Seit ich zu modeln/fotografieren begann änderte sich... 44

7 years ago
Seit ich zu Fotografieren begann ... überlege ich bei allen größeren Gebrauchs-Gegenständen die ich kaufen möchte, ob man die auch als Requisit brauchen kann oder - im Falle von Lampen - ob sie zur Foto-Lichtstimmung beitragen können.
7 years ago
Mir ist es von Natur aus wesensfremd, Menschen zu beeinflussen.
Ich finde es eigentlich viel entspannter, ehrlicher und auch
bereichernd, wenn die Menschen von sich aus erzählen.
Vor der Kamera vor allem mit Körpersprache, Mimik und Gestik.

Aber ich habe gelernt, dass damit die meisten vor der Kamera damit
überfordert sind. (Mit Profis arbeite ich nicht - mit Künstlern zu selten)
Deshalb musste ich lernen, die Menschen so zu befreien, zu aktivieren
und zu führen, dass es zu intensiven Momenten kommt, die es sich lohnt
zu fotografieren.

Das ist der eigentliche Teil meiner Fotografie und wie bereits angedeutet -
es widerstrebt mir trotzdem, andere Menschen in welcher Art auch immer
zu Fotos zu "führen". Ich mag das Gefühl nicht, dass später mal jemand
sagen kann:
"Dazu hat mich der Fotograf überredet. Ich wollte das ja gar nicht!
Irgendwie bin das ja gar nicht ich selbst."
(Ich meine damit alle Arten von Bilder und obwohl es beim Shooting alle toll finden.)
@Lichtermeer
Auch wenn ich hiermit ein wenig Offtopic bin, aber zu deinem seitenfüllenden Text sollte mal kurz was eingeworfen werden.
Ein "Fotograf" der nur versucht besser als der Andere zu sein, ist austauschbar.
Jemanden den genau Das nicht interessiert, macht sich Einzigartig.
Keiner muss sich Materialschlachten liefern, sondern nur wissen, wie er mit dem Bestehenden umgehen kann.
Keiner braucht "das perfekte Model" um ein gutes bis sehr gutes Bild zu produzieren, der Fotograf muss nur richtig anleiten können.
Und wer nur nach deinen Richtlinien strebt, wird auf Dauer keinen Spaß an der Fotografie haben.
Im Prinzip bin ich mit 31 bereits jetzt zu alt fürs modeln ;)
Trotzdem werde ich im Herbst einen Catwalk über den Laufsteg hinlegen. Für einen befreundeten Designer, der dafür vor allem Alternativ Models gesucht hat, egal wie alt, groß oder klein, dünn oder dick...

Für mich eigentlich das tollste am Modeln ist eigentlich dass ich dadurch schon Leute kennen gelernt habe, die mindestens so verrückt sind wie ich. Ich komme mir manchmal selbst komisch dabei vor stundenlang im Auto zu sitzen, nur um zu einen Fotografen zu fahren, der ein paar tolle Bilder für mich macht.
Aber nun kenne ich Leute, die ihre Garage zum Studio umgebaut haben, inkl. Regenanlage und diversem mehr. Leute, die es irrsinnig toll finden wenn ich mich ins Nonnen-Outfit werfe, oder versuche das Outfit des Mädls von Titanic nachzumachen. Leute, die auf Regen warten, um dann ein kaputtes Klavier in den Bach unter Bäumen zu stellen etc.
Wenn man fast nur von "normalos" umgeben ist ist das ein echt gutes Gefühl!
[gone] User_184280
7 years ago
Seit ich zu fotografieren begann ... suche ich Menschen.
Zu einem Thema, das hier aufgetaucht ist, wollte ich noch etwas schreiben:

Mimik auf Fotografenwunsch. Beim letzten Shooting habe ich mich auch erst dann wohl gefühlt, als es um das Experimentieren mit einer Stoffschlaufe gegeangen ist. Bei den Bildern davor hatte der Fotograf eine sehr genaue Vorstellung davon, welchen Blick ich auf den Fotos haben soll. Leider war es jener, den ich als "gelangweilt wie ein Profimodel, aber mit riesengroßen Augen" empfunden habe.
Ich mag es viel mehr ich selbst zu sein. Mal neckisch blicken, mal lächelnd, mal mit besonders erhobenen Haupte...
Doch leider gefällt nicht jedem Fotograf das persönliche und will lieber ein Model, das "Standard" ist. Geschmäcker sind nun mal verschieden.

