Die Fotografie ist wertlos .... 89

[gone] User_184280
7 years ago
Scheint ein Zeitphänomen zu sein:
"Die einzige Chance von Unternehmen wird in Zukunft sein, dass sie die Bereitschaft in sich tragen, sich bei Bedarf selbst zu zerstören – um zu überleben. Du musst dein bestlaufendes Produkt oder dein gewinnbringendstes Businessmodell jederzeit hinterfragen und notfalls killen können. Die Bereitschaft dazu sehe ich in Deutschland nicht. Und das ist unser Problem."
https://www.wired.de/collection/business/null-digitalisiert-frank-thelen-sieht-schwarz-fuer-deutschlands-zukunftschancen
7 years ago
@ pam.meier :
Dein Zitat aus dem interessanten Artikel ist schon etwas reißerisch
und kann so herausgelöst leicht falsch verstanden werden.

Grundlegende Änderungen haben wir in der Menschenfotografie
und der MK-Zeit schon mindestens zwei mitgemacht. Umstieg von
analoger zu digitaler Aufnahmetechnik und nun der Wandel von
teuren, schweren Apparaten und zeitaufwendiger Software zu mobilen,
fliegenden, teilweise autark operierenden Minikameras mit automatischer
Nachbearbeitung mit einer minutenschnellen Bereitstellung eines
variabel einsetzbaren End- oder Vorendproduktes.

Also "zerstört" wird eigentlich nicht ein Unternehmen, sondern
es muss bereit und fähig sein, seine Produktionsprozesse komplett
neu- bzw. umzugestalten. Es gibt genügend Profis, die diese Chancen
sehen und nutzen.

Ich selbst sehe sogar den Einstieg der 4k-Live-Video-Drohnen-Produktion
für den Hobbybereich gekommen, wenn die Technik nur noch € 1.200 kostet.
Jetzt.
[gone] User_184280
7 years ago
Man kann natürlich aus dem Zitat, das über große Unternehmen spricht, nicht alles 1:1 auf Einzelunternehmer übertragen, aber das zugrundeliegende Prinzip sagt, dass man immer versuchen muss, der Zeit voraus zu sein.
7 years ago
Muss man das? Und was macht eine Gesellschaft mit all denen, die es nicht mal schaffen, mit der Zeit Schritt zu halten?
7 years ago
@ Matthias Zabinski :

Nein. Natürlich nicht. Man muss das nicht.
Viele Unternehmen allerdings, deren Produkte bzw. Dienstleistungen
global oder massenhaft vertrieben und genutzt werden,
kommen da aber wohl nicht drumrum.

Da, wo es aber nicht um steigende Profite, Quartalsberichte
und Anlegerversammlungen geht. Also überall dort, wo Geld
nicht der einzige Maßstab ist, dort tickt die Welt anders.

Wo das ist, entscheiden wir letztlich alle mit.
Mir fiel erst lange Zeit später ein, wieviel dieser Sketch aussagt.

Ganz konkret die MK betreffend wird es wohl aber so bleiben,
wie es schon Jahrtausende geht. Die allerschönsten jungen Frauen
sind die begehrenswertesten Wesen der Welt und natürlich auch die
Motive, die am meisten nachgefragt werden. Alle wollen sie,
aber nur wenige können sie haben. Egal wie man(n) es auch dreht.

Ein HOCH auf alle schönen jungen Frauen !
[gone] User_184280
7 years ago
Die Diskussion über das bedingungslose Grundeinkommen zeigt, dass man sich Gedanken macht, was mit den Leuten passiert, die abgehängt wurden, wie man heute so schön sagt. Selbstfahrende Autos, Industrieroboter etc. sollten besteuert werden, wenn menschliche Arbeitsleistung durch sie verloren geht. Die Schweizer haben sich vor ein paar Jahren gegen das Grundeinkommen entschieden, bei uns steht es noch nicht zur Debatte.

