Frage an Models und ... 52

4 years ago
Tom Rohwer

Der Anteil der aus monetären Gründen Shootenden unter den Modellen mag gestiegen sein. Traue mir da keine Einschätzung zu und mag es daher auch nicht ausschließen.

Aber: die Gesamtzahl derer, die gerne vor einer Kamera stehen, ist über die letzten Jahrzehnte unter Garantie massiv gestiegen. Es ist schlicht "normal" geworden, Bilder von sich irgendwo zu präsentieren und es ist auch normal geworden, Bilder für diesen Zweck machen zu lassen.

Daher meine These: die zweite Entwicklung hat die erste mehr als kompensiert... und es gibt so viele TFP-Modelle wie nie zuvor.
4 years ago
Wenn ich Geld verlange ist das "Hobby" hinfällig, egal wieviel Umsatz ich dann mache.

Verlange ich als Model Geld bin ich kein Hobbymodel, verlangt der Fotograf Geld ist er kein Hobbyfotograf so einfach ist das. Da ist also schon mal ein Denkfehler drin.

Ich mach das nicht als Hobby, ich verdiene Geld mit meiner Arbeit als Model.
Ich gebe auch ganz offen zu, daß ich weit mehr als 1.500,- € im Jahr damit verdiene und ich kenne eine ganze Menge Kolleginnen hier in der MK die in ähnlichen Umsatzbereichen sind wie ich. Selbst im Corona-Jahr in dem ich praktisch von März bis Juni garnicht arbeiten konnte und jetzt schon wieder stark ausgebremst bin, bin ich weit darüber. Ich hab zwar auch noch einen Angestelltenjob der mir eine gewisse Grundsicherung bietet, aber das Modeln macht bei mir einen erheblichen teil meines Geldes aus.

Hobbyfotografen sind ein nicht unwesentlicher Teil meiner Kunden, darum sind sie mir gewiss nicht egal.
Der andere besteht aus gewerblichen Fotografen, die mich für Events, Workshops und Kundenaufträge buchen oder Auftraggebern die mich zusammen mit einem Fotografen zur Umsetzung ihrer Bildwünsche buchen.

Die Workshops und Events fallen dieses Jahr praktisch völlig flach. Zu Jahresanfang läuft da eigentlich nie was, als es angefangen hätte kam der Lockdown, nach dem das Urlaubsloch und kurz darauf ging es wieder in Richtung Teillockdown. Wenn der um ist (falls er das am 20.12. überhaupt ist) sind wir wieder im Jahresstartloch ... das ist dieses Jahr also ein Totalausfall.

Auftraggeber sitzen z.T. auf Vorjahreskollektionen (Hersteller/ Händler) oder können nicht arbeiten (Veranstalter) der Bereich Werbung und Promotion ist also stark reduziert.

Was bleibt sind die Hobbyfotografen.

Klar haben die es durch Kurzarbeit, schwierigen Zeiten für Ihre Firmen usw. auch nicht leicht und wenig Geld für ihr Hobby, aber auch ich habe Kosten.
Meine Preise sind keine Luftschlösser sondern sauber betriebswirtschaftlich kalkuliert. Ich kann davon nur wenig abweichen ohne in die roten Zahlen zu geraten, denn anders als es sich manche Vorstellen muß ich als Model ja auch investieren. Kleidung, Makeup fürs Shooting, Nägel, Haare ... mein Fundus nutzt ab, ich fahre Kilometer auf mein Auto, ...

Darum sage ich ganz klar: Angebot und Nachfrage ... wenn meine Kunden weniger Budget zur Verfügung haben komme ich ihnen etwas entgegen, aber nur im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich werde deswegen nicht zu Dumpingpreisen arbeiten oder gar TfP machen, denn dann geh ich selbst (noch schneller) pleite als durch völligen Verzicht auf deren Aufträge.




"Da viele Models hier von den Einnahmen leben, haben sie verständlicherweise wenig Interesse an TFP."

Stimmt so nicht. Auch als Paymodel brauch ich TfP
Daß es anders ist bilden sich Einsteigerinnen oft ein, das ist aber ein Trugschluß .

Ich brauche immer wieder TfP und zwar von entsprechend guten Leuten, sonst versandet meine Sedcard
Ich muß in die Tfps auch investieren und zwar entsprechend der Sachen die ich aktuell bewerben will, da komme ich gerade wenn ich Geld verdienen will nicht drum rum.
Das ist Werbung, wer nicht wirbt, der stirbt, da setze ich ein festes Budget dafür an.
Wie hoch mein dafür zur Verfügung stehendes Budget ist, errechne ich aus meinem aktuellen Umsatz wie es jedes sauber geführte Unternehmen machen sollte.

