Frage an die alten Analog-Hasen.. 25

21.01.2011
Original von KlausMangold
Ich würde UNBEDINGT den Ilford XP2 nehmen und ganz normal im nächsten Großlabor entwickeln lassen (Tipp: Schreib unübersehbar C41 drauf, denn ich würde mich heute nicht mehr drauf verlassen, dass das so selbstverständlich bekannt ist für die Entwicklung). Ich hab jahrelang damit fotografiert und auch selber eingescannt. Der XP2 ist ein silberfreier Film und deshalb viel unproblematischer beim Einsacannen, und im Großlabor kriegst du garantiert die qualitativ bessere Entwicklung wegen dem standardisierten C41 Prozess. Außerdem hat der Film einen gewaltig großen Belichtungsspielraum. Ich hab öfter sogar ohne belichtungsmesser gearbeitet und nur geschätzt. Das ging wunderbar.



Das ist alles nicht unwahr, das Pendant zu Ilford ist übrigens der TMax 400CN von Kodak, von Konica gabs (gibts) auch noch ähnliches Material. Aber wo ist dann der Reitz der SW Fotografie? Du kannst auch einen Superia 400 einscannen und dann in SW umwandeln oder gleich digital fotografieren. Das Besondere besteht doch darin, dass der gesamte Prozeß bis zum fertigen Bild in den eigenen Händen liegt, vom auslösen über die Entwicklung bis zum Handabzug in der eigenen Duka. Nichts hat eine schönere Anmutung als ein selbst abgezogenes Bild auf Barytpapier...;-).

Die Pseudo SW Filme sind aber insgesamt kein schlechtes Material, für den digitalen Workflow natürlich wegen der Maskierung besser geeignet. Ilford empfiehlt übrigens die Belichtung wie 200 ASA, also eine Blende Überbelichtung, das steigert die Bildqualität, technisch zumindest. Man kann den Ilford übrigens auch im E6 Prozeß entwickeln lassen, wird zwar nicht ganz so schön wie der Agfa Scala SW Diafilm, geht aber...;-)

Wer mit Kantenschärfe, Korn und Kontrasten spielen möchte, wird damit aber nicht glücklich.
[gone] John Doe II
21.01.2011
SW selber entwickeln ist soo einfach.

Einkausfsliste:

- einen vernünftigen Tank (JOBO Uni Tank 1520)
- einen Wechselsack
- zwei Trockenklammern
- ein paar Flaschen, Messbecher, Thermometer, Trichter, Handschuhe

Mit Glück bekommst du den Kram für ein paar Cent bei ebay oder auf nem Flohmarkt.

Chemie:
- Entwickler
- Fixierer
- Netzmittel

Das passt alles zusammen in eine große Einkaufstüte.

Das Einspulen in den Tank übst du ein paar Mal im hellen und im Wechselsack mit ein paar Opferfilmen.

Eine Uhr mit Sekundenanzeige sollte in deinem Haushalt vorhanden sein.
Dazu ein Buch aus der Stadtbücherei oder ein schlauer Text aus dem Internet und los gehts.

Wenn du keine allzugroßen Fehler machst werden die Ergebnisse schon beim ersten Film besser als jene aus dem Großlabor.
Original von Frank Westwood
[quote]Original von KlausMangold
Ich würde UNBEDINGT den Ilford XP2 nehmen und ganz normal im nächsten Großlabor entwickeln lassen (Tipp: Schreib unübersehbar C41 drauf, denn ich würde mich heute nicht mehr drauf verlassen, dass das so selbstverständlich bekannt ist für die Entwicklung). Ich hab jahrelang damit fotografiert und auch selber eingescannt. Der XP2 ist ein silberfreier Film und deshalb viel unproblematischer beim Einsacannen, und im Großlabor kriegst du garantiert die qualitativ bessere Entwicklung wegen dem standardisierten C41 Prozess. Außerdem hat der Film einen gewaltig großen Belichtungsspielraum. Ich hab öfter sogar ohne belichtungsmesser gearbeitet und nur geschätzt. Das ging wunderbar.



Das ist alles nicht unwahr, das Pendant zu Ilford ist übrigens der TMax 400CN von Kodak, von Konica gabs (gibts) auch noch ähnliches Material. Aber wo ist dann der Reitz der SW Fotografie? Du kannst auch einen Superia 400 einscannen und dann in SW umwandeln oder gleich digital fotografieren. Das Besondere besteht doch darin, dass der gesamte Prozeß bis zum fertigen Bild in den eigenen Händen liegt, vom auslösen über die Entwicklung bis zum Handabzug in der eigenen Duka. Nichts hat eine schönere Anmutung als ein selbst abgezogenes Bild auf Barytpapier...;-).

