Make-Up für Fotografen 27

9 years ago
Hallo,

ich denke Jeder von uns stand schon mal vor der Frage - "Wo nehme ich die Visagistin her?" - die einfachste Antwort, hier bei MK! Das ist aber nicht immer die besste Lösung. Für ein Test-Shooting, wo ich das Modell nicht kenne und nicht weiss, ob die Investition sich lohnt ... und das Modell das nicht kann? Was mache ich da am Besten?
Soll ich als Fotograf die Grundkentnisse von dem Make-Up kennen, soll ich 'ne Make-Up Kiste mit sich tragen? Oder verlasse ich mich auf das Modell?

Was mein ihr? Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Welche Lösungen und Vorschläge ...?
[gone] User_224666
9 years ago
Über die Jahre habe ich mich - dort wo die Zeit es zulässt, beispielsweise bei Erst- und Studioshootings - auf das selbermachen verlegt. Entsprechend ausladend ist inzwischen das Sortiment an Makeup Produkten für unterschiedliche Hauttypen und -Töne, für beauty und extrem Makeup. Am Anfang hatte ich eine Visa als Coach und habe mit Makeup-Programmen unterschiedliche Makeup-Optionen ausprobiert. Dann kam üben, üben, üben.

Für Produktionsshootings mit mehreren Modellen habe ich einen Pool von Visas - alle mit entsprechender Ausbildung. Bei Hobby-Visas war ich zu oft mit dem Ergebnis und der benötigten Zeit unzufrieden. Aber auch bei den Profis unterscheide ich zwischen denen, die für Fotoaufnahmen einsetze und die für Videos. Letztere sind die absoluten Cracks die Perfektion in minimaler Zeit schaffen...
[gone] MauRocShi
9 years ago
Ich frage mal ganz provokant: muss ein Model Objektive, Blitzanlage etc. dabeihaben? Sicher nicht.

Jeder hat seine Aufgabenbereiche. Wenn du hohe Ansprüche hast oder etwas sehr ausgefallenes haben willst, brauchst du eine Visa, soll das Model nur gut aussehen und sich dezent schminken, muss es das können und auch die entsprechende Ausrüstung haben. Also das was man auch täglich benutzen kann. Kann das Model sich noch nicht einmal dezent fotogerecht schminken und hat gar nichts, sollte es sich erst eindecken und ein wenig üben.
9 years ago
Wenn ein Model mich für ein TfP anfragt, erwarte ich, dass sie sich selber um das Makeup kümmert bzw. eine Visa organisiert (und zahlt).
Wenn ich ein Model anfrage übernehme ich das Makeup gerne.

Bei zahlenden Kunden überlasse ich jedem die Wahl ob er es selber macht, mich machen lässt oder eine Visa haben möchte.

Ist aber wohl auch ein nicht unwesentlicher Vorteil, dass ich eine Frau bin und entsprechend ein wenig mehr zum Thema Makeup weiß, als die meisten männlichen Fotografen :)

Ich arbeite inzwischen übrigens recht selten mit Visagisten, weil ich sehr oft sehr unzufrieden war und es einfacher ist was selber zu machen, als es stundenlang zu erklären und es dann doch total anders wird......
9 years ago
Du hast die Variante kein MakeUp vergessen. Und beim ersten Shooting sollte das vielleicht auch besser so sein. Ein Modell, welches unbedingt MakeUp braucht, ist nur für sehr wenige Motive geeignet. Hinzu kommt, daß MakeUp die Mimik verändert, da es eine Modulation darstellt, daß kleine Schminkfehler häufig sehr unangenehm sichtbar werden, wenn man näher herangeht usw.
Ich bevorzuge echte Gesichter - aber es ist sehr schwer dies den Modellen auch überzeugend zu vermitteln.
9 years ago
Model das kein Make-Up braucht? Ist ein Traum - für kein Geld der Welt zu finden :( Selbst Supermodels - brauchen ein Make-Up. Ja, es gibt Fotografen, die auf "Natur" stehen ... aber ich frage nur, wer kann es sich leisten?
[gone] MauRocShi
9 years ago
Das ist sicher nicht so selten. Ich kriege Rötungen und Minipickel mit Puder weg, meine Haut ist also nicht perfekt, was man auch auf den Polas sieht. Ich besitze gar kein Make-Up, nur etwas zum Abdecken für den Notfall (starker Schnupfen). Make-Up kann fleckig werden und abfärben, außerdem finde ich es unangenehm so eingespachtelt zu sein. Ich mag das überhaupt nicht. Im Alltag gehe ich eiskalt ungeschminkt raus, nur für die Shootings schminke ich mich.
9 years ago
Wir überlegen gerade ein Make-Up Workshop für Fotografen in NRW anzubieten - hätte da jemad Interesse?
[gone] KALLEX Photography www.facebook.com/kallex.kiel
9 years ago
Ich habe mir vor längerer Zeit eine ausgebildete! Visagistin geschnappt und einen Wochendkurs gebucht. Da reicht mir aus.
9 years ago
Es ist natürlich toll, wenn man beides drauf hat.
Ich überleg auch schon länger, ob ich mich mal näher mit aufwändigen Flechtfrisuren auseinandersetze. Die meisten Models können das nicht und selbst einige Visas sind damit überfordert. Mal sehen, ob es mich irgendwann kneift. Die Frage ist dann noch, lassen die Damen es überhaupt zu - weil sie ja beim Fotograf nicht unbedingt damit rechnen, dass er das auch noch macht?
9 years ago
Ramona 86 bietet solche Angebote. https://www.model-kartei.de/sedcards/visagist/191710/ramona86/
Sie hat an einem MK Treffen in Frauenfeld eine Notausrüstung
vorgeschlagen, was man als Fotograf für Notfälle brauchen könnte.
Sie gibt auch Kurse etc.,
Alles in der Region Zürich Ostschweiz.

