Empfehlenswerte Fachliteratur 48

5 years ago
Hallo zusammen!

Ich möchte mich gerne in diesem Jahr noch intensiver mit dem Thema Fotografie beschäftigen - auch mit der Überlegung, mich vielleicht auch mal hinter die Kamera zu trauen. ;-)

Ich würde gerne wissen, ob es Fachliteratur gibt, die ihr mir empfehlen würdet, um mir autodidaktisch etwas über Fotografie - konkret z.B. Kameraeinstellungen, Lichttechnik, Posing, Perspektive, Bildschnitt usw. -anzueignen. Da es so viele Fachbücher gibt, wäre ich für den ein oder anderen Ratschlag sehr dankbar.
Ich kann wärmstens Krolop&Gerst empfehlen. Sie machen viel über Youtube bzw. Video.

Crashkurs Fotografie - Fotografieren lernen mit Krolop&Gerst
https://www.youtube.com/watch?v=7QWHKFcjP_0&t=5570s

CRASHKURS PORTRAIT - Krolop&Gerst (Playlist)
https://www.youtube.com/watch?v=i6zAo-T0RvM&list=PLLbyYzXjWUJu4DX2GCBh8f5IEkr_dEtJ0&index=2
5 years ago
Die Bedienungsanleitung der Kamera.

Naja, im Ernst, ich finde entweder man liest einen Haufen Zeug den man eh sofort wieder vergisst oder man geht einfach los und probiert es so lange bis man's im Gefühl hat. Bei spezifischen Fragen helfen häufig schon kleine Youtube-Tutorials (siehe Mirko), das geht meist sogar schneller in den Kopf als ein Haufen Schriftwerk. Vorteil ist daß Du da sicher auch ganz spezifische Anleitungen zu der Kamera findest, für die Du Dich entschieden hast, so daß Du nicht ins Suchen kommst ("Av-Modus? Wo ist das bei meiner Fuji?")

Ach, und bei Modus wären wir bei der einzigen wirklichen Grundlage, die man im Blut haben sollte: Das Belichtungsdreieck. Zeit, Blende, ISO. Wenn das sitzt kannst Du Dich um das Kreative kümmern. Zum Üben dafür ist übrigens eine alte Analogkamera ohne Automatik perfekt, so für'n Zwanni auf dem Flohmarkt. :)
Und dann, lernen Licht zu sehen. Das ist Übungssache, kann Jahre dauern oder auch nicht.
5 years ago
Ich schätze mal du bist kein unerfahrenes Model. Zumindest lassen die Fotos von dir hier darauf schließen.

Sicherlich hast du während deiner Shootings doch auch den einen oder anderen Fotografen kennen gelernt dem du ein gewisses Fachwissen unterstellen würdest. Der eben in der Lage war und ist auch deinen Ansprüchen insoweit gerecht zu werden.

Genau an solch einen würde ich mich wenden. Bei denen lernst du wesentlich mehr als aus Büchern, Zeitschrift, oder noch schlimmer Angeboten aus dem Internet.
[gone] User_446991
5 years ago
Hi,

ich kann dieses (englische) Buch wirklich empfehlen. Es erklärt sehr gut wie Licht funktioniert und wenn man das mal verstanden hat, dann kann man alles fotografieren ;-).
https://www.amazon.de/Light-Science-Magic-Introduction-Photographic/dp/0415719402/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1547213738&sr=8-1&keywords=Light+Science+%26+Magic

Das ist sehr cool. Junger Fotograf, praktische Herangehensweise und spannend weil so anders als die übrigen Fotobücher am Markt: https://www.amazon.com/Frauen-fotografieren-Shooting-Ratgeber-Posing-Aufnahmetechniken-ebook/dp/B071CW3SW8/ref=sr_1_fkmr1_3?ie=UTF8&qid=1547213892&sr=8-3-fkmr1&keywords=licht+und+portrait+schweiz



Ähnlich gut wie das englische Buch nur auf deutsch https://www.amazon.de/große-humboldt-Fotolehrgang-Aufnahme-Bildbearbeitung/dp/3869101938/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1547213696&sr=8-4&keywords=fotografie+humboldt

