Welchen Wert hat fotografische Arbeit bei der Kundschaft? 54
12.03.2013
Dieser ganze Thread zeigt überdeutlich, wie wenige MK-Forums-User offensichtlich jemals Erfahrung als selbständige Unternehmer (dazu gehören auch Freiberufler) gemacht haben.
Der Kunde eines Unternehmers hat bislang 25 Euro für eine bestimmte Ware bezahlt.
Nun möchte der Kunde wieder ein Stück dieser Ware. Der Unternehmer hat festgestellt, daß ihm 25 Euro zu wenig sind, und sagt: "Der Preis ist auf 40 Euro gestiegen."
Daraufhin sagt der Kunde: "Das ist mir zu teuer."
Anstatt glücklich und dankbar zu sein, daß er einen so direkten Kunden hat, der sagt "Nö, das ist mir zu teuer" - was eine Aufforderung zu Preisverhandlungen ist! - und nicht etwa "Ach, sehe gerade, hat sich erledigt, brauch ich nicht mehr!", und anschließend einen anderen Lieferanten zu suchen, lamentiert der Unternehmer nun herum, wie knauserig die Kunden sind.
Ach. Die meisten Kunden sind knauserig. Wir alle. Willkommen im richtigen Leben.
Dabei ist die Sache doch grotteneinfach. Es gibt genau drei Optionen:
A. Der Unternehmer verhandelt mit seinem Kunden, und man landet bei 32,50 Euro. Oder irgendwo sonst zwischen 25 und 40.
B. Der Unternehmer sagt seinem Kunden: nein, 40 Euro oder gar nicht.
C. Der Unternehmer geht auf die Forderung ein und behält den alten Preis bei.
Man nennt dies auch: Marktwirtschaft. Und in einer Marktwirtschaft werden Preise am Markt durch Angebot und Nachfrage gebildet, und nicht durch Kostenkalkulationen. Durch Kostenkalkulation werden sie nur gebildet, wo Monopole oder Preisvorschriften herrschen und das nachgefragte Gut unverzichtbar ist. Beides ist auf dem Gebiet Fotografie die extreme Ausnahme.
Geniale Politiker wollen jetzt den Mindestlohn für Friseure auf 8,50 Euro festlegen.
Das ist, keine Frage, nicht allzu viel, und ich würde auch nie bestreiten, daß die Arbeit eines Friseurs 8,50 Euro in der Stunde wert ist.
Nur: es wird mit absoluter Sicherheit nicht dazu führen, daß nun alle Friseure, die bisher 5 Euro verdient haben, jetzt 8,50 Euro bekommen.
Denn das würde bedeuten, daß alle Kunden dann statt 20 Euro für ihren Haarschnitt 30 Euro zahlen müssten.
Und da wird dann ein beträchtlicher Teil der bisherigen Kunden sagen: "Okay... 20 Euro ging gerade noch, 30 Euro kann oder will ich dafür nicht ausgeben. Da kaufe ich lieber einmal für 29,90 einen Haarschneider und lasse Cousine Clara das machen, und für die 30 Euro im Monat gehe ich dann lieber essen. Vielleicht ja sogar mit Cousine Clara."
Viele Kunden werden es schlicht ablehnen, die aus dem Mindestlohn folgende Preiserhöhung mitzumachen. Sie müssen das nämlich nicht. (Jedenfalls nicht, solange kein SPD-Politiker auf die Idee kommt, eine monatliche "Friseur-Haushaltsabgabe" für Haarschnitt einzuführen... Die Friseure werden dann als öffentlich-rechtliche Anstalt organisiert...)
Wer 'ne tolle Dauerwelle oder was exotisches haben will, kann nicht so ausweichen. Der wird entweder zahlen, oder auf diese Frisur verzichten müssen.
Einige werden verzichten. Um Ende dann hat dieser tolle Mindestlohn die Folge, daß 30.000 Friseurmeister ihre Gesellin entlassen, weil bei einem Stundenlohn von 8,50 Euro die Kalkulation leider nicht mehr aufgeht, weil die Kunden das nicht mitmachen - weil die Kunden jeden Euro auch nur einmal ausgeben können.