Was sich hier in der MK in Diskussionen oft überschneidet, sind die Bereiche Hobby, Nebenerwerb und Berufsfotografie. Dieser Thread startete mit einem Blogbeitrag eines Berufsfotografen, der versucht, weiterhin von seiner Tätigkeit leben zu können. Die Hobbyisten unter den Kommentierenden haben nicht viel Empathie für ihn gezeigt, er soll sich gefälligst mehr anstrengen. Kann ihnen auch letztlich egal sein, denn sie haben ja meistens ein sicheres Auskommen aus einem Vollzeitjob und können nebenher in der MK über den Mangel an TfP-Models klagen, die gerne Akt machen.

Der Beruf des Fotografen wird nicht aussterben, aber ein Existenzminimum aufwärts konnten bis Ende 2015 nur 20 % erwirtschaften. Wieviel Prozent davon wirklich leben können, weiß ich nicht, aber ich schätze mal, vielleicht 10–15 %.

Interessant wäre es zu wissen, wieviele von den Pay-Geschäften, die hier in der MK abgewickelt werden, auch tatsächlich versteuert werden. Wahrscheinlich eine verschwindend geringe Anzahl.
7 years ago
Dass hier so wenig Empathie für diesen Berufsfotografen gezeigt wurde, liegt vielleicht am Stil, in dem sein Blogbeitrag verfasst war.

Statistiken sind immer was schönes. "Seit dem 01.01.2004 ( Beginn der Handwerksreform / Fotografie wurde ein zulassungsfreies Gewerke) wuchs die Zahl der Handwerksfotografen von damals 3.483 auf jetzt 21.494 ( + 517%!). " Wenn 20% von diesen 21.494 von ihrer Tätigkeit leben können, dann sind das 815 mehr als die, die 2004 davon gelebt haben. Die restlichen 17.196 sind vermutlich Hobbyfotografen, die sich bei der Handwerkskammer angemeldet haben, weil sie ab und zu eine Hochzeit fotografieren, damit die Kosten des Hobbys etwas reduziert werden können.

Ob die Hersteller von Ritterrüstungen damals auch so gejammert haben, als ihre Waren niemand mehr wollte?

Irgendwie klingt es auch immer ein bisschen nach Neid, wenn hier über Leute geschieben wird, die sich die Fotografie als Hobby leisten können, weil sie ein sicheres Auskommen aus einem Vollzeitjob haben. Trifft das nicht für jedes Hobby zu? Vor über 15 Jahren haben die Arbeitsämter im Zuge von Neuem Markt und IT-Boom Heerscharen von Arbeitslosen in 6monatigen Crash Kursen zu IT-Fachleuten gemacht und in den Arbeitsmarkt gedrückt. Heute steht man als IT-Fachkraft täglich in direkter Konkurenz zu Anbietern in Osteuropa, Indien und anderen Billiglohnländern. Dieses sichere Auskommen muss jeden Tag erneut hart erarbeitet werden und wenn dann noch Zeit ürbrig ist, dann kann man vielleicht ein bisschen fotografieren.
7 years ago
Private Endkunden gehören wohl eh weniger zu dem Klientel des Blogschreibers.
Jedenfalls sind Preis/Leistungsangaben nicht grad transparent.
94,01 Stundensatz ... was bekomme ich dafür ?
Visakosten ca 75,- bis 120,- Euro
1800 Euro *Pauschale* für ne Hochzeit ohe Angabe was die Pauschale enthält
Davon sollen zwar 600 Euro gespendet werden aber hey...auch wenn es ne gute Sache ist...als Kunde wird man gezwungen zu spenden ? Strange...
[gone] User_184280
7 years ago
Matthias Zabinski:
"Irgendwie klingt es auch immer ein bisschen nach Neid, wenn hier über Leute geschieben wird, die sich die Fotografie als Hobby leisten können, weil sie ein sicheres Auskommen aus einem Vollzeitjob haben. "

Nachdem ich selber hauptberuflich Mediengestalterin bin, fühle ich mich von der Neiddebatte nicht angesprochen ;) Ich selbst habe meine Meinung ja schon mehrfach kundgetan, schön, wenn man sich nebenbei mit Fotografie beschäftigen kann ohne Einkommensdruck.

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