Mein TFP-Vertrag (warum krieg ich alle Rechte?) 46

[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
06.11.2013
Bei mir gibt es 2 Verträge...und die schließen beide kommerzielle Nutzung nicht aus. Der eine (Pay) ist quasi ein normaler Model-Release-Vertrag. Der andere (TFP) hält offen, dass Bilder aus dem Shooting auch verkauft werden können (mit Beteiligung des Models am Verdienst). Damit ist die ganze Diskussion - ob kommerziell oder nicht - vom Tisch. Bisher fand auch noch kein Model die Aussicht verkehrt, im Falle eines Verkaufes nachträglich noch Geld zu bekommen. ;)
06.11.2013
... wobei die Diskussion um "kommerzielle Nutzung" nach meiner Meinung in der Praxis keine Bedeutung hat. Ich vermeide diese Einschränkung wo immer es geht (ich habe zwei alternative Verträge und weise jedes Model auch darauf hin). Allerdings sieht bei mir die Option so aus, dass auch das Model die Bilder (natürlich nicht exklusiv) verkaufen darf - also auch hier Gleichberechtigung. Der Gewinn wird auch NICHT geteilt - hier verdient der fleißige oder glückliche Verkäufer allein! Ob meine Modelle erfolgreich waren, das weiß ich nicht - ich war es nicht und ich hab mich auch nicht bemüht. Ich denke, dass da zwischen Portrait und Akt auch nicht viel zu machen ist. Das sähe vielleicht bei Pornografie anders aus. Da wird man aber wohl ohnehin Pay-Verträge haben und bei solchen sieht das mit der Rechteverteilung üblicherweise sowieso anders aus.
06.11.2013
Meine Güte klingt das überzogen... auch wenns richtig ist... TfP heist für mich, ich entscheide welche Bilder gut sind bzw das Modell bekommt, das Modell entscheidet was wir fotografieren, unterstützt durch Ideen und Wissen des Fotografen.
Zum Schluss bekommt das Modell, ausgesuchte (bearbeitete oder unbearbeitete Bilddateien) um diese für sich zu Nutzen.
Ebenso habe ich das Recht, diese ausgesuchten Bilder für Werbezwecke für mich zu nutzen.
Meist geb ich weit aus mehr Bilder raus, wie ich selbst nutze...so kann das Model gerne selbst ausfiltern.

Wenn das Model mit seinen Bildern sogar Geld verdienen könnte, na dann gratuliere... zum Glück ist es dann doch nur mein Hobby was wohl den entscheidenden Unterschied macht. :)
07.11.2013
@ eckis:

ja, schon klar, das sollte nur ein Tip sein, als Ergänzung zu dem, was andere geschrieben haben.

@divine:

das versuchen viele Models doch auch hier - und einige auch erfolgreich, vielleicht erfolgreicher als andere bei einer Agentur. Dann müsstest Du denen ja auch untersagen, hier oder auf vergleichbaren Seiten tfp-Bilder zu posten, weil sie hier ja auch Werbung für sich damit machen. Das wollte ich mit meiner Argumentation sagen.
09.11.2013
Ich hatte zum Zeitpunkt meines letzten Beitrags erst die Hälfte des Videos mit Dr. Kötz angesehen. Nun bin ich noch schlauer. So habe ich eben von Dr. Kötz das Wort "unwiderruflich" gehört und ich schließe daraus, dass dieses Wort eine juristische Bedeutung haben muss. Interessant fand ich aber auch, dass Dr. Kötz um die Minute 27 herum von einem "typischen" TFP-Vertrag sprach, der nur "Eigenwerbung" zulässt. Er führte weiter aus, dass die Weitergabe von Bildern an eine Modelagentur durch ein Model NICHT erlaubt bzw problematisch sei - u.a. weil die Agentur so ein Bild für eine Sedcard verwenden könnte.

Also ich sehe das für meinen und viele andere Verträge anders:
1) Die Weitergabe an eine Modelagentur im Rahmen einer Bewerbung ist doch ganz klar Eigenwerbung. Dass die Agentur solche Bilder missbräuchlich verwenden könnte ist für mich erst einmal ein Problem der Agentur und nicht des Models, außer es hat der Verwendung ausdrücklich zugestimmt obwohl der Vertrag mit dem Fotografen das verbietet.
2) Aus meiner Sicht ist es auch dann noch Eigenwerbung für das Model, wenn eine Modelagentur ein Bild, was ich gemacht habe, für eine Modelsedcard verwendet.
3) Ich beglückwünsche alle (meine) Fotomodelle, die einen TFP-Vertrag unterschrieben haben, wo für beide Seiten eine gewerbliche Nutzung gestattet ist. Diese Fotomodelle können nämlich ohne schlechtes Gewissen und Angst vor dem Fotografen die entsprechenden Fotos zu einer Agentur bringen.

Und nun die Preisfrage nicht nur an den TO: Was soll ein TFP-Vertag wirklich erlauben und wie schreibt man es auf, dass es auch der letzte Jurist noch richtig versteht?
09.11.2013
Ich behaupte wenn ein Shooting solch hochkarätigen Bilder liefern soll, das sich Agenturen drum reißen, Werberverträge erschlossen werden etc.... dann wäre das Shooting schon gar nicht mehr TfP.
DIe Frage ist ja ebenso, warum muss das Ganze den jedesmal so akribisch auf einen rechtswirksamen vertrag beruhen...
Ich mach Bilder, Model steht da. Wir beide bezahlen uns gegenseitig nicht, dafür nutzen wir beide die entstandenen Bilder, Model entscheidet wie sie fotografiert werden will, Fotograf entscheidet (manchmal auch gemeinsam) welche Bilder gut sind.
Wenn jmd. Geld für diese Fotos bietet, würde ich es glaube ich sogar mit dem Model teilen, egal was im Papier drin stand... freut sich doch jeder :)

Wie gesagt ich denke das gerade der Grad Hobby/Beruf/Freuberuflich/Nebengewerblich hier die größeren Unterschiede erzeugt/erzwingt.

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