Was sie von Politikern und Sozialversicherungsfunktionären unterscheidet, die machen das nämlich ständig - jeden Euro fünfmal auszugeben. Besonders die Euros, die sie noch gar nicht haben.
Der Kunde eines Unternehmers hat bislang 25 Euro für eine bestimmte Ware bezahlt.
Nun möchte der Kunde wieder ein Stück dieser Ware. Der Unternehmer hat festgestellt, daß ihm 25 Euro zu wenig sind, und sagt: "Der Preis ist auf 40 Euro gestiegen."
Daraufhin sagt der Kunde: "Das ist mir zu teuer."
Anstatt glücklich und dankbar zu sein, daß er einen so direkten Kunden hat, der sagt "Nö, das ist mir zu teuer" - was eine Aufforderung zu Preisverhandlungen ist! - und nicht etwa "Ach, sehe gerade, hat sich erledigt, brauch ich nicht mehr!", und anschließend einen anderen Lieferanten zu suchen, lamentiert der Unternehmer nun herum, wie knauserig die Kunden sind.
Ach. Die meisten Kunden sind knauserig. Wir alle. Willkommen im richtigen Leben.
Dabei ist die Sache doch grotteneinfach. Es gibt genau drei Optionen:
A. Der Unternehmer verhandelt mit seinem Kunden, und man landet bei 32,50 Euro. Oder irgendwo sonst zwischen 25 und 40.
B. Der Unternehmer sagt seinem Kunden: nein, 40 Euro oder gar nicht.
C. Der Unternehmer geht auf die Forderung ein und behält den alten Preis bei.
Man nennt dies auch: Marktwirtschaft. Und in einer Marktwirtschaft werden Preise am Markt durch Angebot und Nachfrage gebildet, und nicht durch Kostenkalkulationen. Durch Kostenkalkulation werden sie nur gebildet, wo Monopole oder Preisvorschriften herrschen und das nachgefragte Gut unverzichtbar ist. Beides ist auf dem Gebiet Fotografie die extreme Ausnahme.
Geniale Politiker wollen jetzt den Mindestlohn für Friseure auf 8,50 Euro festlegen.
Das ist, keine Frage, nicht allzu viel, und ich würde auch nie bestreiten, daß die Arbeit eines Friseurs 8,50 Euro in der Stunde wert ist.
Nur: es wird mit absoluter Sicherheit nicht dazu führen, daß nun alle Friseure, die bisher 5 Euro verdient haben, jetzt 8,50 Euro bekommen.
Denn das würde bedeuten, daß alle Kunden dann statt 20 Euro für ihren Haarschnitt 30 Euro zahlen müssten.
Und da wird dann ein beträchtlicher Teil der bisherigen Kunden sagen: "Okay... 20 Euro ging gerade noch, 30 Euro kann oder will ich dafür nicht ausgeben. Da kaufe ich lieber einmal für 29,90 einen Haarschneider und lasse Cousine Clara das machen, und für die 30 Euro im Monat gehe ich dann lieber essen. Vielleicht ja sogar mit Cousine Clara."
Viele Kunden werden es schlicht ablehnen, die aus dem Mindestlohn folgende Preiserhöhung mitzumachen. Sie müssen das nämlich nicht. (Jedenfalls nicht, solange kein SPD-Politiker auf die Idee kommt, eine monatliche "Friseur-Haushaltsabgabe" für Haarschnitt einzuführen... Die Friseure werden dann als öffentlich-rechtliche Anstalt organisiert...)
Wer 'ne tolle Dauerwelle oder was exotisches haben will, kann nicht so ausweichen. Der wird entweder zahlen, oder auf diese Frisur verzichten müssen.
Einige werden verzichten. Um Ende dann hat dieser tolle Mindestlohn die Folge, daß 30.000 Friseurmeister ihre Gesellin entlassen, weil bei einem Stundenlohn von 8,50 Euro die Kalkulation leider nicht mehr aufgeht, weil die Kunden das nicht mitmachen - weil die Kunden jeden Euro auch nur einmal ausgeben können.
Was sie von Politikern und Sozialversicherungsfunktionären unterscheidet, die machen das nämlich ständig - jeden Euro fünfmal auszugeben. Besonders die Euros, die sie noch gar nicht haben.
