Hochzeitspaar verklagt Fotografen 60

6 years ago
@Lies x3

Püüühh.... da hast dir aber echt n Oldscool Fotografen geangelt.
Eigentlich wird das private Nutzungsrecht bei Privatleuten (auch medial) mittlerweile sehr häufig gegeben.
Jeder Jeck ist aber anders und wenn dein Nutzungsrecht da vom Fotografen eingeschränkt wird dann ist das leider so. *Automatisch* mit dem Bezahlen der Fotos hast auf jeden Fall kein Recht.
Ist n Trugschluss den manche schon teuer bezahlen durften

Vertrag bereits unterschrieben ?
6 years ago
@Lies x3

Also sowas habe ich auch schon lange nicht mehr gehört. Ich würde ihn einfach mal nach einer generellen Nutzungserlaubnis für die übergebenen Bilder fragen. Ist ja wohl ein Witz wenn ihr jedes Bild einzeln nachfragen müsst.
6 years ago
Wann ist Hochzeit ?
Was steht zum Thema Rücktrittsrecht/Stornokosten im Vertrag bzw in den AGB?
6 years ago
Das überhaupt keine Stornierung (zu geringeren Kosten) möglich sind ist aber echt unüblich.
Magst mir mal Link zur Homepage des Fotografen per Nachricht senden?

Bin kein Rechtsexperte aber für ne kleine Einschätzung der Lage sollte es reichen
6 years ago
@Lies_x3
Der Fall ist schon recht ungewöhnlich, das wird normalerweise mit ein wenig mehr Augenmaß gehandhabt.

Jetzt kommt aber ein Faktor bei Dir dazu, der evtl. zu einer Vermischung von privater und gewerblicher Nutzung führt.
Du schreibst in Deinem Profil, daß Du für Agenturen arbeitest. Wenn das im Vorgespräch zur Sprache kam, ist natürlich eine gewerbliche Nutzung dieser Bilder deinerseits, nicht ganz von der Hand zu weisen.
Da in Deinem Fall der Übergang zwischen privater und gewerblicher Nutzung der Bilder fließend sein dürfte, ist das von hier aus kaum zu beurteilen. - Betrachte also meinen Beitrag lediglich als Hinweis dazu, wo der Hund begraben sein könnte.
Da die Bloggerszene inzwischen zunehmend immer dreister unterwegs ist, gab's da evtl. schon unangenehme Erfahrungen aus dieser Richtung.
[gone] Bildermeer
6 years ago
Da du bezahlst sollte er die Nutzungsrechte (nicht Urheberrechte) schon abtreten (dazu gehört für mich auch eine Nutzung für Eigenwerbung in der MK). So halte ich es auch immer mit meinen Kunden für private Bilder die dann auch entsprechend genutzt werden. Für kommerzielle Bilder sieht die Sache etwas anders aus, hier kann man verhandeln ob das Honorar entsprechend höher ausfällt oder eine Gewinnbeteiligung in Frage kommt. Das ist aber sehr vom einzelnen Fall abhängig. In deinem Fall ist es eine Private Nutzung und die sollte freigegeben sein. Auch Anzahlung finde ich seltsam. Mit einem abgeschlossenen Vertrag wird das Honorar auf jeden Fall fällig. Ich vereinbare also lediglich noch eine Entschädigung sollte das Brautpaar nach Vertragsabschluss absagen wollen. Somit gehe ich nicht komplett leer aus wenn der Termin platzt. Er hat natürlich das Recht vertraglich zu fordern das jedes Bild einzeln freigegeben und verlinkt werden muss aber damit muss man sich ja nicht zufrieden geben. Beim verhandeln der Vertragsbedingungen kannst du ja auch mitreden. Dann hat er die Wahl ob er darauf eingeht oder den Auftrag sausen lässt. Ich als Kunde würde es nicht wollen.
6 years ago
@Lies_x3:
"Oldscool Fotograf" - da hat der BS es auf den Punkt gebracht. Ich dachte, dass Fotografen, die das Internet und digitale Nachrichtendienste ignorieren, die in der heutigen Zeit das Herumreichen eines Fotoalbums ersetzen, ausgestorben sind. Nach meiner Meinung ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man Hochzeitsbilder für "private Zwecke" nutzen kann - also den Verwandten und Bekannten zeigen kann. Würde ein Vertrag solches verbieten, dann könnte es sein, dass man das anfechten kann (ich kenne den genauen juristischen Fachbegriff nicht, aber es geht um nicht erwartbare Bedingungen, die auch gern im "Kleingedruckten" versteckt werden). Was die Eigenwerbung in der MK betrifft, so sind das garantiert keine "privaten Zwecke" und ich kann mich zumindest ein wenig in den Fotografen reindenken, der sich vielleicht getäuscht fühlt, wenn er darüber nicht im Vorwege informiert wird. Ich fühle mich dabei an Fotomodelle erinnert, die vor einem Shooting wissen wollen, wo überall die Bilder veröffentlicht werden. Und schnell fällt dann auch bei einigen der Begriff "Buy Out" - d.h. zusätzliches Geld für das Modell, wenn die Bilder zu mehr Zwecken verwendet werden, als ursprünglich vorgesehen. Und was die Genehmigung einzelner Bilder angeht: Möglicherweise will der Fotograf einfach nur sicher sein, dass keine misslungenen Bilder auf unseriösen Plattformen in Umlauf kommen und erteilt die Genehmigung ohne weitere finanzielle Forderungen (vielleicht aber auch nicht). Auch dies kenne ich modellseitig. So kann man sich das Leben gegenseitig völlig unnötig schwer machen.
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
Lies....check doch bitte mal wieso Du Deine Beiträge jetzt schon mehrfach nochmal postest...
[gone] User_6449
6 years ago
War es ein Werkvertrag oder ein Dienstvertrag?

