"Ich will nicht mehr so gesehen werden" 205

Vor ein paar Tagen hat eins meiner Ex-Models ihren Freund in die Wüste geschickt, nachdem der sie zufällig halbnackt auf meiner Sedcard gefunden und ihr wildeste Vorwürfe aus dem 20. Jahrhundert gemacht hat.

Damit ist sie allerdings die absolute Ausnahme. Die meisten Ex-Models und Ex-Dessous / Ex-Nackert-Models, die ich kenne, treten mittlerweile von diesen Bereichen zurück. Sie haben wieder Angst um ihren Ruf und wollen "keine schlechten Vorbilder für junge Mädchen" sein.

Also ich weiss WARUM das passiert, heute bestimmen die Medien die über die Gehirne der meisten Menschen. Aber WANN genau hat dieser Rückschritt in alte Doppelmoralstrukturen stattgefunden? Alles nur Metoo oder was?

Ich empfinde es weder als fortschrittlich noch als besonders feministisch wertvoll, sich der verklemmten Medienkeule unterzuordnen. Aber vielleicht bin ich ja auch nur ein oller Pornoonkel...

PS: Die Bilder sind vorübergehend offline, dies ist also kein Clickbait-Thread...
5 years ago
Feministisch wertvoll ist wenn die Models einfach selber entscheiden ob sie das so wollen oder nicht, und wenn jemand es nicht mehr will muss man dafür nicht die Medien oder Freunde oder Gesellschaft verantwortlich machen, denn das heißt letztendlich nur daß die Mädels nicht fähig sind eigene Entscheidungen zu fällen.
Mein Rat also, respektieren und mit anderen Models weitermachen.
5 years ago
Also ich verstehe die Frage anders als "Casa de Chrisso" - nämlich im Idealfall, dass man einen konkreten Zeitpunkt in Form einer Jahreszahl oder eines bestimmten Ereignisses benennen kann.

Ich kenne ein Ereignis, was dazu beigetragen haben könnte: Es gab mal einen großen Bericht darüber, dass Personalabteilungen von Unternehmen bei Facebook nach Fotos von den Bewerbern geschaut haben und bei der Einstellung darauf geachtet haben, wie sich dort jemand präsentiert. Da ging es aber keineswegs um Nacktheit, sondern um Partybilder und Schnapsleichen. Bei den üblichen Verdächtigen der Medien, wurden dann die Alkoholexzesse in Sexorgien umgewandelt (frei nach dem Grundsatz "Sex sells" - jedenfalls besser als Alkohol). Das hat sich dann so aufgeschaukelt.
5 years ago

Die meisten Ex-Models und Ex-Dessous / Ex-Nackert-Models, die ich kenne, treten mittlerweile von diesen Bereichen zurück. Sie haben wieder Angst um ihren Ruf und wollen "keine schlechten Vorbilder für junge Mädchen" sein.


Das habe ich noch nicht bemerkt. Es gab auch nie die Anfrage, später ein bestimmtes Bild zu löschen.

Was ich vermerkt beobachte ist der Wunsch von Modellen, Bilder im BDSM Kontext zu machen, auch bei Modellen, die davor keine Berührung mit dem Thema hatten.

Finde ich aus zwei Gründen gut: erstens füttert es meine Nische und zweitens trägt es zur Normalisierung des Themas bei.
[gone] User_184280
5 years ago
Mich hat ein Model gebeten, die von ihr nackichen Bilder online zu löschen, ist jetzt im öffentlichen Dienst.

Ansonsten haben wir schon sowas wie eine Amerikanisierung der Gesellschaft durch die Medien. Erst kürzlich schnippte ich in so eine Serie hinein, wo es um junge Karrieristinnen ging, da wurde ein Mädel gemobbt, weil sie unter ihrer Bluse keinen BH trug. Banaler geht es nicht mehr. Mit Feminismus hat das gar nichts zu tun.
5 years ago
Der heutige Feminismus hat generell nicht mehr viel mit dem gemein, wofür Feminismus mal stand. Leider.
5 years ago
Wir müssen eben noch viel lernen. Im Bereich Jugendschutz haben wir aber schon mal eine hervorragend Hilfe der hiesigen Moderatoren:
Nach einer Anpassung der Jugendschutzmarkierung durch einen Moderator ...