#42Report
12.03.2013
Eben wegen der 60% hat der Kunde ja angerufen und nicht etwa wegen der 40,- Euro.
Das ist jetzt Spekulation, weder Du noch ich wissen, was der genaue Beweggrund des Kunden war. Wir wissen nur: bei 40 Euro hat's offensichtlich gehakt.
Preissteigerungen sind natürlich normal, aber dazu ist ein gewisses Fingerspitzengefühl
erforderlich um zu wissen, wie weit man preislich gehen kann.
Ich selbst schraube meine Preise pro Jahr um etwa 10% hoch und das wird ganz gut
angenommen.
Bei einem kleinen Unternehmer kannst Du das machen, bei einem Unternehmen mit vernünftigem Controlling wird sofort einer kommen und sagen: "Mooment! Hier sind Kostensteigerungen! Was können wir gegen die tun?"
Das ist nämlich sein Job.
#43Report
12.03.2013
@Fotocowboy:
Daß es bei Dir um ein Hobby geht merkt man, nimm's mir nicht krumm.
Und: von Verkaufen hast Du wirklich keine Ahnung. Mit so einem Spruch, den Du da vorschlägst, erreichtst Du locker den ersten Platz im jährlichen Wettbewerb "Wie vergraule ich meine Kunden am erfolgreichsten?"
Bei so einem Spruch würde ich als Kunde kommentarlos den Hörer auflegen, und als Lieferant wärst Du draußen.
Sicher.
Gutes Verkaufen ist sowieso nicht so einfach.
Aber wie gesagt - im konkreten Fall würde ich am Telefon direkt zurückfragen
und keinen Rückzieher machen, weil der Kunde sich eigentlich schon entschieden hat.
"Sie haben sich doch dieses Bild selbst ausgewählt. Dieses kostet € 40,
wie alle Einzelbilddateien seit 2012.
Wenn sie jedoch ein Bild für € 25 haben möchten,
sende ich Ihnen ein anderes oder Sie suchen bitte selber."
Hier beim TO geht es doch nicht um´s Hobby, wie bei mir
Daß es bei Dir um ein Hobby geht merkt man, nimm's mir nicht krumm.
Und: von Verkaufen hast Du wirklich keine Ahnung. Mit so einem Spruch, den Du da vorschlägst, erreichtst Du locker den ersten Platz im jährlichen Wettbewerb "Wie vergraule ich meine Kunden am erfolgreichsten?"
Bei so einem Spruch würde ich als Kunde kommentarlos den Hörer auflegen, und als Lieferant wärst Du draußen.
#44Report
#45
12.03.2013
In Anlehnung an einen Spruch eines Bekannten zum Thema Gehälter würde ich sagen: Es gibt keine gerechten Honorare, sondern es gibt nur erpresste.
Na ja - es gibt weder unanständige Angebote noch unanständige Anfragen. Es gibt nur solche, die Erfolg haben, und andere, die erfolglos bleiben.
Ansonsten: völlige Zustimmung.
Und man kann es nicht oft genug sagen: in einer Marktwirtschaft entstehen Preise nicht durch die Kostenkalkulation eines Anbieters.
Zuerst kommt der am Markt erzielbare Preis. Und dann kommt die Überlegung: wie kann ich das gewünschte Gut zu diesem Preis herstellen/liefern, und dabei gleichzeitig möglichst viel Gewinn machen.
Die Frage ist nicht: wieviel muß ich verlangen, wenn ich eine Hochzeit fotografiere? Die Frage ist: wieviel sind die Kunden bereit, für das Fotografieren einer Hochzeit zu bezahlen?
Und dann werde ich entweder feststellen: okay, das kann ich leisten. Oder ich stelle fest: nee, das geht nicht auf. Das lohnt sich nicht. Oder: das würde sich zwar noch rechnen, aber in der selben Zeit kann ich anderswo mehr Geld verdienen.
#46Report
12.03.2013
@ Tom:
:-)
Ganz ehrlich.
Sich mit Kunden zu beschäftigen, die eine individuelle Leistung beanspruchen,
aber nicht ausreichend zahlen wollen, ist ein sicherer Weg zu wirtschaftlichem Ruin.
Bei einem Einzelverkauf von € 25 für ein exklusives und einmaliges Foto an Endkunden
führt der Weg ganz sicher sowieso dorthin.