Bei einem Werkvertrag wird ein Erfolg versprochen: Tritt der Erfolg nicht vollständig ein, kann der Auftraggeber die Vergütung mindern, Nacherfüllung verlangen usw.

Bei einem Dienstvertrag wird eine Leistung versprochen: Dabei ist der Auftragnehmer verpflichtet, sein Bestes zu geben: Solange er sein Bestes gibt, spielt es dann keine Rolle, ob der gewünschte bzw. erhoffte Erfolg eintritt: Denn der Auftragnehmer schuldet ja gerade nicht den Erfolg (sonst Werkvertrag), sondern nur den „Versuch“.

Ich mache als Fotograf generell nur Dienstverträge,
denn einen Erfolg kann ich nicht versprechen. Nur
die Leistung.
6 years ago
Es hat auch schon in Deutschland Zivilprozesse um versemmelte Hochzeitsfotos gegeben.

Sofern sich das nicht um den gemeinen Fall handelt, daß ein Labor sämtliche Filme versaut (wenn's die Zeit erlaubte, hat man übrigens früher gerne auch mal bei großen Fotoproduktionen die Filme in zwei oder drei Etappen ins Labor gegeben, damit im schlimmsten Fall nicht alles hin ist...) oder die Fototechnik in einer Weise versagt, die der Fotograf während der Arbeit nicht unbedingt bemerken kann, ist es letztlich eine Frage der Qualitätsvorstellungen.

Da das Handwerksarbeit ist, kann man sich dann mit der Fotografen-Innung rumstreiten, deren Gutachter vermutlich eher wenig Sympathie für die "Nicht-Handwerksmeister-Fotografen" aufbringt... Man schuldet immerhin mindestens eine Arbeit in "mittlerer Güte".

Ich fotografiere nicht wirklich gerne Hochzeiten, und wenn, erkläre ich den Leuten, was sie von mir erwarten können (anhand von Beispielen). Und ich offeriere, genauso wie bei den (auch nur gelegentlichen) privaten Portrait-Aufträgen, immer das "Bergungsschlepper-Prinzip". "No cure, no pay". Wenn die Fotos nicht gefallen, müssen sie nicht abgenommen und auch nicht bezahlt werden.

