Monotone Model (/Kunden)-Mimik - was ist Eure "Geheimwaffe" dagegen? 42

25.06.2011
Original von Java89Er wollte die Kammera erst wieder in die Hand nehmen, wenn ich lockerer bin, sodass ich mich also erstmal darauf konzentrieren sollte normal zu schauen, er rauchte wärendessen.

Sich darauf konzentrieren locker zu werden... das bringt auch nur was, wenn man ostasiatische Entspannungsübungen gelernt hat.

Danach war ich so angespannt und unter Druck, dass ich fast abgebrochen hätte.
Ich fands auch sowas von frech nach 4 Versuchen mit sowas anzukommen und mich runter zu buttern!

Unabhängig davon daß man sich als Fotograf ja durchaus auch mal ärgern darf, wenn ein Model nicht die "Standardleistungen" erbringt, ist das einfach psychologisch unklug und kontraproduktiv.

Da sind mit die Fotographen lieber, die den Grundsatz haben, dass die ersten 20 Bilder eh Schrott sind und auch die, die mich niemals darauf ansprechen, dass ich grade richtig scheiße aussehe, denn da kann ich mich noch lockern.

Und wenn's die ersten 100 sind - spielt heute bei digital keine Rolle mehr.

"Making ofs" wirken übrigens auch meistens auflockernd. Weil das Model ja weiß "Das ist jetzt making of, da ist's egal wie ich aussehe".


Und auch "drück den Rücken durch, achte auf deine Hände, da ist schon wieder eine Haarsträhne im Gesicht, wusstest du eigendlich wie viele Muschiknipser es in der MK gibt?" ist nicht förderlich.

Verflucht - ich hab jetzt gerade "rück die Muschi durch, achte auf Deine Haarsträhnen, da ist schon wieder eine Hand im Gesicht, wusstest Du eigentlich, wie viele Rückenknipser es in der MK gibt?" gelesen...
[IMG]
[gone] Silvana Denker Fotografie
25.06.2011
Sehe ich ganz genauso!


Original von TomRohwer
Jemanden darauf hinzuweisen, er sei verspannt oder verkrampft, ist noch dusseliger als jemandem zu sagen "Hey - entspann Dich mal! Sei mal locker!" Das erreicht zuverlässig das genaue Gegenteil des Gewünschten.

Smalltalk ist gut. Ablenkung ist gut, aber keine in dem Sinne, daß der zu Fotografierende irritiert wird. ("Ups! Ich hatte gar keine Speicherkarte in der Kamera!" als Scherzchen ist kontraproduktiv...)

Mein Mittel der Wahl ist: einfach fotografieren. Kaum ein Mensch schafft es, über längere Zeit nur verspannt und verkrampft zu sein, fast alle lockern sich irgendwann.

Ein bißchen Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis ist auch sehr hilfreich. Man merkt meistens recht schnell, was zur Unsicherheit und Verkrampfung führt. Es ist ja nicht nur die Situation an sich, da sind die meisten "Nicht-Models" erstmal leicht verunsichert, sofern sie nicht eine sehr ausgeprägte exhibitionistische Ader haben.

Warum ist das Gegenüber verspannt? Es findet sich auf Fotos selten wirklich gut getroffen und ist deshalb verunsichert "Was kommt diesmal dabei heraus?" Da hilft ein bißchen Ansprache zwischendurch in der Art "Das sind gut aus!" Manche Leute sind einfach überfordert, in dieser eh schon fordernden Situation auch noch gezielt irgendwelche Sachen machen zu sollen - "Und jetzt mal den linken Arm da... und etwas den Oberkörper mehr nach hier... und..."

Mach das nie mit einem Verkrampften - der hat endgültig sofort einen Knoten im Skelett...

Wichtig finde ich auch eine "ständige Verbindung" zwischen Fotograf und Fotografierten, auch die lockert Verkrampfungen. Und diese Verbindung entsteht nicht durch Anvisieren und Auslösen, dazu muß man mit den Leuten reden. Der Fotografierte muß jederzeit das Gefühl haben, daß er mit einem Fotografen zu tun hat - und nicht mit einer Kamera.
25.06.2011
Ich habe da mehrere Varianten - meist habe ich einen Plüsch-Panda als Handpuppe dabei und wenn der irgendwo aus meiner Jackentasche "hochkrabbelt" gibt's immer ein Lachen.
Ansonsten gilt der alte Grundsatz, daß man nur die Muskeln richtig entspannen kann, die vorher richtig gespannt waren. 5 (richtige) Liegestütze bei Frauen und 50 bei Männern wirken da wahre Wunder - auch im Gesicht.