Das weiß ich recht genau und freue mich tatsächlich darüber,
dass ich Fotografie als Hobby ausüben darf.
Dann brauchst Du das Foto also nicht wirklich. Warum hast Du dann erst angefragt ?
Allein Bearbeitung, Druck und die anderen Folgekosten sind ein Vielfaches von € 40,-
Du würdest auflegen ?
Richtig so und zum Glück für uns beide.
Denn beiden würde jede Minute nur wirtschaftlichen Verlust bedeuten.
Den Fotografen hält es vom Arbeiten und anderen zahlungswilligen Kunden ab
und den GF von seiner Pflicht sich um sein Kerngeschäft zu kümmern. Schon im Moment als
der GF den Telefonhörer wegen € 15 in die Hand nimmt, hat er verloren.
Wirtschaftlich clever wäre sicher gewesen, einfach € 25 zu überweisen mit Verweis auf 2010.
Dann würde er Fotograf seinerseits nur verlieren, wenn er anfängt sich damit zu beschäftigen.
________________________________________________________________
Hier geht es um ein nachgefragtes, individuelles Einzelstück.
Nachgefragte, individuelle Einzelstücke magst Du für € 25 heutzutage bei EBAY ersteigern können,
aber nicht von verantwortlich agierenden Unternehmen herstellen und verkaufen lassen.
".... von Verkaufen hast Du wirklich keine Ahnung.
Mit so einem Spruch, den Du da vorschlägst, erreichtst Du locker den ersten Platz im jährlichen Wettbewerb "Wie vergraule ich meine Kunden am erfolgreichsten?"
:-)
Ganz ehrlich.
Sich mit Kunden zu beschäftigen, die eine individuelle Leistung beanspruchen,
aber nicht ausreichend zahlen wollen, ist ein sicherer Weg zu wirtschaftlichem Ruin.
Bei einem Einzelverkauf von € 25 für ein exklusives und einmaliges Foto an Endkunden
führt der Weg ganz sicher sowieso dorthin.
Das weiß ich recht genau und freue mich tatsächlich darüber,
dass ich Fotografie als Hobby ausüben darf.
Bei so einem Spruch würde ich als Kunde kommentarlos den Hörer auflegen, und als Lieferant wärst Du draußen.
Dann brauchst Du das Foto also nicht wirklich. Warum hast Du dann erst angefragt ?
Allein Bearbeitung, Druck und die anderen Folgekosten sind ein Vielfaches von € 40,-
Du würdest auflegen ?
Richtig so und zum Glück für uns beide.
Denn beiden würde jede Minute nur wirtschaftlichen Verlust bedeuten.
Den Fotografen hält es vom Arbeiten und anderen zahlungswilligen Kunden ab
und den GF von seiner Pflicht sich um sein Kerngeschäft zu kümmern. Schon im Moment als
der GF den Telefonhörer wegen € 15 in die Hand nimmt, hat er verloren.
Wirtschaftlich clever wäre sicher gewesen, einfach € 25 zu überweisen mit Verweis auf 2010.
Dann würde er Fotograf seinerseits nur verlieren, wenn er anfängt sich damit zu beschäftigen.
________________________________________________________________
Hier geht es um ein nachgefragtes, individuelles Einzelstück.
Tom:" Ja. Und?"
Nachgefragte, individuelle Einzelstücke magst Du für € 25 heutzutage bei EBAY ersteigern können,
aber nicht von verantwortlich agierenden Unternehmen herstellen und verkaufen lassen.
#47Report
[gone] User_6449
12.03.2013
@ Fotocowboy
Wie der TO beschreibt, war es eine bereits vorhandene Bilddatei
eines Pressemotivs, also kein "individuelles Einzelstück" speziell für
den Kunden gemacht.
Da sind 40,- Euro schon ganz gut und je nach Verwendungsart sind
die Kurse in der VG BILD-KUNST Liste sogar noch niedriger.
Wenn man die Kosten für solch ein Bild tatsächlich kalkuliert, wird
es zu teuer und man wird es nicht los, weil die durchschnittlichen
Preise am Markt eben geringer sind.