Meine TfP-Fotografen sind meist auch meine Geschäftspartner für Pays (Workshopleiter, Auftragsfotografen usw.)
Zum einen weil die auf entsprechendem Niveau arbeiten, zum anderen weil ich da genau das bewerbe was dann gebucht werden kann z.B. von Auftraggebern. Zum anderen hängt man das dann z.B. an einen bezahlten Auftrag an und spart Kosten, denn die Nägel sind schon gemacht und die Strecke fällt auch nur einmal zum fahren an.

Wenn die Idee entsprechend gut und auffällig ist, shoote ich bei vorhandenem Budget auch mal mit einem guten Hobbyfotografen, aber da muß eben alles zusammenstimmen; Idee, Bildqualität, Aufwand und der daraus resultierende Nutzen.




"Da immer mehr Fotografen für Models nicht nur zahlen sondern denen die Fotos auch noch überlassen wird die Zahl der Models die auf TfP arbeiten sinken. Ist ja klar...."

Das ist Unsinn.

In der Regel sind die buchenden Hobbyfotografen nicht auf dem Niveau meiner TfP-Fotografen sondern eher deren Workshopkunden die von ihnen lernen wollen.
Ihre Bilder ersetzen mir das TfP also nicht.

Bei Pay rechne ich nie mit Bildern, ich habe kein Anrecht darauf.
Bekomme ich Bilder, dann ist das manchmal eine nette Geste (ich werte das wie ein Trinkgeld, dann war der Kunde scheinbar zufrieden), manchmal sind die Bilder auch ganz nützlich, oft kann ich aber eigentlich garnichts damit anfangen.

In vielen Fällen ist es aber auch Kalkül der Fotografen, mir Bilder zu überlassen. da sie auf ein von mir hochgeladenes Bild meist wesentlich mehr Resonanz bekommen als auf das selbe Bild im Rahmen ihrer Sedcard. Das ist dann im Grunde wieder eine Werbung für ihn. Vielen geht es auch um Bestätigung und die bekommen sie auf der Modelsedcard eher als auf der eigenen, einfach weil das Model meist viel mehr Follower hat.

Und da kommen wir wieder zum Dienst am Kunden. Ein Bild aus einem TfP das Qualitativ nicht meinen Ansprüchen an ein TfP-Bild entspricht würde ich nie hochladen und auch dem Fotografen nicht zur Veröffentlichung freigeben.
Der Paykunde kann hochladen was er will und ich werde, wenn ich merke daß er Wert darauf legt, auch bei mir das eine oder andere von ihm hochladen um ihn zu unterstützen, auch wenn es nicht ganz meinen Vorstellungen entspricht.

Bilder aus TfP und Überlassungen aus Pay sind für mich daher zwei völlig unterschiedliche Dinge.
4 years ago
Ich verstehe die Frage dahingehend: Möchtet und könnt Ihr uns Fotografen Hoffnung machen dass Corona die Marktpreise senken wird? Kolleg:innen werden gespannt sein, Models eher besorgt.

Ich selber habe sehr selten ein Honorar gezahlt, kann das eigentlich auch gar nicht. Deshalb schränkt sich die Modelauswahl für mich entsprechend ein. Für eine Prognose zur Preisentwicklung halte ich mich für inkompetent. Denen die ihre Lebenshaltung damit bestreiten wünsche ich natürlich nur das Beste. Vielleicht sollten wir Amateure uns aus dieser Diskussion besser heraushalten?
4 years ago
Gut zusammengefast Kyra73 und ernüchternd für viele Hobby Fotografen die ihre Bilder für eine große Geste an das Model halten. Ich Persönlich freue mich über Uploads meiner Bilder auf der Model SC allerdings weniger wegen des Werbeeffekts, der aus meiner Sicht gegen Null geht, sondern im Bewusstsein das auf den Model SCs meist nur die besten Fotos der wirklich guten Fotografen landen. Auch ich habe die Erfahrung gemacht das sich Models für ihre Fotos zur Eigenwerbung meist an Fotografen halten die selbst Workshops oder Fotoevents organisieren. Das sind Fotografen die einerseits selbst viel Fotografieren und damit bestimmte Fehler einfach nicht mehr machen, andererseits sind das die Fotografen von denen die Models regelmäßig gut bezahlte Aufträge erhalten und da wäscht eben eine Hand die Andere.
Wer für TFP angeschrieben werden will hat auf Plattformen wie Instagram aus meiner Sicht die besseren Chancen. Dort kommt es darauf an das sich die eigenen Fotos von der Masse abheben oder man fleißig Anfragen verschickt. Mit einfach nur guten Fotos ist aus meiner Sicht heutzutage nicht mehr viel zu holen.
4 years ago
Die Ausführungen von Kyria73 klingt für mich irgendwie logisch und nachvollziehbar.... wenn sie auch nicht sonderlich schmeichelhaft für das Ego mancher Fotografen sein dürften...
4 years ago
"Auch ich habe die Erfahrung gemacht das sich Models für ihre Fotos zur Eigenwerbung meist an Fotografen halten die selbst Workshops oder Fotoevents organisieren. Das sind Fotografen die einerseits selbst viel Fotografieren und damit bestimmte Fehler einfach nicht mehr machen, andererseits sind das die Fotografen von denen die Models regelmäßig gut bezahlte Aufträge erhalten und da wäscht eben eine Hand die Andere."