Bisher hat noch nie jemand gesagt "Nee! Den Schrott will ich nicht!" Vielleicht ist es aber auch psychologisch vorteilhaft, wenn der Kunde die Möglichkeit hat, sich zu sagen: "So 100prozentig ist es ja nicht das, was ich gerne gehabt hätte - aber Schrott ist es auch nicht, und wenn ich die freie Wahl habe, ob ich es haben und bezahlen will, oder eben nicht abnehmen muss, dann nehme ich es, so schlecht sind die Fotos ja auch wieder nicht..." Der Kunde kann dann die Arbeit akzeptieren, er muß es aber nicht.
6 years ago
Die Frage ist ja auch nicht ob man eine Hochzeit versaut, sondern nur wann.... ;)

Eigentlich nicht.
Eigentlich kann man eine Hochzeit immer nach dem Pressefoto-Prinzip abhandeln: es MUSS ein gewisses Maß an Brauchbarem dabei sein, dazu arbeitet man mit redundanter Technik, und dazu arbeitet man zuerst immer bestimmte Standards ab. Und dann hat man immer mindestens das Durchschnittsergebnis.

Es ist in Digitalfotozeiten ja auch viel einfacher, gleich "on the job" eine grundsätzliche Technikkontrolle zu machen. Wenn mein Kameraverschluss spinnt, habe ich das zu Analogzeiten erst nach dem Entwickeln der Filme gesehen, bei Digital sehe ich das gleich.

Aber es ist ein Scheiß-Stress, letztlich eine große Reportage mit gestellten Extras. Man muss tausend Sachen im Blick behalten, wenn man vor Ort arbeitet.
Im Studio einfach die Brautpaarfotos machen ist vergleichsweise einfach. Man kennt sein Licht, man hat Ersatzequipment zur Hand, und man kann auch gleich auf einem großen Monitor eine Qualitätskontrolle machen. Schlimmstenfalls muss man sagen "Halt, stop - das müssen wir noch mal machen! Ich sehe gerade, daß der Autofocus gesponnen hat!"
Das werden die Kunden nachsichtig hinnehmen, sie freuen sich, daß der Fehler rechtzeitig entdeckt wurde. Und dann eben noch mal, mit anderer Kamera und anderem Objektiv.
6 years ago
Fotocowboy

...nur mal so.

Es gibt eine Studio über Projekte im IT-Bereich.
Mehr als 80% aller Projekte im IT-Bereich werden
nicht erfolgreich im Sinne des Erreichens der
angestrebten und geforderten Ziele erreicht.

Wir reden da von Voll-Profis.

Na ja - was ist denn bei IT der "Vollprofi"? Der studierte Informatiker? Der nicht unbedingt von der Verwaltung heterogener Netzwerke mit Linux- und Windows-Servern plus Windows- und Mac-Workstations und Einbindung von Tablets und Smartphones so wirklich die große Ahnung hat...
Der "IT-Kaufmann"? Nun ja... Seit ich "Mediengestaltern Print" mit abgeschlossener Berufsausbildung erklären musste, wie sie die banalsten Aufgaben bei der Zeitungs- und Zeitschriften-Produktion machen müssen, ist mein Vertrauen in "deutsche Qualitäts-Berufsausbildung" stark gesunken. Bei einem gestandenen Drucker bin ich ja ganz demütig, aber bei den "Mediengestaltern"... Wobei ich auch welche kennengelernt habe, die absolut top waren. Aber eben auch andere...

Und dann war da noch die IT-Abteilung, die sich die Karten legte, wieso ein bestimmter Laserdrucker jedesmal, wenn man ihn anschaltete und einen Druckauftrag gab, zuerst eine Seite mit einem Kochrezept ausdruckte...

"Das wissen wir auch nicht... Das kann man nicht erklären. Werft das Blatt doch einfach weg!"

