Wenn gar nichts funktioniert... 43

[gone] f/Heinz.4
7 years ago
Hatte Ihr das auch schon, dass ein Shooting von A bis Z in die Hose geht, weil einfach gar nichts funktioniert?

Gestern hatte ich eines dieser Shootings. Die urspüngliche Idee (UV-Shooting) hat nicht geklappt. Obwohl ich mir im Vorfeld schon einige Gedanken gemacht hatte, habe ich mich offensichtlich nicht gut genug vorbereitet. Der schon vorher besprochene Plan B (Akt) ging auch daneben. Und zu guter Letzt hatte sich auch meine Ausrüstung gegen mich verschworen. Beziehungsweise habe ich einfach kein vernünftiges Lichtsetup mehr hinbekommen. Nicht mal meine Standards wollten funktionieren.

Mit anderen Worten, es war der totale Wurm drin. Das Model hat extra für das Shooting eine Anreise von einer guten Stunde auf sich genommen und nach 3 Stunden habe ich das Shooting dann beendet, weil es einfach nicht klappen wollte.

Natürlich krazt das an meinem Selbstvertrauen und auch an meinem Ego.

Erzählt mal von Euren misslungenen Shootings.

Cheers
f/Heinz.4
[gone] schallkoerper fotografie
7 years ago
nur zum genaueren Verständnis...heisst "A bis Z in die Hose" gegangen das wirklich kein Bild dabei rausgekommen ist das wenigstens okay ist oder erstmal nur das Du das was Du realisieren wolltest nicht realisiert gekriegt hast ?
7 years ago
Was kann denn bei Akt schief gehen? Höschen runter und los gehts.
7 years ago
@ Lichtermeer

Hast du nachgedacht bevor du den letzten Satz geschrieben hast?
[gone] f/Heinz.4
7 years ago
@schallkörper

Also zumindest ein Bild fanden das Model und ich noch so OK
[gone] schallkoerper fotografie
7 years ago
Lichtermeer....dann scheinst Du ja schon ganz schön routiniert zu sein...wenn das bei Dir so problemlos abläuft ;)

@Heinz....ich frage schlicht weil das Gefühl nichts hat geklappt ja nicht bedeutet da wäre nix bei rumgekommen...manchmal muss man das vielleicht auch erstmal ein paar Tage sacken lassen um die Bilder in Ruhe betrachten zu können...

ich hatte neulich ein Fototreffen bei dem ich mit ner Fotolampe umprobiert habe....als Hintergrund....ich fotografiere normalerweise immer mit dem vorhandenen Licht....und dann habe ich da noch analoge Portraits gemacht....war auch eher n Fehlschlag...vieles unscharf, Licht nicht so richtig toll gesetzt....zum Glück war es eine Frau die ich seit Jahren fotografiere und zwei oder drei Fotos waren dabei, die gut waren. aber die erste Enttäuschung hat das erstmal überdeckt.

sonst sind in die Hose gegangene Fototreffen eher solche wo mir irgendwas total auf die Nerven geht am Gegenüber und ich mein Programm abspule...auf Autopilot fotografieren empfinde ich als eher unangenehm...und bin froh wenn es vorbei ist...
7 years ago
Nana! So schlimm?
Ich kenne das auch. Dass die Bilder allesamt unbrauchbar wären zwar nicht, aber einfach nicht gut. Manchmal hilft ein bisschen Zeit vergehen lassen und dann nochmals anschauen. Oftmals ergeben sich neue Sichtweisen, die ich nicht gemacht hätte, wäre die Fotosession "standardmässig" verlaufen.
Bei misslungenen Fotoshootings bin ich froh, wenn es ein Pay- Shooting war. So bin ich dem Modell auch nichts schuldig.

Nebenbei: Den Beitrag Nummer 3 scheint von einem Mann zu kommen, der irgendwie ein grosses Problem hat.
7 years ago
Also mir passiert es ab und zu,
weil ich nicht konsequent "Nein !" sagen kann.

Da werden (ohne böse Absicht natürlich) von Models
Uhrzeiten, Locations, Hintergründe oder Aktionen
für Fotomotive ausgewählt, die mich überfordern,
überraschen oder einfach unverständlich sind.

Bestes Beispiel: Shooting mit geplanter, sehr begrenzter Zeit.
1 Stunde vor Sonnenuntergang. Verspätung der Akteure ca: 1h.
Demzufolge - Fotografieren quasi ohne Licht bzw. mit hässlichem
Blitz.