Als Fotograf muß man sich daher fragen:
"Verkaufe ich einfache Archivfotos für etwa 25,- bis 40,- Euro, oder
verkaufe ich stattdessen lieber gar nichts?"
Ich selbst nehme solche Bildverkäufe stets gern mit, auch wenn sie
kaufmännisch gesehen nur einen Teil des Deckungsbeitrags bringen.
Wenn man mehr davon verkauft, steigt der Anteil am Deckungsbeitrag
und "die Masse macht es". Nennt sich "Beitragsdeckungsrechnung" ...
Viele Grüße
Peter
Wie der TO beschreibt, war es eine bereits vorhandene Bilddatei
eines Pressemotivs, also kein "individuelles Einzelstück" speziell für
den Kunden gemacht.
Da sind 40,- Euro schon ganz gut und je nach Verwendungsart sind
die Kurse in der VG BILD-KUNST Liste sogar noch niedriger.
Wenn man die Kosten für solch ein Bild tatsächlich kalkuliert, wird
es zu teuer und man wird es nicht los, weil die durchschnittlichen
Preise am Markt eben geringer sind.
Als Fotograf muß man sich daher fragen:
"Verkaufe ich einfache Archivfotos für etwa 25,- bis 40,- Euro, oder
verkaufe ich stattdessen lieber gar nichts?"
Ich selbst nehme solche Bildverkäufe stets gern mit, auch wenn sie
kaufmännisch gesehen nur einen Teil des Deckungsbeitrags bringen.
Wenn man mehr davon verkauft, steigt der Anteil am Deckungsbeitrag
und "die Masse macht es". Nennt sich "Beitragsdeckungsrechnung" ...
Viele Grüße
Peter
#48Report
#49
12.03.2013
@Fotocowboy: "Sich mit Kunden zu beschäftigen, die eine individuelle Leistung beanspruchen,
aber nicht ausreichend zahlen wollen, ist ein sicherer Weg zu wirtschaftlichem Ruin".
Ich denke jeder Fotograf wird Dir sagen, dass die Preise seit Jahren fallen. Das mit dem "exklusiven einmaligen Foto" ist meines Erachtens etwas übertrieben forumliert. Ich war als Pressefotograf unterwegs und habe das Motiv dabei an zwei lokale Tageszeitung verkauft. Aufgrund der Veröffentlichung fragte der Geschäftsführer nach dem Foto. Den Rest kennt ihr. Die Bilddatei dreimal zu verkaufen ist nicht schlecht, denke ich. Der Druck auf die fotografisch Tätigen wird weiterhin sehr groß bleiben. Die Zahl jener, die sich nebenbei einige Euro damit verdienen ist groß. Die Frage ist bei jenen jedoch, ob sie sich am Markt halten können. Letztendlich spielt der Faktor der handwerklichen Qualität beim einzelnen nicht gewerblichen oder öffentlichen Kunden nicht die einzige Rolle. Das ist eine persönliche Einschätzung von mir auf Basis von dem, was ich so zu Gesicht bekomme. Wobei das nicht heißen soll, dass ich selber handwerkliche Fehler mache.
aber nicht ausreichend zahlen wollen, ist ein sicherer Weg zu wirtschaftlichem Ruin".
Ich denke jeder Fotograf wird Dir sagen, dass die Preise seit Jahren fallen. Das mit dem "exklusiven einmaligen Foto" ist meines Erachtens etwas übertrieben forumliert. Ich war als Pressefotograf unterwegs und habe das Motiv dabei an zwei lokale Tageszeitung verkauft. Aufgrund der Veröffentlichung fragte der Geschäftsführer nach dem Foto. Den Rest kennt ihr. Die Bilddatei dreimal zu verkaufen ist nicht schlecht, denke ich. Der Druck auf die fotografisch Tätigen wird weiterhin sehr groß bleiben. Die Zahl jener, die sich nebenbei einige Euro damit verdienen ist groß. Die Frage ist bei jenen jedoch, ob sie sich am Markt halten können. Letztendlich spielt der Faktor der handwerklichen Qualität beim einzelnen nicht gewerblichen oder öffentlichen Kunden nicht die einzige Rolle. Das ist eine persönliche Einschätzung von mir auf Basis von dem, was ich so zu Gesicht bekomme. Wobei das nicht heißen soll, dass ich selber handwerkliche Fehler mache.
