Wie stufige Helligkeitsverläufe vermeiden? 15

06.02.2014
Bei einigen Bildern habe ich das Problem, dass Farb- oder Helligkeitsverläufe extrem stufig erscheinen. Selbst wenn ich mit dem Gauss Weichzeichner drüber bügele, erscheinen die Verläufe immer noch stufig. Hier im Beispiel in den oberen Ecken gut zu sehen. Da habe ich lediglich eine Vignettierung eingesetzt.



Dabei ist es egal, ob ich in PS mit 8bit oder 16bit Farbauflösung arbeite. Den stufigen Verlauf sehe ich bereits beim Bearbeiten in PS, aber auch beim fertigen Bild später (auch an anderen Monitoren, Notebook, iPad, etc).

Rahmenbedingungen:
CS6, kalibrierter EIZO Monitor
Ich importiere direkt vom 14bit oder 16bit RAW

Irgendwelche Ideen? Ich würde erwarten, dass die Verläufe wenigstens in 16Bit Auflösung nicht zu sehen sind.
06.02.2014
Welchen Ebenenmodus hast du benutzt? Ansonsten, was meistens universal gut funktioniert ist "Matter machen" Die Große Frage ist aber vor allem wir du die Vignette anlegst? Also Verlaufsfilter, Verlaufsebene oder im Raw-Converter oder wie auch immer… Das ist sehr Ausschlaggebend bei Verläufen…
06.02.2014
Ein bissi Rauschen hinzu fügen und die Stufen sind weg 
06.02.2014
Genau. Die Stufen kommen i.a. vom TFT-Bildschirm, der nicht so viele Farbstufen (bzw Helligkeiten der Farbkanäle)  darstellen kann. Das Problem kann also auf unterschiedlichen Bildschirmen unterschiedlich aussehen.
Dann rundet der Bildschirm die Pixel-Helligkeit entweder ab oder an andrer Stelle wieder auf . Das Rauschen ist eine Art Dithering - dann werden nicht mehr ganze Bereiche gemeinsam zB aufgerundet.
06.02.2014
das sind schon mal gute hinweise :) ich denke, ich werde mich mal mit dem dithering beschäftigen...

die stufungen erhalte ich jedoch auch wenn ich ohne verläufe arbeite - z.b. wenn ich in NIK SILVER FX arbeite und zb die kontraste erhöhe, etc.

häufig (wie hier) füge ich eine vignette hinzu, indem ich mit dem auswahl-tool einen kreis ziehe, die ränder dann auf 300 oder 400 pixel abschwäche (feather tool) und dann eine neue ebenenmaske mit "belichtung" oder "helligkeit" hinzufüge. ebenenmodus ist "normal"
#7
06.02.2014
Dateigröße 84 kB


nö, Dateigröße so 1 GB als 16bit Photoshopdatei (36 oder 40 Mpixel)
Wie gesagt sehe ich das Banding auch schon im PS in der Originaldatei. Ist nahezu identisch mit der kleinen Datei in der MK.

Ein Problem konnte ich tatsächlich sehr leicht lösen: Wenn ich eine Vignette mit Ebenenmaske erzeuge muss ich nur die Ebenenmaske dithern und dann sind die Bänder komplett verschwunden - ohne dass Rauschen im Bild zu sehen ist.
TOP! Besten Dank!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Anders ist es bei komplexeren Stufen, die sich über mehrere Ebenen ergeben haben. Da komme ich mit ein bissl Rauschen nicht hin. Bzw. die Bänder sind zwar völlständig zu eliminieren, jedoch ist das Rauschen dann krass sichtbar. Vermutlich muss ich dann schon früh anfangen in den Ebenen zu dithern, d.h. ich muss das bei meinem Workflow früh einbinden. Problematisch ist es jedoch bei NIK Plugins - insbesondere beim Silver FX. Da kommen bei harten Kontrasten dann gelegentlich krasse Stufungen heraus... da werde ich wohl einen Mittelweg zwischen Banding und Rauschen gehen müssen.

Trotzdem erst mal besten Dank an alle, ich denke, das hilft mir schon mal enorm weiter!
06.02.2014
zum Rat mit dem Rauschen:

Ich habe auch erst vor wenigen Tagen gelernt, dass das Glätten die Ursache für Stufen ist. Meine Erklärungsversuche für das Phänomen stellen mich selbst nicht zufrieden.
07.02.2014
@Steve  In welchem Farbraum arbeitest Du (sRGB, proRGB od. Adobe) und lösst ein Wechsel bei Dir das Problem? Dein Eizo, welche Farbräume stellt er dar, wie viele Farben kann er darstellen?   Ich kenn Eizo als Marke, steht ja auch für Qualität. Trotzdem klingt es nach einem Tonwertabrissproblem, die wird PS aber nicht errechnen.  Auf die Gefahr hin, zu langweilen, nur um es vor Augen zu führen. Ganz viele günstige LCD's stellen die berühmten 16.7mio. Farben dar. So wie JPG es auch speichern kann.

16.7mio Farben sind 256 Helligkeitsstufen je Farbwert. Für einen Farbverlauf oft zu wenig.  

Die Lösung kann eigentlich nur Dithering sein, denn der Verlauf selbst ist vergleichsweise simple Mathematik für PS und Co. Nur wird dieses Darstellungsproblem nicht berücksichtigt. Da Du damit rechnen musst, dass viele Deine Bilder auf billigen Displays gucken, spricht dies auch für das dithering. 