Modern aufgemacht aber oberflächlich und banal sind die (vielen) Fotobücher aus dem "Rheinwerk Fotografie" Verlag. Die Qualität der Experten und Fotografien ist nicht so gut.
https://www.rheinwerk-verlag.de/fotografie/
[gone] User_6449
5 years ago
@ Edge_of_abyss

Als Model kennst Du doch gewiss geeigenete Fotografen, welche
Dir die Grundlagen der Fotografie in einem kleinen "persönlichen
Workshop" ganz praktisch erklären können. Das wäre vielleicht
effizenter als aus Büchern oder dem Internet.

Was ich an Fachliteratur habe ist alles sehr trocken, textlastig
und handwerklich:

Ansel Adams:
- Die Kamera
- Das Negativ
- Das Positiv

Andreas Feininger:
- Grosse Fotolehre

Digitaltechnik kommt dort gar nicht vor, aber wenn man erstmal
begreift was dort an Grundlagen steht, lässt sich das übertragen.
5 years ago
Wenn es buch sein soll, würde ich Peter und Casa zustimmen, vielleicht noch Harald Mante. Ansonsten mal bei deinen fotografen ins regal schaun und anlesen, dann findest du raus, was dir im stil so passt. gibt natürlich auch noch die bibliothek, weiß jetzt nicht in kempen, aber in krefeld die mediathek...
und wenn du mit nem fotografen unterwegs bist, dir einfach mal was erklären lassen, das machen die meisten gerne... nicht umsonst sind einige der hervorragendsten modelle ursprünglich mal als modell gestartet...
es gibt eben text- und bilderleser, das macht einen großen unterschied. auf die neuen bunt bunter... mit jeder neuen kamara oder bildbearbeitungsprogramm habe ich beispielsweise keine lust.
videos haben gegenüber den büchern den nachteil, dass sie oft nicht sehr konzentriert sind, sondern häufig etwas schwafelig.
bücher sind sehr dankbar, man kann sie zehn jahre ins regal stellen und sie sind nicht beleidigt, wenn man sie mal wieder raus holt ;-)) und man kann mehrfach lesen, wenn etwas nicht direkt zu verstehen ist.
und wenn die grundtechnik drin ist, dann bilder anschaun... auch bücher... und feststellen, was dir gefällt, dich fragen, warum und vielleicht rauskriegen, wie es gemacht sein könnte...
glg der Wolf
5 years ago
Casa de Chrisso:
Zum Üben dafür ist übrigens eine alte Analogkamera ohne Automatik perfekt, so für'n Zwanni auf dem Flohmarkt. :)

