Vom Bösen und der Weltherrschaft 67

[gone] User_6449
5 years ago
Zitat: Plentilux ...

Hmm. In dem Buch "Gut und Böse" (Autor hab ich grad vergessen) ist das reine Böse grob als "alles zerstörend um der Zerstörung willen" definiert. Das reine Böse hat also seine Motivation in sich selbst. Das sollte auf die wenigsten Menschen zutreffen. Die wollen sich ja eher Vorteile verschaffen. Damit kann man ja auch etwas gutes schaffen (zumindest aus der Sicht der Bevorteilten wie oben schon gesagt).

Genau das hat ja Goethe im Faust beschrieben. Davon haben vielleicht
andere mehr oder weniger abgekupfert ...

Wenn ich an "Das Böse" denke, kommt mir immer Gustav Gründgens
als Mephisto in den Sinn - der hat das ganz fabelhaft dargestellt und
auf den Punkt gebracht.

Es gibt natürlich auch andere Bösewichte in Film, Theater und TV,
wie z.B. "Freddy Krüger" oder den "Joker" usw. - aber Gustav stellt
sie alle in den Schatten ... ;-)
5 years ago
Es gibt natürlich auch andere Bösewichte in Film, Theater und TV,
wie z.B. "Freddy Krüger"

Ist Freddy Kruger eigentlich ein "Bösewicht" - oder nicht eher ein nicht schuldfähiger Geisteskranker?
5 years ago
@ Tom

nach welchen Kriterien bewertest du besser/schlechter? Lt. YT ist es im Himmel heißer als in der Hölle, also müsste dort der bessere Ort sein :D

Das war eine ironische Replik auf Peter Herhold.
Daß weder 444 noch 525°C eine für den Menschen lebbare Umgebungstemperatur sind, setzte ich mal als bekannt voraus...
5 years ago
Was ist mit den versprochenen 72 Jungfrauen im Himmel?
Wiegen die nichts oder haben die alle eine Diät gemacht?

Die gehören in das Reich der Fabel. Wie das ganze Konzept von Himmel und Hölle...
5 years ago
Hmm. In dem Buch "Gut und Böse" (Autor hab ich grad vergessen) ist das reine Böse grob als "alles zerstörend um der Zerstörung willen" definiert. Das reine Böse hat also seine Motivation in sich selbst. Das sollte auf die wenigsten Menschen zutreffen. Die wollen sich ja eher Vorteile verschaffen. Damit kann man ja auch etwas gutes schaffen (zumindest aus der Sicht der Bevorteilten wie oben schon gesagt).

Nun ja. "Ohne Motivation" kann der Mensch m.E. nur über's vegetative Nervensystem handeln. Ansonsten hat jeder menschliche Handlung eine Motivation. Sogar die Übersprungshandlung.

Daß "Zerstörung" meistens auch immer produktiv ist, sollte spätestens seit Schumpeter präsent sein. Zerstörung ist die Voraussetzung dafür, daß neues entsteht. Und das Bessere ist des Guten Feind, sagt ein altes kluges Sprichwort.
[gone] User_6449
5 years ago
Zitat: TomRohwer ...

Ist Freddy Kruger eigentlich ein "Bösewicht" - oder nicht eher ein nicht schuldfähiger Geisteskranker?

Vielleich ist Freddy im Film ein Geisteskranker, doch muss man als "Bösewicht"
überhaupt schuldfähig sein, um als solcher zu gelten?

Vielleich waren Hitler, Stalin, Gaddafi, Hussein, bin Laden (in letzter Zeit Trump,
Putin, Erdogan, Kim Jong-un) usw. auch nur geisteskrank und im Grunde nicht
wirklich "Das Böse", sondern lediglich schuldunfähige arme Irre?
5 years ago
Vielleich ist Freddy im Film ein Geisteskranker, doch muss man als "Bösewicht"
überhaupt schuldfähig sein, um als solcher zu gelten?

Ich finde schon, denn "böse" ist ein moralisches Kriterium, und wer aufgrund einer Krankheit handelt, handelt ja nicht "böse" und nicht "unmoralisch".
Vielleich waren Hitler, Stalin, Gaddafi, Hussein, bin Laden (in letzter Zeit Trump,
Putin, Erdogan, Kim Jong-un) usw. auch nur geisteskrank und im Grunde nicht
wirklich "Das Böse", sondern lediglich schuldunfähige arme Irre?

Die Frage ist ja immer: konnte jemand die Unrechtmäßigkeit seines Handelns erkennen? Da habe ich bei Freddy Kruger Zweifel, und das nicht, weil er eine Filmfigur ist, sondern wenn ich die Figur so nehme wie sie im Film konstruiert wird.
5 years ago
Noch so ein Deppenfred.
[gone] User_6449
5 years ago
Zitat: aspan ...

Noch so ein Deppenfred.

Also, ich finde ihn lustig (den Fred und auch den Freddy).