Tja, Kinners... logisch-deduktives Denken, oder wie das bei Sherlock Holmes hieß... Wäre eine Alternative.

Da der Drucker keinen Speicher hat, der nach dem Ausschalten einen Druckauftrag enthalten kann, und selbst wenn er es könnte, er den dann einmal ausdrucken wäre, und dann wäre Ruhe...

Wird es am Rechner liegen, der immer wieder neu einen Druckauftrag an diesen Drucker gibt.

Wie aber kann das angehen?

Nun, das eigentlich recht einfach... Der Rechner hat im Druckerspooler einen Druckauftrag abgelegt, den er aus irgendeinem Grund nicht mehr abgearbeitet hat, bevor der "Hardware-Sheriff" aktiviert wurde, den man betreibt, damit die Nutzer nicht immer die Installation zerspielen. (Bildungseinrichtung, Schulungsrechner)

Also bügelt der "Hardware-Sheriff" bei jedem Start wieder neu seine Systemsicherung über die eventuell zerspielte Variante. Und wenn er da dann nun mal den Druckauftrag im Druckerspooler liegen hat, dann liegt der da bei jedem Rechnerneustart neu, und geht dann jedesmal wieder an "Drucker Heinrich 5", und wenn man "Heinrich 5" anschaltet, dann druckt der natürlich das, was man ihm schickt...

Und ewig druckt das Murmeltier... ;-)))))

WIE es jemand geschafft hat, den Druckauftrag im Druckerspooler in der Systemsicherung des "Hardware-Sheriffs" zu verewigen... gut, das ist eine andere Frage, eine an sich sehr interessante Frage, jedenfalls für Berufsanfänger, die noch nicht den obersten Erkenntnissatz aller IT-Abteilungen verinnerlicht haben: Es gibt nichts, aber auch wirklich gar nichts, was nicht irgendwann irgendein User fertigbekommt. Oder in dem Fall eher ein "Sub-Admin", der Rechte für den "Hardware-Sheriff" hatte...

Und von der Fotografen-Meisterin (und nein, das ist leider kein Witz, sondern wirklich so passiert!), die ein Foto als Datei für einen Zeitschriften-Titel anliefern sollte, ungefähr DIN A4, und eine 480x640 Pixel-Datei schickte, und auf den Hinweis "Bitte noch mal schicken, das Foto ist zu klein!" im Brustton der Überzeugung antwortete "Das kann nicht sein, das Foto hat 300dpi!!"...

... von der hatte ich glaube ich schon mal erzählt. Mindestens einmal...
6 years ago
@Lies_x3:

"Üblich" ist im Streitfall das, was im Fotografen-Handwerk schon immer üblich war, und das bedeutet zunächst mal: keine Nutzungsrechte ohne satten Aufpreis.

Das hat auch eine gewisse Logik - früher brauchte kein Hochzeitspaar Nutzungsrechte für die Hochzeitsfotos. In Zeiten von Facebook und Co ist das natürlich anders, aber da hinken die "Üblichkeiten" wie die Rechtsprechung noch eine Generation hinterher.
Es ist auch unter Gesichtspunkt kritisch, daß man als Facebook- oder tumblr- oder Instagram-Nutzer Facebook oder Google umfassende Nutzungsrechte einräumt und auch hinsichtlich des Recht am eigenen Bild umfassend Nutzungen aller Art, auch gewerbliche, erlaubt.
Die "Terms of Trade" liest sich ja eh kaum einer durch, und manchmal ist dann hinterher die Kacke am dampfen...
Wozu hab ich die Fotos wenn ich die dann ned hernehmen kann für was ich möchte....

Zum Angucken und einrahmen und an die Wand hängen oder ins Album kleben... ;-)

Ich gebe Dir insoweit sofort gerne völlig recht, als es im 21.Jahrhundert albern ist, als Fotograf, der für Privatkunden Hochzeiten o.ä. fotografiert, nicht davon auszugehen, daß 90 Prozent aller Kunden die Fotos selbstverständlich bei Facebook & Co zeigen wollen (also rechtlich gesehen: veröffentlichen).