Oder:
Ganzkörperaufnahmen (vor allem mit Schuhen) werden verlangt,
obwohl ich mehrfach und schriftlich immer wieder betone,
dass ich keine Ganzkörperaufnahmen in meinem Studio machen kann.
....und dann (ohne Hohlkehle und ohne richtige Beleuchtung im unteren Bereich)
kommen Bilder heraus, für die ich mich schämen muss.

oder: (dabei trage ich dann die alleinige Schuld)
eine noch unbekannte Location mit verschiedenen Lichtsituationen,
in der ich dann zu schnell fotografiere - ohne mir einfach mal
eine Minute Zeit für das Durchdenken zu nehmen.
Bzw. auch, wenn der Blick auf die ersten Bilder zeigt, dass
die Ergebnisse Schei...e sind, einfach alles nochmal neu, anders probieren.

oder:
Wenn ich manchmal zu schnell aufgebe,
wenn ein Model nach 3-maliger Bitte
alles noch einmal in Zeitlupe zu machen
und sie trotzdem bereits "fertig" ist,
bevor ich meine Kamera überhaupt hochreißen
und schon gar nicht ruhig ausrichten konnte.
Da würde mir die vierte Bitte dann wie eine Nötigung
des Models vorkommen und das ist nun wirklich das Allerletzte.

Oder:
Wenn eben wie BS schreibt, die Chemie nicht so richtig stimmt
bzw. wenn das gegenseitige Verständnis von den gewünschten
Ergebnissen unklar ist, aber auch keine zielführende Kommunikation
möglich ist. "Mach einfach ...."

Oder:
Wenn sich das Model einfach nur bestmöglich versteckt
als sich bestmöglich zu präsentieren. Also das kotzt mich
so rrrrrrrrrrichtig an !

7 years ago
Klingt nach....schlechter Vorbereitung und keinen richtigen Plan gehabt.
Sorry....

N Shhot wo "technisch" was nicht lief hatte ich schon mehrere Jahre nicht.
Hat nicht immer alles geklappt so wie geplant, aber spontan was umgestricktes klappt immer.

"Chemietechnisch" hatte ich aber letztes Jahr was.
Irgendwie wurden Model und ich nicht warm miteinander, aber haben das Shoot durchgezogen.
Was vorzeigbares kam halt raus aber das wars...
Passiert..
#10
7 years ago
"Wenn gar nichts funktioniert"

Das ist schon eine sehr subjektive Ansicht und wahrscheinlich schwer einzuschätzen für Außenstehende.

Es gibt ja Menschen, die sind ein wenig perfektionistisch veranlagt, ich zähle mit unter auch dazu :-) dann ist man ggfs mit leichten Abweichungen vom Erwartungswert schon sehr unzufrieden. Dh wenn das Licht, die Lichtquellen nicht auf den Punkt oder wenn die Tiefenschärfe nicht wie geplant sitzt...ich arbeite ungern am PC und strebe nach perfekten Raws. Photoshop möchte ich am besten auch nicht öffnen...

Du hast bei einem für Dich schwierigen Thema Plan B gehabt. Gut. Das ist auch wichtig. Und wenn Du die Alternativen offen mit Deinem Modell diskutiert hast, dann hättest Du eigentlich keinen Druck haben müssen...?
Schwer nach vollziehbar ist für mich, warum Du dann mit Deinen gewohnten Setups Schwierigkeiten hattest. Wahrscheinlich warst Du noch in Deinem Plan A gedanklich gefangen. Eine Pause und evtl ein Kaffee etc hätten dann vielleicht geholfen?
Natürlich kommt es auch darauf an, wie routiniert Dein Modell war. I.d.R. Können gute Modelle das Shooting von alleine "schaukeln".

Du schriebst nicht, wie Du Dein Aktshooting vergeigt haben sollst. Darf ich fragen, wie lange Du schon Fotografierst?
Wie strukturiert gehst Du beim Lichtaufbau vor? Du misst die Hauptlichtquelle und ggfs Umgebungslicht mit einem lichtmesser ein, danach backlights /bzw jede weitere Lichtquelle nacheinander und einzeln. Dann sollte Aufnahme technisch eigentlich kein Problem entstehen?

In welchem Punkt ich den Vorschreibern auch vollkommen recht gebe ist, wenn einfach der Funke nicht überspringt zwischen Fotograf und Modell.
Das kann auch durchaus passieren, ist völlig normal und menschlich und gerade das spannende in der People Fotografie.
Manchmal ist man auch selbst oder das Model gestresst durch andere Faktoren, durch einen Tag der schlecht verlief und man kann sich im shoot nicht frei machen von ggfs negativen Gedanken.
Ein weiterer Killer für gute Ergebnisse ist, wenn man zu lange am Licht hin und her baut.
In einem Set sollten so wenig Unterbrechungen wie möglich sein. Schiebst Du Deine Lichtquellen um cm vor und zurück, wird sich Deine Unsicherheit negativ auf die gesamte Stimmung auswirken.