Ich denke, um selbst zu schminken fehlt den meisten Fotografen die Ruhe und Routine.

Heiner
[gone] MauRocShi
9 years ago
Genauso wie ich mir seit Ewigkeiten vornehme, die Bildbearbeitung zu lernen weil es Fotografen gibt, die es nicht können oder nicht wollen.

Aber die Frage ist, ob man sich nicht lieber die Partner aussucht, die ihr "Nebengebiet" beherrschen ...

@ Rico: wenn er es kann, ja, und nur dann.
[gone] KALLEX Photography www.facebook.com/kallex.kiel
9 years ago
Naja, fürs gröbste ist es schon nicht schlecht wenn man das als Fotograf kann. Bei den meisten Shootings sind sowieso Visas dabei.
[gone] BORfoto
9 years ago
Meine Frau und ich haben eine gute MUA aus 47XXX über die MK gefunden die jetzt zum 2.-Mal privat bei uns ist.

Jedesmal ein anderes Thema (Foto-Make-Up , Abend-Make-Up, Make-Up für Jung oder Alt ... usw.) und so toll wie sie es macht wird es bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein.
[gone] MauRocShi
9 years ago
@ KALLEX: Bei meinen Shootings ist fast nie eine Visa dabei. Von 90 Shootings bei 7 und zusätzlich gab es noch 9 Bodypaintingshootings, wo ich bei den letzten ein wenig mitgepaintet habe. Beim Rest war ich selbst fürs Schminken zuständig, egal ob Tfp oder Workshop.
9 years ago
Die Skala nach oben ist ja offen.
Würde ich regelmäßig Akt- oder Teilaktmodelle haben, würde ich wohl auch Tanning anbieten.
Allerdings würde ich dann von den Models zumindest ein eigenes Spannbettlaken fordern.
[gone] User_224666
9 years ago
Alltags-Makeup und fototaugliches Makeup sind zwei verschiedene Dinge mit denen es sich - gerade für den Fotografen - lohnt sich auseinanderzusetzen. Fototaugliches Makeup ist neben der Location-, Licht- und Geräteauswahl ein zentraler Faktor in sehr vielen Genres der Peoplefotografie - den man ohne das eigene Know How weder selbst umsetzen noch zielführend beauftragen kann. Modele - um nur ein Beispiel zu nennen - , die die Unterschiede zwischen einem Makeup für Farb- und einem für SW Fotografie so einfach runterrasseln sind eher selten anzutreffen - die eine oder andere Visa ist hier auch nicht wirklich sattelfest ...
9 years ago
Tja, optimal wäre wohl wenn der Fotograf das selber kann. Ich habe mir das auch schon mehrmals vorgenommen, das zu lernen, ist aber bisher noch nichts daraus geworden, daher trifft momentan Antwort 2 auf mich zu: ich überlasse es dem Model, sicherlich besser als wenn ich versuche da rum zu pfuschen :)

Gruß Jens
Ich bin Fotograf !!

also sollen die schminken die es können
und die Fotos bearbeiten die es können

Punkt !

 
9 years ago
@GlaMo Studios
Es hängt immer davon ab, welche Art Bilder man machen möchte. Beauty oder Mode ist mir zu maskenhaft, zu beliebig, zu auswechselbar. Es gibt auch Modelle, die kein MakeUp brauchen. Wenn man eine Porzellanhaut will, dann sind es nur wenige, aber ich möchte Leben. Ein paar Fältchen, die zeigen, daß der Mensch lacht, oder traurig ist, die dem Gesicht Gesicht seine Individualität geben und dem Auge Führung, manche davon so fein, daß man sie bewußt kaum wahrnimmt und doch sind sie es, die erst ein Gesicht zu dem machen, was es ist. Davon gibt es genug Modelle, auch hier. Nur haben viele Modelle dabei die Befürchtung dann eben nicht mehr gut auszusehen.
Ein Teil dieses Problem sind inzwischen ziemlich verdrehte Sehgewohnheiten und Vorbilder, und einanderer Teil dieses Problem ist wenigstens teilweise hausgemacht. Viele aktuelle Objektive sind überkorrigiert und das bekommt der Haut gar nicht gut. Vergleiche dazu mal Objektive von vor 20 oder 30 Jahren. Die Schärfe und Details sind genauso gut nur die Abbildungseigenschaften homogener. 

Weiter geht es mit dem Licht. Bereits die Lichtfarbe macht einen Unterschied, jeder Inneneinrichter weiß das. Aber bei Portraits muß ja trotzdem unbedingt mit dem hartem blauen Licht draufgeknallt werden. Blaues Licht dringt aber sehr tief ein und macht Strukturen sichtbar, die wir normalerweise so garnicht sehen. Bei Mode macht das Sinn, da man die Stoffstrukturen hervorheben möchte, aber doch nicht bei Portraits. Eine deutlich wärmere Lichtfarbe bringt hier Abhilfe und das hat nichts mit dem Weißabgleich zu tun. Das hat mit der schlichten Tatsache zu tun, daß Licht, welches erst garnicht oder nur schwach emittiert wird, auch nicht oder nur schwach reflektiert werden kann. Oder mit anderen Worten, wenn man Licht, mit dem die Haut ungünstig aussieht, wegläßt, sieht es einfach besser aus.

Und sollte wirklich mal ein Pickelchen da sein - Ich glaube selbst der schlechteste Bearbeiter von uns braucht weniger als 5 Sekunden um das dann wegzustempeln.

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