Zu analogen Zeiten habe ich die erste halbe Stunde gar nicht erst einen Film eingelegt. Ich habe da aber auch schon mal den Einsatz verpaßt. Ein klasse Bild nach dem anderen und ich habe mir gedacht "Mist, gleich muß ich den Film wechseln". Bis mir nach weiteren 30 Bildern eingefallen ist, daß ich gar keinen Film drin hatte ...
am bessten klappt es, die mädels einfach zuschwallen mit text, locker, lustig ein bisschen frech, dann wird es auch mit der mimik. das ist meine erfahrung. klar gibt es dann hin und wider ein bild, was nicht zur situation passt. ist aber egal, kann man ja später löschen.
den gesichtskrampf hab ich aber meist nur bei neulingen bis jetzt gesehn. aber die bekomm ich auch zu 99% hin. und das 1& ist halt verlust ;-)
25.06.2011
Hi,

die wissenschaftlich-päadagogische Methode des TO wende ich in den besagten Fällen nicht an.

Ich versuche zunächst, das Model mit meiner rheinischen Frohnatur (bin ja ein im Exil lebender Rheinländer) dazu zu bewegen, die Gesichtsmuskulatur aufzulockern. In der Regeln funktioniert das ganz gut. Wenn es nicht klappt und ich eine versteinerte Visage auf meinem Display sehe zeige ich dem Model das Foto und sage nur: "Findest Du das gut so? Dann machen wir in dem Stil weiter". Spätestens dann ist bei ihr der Groschen gefallen und wenn sie sich nicht allzu dumm anstellt kommen danach anständige Fotos raus.

Herzliche Grüße

Klaus
25.06.2011
Die ersten 20-30 Bilder nehm ich eh nur zum Chipanwärmen.
Bis dahin hab ich dann so viel gequasselt dass es eher das Problem ist mal kurz ernst zu schauen ;-)

Klappt eigentlich immer..
#27
25.06.2011
Hi,

die Meinung von CSM teile ich. Ein wenig brutal und machomäßig formuliert könnte man es so auf den Punkt bringen: Ein Model muß schön sein und parieren. Das hört sich jetzt hart an, aber es bringt in der Regel die von beiden Seiten erwarteteen Resultate.

Shootings sind halt Arbeit und Arbeit ist meistens hart.

Herzliche Grüße

Klaus
25.06.2011
Original von CSM Mediendienst

Die Meinung von Tamara teile ich. Wobei ich persönlich den Vorteil habe, dass Models nie meine Kundinnen sind. Ich habe kein Ladengeschäft und muss daher auch nicht Mizzi Möchtegernschön ein ihr gefälliges Foto machen. Als reinen Privatspaß würde ich mir eine solche Frau auch nicht vor die Kamera holen. Das wäre dann nämlich kein Spaß mehr für mich.

Gerade hier auf MK gibt es ohnedies genug Tittenknipser, denen die Mimik eher egal ist, wenn nur der (Plastik)Busen gut genug im Bild ist; oder der Hintern in f... fotografier-mich-doch-Stellung in die Höhe ragt. Da braucht es dann weniger Ausdruck ... *schmunzel*



Ja ne...weil ja gerade die MK eine Plattform ist, wo sich Profiknipser ein Profimodel für Profiaufträge sucht...
Gerade hier in der MK gibt es genug Großkotze, die jeden Thread nutzen sich zu feiern..
Kauf Dir ein Ross mit wesentlich kürzeren Beinen-das hier passt nicht.
#30
25.06.2011
Original von CSM Mediendienst
[quote]Original von Pete67
Ja ne...weil ja gerade die MK eine Plattform ist, wo sich Profiknipser ein Profimodel für Profiaufträge sucht...
....



Wenn ich mir die Honorarwünsche sehr vieler Models hier ansehe, dann müssen das alles Topprofimodels sein - und von denen kann man dann auch Leistung verlangen. Das ist nämlich ein ganz entscheidender Punkt![/quote]

Wünsche darf Model haben-Knipser muß sie ja nicht erfüllen ;-).

Wer nem Hobbymodel 50€/h zahlt ist selbst schuld und darf nicht jammern.
Bei dem Stundensatz erwarte ich allerdings ne Leistung ohne Rahmenprogramm-aber das dürfte in der MK die Ausnahme sein, oder?
[gone] User_6962
25.06.2011
Ich lasse das Model schreien, aber nicht nur so tun, sondern richtig laut, daß entspannt die Mimik, bis das ungeübte Model wieder in ihre alte Maske verfällt....., habe dann aber wenigstens ein paar andere Ausdrücke im Kasten.
25.06.2011
Hi,

an "all eyes": Du glücklicher Mensch. Wenn die Models in meinem Studio (Teil meiner Privatwohnung) scxhreien würden hätte ich die Nachbarn am Hals. Bin neu zugezogen und das ist dann umso schlechter. Allerdings kenne ich noch nicht alle Nachbarn. Vielleicht ist ein Modelopfer dabei...