Zum Üben finde ich eine Analogkamera gerade nicht geeignet, weil man bei der tagelang warten muss, bis man sich die Auswirkungen z.B. verschiedener Blende/Zeit Kombinationen ansehen kann. Und bei anderen Punkten ist es ähnlich: Dass Gegenlicht heikel ist, sieht der Anfänger bei der Digiknipse sofort, bei einer Analogkamera hat er das Aha-Erlebnis erst nach mehreren Tagen. Usw.
5 years ago
Mag ein Argument sein, Ivanhoe, aber ich habe es bis heute niemandem z.B. in Famile und Freundeskreis, die keine Nerds sind, geschafft beizubringen was das Belichtungsdreieck ist, da sie nur noch in irgendwelchen Modusrädern und Einstellungen rumfummeln die auch noch jeder Hersteller anders benennt. Mal abgesehen von Fuji, aber nicht jeder kauft 'ne Fuji. Bei Analogkameras hast Du Blendenrad am Objektiv und siehst was es tut (oh, Loch wird kleiner und größer!), kannst bei geöffnetem Rückdeckel bestaunen daß das Zeitenrad bewirkt daß der Vorhang da drin sich schneller oder langsamer bewegt, und Film... naja, der ist halt ein fester ISO-Faktor. Alles ganz haptisch und einleuchtend, wenn man sich das anguckt. Bei Digitalknipsen kriegen die Leute einen Kollaps wenn Du ihnen versuchst den manuellen Modus zu erklären, das Rädchen vorm Zeigefinger, das Knöpfchen am Daumen, die merkwüdigen Bezeichnungen des Modusrads, aus eigener Erfahrung kann ich sagen es dauert Jahre bis man das kapiert, bei Analogknipsen passiert es fast automatisch - und dann nimmt man die DSLR und sagt: "Okay, und wie stelle ich hier jetzt Zeit und Blende ein?", weil man zumindest schon mal weiß was das überhaupt bedeutet.
5 years ago
Wie Peter und Norbert. Gehe mit einem Fotografen Deines Vertrauens (der von Vorteil noch das gleiche Kamerasystem nutzt wie Du) auf Pirsch. So ist der lernerfolg am grössten. Und nicht vergessen, man muss (auch um die Personenfotografie) zu erlernen nicht zwingend einen Menschen vor sich haben. Fürs Grundlagenlernen gibt es 1000 andere Motive die Dir geduldig und gratis zur Verfügung stehen :-)
5 years ago
@ Casa de Chrisso
Klar kann man mit einer 30 - 50 Jahre alten Spiegelreflexkamera prima vorführen, wie ein Dreh am Verschlußzeitenrad den Verschluß schneller oder langsamer aufgehen läßt, und so versteht man vielleicht auch schneller, das draußen bei Sonnenschein mit "500" besser belichtet wird als mit "15" ... aber daß "15" zur Verwacklung und somit einem unscharfen Bild führt, würde ich eher mit einer DSLR oder DSLM bei deaktivierter Stabilisierung vorführen. So wie Ivanhoe schon schrieb, sieht man dann in jedem Fall sofort das bildliche Ergebnis und kann so ebenfalls direkt nachvollziehen, welche Änderungen bei Blende, Verschlußzeit und ISO sich wie auswirken.
[gone] User_6449
5 years ago
Zitat: Ivanhoe ...

Zum Üben finde ich eine Analogkamera gerade nicht geeignet, weil man bei der tagelang warten muss, bis man sich die Auswirkungen z.B. verschiedener Blende/Zeit Kombinationen ansehen kann.

Das sehe ich auch so.

Denn moderne Negativfilme verkraften +/- 2 Blenden Fehlbelichtung,
das Labor gleicht das bei den Abzügen aus und man merkt kaum was
man für Mist belichtet hat.

Man kann es zwar auch an den Negativen sehen, aber das dürfte für
Anfänger ziemlich schwierig sein.

Besser eine Digitalkamera nehmen und auf JPG fotografieren, dann
erkennt man Fehlbelichtungen sofort.
5 years ago
Naja, ihr habt natürlich auch recht mit dem sofortigen Ergebnis, vielleicht einfach 'ne digitale zum Üben und noch 'ne 20-Euro-Flohmarktknipse zum Veranschaulichen obendrauf. Denn wirklich, die allermeisten Leute (und die sind nicht hier im Forum) kaufen sich die momentan angesagteste Knipse aber schaffen es über Jahre nicht aus dem Automatikmodus raus. Die Teile sind einfach zu komplex für nicht-Nerds geworden. Ich habe 8 Jahre für einen Profifotografen gearbeitet und in der Zeit nicht den Hauch einer Ahnung gehabt was er mir über seine Kameraeinstellungen erzählt hat, kam alles später. :)
5 years ago
Ich habe mir neulich dahingehend das „Optimale“ gekauft: Eine Mamiya RZ67 PRO II mit digitalem Rückteil. :-)
Null Kontrolleuchten. Weder für die (manuelle) Scharfstellung, noch für die korrekte Belichtung. Da muss ich mit dem Beli erst mal gucken, was angesagt ist, nachdem ich mich für die gewünschte Tiefenschärfe entschlossen habe. Natürlich weiss man es mit der Zeit selber, aber jetzt ist es noch wirklich ein grosses Lernen. Zudem kommt hinzu, dass nicht mit dem Objektiv, sondern mit einem Balgen schart gestellt wird. Und bei Nahaufnahmen muss man auf der Seite gucken, um wieviel man die Blende korrigieren muss, wenn der Balgen so und soweit ausgefahren wird. Ich fotografiere ja nun schon sehr lange, und die Erfahrung hilft, aber ich fühle mich wieder wie ein Zauberlehrling.
Und jetz noch ein kleiner Buchtipp: Scott Kelbys Blitz-Rezepte. Darin wird auf unterhaltsame Weise erklärt, wie man mit einem oder mehreren Aufsteckblitzen die besten Resultate erzielt. Ein wirklich gut gemachtes Buch.
5 years ago
Für alle Analogfotografierer ist das Buch "Das große Fotofehlerbuch" von Kurt Fritsche nach wie vor äußerst interessant, informativ und sehr ausführlich. Es ist allerdings nur antiquarisch zu erwerben. (3. neu bearbeitete und erweiterte Auflage 1961, VEB Fotokinoverlag Halle, 312 Seiten). Themen: Aufnahme, Negativ, Positiv.
[gone] User_557866
5 years ago
Also ich kann dir nur eins empfehlen geh auf YouTube und gib einfach Benjamín Jaworskyj ein glaub mir du findest alles von Einstellung bist Tipps wie macht man Portrait und vieles mehr :) bester Typ
5 years ago
@Casa de Chrisso:

