Mal ne Frage in den Raum: Hat jemand überhaupt noch Lust, die ganzen Cash-Models zu bedienen?
Das häufige Argument 'Erfahrungen machen' halte ich nicht für so richtig. Kenne auch Musiker, die das eben nicht machen und trotzdem einen Vertrag bei namhaften Firmen bekommen haben.
Sind wir Fotografen*innen so schlecht, daß wir uns gegen die Klickboxen am Bahnhof durchsetzen müssen, wo jeder mal 10 Euro für 4 doofe Passbilder zahlt?

Das ist so ein Problem hier in der MK. Habe das ganze auch schon angesprochen und wurde fertig gemacht.
Ich mache die Abzocke nicht mit. Schade das das hier so gekommen ist.

Ja, ich mag einige dieser "Cash-Models", wie Du sie abfällig nennst, sehr gerne.

Ein Problem ist das in der MK sicher nicht.

Erschreckend finde ich immer wieder, dass einige Fotografen*innen, die darin ihren Haupt- oder Nebenberuf sehen, ihre Leistungen in der Öffentlichkeit mit sehr schlechten Fotos bewerben. Für die sind die Klickboxen am Bahnhof sicher eine ernsthafte Konkurenz.

Unter Abzocke verstehe ich grundsätzlich etwas ganz anderes.

Punkt 1: Nein, ich bediene keine Cash-Models
Punkt 2: In Berlin kosten die 4 Passbilder nur ab € 6 (Egal ob Klickbox oder Fotostudio)
Punkt 3: Ob Passbilder doof sind, hängt in Klickboxen in erster Linie vom Model ab
Punkt 4: Wie gut oder wie schlecht ein Fotograf ist, hängt oft von der Betrachtung ab.
Punkt 5: Mach bitte einfach das, was Du willst, aber ohne Model auch kein Modelbild.
Punkt 6: Von Abzocke kann bei Cash-Models allerdings wirklich keine Rede sein.
Punkt 7: Wer das Geld für Cash-Models nicht zahlen möchte, hat 1001 Alternativen
Punkt 8: Je mehr Nackt-Hetze zum Standard wird, desto höher der berechtigte Cash

Das nennt sich Angebot und Nachfrage .... und regelt sich über kurz oder lang von selbst. Aktuell gibt es ein gefühltes Überangebot von Fotografen, welches sicherlich den immer billiger werdenden Digitalkameras geschuldet ist. Viele Fotografen, die keine Tfp-Modelle (weshalb auch immer) finden und nicht bereit sind für ihr Hobby weitere Kosten zu tragen, werden meiner Meinung nach irgendwann andere fotografische Themengebiete für sich entdecken. Gleiches gilt für Pay-Modelle, die sich selbstüberschätzen und in Folge dessen keine Aufträge finden - auch diese werden wieder von der Bildfläche verschwinden. Irgendwann beruhigt sich der Markt wieder, ist irgendwie wie an der Börse - mal auf, mal ab.
Ich für meinen Teil habe eine handvoll zuverlässiger Modelle, mit welchen ich ab und zu zusammenarbeite. Beide Seiten wissen, worauf sie sich einlassen und was der eigene, ins Projekt eingebrachte Aufwand dann wert gewesen ist.
Für die persönliche fotografische Weiterentwicklung, gerade am Anfang der "Karriere" kann ein Pay-Shooting - egal wer wem bezahlt - sicherlich einen Sprung nach vorne bedeuten.

@Fotodesign:
Ich persönlich buche fast ausschließlich Pay-Models. Für mich hat das viele Vorteile, die ich auf Wunsch gerne erläutere. Aber um Deine Frage zu beantworten: Nein, ihr seid nicht so schlecht, ihr seid nur zu viele. Warum sollte ein Model denn für mittelmäßige Bilder, Zeit, Mühen und auch Geld opfern, wenn es auch anders geht?