Herzliche Grüße

Klaus
#34
25.06.2011
Original von Klaus Offermann
Ein wenig brutal und machomäßig formuliert könnte man es so auf den Punkt bringen: Ein Model muß schön sein und parieren.

Politisch unkorrekt, aber: [IMG] [IMG] [IMG]

Das hört sich jetzt hart an, aber es bringt in der Regel die von beiden Seiten erwarteteen Resultate.

Shootings sind halt Arbeit und Arbeit ist meistens hart.

So ist es, was Models betrifft. Kunden, die fotografiert werden möchten, sind wiederum keine Models. man kann auch keine Ansprüche an sie stellen wie an Models, da muß man dann unter Umständen völlig anders rangehen.
[gone] Abgemeldet
25.06.2011
Wie genau sollen die " der Regel her von beiden Seiten erwarteten Resultate" denn immer aussehen??? - Oder wie würdest Du das Optimum Deiner Erwartungen definieren ? (Vielleicht könnten Beispiele von Dir das veranschaulichen)


Original von Klaus Offermann
Hi,

die Meinung von CSM teile ich. Ein wenig brutal und machomäßig formuliert könnte man es so auf den Punkt bringen: Ein Model muß schön sein und parieren. Das hört sich jetzt hart an, aber es bringt in der Regel die von beiden Seiten erwarteteen Resultate.

Shootings sind halt Arbeit und Arbeit ist meistens hart.

Herzliche Grüße

Klaus
[gone] Martina Raab
25.06.2011
***bookmark*** (mal wieder ein interessantes Thema)

Was ich mache ist sicher kein Geheimrezept und wurde auch schon erwähnt :-)

Ich finde, die Kommunikation muss stimmen. Es gibt Menschen, die brauchen kaum Hilfestellung (da sag ich dann auch kaum was, denn ich möchte die Menschen natürlich fotografieren und nicht in irgendwelche unmöglichen Posen gedrängt). Die Kommunikation ist aber nicht nur zwischen mir und dem Model -auch zwischen der Kamera und dem Model und einem eventuellen weiteren Model wichtig.

Wenn auch mit Musik gar nix geht: Gespräch anfangen -irgendwas, wo man merkt: aha, jetzt strahlt er/sie (man hat also was positives gefunden). Oder Grimassen (oder wie schon angemerkt: schreien lassen) -die Grimassen muss übrigens nicht nur das Model machen. Die können auch von mir kommen :-o
Ach so: mitunter lass ich meine Models tanzen oder tanze auch mal mit (macht auch locker)
#38
25.06.2011
Bei mir ist es etwas anders, weil ich ja Videos mache. So nach ein paar Minuten lachen sie alle von selbst, und alles andere im Punkt Mimik machen kommt dann von alleine. Da es ja alles live passiert, und meine Autos wie ein Hund auf mich hören, können die Modelle ja prima mitfühlen. Da sehe ich als Frust Gesichter, so etwas ist beim Fotoshooting viel schwerer , da man ja keinen Grund dafür hat.
Sich etwas vorzustellen ist schwerer, als es halt live zu spüren. Man spielt sich in einen Rauch rein, und so wird es sein, wenn ein Model beim Shooting in Schwung kommt.


Wenn ein Model halt mal etwas verklemmt ist, dann schalte ich die Kameras aus, und mache ihr Mut. Das war bisher nach über 7 Jahren genau 1X der Fall. Wenn ich meine Scherze mache, dann lachen die sich alle kaputt. Dann habe ich eine Stimmung, die ist kaum zu überbieten. Ich lasse die Autos hüpfen, dann sind die Modelle alle gut gelaunt.
Dazu kenne ich die Modelle ja vorher alle schon, und dann hat das Model schon keine Angst mehr.
09.07.2011
Ich sehe es zweigeteilt ....

Habe ich ein Model hier aus der MK, sollte es auch in der Lage sein, unterschiedliche Emotionen zu zeigen. Ob Pay oder TFP würde ich noch nicht mal unterscheiden wollen.
Denn entweder bin ich Kundin und kann vom Model eine gewisse Leistung erwarten oder dem Model sollt bei einer TFP- Vereinbarung daran gelegen sein, gute Bilder zu bekommen.
Mir hat mal ein Model eine Anfrage abgelehnt, weil sie keine "Grimassen" zieht ..... so what, the next one .....

Habe ich eine/n Kunden/in, bin ich in der Verantwortung und muss für eine lockere, vertrauensvolle Atmosphäre sorgen. Es gibt natürlich große Unterschiede .... von total unsicher und gehemmt, mit Prosecco gelockert bis hin zum "phantasievollen Poser", den ich als Glücksfall gerne auch noch pushe.

In beiden Fällen rechne ich aber immer damit, dass die ersten 20 - 25 Bilder nix werden ... es ist halt meisten so, dass man sich "einschießen" muss.

Liebe Grüße, @ndrea

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