, ob das Tamron für einen eventuellen nahezu täglichen Einsatz von der Verarbeitung her robust genug ist... Hab schon das Tamron 28-75 2.8 im Einsatz. Optisch eine Klasse Linse, aber von der Haptik her machts einfach nen etwas windigeren Eindruck.

Hat einer von Euch Vielfotografierern Erfahrungen in Punkto Sigma, Tamron & Co im Bezug auf Haltbarkeit?
26.08.2010
*schubs* .... ;-)
24.09.2010
Thema Tamron:

Hättest du es nicht angesprochen, hätte ich dir das 70-200 als alternative jetzt vorgeschlagen.
Ich hab nun schon zwei Tamrons einen Weitwinkel 10-24 und das 17-50/f 2.8 beide an meiner meiner 450 dran. Ich bin traurig, dass ich mich bald davon trennen muss, wegen Umstieg auf Vollformat. Aber meine erste Wahl ist dann das 70-200.
Habe mit jemanden letzten Monat auf einem WS gesprochen, der es an seiner 5D dran hatte und das nun schon seit mehr als einem Jahr.
Seine Antwort: "Einfach nur klasse"

LG Ilja
24.09.2010
Hi Ilja,

Nachteil bei Tamron ist eben, dass es keinen Stabi hat.
Ich hab momentan das Canon 70-200er mit OS zum testen hier, und bin schlichtweg begeistert von dem Teil. Konnte es beim 1. Shooting erst nur mit meiner alten 400D testen (jaja, ich weiß - VW Golf mit Lamborghini-Motor ;-)..), aber was da im direkten Vergleich (bei 70mm Brennweite) zu meinem Tamron 28-75 2.8 rauskam, da liegen ganze Kontinente dazwischen. Obwohl das Tamron in dem Bereich auch ne anerkannte Linse ist...

Bin auf das morgige Shooting gespannt, wie sich das Ding auf meiner neuen 7er macht...

wg. Stabi: Wenn man nur hobbymäßig unterwegs ist, kann man leichte Unschärfen noch verschmerzen. Wenn man aber auf Sicht vorhat auch Auftragsarbeiten wie Hochzeiten zu machen, sollte man auf den Stabi nicht verzichten. Den Unterschied hab ich beim ersten Shooting auch bemerkt - das fand in der Abenddämmerung statt...

Aber merci für den Tipp!

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