:-)
5 years ago
@Pam

Sie ist also trotz der Bilder in den öffentlichen Dienst gekommen? Oder gerade deswegen? :-)

Dann macht es keinen Sinn mehr, sie noch zu löschen.
5 years ago
Zitat: "...heute bestimmen die Medien die über die Gehirne der meisten Menschen."

Sorry, meines Wissens wird jeder Mensch mit einem Gehirn geboren. Wer zu blöd oder zu faul ist dieses zu gebrauchen, mag ja populistischen Stimmen folge leisten. In diesem Land wird allerdings niemand gezwungen, den Stimmungsbildern einiger weniger Zeitungen, Zeitschriften und Rundfunk- bzw Fernsehanstalten Gehör zu schenken. Und was soll dieser Quatsch mit "die Medien". Ich schreibe selber für diverse Zeitungen und Zeitschriften, aber in ihnen wird ein MK-Mitglied keine Kampagne für eine neue Prüderie oder Verklemmtheit finden. Ganz im Gegenteil. Eine dieser Publikationen ist die KUNSTZEITUNG, und die hat immerhin eine Auflage von 200.000 Exemplaren, erreicht also ziemlich viele Leser.
Ich weiss auch nicht warum man sich immer son anstellen muss mein gott nacktheit ist etwas völlig natürliches und ich weiss nicht warum man sich plötzlich dafür schämen muss geschweige den das andere darüber urteilen
ich seh das ganz einfach ich bin Model und mach sehr gern auch akt und das kann von mir aus jeder sehn ist doch mir schnuppe ;-) unter unseren klamotten sind wir alle nackt
5 years ago
@Ben Iks Photography:
Vor ein paar Tagen hat eins meiner Ex-Models ihren Freund in die Wüste geschickt, nachdem der sie zufällig halbnackt auf meiner Sedcard gefunden und ihr wildeste Vorwürfe aus dem 20. Jahrhundert gemacht hat.

Du wirst es kaum glauben, aber das 20.Jahrhundert war eindeutig weniger prüde als es das 21.Jahrhundert ist.
Was Fotos, Filme, Nacktheit usw. betrifft, waren in der Zeit zwischen ~1967 und 1980 viele Sachen locker möglich, die heute völlig unmöglich wären, weil sie Shitstorms, Aufmärsche von Frauenbeauftragten, Rufe nach Gesetzesänderungen und ich weiß nicht was noch alles hervorrufen würden...

Damit ist sie allerdings die absolute Ausnahme. Die meisten Ex-Models und Ex-Dessous / Ex-Nackert-Models, die ich kenne, treten mittlerweile von diesen Bereichen zurück. Sie haben wieder Angst um ihren Ruf und wollen "keine schlechten Vorbilder für junge Mädchen" sein.

Meine Rede... es wird immer prüder.
Also ich weiss WARUM das passiert, heute bestimmen die Medien die über die Gehirne der meisten Menschen. Aber WANN genau hat dieser Rückschritt in alte Doppelmoralstrukturen stattgefunden? Alles nur Metoo oder was?

Meine Liebste arbeitet seit 1995 im Bereich überbetriebliche Ausbildung von MFAs (Medizinische Fachangestellte, früher "Arzthelferin") bei einer Landesärztekammer, die dafür eine Bildungseinrichtung unterhält. Dort wird vor allem praktisch geschult. (Ist eine Pflichtveranstaltung, in jedem Ausbildungsjahr eine Woche für jeden Azubi.)

1995 war es kein Problem, daß die Azubis (damals 99,5 Prozent Frauen, heute gibt's ein paar Männer mehr) im Alter zwischen ~ 17 und 25 im Fach "EKG" ihre Oberkörper entblösten und in Zweiergruppen sich gegenseitig ein EKG schrieben.

Das kann man nur lernen und üben, wenn der Oberkörper nackt ist.

Im Laufe der Jahre wurde es immer schwieriger, und mittlerweile ist es eher die Norm als die Ausnahme, daß viele Teilnehmerinnen sich weigern, den Oberkörper zu entblößen, damit das EKG geschrieben werden kann.

Als ich 18, 19, 20 war, da fuhr man mit 'ner ganzen Clique im Sommer mal spontan nachts an den Baggersee.

Natürlich hatte keiner eine Badehose mit. Also sind alle nackt in den Baggersee gehüpft, und lagen anschließend noch eine Zeitlang nackt am Ufer, um zu trocknen, bevor man wieder in die Klamotten stieg.