#50Report
13.03.2013
Als Fotograf muß man sich daher fragen:
"Verkaufe ich einfache Archivfotos für etwa 25,- bis 40,- Euro, oder
verkaufe ich stattdessen lieber gar nichts?"
Ich selbst nehme solche Bildverkäufe stets gern mit, auch wenn sie
kaufmännisch gesehen nur einen Teil des Deckungsbeitrags bringen.
Wenn man mehr davon verkauft, steigt der Anteil am Deckungsbeitrag
und "die Masse macht es". Nennt sich "Beitragsdeckungsrechnung" ...
In der Betriebswirtschaftslehre spricht man hier von "Grenzkosten". "Grenzkosten" sind die die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen.
Hier halten sich die Grenzkosten stark in Grenzen, die einzigen Kosten die noch entstehen sind die für das "Handling" des Auftrags.
Da ist jetzt die Überlegung völlig richtig und angebracht: kann ich das für "X Euro" handhaben?
Wenn ich darauf nicht eingerichtet bin, wird das bei 25 Euro unter Umständen eng werden. Aber das beschrieb ich ja schon in einem Posting weiter oben - wenn man für den ganzen Vorgang, weil man ihn einmal vernünftig eingerichtet hat, maximal 20 Minuten braucht, dann funktioniert das.
#51Report
13.03.2013
Ich denke jeder Fotograf wird Dir sagen, dass die Preise seit Jahren fallen. Das mit dem "exklusiven einmaligen Foto" ist meines Erachtens etwas übertrieben forumliert. Ich war als Pressefotograf unterwegs und habe das Motiv dabei an zwei lokale Tageszeitung verkauft. Aufgrund der Veröffentlichung fragte der Geschäftsführer nach dem Foto. Den Rest kennt ihr. Die Bilddatei dreimal zu verkaufen ist nicht schlecht, denke ich
Es ist auf jeden Fall besser und sinnvoller, als sie nur zweimal zu verkaufen... ;-)
#52Report
13.03.2013
@Fotocowboy: Du hast wirklich nichts von dem verstanden, was ich schrieb.
Macht aber auch nichts.
Macht aber auch nichts.
#53Report
13.03.2013
@TomRower
Um es auf einen Nenner zu bringen:
Aus Sicht des Knipsers gibt es vielleicht sympathischer Werte für ein Foto oder weniger sympathische Werte für ein Foto. Jedoch in der Natur von Werten liegt es , dass sie subjektiv sind und nicht objektiv zu beweisen sind. Im übrigen kauft die Kundschaft ein Gefühl und kein Foto.
Um es auf einen Nenner zu bringen:
Aus Sicht des Knipsers gibt es vielleicht sympathischer Werte für ein Foto oder weniger sympathische Werte für ein Foto. Jedoch in der Natur von Werten liegt es , dass sie subjektiv sind und nicht objektiv zu beweisen sind. Im übrigen kauft die Kundschaft ein Gefühl und kein Foto.
#54Report
Topic has been closed
Ja. Und?
Für den Nachfrager ist der Preis von 40 Euro offenkundig zu hoch, sonst würde er es nicht in Erwägung ziehen, zu diesem Preis darauf zu verzichten.
Sorry, aber betriebswirtschaftlich ist das einfach Quatsch.
Denn es übersieht, daß das Bedürfnis, das nachgefragte Gut zu erwerben, vergleichsweise gering ist. Auf Kraftstoff kann man nicht verzichten, wenn man Auto fahren will - der Nachfragedruck ist ein sehr starker. Auf das Foto kann man verzichten.
Das kannst Du ganz einfach ausprobieren: verlange für das ach so einmalige Foto 500 Euro. Und der Geschäftsführer zeigt Dir einen Vogel...
Solltest Du dagegen das einzige Foto besitzen von der Unternehmensgründung vor 100 Jahren, und das Unternehmen will eine schöne Broschüre zum Jubiläum herausbringen - dann wirst Du die 500 Euro locker kassieren können.
Verstehst Du den Unterschied? Das wäre dann ein erster Schritt auf dem Weg zum Begreifen betriebs- und volkswirtschaftlicher Basics.
Seit es Bildagenturen gibt...