Ich gebe Dir auch gern sofort recht, wenn Du findest: eine Klausel, die das verbietet, ist von einem Unternehmer einem Verbraucher gegenüber "überraschend" und damit unwirksam. Aber das sieht die deutsche Rechtsprechung bislang noch anders. Sie ist ja auch sehr urheber-freundlich, und das wiederum finde ich ganz egoistisch sehr gut.

Eine "Social Media-Klausel" gehört für mich heute in die AGB eines Fotografen für Privatkunden einfach dazu.

Sonst braucht sich das Fotografen-Handwerk nicht wundern, wenn irgendwann auch der letzte zu den "250€-alles-inkl"-Fotografen abgewandert ist.
6 years ago

Es ist in Digitalfotozeiten ja auch viel einfacher, gleich "on the job" eine grundsätzliche Technikkontrolle zu machen. Wenn mein Kameraverschluss spinnt, habe ich das zu Analogzeiten erst nach dem Entwickeln der Filme gesehen, bei Digital sehe ich das gleich.



TomRohwer
24.02.2018, 18:19
Die Frage ist ja auch nicht ob man eine Hochzeit versaut, sondern nur wann.... ;)
---------
Eigentlich kann man eine Hochzeit immer nach dem Pressefoto-Prinzip abhandeln: es MUSS ein gewisses Maß an Brauchbarem dabei sein, dazu arbeitet man mit redundanter Technik, und dazu arbeitet man zuerst immer bestimmte Standards ab. Und dann hat man immer mindestens das Durchschnittsergebnis.
---------
Aber es ist ein Scheiß-Stress, letztlich eine große Reportage mit gestellten Extras. Man muss tausend Sachen im Blick behalten, wenn man vor Ort arbeitet.
Im Studio einfach die Brautpaarfotos machen ist vergleichsweise einfach. Man kennt sein Licht, man hat Ersatzequipment zur Hand, und man kann auch gleich auf einem großen Monitor eine Qualitätskontrolle machen.


Wenn da doch nur die "ungedruckte" Schreibvorlage nochmal kam, dann war hier wohl doch nichts "gekapert" ... ich habe die letzten beiden Seiten nochmal gelesen, wonach zufolge Lies x3 der Gesamtauftrag für die 1500 € sich also in 6 Std. Hochzeitsreportage und eine Stunde Hochzeitsfamilien- und Brautpaarshooting aufgliedert. Von der 6-stündigen Hochzeitsreportage werden demnach alle (? gelungenen ? ... bei dem britischen Brautpaar waren 30 % unbrauchbare) Bilder geliefert und zusätzlich die 15 oder 20 posierten Szenen des Brautpaars und der Hochzeitsfamilie.
Zur 6-stündigen Hochzeitsdokumentation ist keine Mindestanzahl genannt. 500 dokumentierende Bilder wäre vielleicht zuviel ... aber das käme auch auf die Gesamtzahl der Hochzeitsgäste an. Da könnte man sagen, daß jeder Hochzeitsgast 2 oder 3 mal vorkommen soll, dazu noch die geschmückten Tische, das Hochzeitsfahrzeug und natürlich vorweg 20-50 Bilder von der Trauung.
Die 20 Bilder des posierenden Brautpaars zusammen mit den Trauzeugen, Eltern und Brautjungfern ... die kann man notfalls noch nach der Hochzeitsreise wiederholen (und ggfs. mit einem anderen Fotograf), aber den Hochzeitstag mit 40 oder 70 Gästen nicht.
Leute,das ist doch die gleiche Geschichte wie bei der Fotografin mit der Bildbearbeitung im Gesicht..Yellowpress,Fake...
5 years ago
nö Du hast vollkommen recht!
5 years ago
Ich kann aus eigener Erfaahrung sagen: Ja... ich hab auch schon beschissene Bilder gemacht... Jep... ich stehe dazu.. und auch ich lerne Tal dazu ;)
Wenn ich dann sehe, was die Leute für Vorstellungen haben und was sie bereit sind dafür auszugeben, dann schmunzel ich meist nur noch.
Ich verweise dann, wie schon erwähnt an Ebay-Kleinanzeigen und die Hochzeitsmessen. Das eine, um günstig Bilder zu bekommen, das andere um zu zeigen, wo mitunter qualitativ gute Bilder preislich liegen.
Die einen oder anderen hatten Glück mit Ebay Kleinanzeigen... es waren aber auf welche bei, zu deren Hochzeit einer mit Handy oder ner Kleinbildcam cam und Bilder gemacht hat, die jeder 10 jährige besser hinbekommt.
Naja... was soll ich sagen... man kann Glück haben, man kann auch Pech haben. Und... alles was besprochen wird im Vorgespräch (in einem persönlichen Vorgespräch) wird schriftlich festgehalten und von beiden Partein unterschrieben. Somit minimiere ich das Risiko, dass es im Nachhinein Stress gibt, weil jemand versucht eine „Nichterfüllung“ des Auftrages gelten zu machen :p
Fazit: Wer was besonderes haben mag, sollte sich im Vorfeld genauestens erkundigen, Preise und Leistungen vergleichen und sich vor allem anschauen, was der Künstler so für Werke macht...