Wenn ich das heute 18, 19, 20-jährigen erzähle, die ungefähr aus der gleichen Personengruppe kommen (also nicht unbedingt syrischen Flüchtlingen o.ä.), dann sind die fassungslos. Das könne man doch nicht machen.

Gleichzeitig laufen sie aber bauchnabelfrei mit Bauchnabelpiercing in der Schule rum. Etwas, wo wir früher gesagt hätten: uih! Kann man das wagen?

Der Rückschritt fing Mitte der 1980er Jahre an. Als aus einem offensiv-selbstbewussten Körperbewusstsein der damaligen "Lila-Latzhosen-Fraktion" eine verklemmte Körper- und Sex-Feindlichkeit wurde.

Ich bin an dieser Stelle bewusst leicht gehässig: meiner Ansicht nach hat das massiv damit zu tun, daß ein beträchtlicher Teil der Prüden und Verklemmten plötzlich die Chance sah, die eigene Verklemmtheit als politische Fortschrittlichkeit zu deklarieren...
5 years ago
Was ich vermerkt beobachte ist der Wunsch von Modellen, Bilder im BDSM Kontext zu machen, auch bei Modellen, die davor keine Berührung mit dem Thema hatten.

Finde ich aus zwei Gründen gut: erstens füttert es meine Nische und zweitens trägt es zur Normalisierung des Themas bei.

Das finde ich aus denselben Gründen gut, auch wenn ich es bisher so noch nicht festgestellt habe.
Die Sache mit "früher am See" lässt sich leider nicht auf die heutige Zeit übertragen. Heute hat jeder ein Smartphone mit hochwertiger Kamera dabei. Dass das den Mädels heute zu riskant ist, verstehe ich.
5 years ago
Eigentlich würde ich von solchen "Attacken" ehemaliger Models weitest gehend verschont.
Wenn überhaupt ging das von einigen ganz wenigen "Amateur" Models aus. Mit "Profis" hatte ich über Jahrzehnte insoweit nie Probleme.

Alles obwohl beide Seiten den gleichen Model Vertrag unterschrieben hatten.und im Endeffekt gleich "entlohnt" wurden. Entweder durch ausgearbeitete Fotos in der Dunkelkammer einerseits oder durch Entgeld Zahlungen als Alternative.

Ein Grund mehr in den letzten Jahren vor reinen "TfP" Models einen großen Bogen zu machen.

Doch zurück zur Einschätzung und Bewertung erotischer Fotos. Natürlich erfolgte da ein Rückschritt in längst vergessen geglaubte Zeiten. Aber heute wird ja vom rechten und linken Ufer unserer Parteien Landschaft alles nieder gemacht was vernünftig denkende, handelnde und lebende Bürger für gut heißen und in ihrem ganz persönlichen privaten Bereich zu einer Art Selbstverständlichkeit geworden ist.

Wenn Chaoten wie in den USA, in Asien, ja selbst in Europa, gleich aus welcher politischen Ecke, uns von Ihren Spinnereien zu überzeugen versuchen und wir darauf auch noch anspringen; wir lassen uns ja insoweit leiten. Soziale Netzwerke als "Stimmungsmacher" dafür lassen ja gewaltig grüßen.

Von mir bekommt jedenfalls keine eine "Freigabe" von Fotos zu Löschung.

Und ich garantiere in aller Regel, dass genau dieses Klientel im hohen Alter sich dann doch gerne an ihre Jugend erinnert, ja stolz auf das ist, was man damals auch aus Überzeugung gemeinsam vor und hinter der Kamera umsetzte. Gerade auch als mehr oder weniger engagiertes Model. Natürlich wenn die daraus resultierenden Fotos auch ein gewisses Niveau dokumentieren.

Die schon als "tot" geglaubte DOPPEL MORAL lässt eben immer mehr grüßen. Ein gewisser Herr Trump dient als "mahnendes" Beispiel dankend hierfür.
5 years ago
Wenn ein Model entschied, sich auch bei ihrem eigenen Wunsch
nach "sexy Fotos" mindestens doppelt zu verhüllen (also BH unterm Top)
habe ich das früher immer als eine selbstbestimmte Wahl angesehen
und es selbstverständlich respektiert.

Mittlerweile gehe ich bei fast keinem Verhalten von Menschen mehr
davon aus, dass es wirklich selbstbestimmt ist. Wer den Einfluß von
den Meinungen der Mitmenschen und auch der Medien auf eigene
Entscheidungen negiert, sollte sich selbst mal fragen, wofür er sein
Gehirn besitzt.