Die Pseudo SW Filme sind aber insgesamt kein schlechtes Material, für den digitalen Workflow natürlich wegen der Maskierung besser geeignet. Ilford empfiehlt übrigens die Belichtung wie 200 ASA, also eine Blende Überbelichtung, das steigert die Bildqualität, technisch zumindest. Man kann den Ilford übrigens auch im E6 Prozeß entwickeln lassen, wird zwar nicht ganz so schön wie der Agfa Scala SW Diafilm, geht aber...;-)

Wer mit Kantenschärfe, Korn und Kontrasten spielen möchte, wird damit aber nicht glücklich.[/quote]

Eigentlich wollte ich ja für meine ersten Versuche den -KODAK PROF. BW 400 CN 120- verwenden. Das wäre ein s/w film zum im C-41 Prozess zum entwickeln. Leider meinte der Händler nach der Bestellung, dieser Film wäre nicht mehr erhältlich.
Dann habe ich auf den Illford umgeschwenkt...

Das genannte Großlabor hat mir ein Bekannter empfohlen... ...allerdings hat er wohl seither nur C-41 Material dort entwickeln lassen und war immer zufrieden. Mit dem echten s/w waren sie jetzt vermutlich überfordert...
Original von _F_
SW selber entwickeln ist soo einfach.

Einkausfsliste:

- einen vernünftigen Tank (JOBO Uni Tank 1520)
- einen Wechselsack
- zwei Trockenklammern
- ein paar Flaschen, Messbecher, Thermometer, Trichter, Handschuhe

Mit Glück bekommst du den Kram für ein paar Cent bei ebay oder auf nem Flohmarkt.

Chemie:
- Entwickler
- Fixierer
- Netzmittel

Das passt alles zusammen in eine große Einkaufstüte.

Das Einspulen in den Tank übst du ein paar Mal im hellen und im Wechselsack mit ein paar Opferfilmen.

Eine Uhr mit Sekundenanzeige sollte in deinem Haushalt vorhanden sein.
Dazu ein Buch aus der Stadtbücherei oder ein schlauer Text aus dem Internet und los gehts.

Wenn du keine allzugroßen Fehler machst werden die Ergebnisse schon beim ersten Film besser als jene aus dem Großlabor.


Ja... habe ich auch so vor... ...allerdings waren das nun meine ersten 12 analogen mf Bilder meines Lebens... ...zu viel neues auf einmal muss auch nicht sein... ...aber, wenn der Rest mal passt, wird auch selbst entwickelt...
22.01.2011
Ja gut, es kommt natürlich schon drauf an, was die Motivation dafür ist, dass man Mittelformat analog fotografiert. Es ist nix dagegen zu sagen, wenn man einfach Spaß dran hat und es deshalb macht - in dem Fall dann natürlich möglichst alles selber. Ich war aber bei meinem Beitrag von einer anderen Voraussetzung ausgegangen: mit mäßigem Aufwand ordentliche Bilder produzieren, die man auch im Internet zeigen möchte. Dafür ist wegen dem Scanvorgang der silberfreie Film einfach die bessere Wahl. Das heißt nicht, dass es mit Silberfilm gar nicht gehen würde, aber wegen dem Sabattier-Effekt kommt das Korn stärker als man es im allgemeinen möchte, und die Gradation wird auch steiler. Bei Filmscanners ist das meistens ausgeprägter als bei Flachbettscannern.

Ich hab mehrere Jahre lang mit XP2 fotografiert, weil ich mich eben schon dafür entschieden hatte, dass ich die Ausarbeitung digital mit PS machen wollte und nur noch sozusagen "die erste Hälfte" analog machen wollte. Von der Qualität her ist das nach meiner Meinung auch heute noch eine Überlegung Wert mit einem guten Scanner und Mittelformat (Thomas Florschütz arbeitet z.B. heute noch so mit einer RZ67 und Diafilm für seine riesigen Abzüge). Irgendwann waren aber DSLR so gut geworden, dass ich keinen wirklichen Vorteil in diesem "Hybrid-Verfahren" mehr gesehen hab und deshalb vollends auf Digital umgestiegen bin.

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