Da kommt dann aber die nächste Entwicklungsstufe ins Spiel. Durch Erfahrung, und vor allem Konzentration auf die Situation, die Reduktion auf das Wesentliche und Deine vorab gesteckten Ziele für das shoot kannst Du es schaffen, zumindest für beide Seiten zufrieden stellende Ergebnisse zu produzieren.

Das ist übrigens ein herrliches Thema für ein Coaching! Wenn Du schon häufiger solche Erfahrungen gemacht hast, solltest Du Dir evtl mal individuelle Hilfe holen.

Der Schlüssel zum Erfolg aus meiner Sicht ist, dass Du auf jeden Fall immer volle Kontrolle Dh Wissen über Licht und kamera-Technik hast, darüber solltest Du Dir während eines Shoots nie den Kopf zerbrechen müssen, zweitens einen Plan B hast und drittens eine gute Kommunikation mit dem Modell besteht, damit jederzeit eine angenehme Atmosphäre herrscht.
Wenn Dein Modell das Gefühl bekommt, das Du keine Lösung für Eure Aufgabe hast, dann wird sie wenn sie nicht richtig gut und erfahren ist, wahrscheinlich auch unsicher. Und das macht sich am Ende im Ausdruck bemerkbar. Und was gibt es Schlimmeres als ein super Konzept, ein toller Bildaufbau und ein abwesender Tunnelblick oder ein völlig gelangweilter oder genervter Gesichtsausdruck des Modells.
Tip: Halte daher die Shoots pro Einstellung so kurz wie möglich.

Good Luck für die Zukunft.
Holger
[gone] schallkoerper fotografie
7 years ago
"Erzählt mal von Euren misslungenen Shootings." steht im Eingangspost.....aber das nur so nebenbei ;)
7 years ago
Ja...mag sein, dass das zum Schluss gefragt wurde...
Aber scheinbar hat er durch die kurzen Erwähnungen in seinem Text doch eher die Neugierde in uns geweckt: WAS ist denn speziell schief gelaufen, mit Plan A und B.....?
[gone] User_184280
7 years ago
Ein Beispielbild aus dem Shoot würde hier viele Fragen beantworten.
7 years ago
@schallkoerper
Ja das hat er gefragt aber über die Phase der Selbstwertsteigerung , durch Fehler anderer ist er jetzt sicherlich hinweg! Ein Leidens-T. Ist vielleicht lustig für die, die sich an anderen Fehlern erfreuen aber würde aus meiner Sicht den T. und andere Leser überhaupt keinen Mehrwert bringen.
Die Problemanalyse und vor allem Ableitung von Maßnahmen ist m.E. wesentlich interessanter. Erinnert mich an die Schulzeit mit Textaufgaben. Ein Teil ist die Wiederholung, der andere der Transfer ;-)

Aber jeder kann hier ja schreiben was er will!

Zum Schluss meine langweilige Anekdote:
Aufwändiges outdoor Shoot mit langer Anfahrt und viel Technik (Porty, 3 Lichtformer, Leiter...)
Nach 45 Min und ca 30% der geplanten Einstellungen geht nichts mehr. Das Back wird nicht mehr erkannt. Es kann nicht mehr ausgelöst werden.
Nach 15 Min Fehleranalyse, kontaktreinigung, Akkuwechsel, systemupdate und 30 Min Telefonat mit der Tech Hotline des Back Herstellers war klar, das shoot war zu Ende.
So Shit Happens. Ein Backup Kamera System hatte ich nicht mit, weil ich ohnehin schon ca 40 kg Equipment dabei hatte. Ich würde es aber bei einer freien Arbeit wieder so machen. Es gibt einfach ein Restrisiko für Technikversagen.
[gone] f/Heinz.4
7 years ago
Also

Erst Mal vielen Dank für Eure Beiträge :)

Schallkoerper fotografie hat es schön auf den Punkt gemacht :) Das Topic wurde von mir nicht eröffnet, um Problemstellungen und Lösungen zu erörtern, sondern einfach um auch mal von anderen zu lesen, was so bei ihnen schiefgegangen ist.