Es gab schon deutlich schlechtere ... ;-)
[gone] Charisma1962
5 years ago
Die Frage ist ja immer: konnte jemand die Unrechtmäßigkeit seines Handelns erkennen?


Ohne Gewissen wohl schwierig. Also sind alle NPS'ler schuldunfähig?
@ Ranaida

"Was ist eine sinnvolle und nachvollziehbare Motivation eines Bösewichts?"

Es kann, sogar ganz rational betrachtet, auch eine Herausforderung darstellen. Man ist böse, einfach weil man es kann.

In dem James Bond Film "Goldfinger" sagt der Superschurke u.a. folgendes: "Der Mensch hat Wunder vollbracht auf allen Gebieten menschlichen Strebens. Nur nicht in der Kriminalität!"

In dem aktuellen Film "Avengers - Infinity War" dagegen will der Superschurke die Hälfte der Bevölkerung des Universums auslöschen, damit es der verbleibenden Hälfte besser geht, weil es ihr an nichts mehr mangeln wird. Moralisch sicherlich fragwürdig, rein rational gesehen durchaus nachvollziehbar.
[gone] User_6449
5 years ago
Zitat: Patrick Michael Weber ...

In dem James Bond Film "Goldfinger" sagt der Superschurke u.a. folgendes: "Der Mensch hat Wunder vollbracht auf allen Gebieten menschlichen Strebens. Nur nicht in der Kriminalität!"

Ich finde Gert Fröbe als Bösewicht sehr gut, auch wenn er heutzutage
eher als Kommödiant gesehen wird.

Besser als "Goldfinger" ist seine Rolle als Kindermörder in "Es geschah
am hellichten Tag". Kein Gruselfilm, aber durchaus tiefgründig ...
[gone] Charisma1962
5 years ago
Es gibt ja immer wieder Menschen, die fragen, wieso Gott so schlimme Dinge wie Kriege, Katastrophen und Seuchen zulassen kann. Den Überlebenden bleibt mehr.
@ Peter Herhold

Fröbe als echter Bösewicht war in der Tat schon immer eine große Nummer. "Es geschah am hellichten Tag" aufgrund der Thematik natürlich schon eine Wucht - besonders im Hinblick auf die damalige Zeit mit ihren Heile-Welt-Filmchen, in denen sonst eher liebenswerte Gauner ("Der Gauner und der liebe Gott") zu finden waren.

Seine Rolle in Goldfinger war natürlich der Filmreihe entsprechend groß/überzogen angelegt.
[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
nicht zu vergessen von wegen "Heile Welt"...Rühmann als Ermittler...
Sean Penn hat ein böses Remake gedreht, anders aber nicht schlechter, mit Jack Nicholson.
@ Schalli

"Das Versprechen". Großartig!
[gone] User_6449
5 years ago
Zitat: Schallkoerper fotografie ...

nicht zu vergessen von wegen "Heile Welt"...Rühmann als Ermittler...

Ja, der hatte da auch eine andere Rolle als sonst üblich.
Mal was anderes, als immer nur den "Spaßmacher" zu
spielen.

Obwohl die "Feuerzangenbowle" auch nicht schlecht ist
und noch heute in Studentenkinos gezeigt wird ... :-)
5 years ago
Die Frage ist ja immer: konnte jemand die Unrechtmäßigkeit seines Handelns erkennen?

Ohne Gewissen wohl schwierig. Also sind alle NPS'ler schuldunfähig?


Was sind "NPSler"?
5 years ago
Es gibt ja immer wieder Menschen, die fragen, wieso Gott so schlimme Dinge wie Kriege, Katastrophen und Seuchen zulassen kann. Den Überlebenden bleibt mehr.

Manchmal beneiden die Überlebenden auch die, die nicht überlebt haben.
Und auch sonst ist das irgendwie nicht überzeugend. Wieso schafft ein allmächtiger Gott erst mehr Leute, als ausreichend Ressourcen da sind, und lässt die Leute sich dann gegenseitig umbringen, damit die Ressourcen wieder reichen?
5 years ago
"Es geschah am hellichten Tag."
Sonntagnachmittag. Herbst oder Winter. Auf jeden Fall: Herbst- oder Winterwetter. Kalt, naß, stürmisch. Ein Spaziergang auf dem Deich.
Dann durchgefroren nach Hause kommen. Heißer Tee oder Kakao mit Rum. Lecker Schnittchen.
Und dann vor den Fernseher kuscheln.

"Da-da-da-daaaa! Da-da-da-daaaa!" Förbe in seinem Buick (oder was auch immer es ist). Rühmann als Tankwart.
Hach...
Ich hab ihn auf DVD. Man kann sich ja nie darauf verlassen, daß Wetterbericht und Fernsehprogramm wirklich harmonieren...

(Als psychologische Story ist er 50er-Jahre-schlicht. Die Romanvorlage ist viel besser in der Hinsicht. Die Besessenheit des Ermittlers. Im Film wartet er ein paar Wochen. Im Buch sind es Jahre.
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Versprechen_%28D%C3%BCrrenmatt%29)

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