Wie wichtig ist Posingkompetenz? 66

t.spors #60:
Ja, klar, sehe ich auch so.
Wenn man "Fashion" (entschuldigt das Schimpfwort) fotografieren möchte, brauche ich ein Modell das die gängigen Posen abspulen kann. Das hat dann aber etwas von einem gewerblichen Shooting für irgend ein Versandhaus ;-) und ist eher nicht das Gängige hier.
Aber das sind Feinheiten.
Ich gehe immer von einem TfP-Modell aus. Andere interessieren mich nicht.
3 years ago
Eigentlich ganz einfach, wenn ich für meine Art des Shootings/ der geplanten Fotos/ der Ideen kein Posing des Models brauche, braucht es dieses auch nicht zu können.
Wenn ein gewisses Posingkönnen aber notwendig ist zu den Bild- Ideen, ist es schon hilfreich, wenn das Model das kann und ich nicht verzweifle, weil ich eben die geplanten Bilder mit "verkorkstem" Posing eben nicht hinbekomme. Also, meine Bildideen zum Shooting und Posing-Können des Models müssen zusammenpassen.
#63
3 years ago
Ich glaube, wenn man ein Model braucht, das posieren kann, dann hat man einfach nichts zu erzählen. Man stellt Bilder nach, die man schon irgendwo gesehen hat.

Sehr schön gesagt.

Ich verstehe unter Posingkompetenz, daß ein Model selbst weiß, wie es sich hinstellen muß wenns heißt "und jetzt ein bischen Sexy". Das erpspart natürlich einiges an Mühe und Zeit - grundsätzlich kann das aber jeder (in dem Fall jede). Für Auftragsshootings bzw. wenn man ein sehr klar gestecktes Ziel hat kann das natürlich relevant werden.
Ansonsten seh ich das genau wie [@184280]

Ein Defizit, das ich habe ist meine Mimik - sehr beschränkt und wenig unter Kontrolle ... Ich denke dafür braucht man Talent - Erfahrung hilft da recht wenig. Zählt aber meiner Meinung nach auch zur Posing-Kompetenz. Funktioniert aber trotzdem, wenn man seine Ideen danach richtet
3 years ago
Wenn ich mit meinem Fazit schief liege, möge man mich korrigieren.

Eingeübte Posen sind insgesamt nicht so wichtig, wie es oft hingestellt wird. Das oft erwartete Minimum betrifft vermutlich nicht nur irgendwas abgespult Einstudiertes, sondern wohl auch eher eine selbstverständliche, also nicht ungelenke Bewegung vor der Kamera und Erfahrung.
Die meisten vertrauen darauf, dass die Interaktion zwischen Fotograf und Modell zu erwartetem Ergebnis führt.

Klar ist, dass das Feld, auf dem man sich fotografisch bewegt, auch unterschiedliche Anforderungen und entsprechende Erwartungen mit sich bringt. Das erklärt die radikalen 6 und 13 zumindestens teilweise. Der Rest davon unterliegt dem Thema Arbeitsweise.

Unbestritten ist auch, dass jeder sich über bewegliche Modelle freut, über etwas Sinn für Theater und geistiges und körperliches Einfühlungsvermögen. Das betrifft zwar das Thema und auch das Feld Kompetenz, ist aber weniger im Sinne der Umfrage, die eher auf einen Stellungskanon abzielte (wie ja auch kritisiert wurde). Die Beherrschung dieses Kanons ist relativ wenig gefragt, wohl weil viele sich nicht in ein Reproduktionsmuster einfügen wollen.
Gleichwohl sind auch bei gleichem Arbeitsfeld die Erwartungen nicht immer ähnlich, wie besonders die Kommentare nahe legen, das kann man auch nicht leugnen.

Wenn ich das nun richtig interpretiert habe, ist das Ergebnis wesentlich anders als ich vermutet hatte. Und erfreulich finde ich es subjektiv auch - ohne dass damit eine Negativeinschätzung derjenigen einhergeht, die mit ihren Bildplänen und bestimmtem Arbeitsprozess eine gut geölte Modelmaschine brauchen.
Interessant und sehr erhellend für meine Vorstellungen.

Und: Vielen Dank, dass sich so viele konstruktiv beteiligt haben, auch klärend und erklärend.
3 years ago
Unbestritten ist auch, dass jeder sich über bewegliche Modelle freut, über etwas Sinn für Theater und geistiges und körperliches Einfühlungsvermögen. Das betrifft zwar das Thema und auch das Feld Kompetenz, ist aber weniger im Sinne der Umfrage, die eher auf einen Stellungskanon abzielte (wie ja auch kritisiert wurde).

Das ist letztlich das Problem - wenn man einen "Stellungskanon" mit "Posingkompetenz" gleichsetzt, dann ist das ungefähr so als würde man "fällt nicht von Bühne und kann einen auswendig gelernten Text fehlerfrei aufsagen" mit "kann schauspielen, und das auch auf einer Theaterbühne" gleichsetzen.
(Damit will ich nicht unterstellen, daß Marcello das macht!)

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