Also man kann ja mal daneben hauen und etwas nicht bedenken, aber man sollte schon auch mal aufgeben können, wenn andere einen widerlegt haben. Eine Analogkamera ist gut, wenn das Hobby "Fotografieren mit alten Kameras" heißt. Kann man machen - muss man aber nicht. Ich verstehe die TO so, dass sie an das denkt, was heute üblich ist. Das ist digital. Und da es da durchaus Unterschiede gibt, sollte sie auch mit einer Digitalkamera üben. Ganz abgesehen davon, dass ich mich dem Argument der Vorredner anschließe. Üben mit Film wäre auch mit nicht unerheblichen Folgekosten bzw. Materialverschwendung verbunden.

Die Frage nach dem Posing verstehe ich nicht - wenn man schon erfahrenes Modell ist. Ansonsten kann man Kunst und Stil nicht lernen - jeder hat andere Auffassungen, was gut ist.

Physikalische Grundlagen können allerdings nie schaden.
5 years ago
@Danphotographie
Woher kennt ein Computer Programm oder auch reine Fach Literatur den persönlichen Geschmack der TO?
Sind diese auch in der Lage der TO zum Beispiel die richtige fotografische Aufnahme Achse, den vorteilhaftesten Aufnahme Winkel oder den geeignetsten Ausschnitt für das Bild mitzuteilen?

Um die technische Seite der Fotografie zu verstehen; dazu eignen sich Fachliteratur als auch Computer Programme wirklich bestens.

Nicht aber zur Umsetzung in der Praxis.

Oder verleiht der Rechner oder ein Kochbuch einem Koch auch eventuell einen Stern nach der Zubereitung seines 5 Gänge Menüs?
5 years ago
Ecki, Du missverstehst. Mein Anliegen war überhaupt nicht jemanden von den Vorzügen der Analogfotografie zu überzeugen - ich fotografiere selbst zu 80% digital und natürlich soll sich jeder, der heute ernsthaft fotografieren will, eine zeitgemäße Digitalkamera zulegen.

Und den Punkt mit instant satisfication durch digital beim Erlernen sehe ich auch absolut ein. Aber vielleicht kennst Du das ja wenn man im Bekanntenkreis als der gilt, der was über Kameras weiß, und verzweifelt versucht Menschen das Verhältnis Zeit-Blende-Empfindlichkeit verständlich zu machen. Meine Erfahrung ist, einem Einsteiger das anhand einer Nikon D850 o.ä. beizubringen ist unmöglich. Hier geht's nicht um entweder oder, Einsteiger kauft sich 'ne ordentliche digitale, aber für den Preis einer SD-Karte oder Viertelbatterie kann man sich zusätzlich noch 'ne alte Praktika dazuholen und sich einfach mal angucken wie das mechanisch eigentlich abläuft mit der Belichtung.
#20

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