Ich verstehe das gut, denn ich war früher genau so arrogant, überheblich, habe meine Bildauswahl als "Maß aller Dinge" angesehen und Modellen nie ein Recht bei der Bildauswahl zugestanden.

DAS ist arrogant und überheblich: andere pauschal negativ zu etikettieren, nur, weil man ihre Motive nicht versteht oder ihre Vorlieben oder Prioritäten nicht teilt.

Aber natürlich darf ich das! :-D

In einer aufgeklärten, liberalen Gesellschaft, darf ich so Dinge wie Respekt und Toleranz erwarten. Und sogar einfordern. Muss ich sogar.

Aber ja, ich muss in der Praxis auch damit leben, sie regelmäßig nicht zu bekommen - leider ebenfalls ein Teil der Wahrheit.

Die Heransgehensweisen von Sidellu und dem Cowboy passen ja sehr gut zusammen:
Der eine macht einen Haufen Fotos, interessiert sich aber für die Ergebnisse überhaupt nicht und händigt die Fotos am liebsten per Speicherkarte dem Model aus, die andere will sämtliche Fotos vom Shooting, damit sie selbst auswählen und bearbeiten kann.

Ich bin ja eher der Typ "der Fotograf macht die Fotos, und zum Prozess gehört die Nachbearbeitung."
Manchmal kommen Modelle zu mir, die die Roh-Dateien zur eigenen Bearbeitung haben wollen. Kriegen sie. Selten kommt da was raus, was ich selbst für gut befinde, wenn überhaupt. Muss ich aber wohl auch nicht.

Hier zu deklarieren, was als "normal" gilt und wie andere Leute ihre Shootings handhaben sollen und Andersdenke als arrogant abzukanzeln finde ich schon schräg. Aber gut, auch das kann man machen. Mit solchen Leuten muss ich ja nicht shooten.

Hier zu deklarieren, was als "normal" gilt und wie andere Leute ihre Shootings handhaben sollen und Andersdenke als arrogant abzukanzeln finde ich schon schräg.

Ich auch. Solche Vergleiche ziehen darüber hinaus bestenfalls auch nur, wenn die Prozesse und angepeilten Ziele bei allen gleich oder sehr ähnlich sind. Vom (Hilfs-)Überbegriff Modelfotografie kann man das nicht unbedingt ableiten. Wenn das Ziel beim Fotografieren und entsprechendes Vorgehen aber verschieden von der eigenen Praxis ist (was man als Möglichkeit getrost mal mitdenken darf), ist es Blödsinn, da mit Begriffen wie "normal" argumentativ zu hantieren bzw. eine Norm festschreiben zu wollen.

Ich würde sagen: "Die Kriterien einer freien Arbeit können so sein, dass sie sowohl vom beteiligten Model als auch vom beteiligten Fotografen als fair und gerecht empfunden werden... aber von Peter Herhold nicht."

Damit müssten wir doch einen Konsens haben, der allen Meinungen gerecht wird, oder?

;-)

Innerhalb max einer Woche 15-20 Bilder. Einmal in großer Auflösung, einmal klein für insta und Co.