... macht man das nicht... braucht man im Nachhinein nicht das große Heulen bekommen, wenn es nicht lief, wie es laufen soll ;)
5 years ago
Hochzeitsfotografie ist wie Werkzeug kaufen:
Du kannst billig kaufen, dann ärgerst du dich dein Leben lang oder kaufst teuer hinterher.

Oder Du kaufst teuer, und es geht nach 7 Monaten kaputt und der Händler erklärt Dir, es sei kein Gewährleistungsfall, oder Du kaufst billig, und das Ding liegt nach 15 Jahren noch im Regal, inzwischen abegriffen und abgeschabt und unansehlich - aber es funktioniert immer noch.

Kann alles passieren.

Hochzeitspaare sind Laien, was die professionelle Fotografie angeht, und sie können kaum die Qualität eines Fotografen beurteilen - und obendrein interessiert bei einem Hochzeitsfotografen (genau wie bei einem Reportage- oder Werbefotografen) nur begrenzt, was er denn in den letzten 20 Jahren abgeliefert hat. Sondern die Frage, mit welcher Zuverlässigkeit er den bevorstehenden Auftrag mit der Qualität ausführen wird, die der Kunde im konkreten Fall erwartet.

Die Benzinpumpe des Autos zu reparieren ist einfach - einfach, weil es ein "funktioniert" und ein "funktioniert nicht" gibt, und wenn's nicht funktioniert, dann muss der Mechaniker eben nochmal und nochmal und nochmal ran, irgendwann funktioniert es, oder ein Kollege macht es. Abteilung "Nervig, aber nicht wirklich schlimm".

Auch die Katalogfotos kann man notfalls wiederholen, auch wenn das ziemliche Mega-Scheiße ist. Aber einmalige Ereignisse, die muss man drauf haben. Dem Hochzeitskunden ist da die Zuverlässigkeit des brauchbaren Ergebnisses viel wichtiger als die super tolle Schönheit des Zufallsergebnisses - nur macht er sich das im Regelfall nicht klar. Und daß deshalb der "Ja, ist ordentlich!"-Fotograf mit 150 Hochzeiten in der Mappe die bessere Wahl ist als das kreative Genie, das heute genial und morgen mau ist... wer macht sich das klar? Der Privatkunde?

"Der Fotograf hatte mehr Interesse für die Brautjungfern" ist ein Boulevard-Zeitungs-Spruch. Tatsächlich es ja wohl so: "Von den mehr als 1600 Bildern ist jedes dritte unscharf. Und die technisch einwandfreien Aufnahmen zeigen die falschen Leute."

