Der Troll und die vier Zwerge 52

3 years ago
Die Frage ist jetzt, ob denn Tom unsere kleinen Spitzfindigkeiten mit der deutschen Sprache verstanden hat. Mit seiner Formulierung "bei Koblenz" ist er allerdings auf der sicheren Seite. Benutzt man aber das Wort "in" zu den Ortsnamen, dann klappt das nur IN Orten, deren Stadtgrenzen so sind, dass sich der Ort beiderseits des Rheines erstreckt. Daher ist es in Köln eben kein Problem, weil beide Ufer zu Köln gehören. "In BIngen" aber wäre klar, auf welcher Seite die Wanderer stehen müssen - und dann funktioniert es eben nicht.
3 years ago
Benutzt man aber das Wort "in" zu den Ortsnamen, dann klappt das nur IN Orten, deren Stadtgrenzen so sind, dass sich der Ort beiderseits des Rheines erstreckt.


Koblenz liegt auf beiden Seiten des Rheins, deshalb würde das auch in Koblenz funktionieren. ;-)

Und natürlich muß die Beschreibung ausreichend ungenau bleiben, damit das Gehirn etwas hinzudichten kann... "Es stehen zwei Männer am Rhein, jeweils auf der gegenüberliegenden Uferseite" funktioniert logischerweise nicht.
Als Mathe-Fetischist kann ich das mit der nötigen Eindeutigkeit natürlich nur unterschreiben. :-)

Zu dem Thema dann auch direkt mal ein kleiner Witz, der die Problematik auch gut verdeutlicht.

Ein Theologe, ein Physiker und ein Mathematiker fahren in einem Zug durch Schottland. Sagt der Theologe :"Da ist ein schwarzes Schaf !" Daraufhin fügt der Physiker hinzu :"Da ist mindestens ein schwarzes Schaf !" Doch auch diese Aussage wird von dem Mathematiker korrigiert : "Da ist mindestens ein schwarzes Schaf, dass von mindestens einer Seite schwarz ist!"
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: Patrick Michael Weber ...

Ein Theologe, ein Physiker und ein Mathematiker fahren in einem Zug durch Schottland. Sagt der Theologe :"Da ist ein schwarzes Schaf !" Daraufhin fügt der Physiker hinzu :"Da ist mindestens ein schwarzes Schaf !" Doch auch diese Aussage wird von dem Mathematiker korrigiert : "Da ist mindestens ein schwarzes Schaf, dass von mindestens einer Seite schwarz ist!"

Da fehlt die vierte Sichtweise eines Fotografen, denn der würde
sofort erkennen, dass ein schwarzes Schaf in einer weißen Herde
einen guten Kontrast für Bilder abgibt.

Ohne nachzudenken wie Theologen, Physiker oder Mathematiker,
sondern "spontan aus dem Bauch heraus" ...
@ Peter Herhold

Der Fotograf würde vermutlich feststellen, daß das vermeintliche Schwarz gar nicht wirklich schwarz ist und das vermeintliche Weiß gar nicht wirklich weiß.

Darauf hin würde der Physiker fragen, ob er auch bereits eine korrekte Farberfassung mittels eines Colorimeters gemacht hätte. Der Mathematiker würde kurz überlegen und sagen "Ja, das ist möglich." Und der Theologe würde nur genervt gucken und einen hübschen Schnappschuß des Schafes machen.

;-)
[gone] User_6449
3 years ago
@ Patrick Michael Weber

Ich würde einfach auf den Auslöser drücken.

Geht das auch?
3 years ago
Wenn "Ufer" ein mathematischer Begriff wäre, hätte der Rhein ohne Zweifel nur ein Ufer. Einfach deshalb, weil man jeden Punkt des Ufers trockenen Fußes erreichen kann, indem man bis zur Quelle zurück geht. Das ist bei ausgedehnten Flußsystemen zwar etwas langwierig, aber immerhin möglich. Und nur darum geht es (in der Mathematik).

Oder anders gesagt: Die beiden Kerle kommen auch ganz ohne Boot ans "andere" Ufer. Dauert halt nur etwas.
3 years ago
@Ivanhoe:
Sehr gut, aber so gesehen ergibt sich ja gar keine Notwendigkeit, den Rhein zu überqueren - man ist ja schon am richtigen Ufer, wenn es nur eines gibt.
3 years ago
@Ecki:
Naja, schon. Aber wenn die Frittenbude, zu der man will und die man auch schon sehen kann, topologisch 5000 km entfernt ist, mit unmathematischem Bötchen aber nur 500 Meter, dann nehmen die Nichtmathematiker das Boot. Die Mathematiker kann man dann in den folgenden Tagen auf ihrem Weg zur Frittenbude irgendwo an dem einen Ufer einsammeln.
@ Ivanhoe

Vollkommen korrekt, wenn man es streng und konsequent betrachtet. Für den Mathematiker ist es essentiell, daß es "möglich und korrekt" ist.

Damit könnte sich der Mathematiker zumindest theoetisch eine Abkürzung zurecht definieren, nur würde er dann praktisch verhungern. :-D

Auch dazu gibt es natürlich den passenden Mathewitz:

Frage: Wie fängt ein Mathematiker einen Löwen in der Wüste?
Antwort: Er stellt einen Käfig auf, setzt sich rein und definiert : "Hier drin ist draussen."




@ Ecki

Die "Notwendigkeit" muß sich für einen Mathematiker nur aus der Aufgabenstellung ergeben. :-)

Mathematik braucht keine Entsprechung in der Wirklichkeit ("praktischer Nutzen"), sondern man kann Mathematik vollkommen selbstzweckhaft betreiben. Einen "praktischen Nutzen" gibt es faktisch nur für einen kleinen Bruchteil des gesamten mathematischen Wissens. Der Rest ist reiner Selbstzweck.
3 years ago
@Patrick
Den Löwenwitz wollte ich in dem Zusammenhang auch noch bringen. Du hast ihn übrigens verfälscht. Im Original ging es darum, ALLE Löwen von Afrika zu fangen. Da gab es dann den Informatiker mit einem Löwen-Such-Algorithmus und eben den Ingenieur, der ganz Afrika einzäunen wollte. Und eben den Mathematiker, der den Zaun um sich selbst plante ("hier ist draussen").

@Tom: Du legst doch großen Wert darauf, dass man ordentlich liest. Ich habe nicht behauptet, dass Koblenz nur auf einer Rheinseite liegt. Wenn es so gewesen wäre und Du "in" statt "bei" geschrieben hättest, dann hätte ich das ausgeschlachtet. Deswegen habe ich ja Bingen ausgegraben. :-) Und dies ja nur, weil gefragt wurde, ob der Ort nicht egal ist.
@ Ecki
Der ist nicht verfälscht, das ist lediglich die Kurzfassung. Bin mir zudem nicht sicher, welche Variante des Witzes älter ist. Aber die Langfassung kenne ich natürlich auch. :-)

Lutiger Zufall übrigens. Ich bearbeite grade einen Mandanten, der in Bingen ansässig ist. :-)

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