Es spielt daher keine Rolle, wo die Details liegen oder Beispielbilder oder wie lange ich schon Fotografiere ;)

Um Eure Neugierde jedoch nicht unnötig auf die Folter zu spannen:

- Kameradisplay war die Helligkeit auf +3 eingestellt. Somit sahen alle Bilder OK aus, obwohl das Histogramm mir das Gegenteil sagte. Bei Lowkey ist das natürlich suboptimal
- Wie bereits erwöhnt, ist der Funke tatsächlich nicht übergesprungen und ich betrachte ein erneutes Shooting mit dem Model als nicht zielführend. Das hat aber nicht mit ihrer oder meiner Person zu tun, sondern einzig die Kombination. Das kann es geben und hier muss ich halt einfach auch ehrlich zu mir selbst sein.
- Anspannung, weil Belichtungsmesser und Histogramm die gleiche Aussage machten -> Unterbelichtet mit mindestens einer Blende und das Display was anderes zeigte. Meine D800E zeigt das Bild durch die JPG-Komprimierung tendenziell dunkler an.
- Faden verloren
- Konzentration weg
- Motivation am Boden
- Stress auf der Arbeit
- Frustration

Es war definitiv nicht ein isoliertes Problem. Vielmehr waren es viele kleine Dinge, die zum nicht so erfolgreichen Shooting führten.

Bezüglich Plan A und Plan B. Shootings bei welchen ich keinerlei Erfahrung habe und ich dazu das Model auch nicht kenne, arbeite ich immer einen Plan B aus. Bis jetzt brauchte ich Plan B noch nie, weil Plan A funktioniert hatte.

Wie r1-fotografie geschrieben hat, kann das eine Tagesform gewesen sein, mit den Gedanken wo anders und und und..

Erzählt doch einfach mal frisch von der Leber weg, was bei Euch schon so richtig schief gelaufen ist.

@Bates

Nein, das war mein erster Satz ;) Danach kam ein kurzer Abriss und am Schluss nochmals die Aufforderung von Euren misslungenen Shootings zu berichten ^^
7 years ago
Okay, ein hab ich auch:
Shootingort Planten un Blomen. Model kommt aus Niedersachsen, ich aus dem Norden Hamburgs. Pünktlich treffen wir zeitgleich vor Ort ein und finden auf Anhieb einen Parkplatz. Gleich danach stelle ich fest:
Alles dabei - aber kein einziges Objektiv.

Zum Glück war es nicht unser erstes Shooting - und auch nicht das letzte. ;)
#18
[gone] schallkoerper fotografie
7 years ago
kein Objektiv dabei ist sportlich Bates :D

bei mir war zweimal das Akku nach einer gewissen Zeit alle und das Ersatzakku nicht aufgeladen....besonders ärgerlich an einem wunderschönen Abend auf einem alten verlassenen Bahngelände....was dann vorzeitig endete...wobei dabei damals trotzdem ein paar für mich wunderbare Bilder rauskamen...die den Schmerz linderten...

r1...keine Frage....Details sind immer spannender....aber wie ich mir dachte...es geht um Erfahrungsaustausch. dem TO da ne Analyse aufdrängen ist wenig zielführend. die Details gab es aber ja nun auch :)
7 years ago
Hier noch 2 kleine Geschichten:
1. Geplant hatte ich eine Architekturaufnahme Outdoor im Winter in Chicago um da 7.00 Uhr kurz nach Sonnenaufgang.
Bewaffnet mit einer noch sehr neuen Kamera, mit nagelneuen Batterien bestückt, machte ich mich auf den Weg...Nach 30 min Warten auf das perfekte Licht war nach 5 min Fotografieren , genau einem Rollfilm leider Schluss. Es ging nichts mehr! Habt Ihr ne Idee?

2. In Erinnerung bleibt mir auch folgendes Erlebnis im Kumbu Gebiet. 2 Stunden Aufstieg mit 10 kg Ausrüstung auf knapp 6000m mit Blick auf den Mt Everest zum Sonnenuntergang.
Ein paar Minuten nachdem ich den perfekten Standpunkt für mich und mein Stativ fand, wurde es laut. 7 Japaner kamen mit jeweils 2 Sherpas und jeder mit einer sehr großen Plattenkamera bewaffnet am Gipfel an.
Großes Getümmel und lautes Geschnatter folgte.
Der Blick auf den Everest bei bestem Wetter war grandios. Die letzten Lichtstrahlen trafen den rot glühenden Everest -Gipfel. Nach dem der letzte Sonnenstrahl vom Gipfel nicht mehr reflektiert wurde, waren die riesigen Kameras in weiteren 2 Minuten verpackt und die Karavane auf dem Weg nach unten...
Es dauerte keine weiteren 3 Minuten da begann ein unglaubliches 20 min Farbenspiel über dem Everest am Himmel...ohne Japaner ;-)

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