In der Problembeschreibung  passt alles, nur der Eizo nicht. Kann man den evtl. einstellen und der läuft aktuell irgendwie gedrosselt?
Das meiste wurde ja schon geschrieben.
Diese Säume entstehen, weil Abstufungsmöglichkeiten fehlen, es fehlt eben einfach eine Zwischenfarbe, deshalb sieht man dort die Lücke. Typisch ist das für 8Bit-Bilder, weil die 265 Stufen pro Kanal eben meist nicht ausreichen. In 16Bit-Bildern taucht das eher selten auf - ich würde auch fast tippen, dass die Säume in Deiner 16Bit-Datei in Wirklichkeit garnicht vorhanden sind. Nur - wenn ich recht informiert bin - gibt es keinen Monitor, der tatsächlich 16Bit darstellen kann. Der beste Eizo, den ich finden konnte, arbeitet mit 10Bit und rechnet die 16Bit-Daten dann einfach runter. Als Folge siehst Du dann weiterhin diese Säume.

Weil hier ursächlich eine Abstufung fehlt, ist das Weichzeichnen keine Lösung - durch das Weichzeichnen kannst Du ja keine genauere Abstufungsmöglichkeit ins Bild zaubern. Der Weg geht eben darüber, die Farbkanten so unregelmässig zu machen, dass keine klare Linie mehr für unser Auge erkennbar ist. Deshalb bspw. das Rauschen, das sorgt ja für genau diese Unregelmässigkeit. Das kann man direkt als Störung ins Bild legen, aber bei zu großen Werten wird es schnell sichtbar. Darum ist ein indirektes Verrauschen meist günstiger. Bspw. durch das Verrauschen einer Maske. Oder ein Verrauschen über eine extra Ebene in irgendeinem Lichtmodus. Das hängt aber jeweils vom Bild ab, was da am günstigsten ist. Einen einfachen Workaround, der immer optimal funktioniert, kenne ich nicht. Aber ich lege dann in der Regel meist irgendeine Störung (oft allerdings eine Textur und kein Rauschen) als weiches oder hartes Licht drüber. Zum Glück sind das ja meist Probleme, die den Hintergrund und nicht das zentrale Motiv (das Model bspw.) betreffen. Da kann man dann auch mal den fiesen Hammer schwingen, um das weg zu bekommen. Finde ich :D

Dass diese Probleme bei SilverFX besonders oft auftauchen ist übrigends auch nicht so verwunderlich: SilverFX verwandelt das Bild ja in SW und vernichtet dadruch sehr viele Kontraste, die auf Farbebene vorliegen. Am Ende hast Du im grunde genommen nur noch einen Kanal und alle Abstufungen aus den beiden anderen verloren. Je weniger Abstufungsmöglichkeiten, desto wahrscheinlicher sind diese Säume.
07.02.2014
ich arbeite im Farbraum ProRGB oder Adobe RGB. Dass es im web bei sRGB bänder gibt, würde ich verstehen., wie gesagt hab ich es aber auch schon in PS.

Werde aber mal drauf achten, wann es stärker auftritt pro vs adobe

mein eizo ist kein wide gamuth, aber ist so 800 eur klasse, also kein billigmonitor. vermutlich würde der umstieg auf wide gamuth das problem lösen - aber eben nur bei mir ;-)

generell ist mir das phänomen klarer geworden und ich denke, ich weiß jetzt, wo ich im workflow ansetzen kann. (Maskendithering erscheint mir logisches mittel zu sein)

thx an alle!!!!!!

 
der farbraum hat damit nicht wirklich was zu tun, sondern nur die farbtiefe.
der farbraum (srgb, adobe, was auch immer) gibt an, welche farben du darstellen kannst. die farbtiefe, wieviele abstufungen du dabei hast. 8bit in adobergb hat auch nicht mehr abstufungen als 8bit in srgb. es können nur mit adobergb andere farbregionen dargestellt werden.
das problem beruht aber darauf, dass du zu wenig abstufungen hast - es fehlt ein zwischenschritt und deshalb sieht man eine harte farbkante.
07.02.2014
Ich hab gerade mal kurz gespielt. Witzig, erstellt man einen Grauverlauf, kann ich in der 1:1 Ansicht (3000x2000 Px hab ich genutzt) deutlich recht harte Übergänge sehen. Wechsel ich dann auf 8Bit, dithert PS, die 1:1 Ansicht ist absolut sauber, erst bei 400% sehe ich überhaupt das Dithering.

Ich glaube, dass Problem kann man ignorieren, solange man für Web arbeitet. Spätestens bei der finalen Version wirds ja eh 8Bit werden und das sieht für mich absolut i.O. aus.

vg, Patrick
07.02.2014
Ein "grosser" Farbraum wie AdobeRGB o.ä. dürfte das Banding tentenziell verstärken. Es werden ja nicht mehr Farben dargestellt sondern der Abstand zwischen den einzelnen Farbwerten wird vergrößert, um den Farbraum zu erweitern und sonst nicht darstellbare Farben zu zeigen. Damit werden aber dazwischenliegende Farbwerte auf den nächstgelegenen Wert gerundet und feinere Abstufungen gehen verloren (insbesondere (fast) monochrome Verläufe wie blauer Himmel oder eine sw Vignette da nur ein Farbkanal zur Abstufung zur Verfügung steht und die anderen beiden Dimensionen fehlen). Den Effekt kann man bei einer Profilzuweisung (AdobeRGB o.ä.) zu einem geeigneten sRGB-Bild sehen, wie schon gesagt verringert eine diskrete Überlagerug (Rauschen, Dither, Texturoverlay etc.) zu einem stetig kontinuirlichem Verlauf das Problem, bei zu starker Anwendung wird die Medizin allerdings selbst zum Problem ...

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