Wie kommt sowas zustande? Das ist einfach. Da hat jemand sein Handwerk und seine Technik nicht beherrscht, und deshalb ein Drittel der Aufnahmen in den Sand gesetzt, und das logischerweise überwiegend bei den Aufnahmen, die in irgendeiner Hinsicht etwas anspruchsvoller waren. In aller Ruhe die Brautjungfern sauber zu fotografieren, wie sie am Tisch sitzen, ist weniger schwer als den Moment des Ring-Ansteckens zu erwischen, wo man schnell und mit Übersicht arbeiten muss, weil einem sonst der Pfarrer oder wer auch immer im Weg steht.
Es ist auch einfach, beim Stunden dauernden Parteitag die Delegierten in der zweiten bis zwanzigsten Reihe zu fotografieren, die da festgetackert sitzen, und sitzen, und sitzen... Einfacher als den Moment zu erwischen, und zwar fotografisch gut gestaltet zu erwischen, in dem die Jugendorganisationsvorsitzende dem neuen Parteivorsitzenden nach dem großen Blumenstrauß vom Generalsekretär demonstrativ den kleinen Kaktus überreicht... Was dann sehr gut das Bild vom Parteitag sein kann...
5 years ago
Würde ich als Hochzeitsfotograf (will ich zum Glück nie werden) schöne Bilder auf meiner HP haben wollen, würde ich gute Modelle buchen und Hochzeitsszenen nachstellen - so richtig schön mit dem ganzen Blitz- und Reflektor-Primbamborium.

Und würdest damit genau das Richtige machen - und ganz viel nicht nur lernen, sondern auch verstehen.

Nämlich: daß es nötig ist, für die "richtig guten Hochzeitsfotos" eine kontrollierte Aufnahmesituation zu schaffen. Ein Studio mit Hohlkehle und Blitzanlage z.B.

So wie es Hochzeitsfotografen seit Jahrzehnten gemacht haben, und Profis immer noch machen. Oder alternativ, wenn man das Hochzeitspaar partout nicht in Studio bekommt, eben vor Ort ein "Set" aufbauen.

Weil: die Resopaloptik des Standesamtes oder der Hochzeitsfeiergaststätte ist meistens fotografisch weniger als suboptimal, und "Wir gehen für das 'offizielle Brautpaar-Foto' auf den Rasen vor der Kirche" ist nicht nur eine eher besch.... Idee, weil "Weißes Brautkleid auf grüner Rasenfläche" Folgen hat, die ein Profi kennt. Sondern auch, weil es getreu nach Murphy garantiert in diesen 10 Minuten regnen wird. Und wenn sonst den ganzen Tag die Sonne scheint...

Nichts gegen eine "Hochzeitsreportage". Als Ergänzung zu den Hochzeitsfotos ist die klasse. Wenn man es kann, liefert man dem Brautpaar und den Familien eine Tonne toller Fotos. Auch von der entfernteren Sippschaft. Aber unter "Hochzeitsfotos" verstehen die meisten Brautpaare und ihre Familien noch was anderes. Und das bekommen sie mit zuverlässiger Sicherheit nur von Fotografen, die ihre Aufnahmebedingungen kontrollieren können. Oder von einer Handvoll Genies, die selbst im Standesamt mit Resopaloptik noch geniale Brautpaarfotos hinbekommen. Aber die fotografieren keine Hochzeiten für Normalbürger...
@ TomRohwer

Abgesehen vom gerne mal etwas mangelhaft-langweiligen Licht in Standesämtern, ist die "Resopaloptik" eigentlich weniger das Problem. Ist ja schließlich nicht so, als ob mich jemand dazu zwingen würde, ständig in der Totalen zu fotografieren. Viele Closeups mit schönem Bokeh in Verbindung mit interessanten Anschnitten und schon kann man die Resopaloptik ziemlich zuverlässig ausblenden.

Topic has been closed