Der Spaß am Bild kommt auch erst mit guten Bildern.
Ich denke, dass meine Bilder selbst nun nicht die übelsten sind, dennoch würde ich mir kaum anmaßen die Sedcards der Models, die mich interessieren, aufwerten zu können. Das ist ganz selten nur der Fall. Warum sollte ein Model denn Spaß an Bildern entwickeln, die wie 1000 andere Bilder die sie bereits hat aussehen?

Sehr vielen Fotografen hier fehlt ein gesundes Maß an Selbsteinschätzung und wenn eben diese einmal von einem Model eingerissen wird, dann ist sie (das Model) ein geldgeile Zicke, oder er (der Fotograf) selbst ein Gott bei welchem das Model froh sein dürfte dass er ihr die Gnade des TFP gibt.

die Gnade des tfp
das ist sicher zitierfähig

Ich habe zuerst Crash Models gelesen und musste erstmal überlegen was damit gemeint ist.
Generell habe ich kein Problem Models zu bezahlen. Das Preis/Leistungsverhältnis sollte einfach stimmen.

Gruß,
Peter - Crash Models *tsst*

Mit Abzocke meine ich Models die meinen so um die 250€ fordern. ( bekomme da immer wieder aus dem ehemaligen Ostblock solche Angebote).
Ich mach das nur zum Hobby und Hobby soll Hobby bleiben.
Wer bezahlen will kann das gerne tun.

@matthias zabinsky
Wahre Worte.

Mit Abzocke meine ich Models die meinen so um die 250€ fordern.

250€ für was? Stunde? Tag? Fellatio?

sollen die doch 250€ (da schließe ich mich Tom an- pro WAS?) doch fordern, es muss sie ja keiner buchen...

Seh ich auch so, es gibt keinen Grund, sich darüber aufzuregen. Ablehnen und gut is' Ich bin auch ein Cash-Model...weil, wie der Michael Gundelach so schön sagte, ich habe so viele Fotos von mir, was soll ich damit? Meine Wohnung tapezieren? Mit Geld kann ich was anfangen, mit den Fotos inzw. nicht mehr ;-)
Ich lebe aber nicht davon, sondern verdiene mir die eine oder andere neue Handtasche oder ein neues Paar Schuhe damit. :-)

> Sind wir Fotografen*innen so schlecht, daß wir uns gegen
> die Klickboxen am Bahnhof durchsetzen müssen, wo jeder
> mal 10 Euro für 4 doofe Passbilder zahlt?

Manche ja. Und da ist ein "Schmerzensgeld" für das Model durchaus angebracht :-)

Erst neulich schrieb ich - allerdings in einen komplett anderen Zusammenhang - :

* Dumm ist nicht derjenige, der einen überhöhten Preis fordert,
* sondern derjenige, der bereit ist, den überhöhten Preis zu bezahlen ....

Aber genau diese Aussage trifft auch hier zu

Da hier jetzt ein konkreter Betrag von 250 Euro im Gespräch ist und ich die Stuktur der geforderten und gezahlten Honorare etwas kenne, möchte ich darauf noch einmal näher eingehen. Für einen Betrag in dieser Größenordnung kann man ein sehr gut aussehendes Model, das einen weiten Umfang an Aufnahmebereichen anbietet, sehr gutes Make up und Hair Styling beherrscht, hochwertige Dessous mitbringt und einem Fotograf einen halben Tag für Fotos zur Verfügung steht, buchen. Allgemein eingeschlossen ist die Reisezeit des Models zum Shootingort.

Ein Model, das versucht, aus derartigen Honoraren den Lebensunterhalt zu bestreiten, lebt bestimmt nicht auf der Sonnenseite und ich kann in entsprechenden Anfragen nichts Negatives sehen.

Den Begriff Abzocke würde ich akzeptieren, wenn die o.a. Dinge versprochen werden, aber dann ein Model ohne Make up, mit fettigen und/oder unfrisierten Haaren und einer kleinen Tüte mit Wäsche aus dem Hause Kik erscheint, das mit den Bildern auf ihrer Sedcard überhaupt keine Ähnlichkeit hat und das dann lustlos im Raum herumsteht und alle 5 Minuten nach einer Zigarettenpause fragt.