Ich frage mich schon lange, woher diese Tendenz kommt, dass sich nicht
nur immer mehr Verklemmtheit ausbreitet, sondern eben diese freie
Entscheidung für das eigene Handeln immer mehr abhanden kommt.
Sicher kann man das nicht von der Entwicklung des propagierten
"Wertesystems" auf unserer Welt abkoppeln.

Es gibt nahzu nur noch einen propagierten Wert: Geld.
Um an an Geld zu kommen, wird das Märchen erzählt:
Sei brav, fügsam, fleißig und stelle nicht das System infrage !

"Du darfst zwar Deine Individualität voll ausleben,
aber gefälligst streng in den Grenzen die die Gesellschaft vorgibt "

Beispiel: Klar kannst Du frei die Farbe und Hülle Deines SmartPhones
wählen - Hauptsache es ist ein iPhone ! Ansonsten trifft Dich die
"IGNORE" Funktion der Leute, zu denen Du gern gehören willst.

Meine (unbestätigte) These lautet:
Gesellschaftlich werden keine glücklichen Menschen gewünscht,
denn glückliche Menschen sind frei und lassen sich nicht
fremdbestimmen und versklaven.
Gewünscht sind dagegen Menschen, deren ungestillte Glückssehnsucht
sich im Getriebe der (Finanz-)Gesellschaft prima ausnutzen & lenken lässt.
Für Arbeit, Konsumwahn, Dividendenjagd u.a.m.
[gone] User_184280
5 years ago
Das Nacktbaden und Oben-ohne-Sonnen ist nach meiner Beobachtung ziemlich gleichzeitig mit dem Aufkommen des Internets und kamerafähiger Telefone verschwunden ...
5 years ago
Ich finde das hat nicht immer etwas mit Doppelmoral, Verprüdung der Gesellschaft und ähnliches zu tun.

Das kann manchmal ganz einfache Gründe haben, zb. wie bei Pam, dass das Model in den öffentlichen Dienst geht.
Ist bei mir zb. auch so. Ich bin im öffentlichen Dienst und da ich Außendiensttage habe, werde ich ab diesem Jahr meine Dessousaufnahmen stark reduzieren. Die alten Bilder dürfen jedoch online bleiben, zu diesen stehe ich, es müssen nicht mehr werden.

Und vielleicht war dein Model durch die Vorwürfe von ihrem Ex verunsichert oder hat sich einfach nochmal Gedanken gemacht, wie sie wahrgenommen werden möchte und hat dann beschlossen, dass sie die "halbnackten" aufnahmen lieber privat hält, finde ich das ok. Jeder Mensch ändert seine Ansichten mal.

Es gibt ja noch genug andere Models, die weiterhin nackt, leicht bekleidet fotografiert werden wollen.
5 years ago
Man darf auch nicht vergessen das die frühere Nacktheit nicht immer freiwillig war. Da können Frauen heute mehr selbst entscheiden (was manche Frauen irgendwie zu überfordern scheint ^^). Dazu kommt das sie in der Arbeitswelt nicht sooooo sehr vertreten waren und sich Nacktheit als Hobby in dem Sinne einfacher ausleben ließ.
5 years ago
Jaja, die böse, böse Gesellschaft führt dazu, dass Mädels sich immer weniger freiwillig vor den Fotografen entblößen. Welches grausames Schicksal unserer Welt!

Und dann blätter ich mal durch meinen Insta-Feed und sehe haufenweise Modelle, die überhaupt keinen Stress mit Aktfotos haben. Das Nacktselfie gehört doch schon dazu -- ich vermute, immer weniger Mädels ab 20 haben noch nie ein Nacktfoto von sich verschickt.
Ist das dann die freie Selbstbestimmung und Selbstentfaltung der Frauen? Oder vielleicht doch die Clique, der Gruppenzwang, der Freund oder der Fotograf, der dann meint "ach, der BH muss dann doch nicht sein"...?
5 years ago
Entwas weniger Polemik: Jeder hat inzwischen immer eine gute Kamera dabei, mit der er jeden Augenblick sofort ins Internet und damit dem gesamten Bekanntenkreis der aufgenommenen Person dauerhaft publik machen kann.

Das war in den 70ern einfach nicht der Fall. Da war man noch eher unter sich.

Die ganzen ausgelassenen Parties und Clubs funktionieren heutzutage deshalb so gut, weil es da striktes Fotoverbot gibt.

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