Somit wette ich dass es für jeden Fotografen das richtige Model gibt. Einerseits muss man aber erst "probieren" um herauszufinden ob man "zusammen" passt. Und andererseits bringen verschiedene Fotografen verschiedene Erfahrungen, Bildstile, Ideen.
Es wird vermutlich nur selten das perfekte Shooting geben, aber immer wieder interessante Erlebnisse!
7 years ago
Für Modelle ist Fotografie sicher eine Chance sich neu zu entdecken und ggf. lieben zu lernen in den verschiedenen Sichtweisen der Fotografen die natürlich immer Ihre eigene Ästhetik anwenden .
Für Fotografen bietet ein gutes Modell die Chance den eigenen Stil zu erweitern und sich auch mal aus der Komfortzone von altbewährtem und geschätzten zu neuen Ideen hinreißen zu lassen.

Vorbilder sind wichtig um eigene Ideen zu befeuern und Qualtität zu entwickeln . Auch die Fähigkeit sich
bewusst zu sein was der Kunde (also zuallererst das Model unabhängig vom Vertragstyp als direkter und härtester Kritiker) erwartet.
Aber ein Nachahmen allein macht weder erfolgreich noch glücklich und fördert auch nicht gerade Innovation.
Daher ist Offenheit und Experimentierfreude wichtig. Daraus entsteht dann Begeisterung eigener Stil und manchmal vielleicht sogar ein neuer Trend.

Schön dass die Diskussion den hohen Standard hält und zeigt dass viele ähnliche Antriebe (Licht, Menschen, glücklich machen) und Gedanken ( Wahrnehmung, Reflexion, Wirkung) haben
[gone] -Annika-
7 years ago
...ich entdecke immer mehr die Weiblichkeit in mir...
7 years ago
Das ist ein interessantes Thema, lovely freaky beast !
Also, ich bleibe in einem Geschäft lange vor einem Werbeplakat für Esprit oder so stehen und bewundere , wie schön die Aufnahme geworden ist. Das wäre mir früher gar nicht aufgefallen.
Ausserdem achte ich mehr auf meine Körperhaltung, auch wenn keine Kamera in der Nähe ist.

Was Lady Emotion schreibt, verstehe ich nicht. :-(
Ich könnte nie einem Fremden (!) mit Kamera die Vorrang geben vor meinem Partner.
Wenn ein Fotograf mich angezogen nicht fotografieren mag, dann läßt er es eben.
Aber das Thema hatten wir ja schon mal.
7 years ago
Dadurch, daß ich druch das Hobby inzwischen ca 350 verschiedene Menschen (teilweise intensiv oder in recht intimen Situationen) kennengelernt habe, die ich sonst sicher nie getroffen hätte, bilde ich mir ein
tolleranter und offener geworden zu sein.
[gone] f/Heinz.4
7 years ago
Also ich möchte auf keinen Fall, dass ein Model sich selbst ist. Für mich ist es viel mehr Schauspielerei. Es soll eine Rolle eingenommen werden. Aus diesem Grund kann und will ich auch nicht mit jedem x-beliebigem Model jedes x-beliebige Thema umsetzen.
7 years ago
seit ich fotografiere lächeln mich auch mal hübsche frauen an.

meistens leider nur, solange sich ein schwerer apparat mitsamt objektiv vor meiner nase befindet...
7 years ago
@lichtermeer: ich mag deine einstellung. genau auf dieses besondere gemeinsam machen kommt es mir an. klar sollen da gute bilder rauskommen aber der weg ist bestandteil vom ziel.

die likes hier sind mir zunehmend egal, selbst die Veröffentlichung kratzt mich immer weniger.
7 years ago
So sehr ich die Fotografie liebe, meine Frau und Familie stehen an erster Stelle.
7 years ago
Seit ich angefangen habe, mit Models zu arbeiten, hat sich bei mir vor allem die Sichtweise geändert, mit der ich die Fotografie betrachte.
- oft ist der Weg das Ziel ( siehe auch @Lichtermeer )
( beim Reisen zu einer besonderen Location etc. ,nimmt man natürlich neben vielen Fotos, auch 'ne Menge Erinnerungen mit)
- eine gute Ausrüstung verhilft nicht zu guten Bildern
- hör nicht auf andere , die guten Fotos sind die, die dir selbst auch nach Jahren noch gefallen.
- ich habe neue Freunde und Freundinnen gewonnen, was an sich sich schon grossartig ist.
- ich betrachte die Welt anders: was ist wie fototauglich etc.
- ich halte Ideen irgendwie fest
- Zusammenarbeit ist enorm hilfreich

