So, und weil ich mir die Antwort schon denken kann, das ganze nochmal etwas ausführlicher.

Wenn es keine Probleme mit Abmahnanwälten gibt, dann muss ich mich doch sehr wundern, wieso bspw. unsere ehemalige Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger so massiv gegen solche Praktiken gekämpft hat. Aber die hat sicherlich auch keine Ahnung.

Leider hat die CDU auf dem Gebiet immer gemauert, weshalb der große Wurf ausgeblieben ist und das einzige, was sie ernsthaft zustande gebracht hat, ein Abschnitt im Gesetz über unseriösen Geschäftspraktiken ist. Das Ganze firmierte dann auch nur noch unter Verbraucherschutz und sah eine Deckelung der Abmahnkosten vor. Motiv dahinter war aber auch, solche Geschäftsmodelle in Zukunft zu unterbinden.

War nur leider recht wirkungslos. Interessant dazu bspw. folgender Artikel über Anwälte, die sich auf die Verteidigung von Abmahnopfern spezialisiert haben: http://www.zeit.de/digital/internet/2015-02/filesharing-abmahnung-gesetz-kosten-deckelung.
Aber die wissen bestimmt auch nicht, worum es geht.

Wie perfide einige Kanzleien bei ihren Abmahnungen vorgehen, hat auf besonders krasse Weise die Redtube-Abmahnwelle gezeigt (dazu gab es hier ja auch einen Thread): dort wurden ahnungslose Opfer durch eine recht ausgeklügelte Technik auf Seiten gelotst, auf denen ihnen dann 'Urheberrechtsbrüche' untergejubelt wurden. Die wurden dann natürlich sofort abgemahnt. Erst nach längerer jursitischer Intervention konnten diese Welle gestoppt werden.
Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass solche Auswüchse oft nur die Spitze des Eisbergs sind.
Aber das habe ich mir bestimmt auch nur ausgedacht.

Es wird übrigens nicht nur wegen (vermeintlicher) Urheberrechtsverstösse abgemahnt, sondern auch gerne aufgrund des Wettbewerbsrechts. Als die Impressumspflicht eingeführt wurde, gab es bspw. 2,3 Abmahnwellen gegen Facebook-Fanseiten (die ja auch unter diese Pflicht fallen). Solche Abmahnungen sind natürlich komplizierter, weil Abmahnender und Abgemahnter in einem direkten Konkurrenzverhältnis stehen müssen. Sonst zieht das Wettberwerbsrecht nicht. Darum waren da nur ausgewählte Personengruppen betroffen - u.a. Fotografen, denn die gibt es wie Sand am Meer.
Oder habe ich mir das jetzt auch nur ausgedacht? Wer weiß das schon...

Letztlich braucht eine Kanzlei für solche Praktiken in der Tat einen Mandaten. Die sind aber leicht zu finden, denn für beide Seiten ist es ein gutes Geschäft.
Die 'Idee' für eine Welle kann dabei sowohl von einzelnen Mandaten als auch von einzelnen Kanzleien ausgehen (die sich dann 'passende' Mandaten suchen) ausgehen.

Ja, ich weiß. Es nervt, wenn einem gesagt wird, dass man nicht im Recht ist. Aber, glaube mir, man kann lernen, damit umzugehen.

"recht" behalten ist schwierig, weil das ja ständig geändert wird

hm, da kommt wohl nichts mehr.
wie immer.