ist nicht vollständig, aber ich will nicht langweilen. Siehe bei meinen Vorrednern, da sehe ich Übereinstimmungen. Letztendlich sind wir alle nur Menschen
7 years ago
Eigentlich könnte ich per Copy&Paste das Meiste hier herein kopieren was die Anderen Knipser schon geschrieben haben ;-)
Ich war ja schon Mitte fuffich, als ich angefangen hatte. Im privaten Leben hatte sich durch die Knipserei so einiges geändert.
Das gemeinsame generationenübergreifende Erleben und Schaffen, die Menschen, die ich kennen lernen durfte und woraus nette Freundschaften entstanden sind. All diese Stunden waren eine echte Bereicherung in meinem Leben.
Die Peoplefotografie und Pixelschubserei ist bei mir nun vorbei und ganz ehrlich, mir fehlt da was...
7 years ago
... ok... ich war mal so frei, den ganzen Text vor mir nicht nochmal zu lesen ;)
Seitdem ich mit Cam in der Hand rum renne ist meine entspannte Ansicht verloren gegangen. Ich achte auf Lichtsetzung, auf Schatten ziehe mich an kleinen Nichtigkeiten im Bild hoch. Völlig krank, ich weiß... aber ich denke, mit dem Aufstieg vom Gelegentlichmalwasschönesknisen zum FotografierenaufAnfrageunddemKundenwunschentsprechend ist mir einiges verloren gegangen. Vergleiche ich aufnahmen aus meinen Anfängen und heute, stelle ich fest, dass mir damals die Schönheit, die ich festhalten wollte unbewußt scharf fokussiert hab. Dafür war mal n Stück Arm weg, oder vielleicht waren die Bilderauch "unpraktisch angeschnitten. Eben frei nach dem Motto: "Schönheit ist das, was mir gefällt!"
Und heute? Warum fotografiere ich eigentlich noch... Das habe ich mich schön oft gefragt... und dann wird mir bewußt: Weils mir nach wie vor Freude macht. und hin und wieder auch was bei raus kommt, was mir zusagt :P
Auch die Herausforderung, dem Kundenwunsch gerecht zu werden stachelt mich an... und das Wissen, dass ich mit meiner Macke nicht alleine bin... die MK ist eine gute Rechtfertigung ;)
7 years ago
Seit ich 1991 zu fotografieren begann änderte sich...

Die aufgeregte Vorfreude auf ein Shooting wich der Hoffnung, dass es ausfällt.
Die Lebensfreude der Menschen vor der Kamera wich der sachlichen Zielorientierheit.
Das Alter der Models stieg mit meinem und nahm Lächeln & Unbeschwertheit mit sich.
Die Einstellung von "sich-gern-mitreißen-lassen" wurde ersetzt durch "Abstand-suchen"
Das verliebte Nachtrauern eines Shootings wich einem sofortigen Vergessen.
Die transparente Toga über den jungen Körpern verschwand durch 3 oder 4 Lagen Stoff.
Erwartungsvoll, große Augen bei der Straßenakquise änderten sich zu gerümpfter Nase.
Meine offene Art, Menschen kennenzulernen, hat nur verschreckt und wurde beseitigt.
Früher wurde Polizei nur gerufen bei Shootings junger Mädchen, heute bei Erwachsenen.
Damals beneidete ich Playboy-Fotografen, heute die jungen Video-Freaks.
Ich wollte mein Erleben durch Fotografie speichern - jetzt bei der Fotografie leben.
Meine Fototechnik, Bildkomposition und Lichtsetzung hat sich angepasst. Langweilig.

Bei weitem nicht alles, doch einiges verstehe ich.
Wir sind alle "die Gesellschaft". Nicht die anderen.
6 years ago
Vieles.

Positiv :
- ich wurde selbstbewusster
- hab viele nette Menschen kennengelernt
- mein Hobby gefunden, wo ich wirklich dran bleibe und Freude dran hab.
-tolle Locations kennengelernt
-den Spaß eine Frau zu sein wieder gefunden zu habe
- mein Mann ist stolz und unserer Beziehung tut das Modeln(auch wenn es selten der Fall bei anderen ist ) unglaublich gut.
- es schenkt mir neue Freiheit

Alles in einem ich liebe es.

Negativ :
-Freundeskreis hat sich um die Hälfte verringert
- 2x brenzlig Situationen erlebt aber draus gelernt und seitdem mehr auf Verträge und Sicherheit achte.
- Mir wurden Steine in den Weg gelegt, weil Ich auch Nude shoote.

Aber alles in einem gibt es mir sehr viel und bin dankbar für die tollen Fotos und Ergebnisse.
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
Styana...

die positiven Punkte sind super aber die negativen ja schon ne Hausnummer...

Freundeskreis hat sich um die Hälfte verringert ?!?!!

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