Dazu kommt noch der Effekt, daß diese Leute meist für einen Fotografen recht viele Follower haben und diese (eben ihre Kunden) für mich die passende Zielgruppe für meine Werbung sind.
Oft wird alles rund um die Fotografie zur hohen Kunst hoch stilisiert, aber im Grunde ist es auch ein Geschäft, das den ganz normalen regeln des marktes folgt. Die Verlinkung eines bekannten Fotografen bringt mir also werbetechnisch einfach mehr als die eines unbekannten. Folower bedeuten Reichweite


"Wer für TFP angeschrieben werden will hat auf Plattformen wie Instagram aus meiner Sicht die besseren Chancen. "

Die Frage ist natürlich auch immer was man sucht. Ein "Model" ist für mich jemand der gewisse Erfahrungen und ein gewisses Können sowie die entsprechende Ausstattung in Sachen Outfits und Acessoires mitbringt. Wer sich auf einem speziellen Modelportal anmeldet ist meist so oder will zumindest da hin.

In den großen Sozialen Netzwerken sind Menschen, sicher auch hübsche und solche die sich gerne vor eine Kamera stellen, das sind aber in vielen Fällen eben keine Models, da fehlen Erfahrung und Ausstattung. Die Ansprüche sind anders, da ist der Standard eben das Selfie nicht das Fotografenbild.

Dazu kommt, daß viele eben nicht das shooten wollen was man auf Instagram zeigen darf und was vom üblichen Instagram Model als Shootingbereich angeboten wird. Sehr viele hier wollen Teilakt, Akt oder gar freizügig Shooten. Hier ist das möglich, aber viele die auf TfP arbeiten sind eben dazu grundsätzlich nicht bereit.


"Ich verstehe die Frage dahingehend: Möchtet und könnt Ihr uns Fotografen Hoffnung machen dass Corona die Marktpreise senken wird?"

Ganz klar: Nein, zumindest nicht lange.

Wer heute sauber kalkuliert weiß wie weit er Preise beugen kann ohne Verlust zu machen und wird nicht weiter runter gehen. Der Konkurrenzdruck ist aber eh so groß daß die Preise der meisten ernsthaft arbeitenden Models, die auch regelmäßig Buchungen haben schon jetzt nicht weit darüber liegen.

Einige Traumtänzerinnen die meinen auf die schnelle das dicke Geld machen zu können verlangen Fantasiepreise, aber diese bekommen sie jetzt schon nicht, die setzen sie vielleicht an, werden dann aber eben kaum gebucht. Die sind aber so unreflektiert daß sie ihre Preise auch nicht herabsetzen werden, sonst hätten sie es längst getan. Ich kenne genug meist relativ unerfahrene Damen die rumposaunen sie verlangt 250,- € für die Stunde Akt und wenn man dann nach dem Datum des letzten Pays fragt wird nur noch gestottert ...

Senkt eine die Preise deutlich, die bisher schon marktübliche Preise hatte, steht sie bald vor roten Zahlen, spätestens dann setzt sie den Preis wieder hoch oder hört auf.


Es wird immer über die hohen Gagen der Models gewettert, dabei sollt man mal bedenken, daß ein Model im Grunde ein ganz normaler Selbständiger ist. Während aber der Schreiner die Vorbereitung des Werkstückes in der Werkstatt schon als Arbeitszeit berechnet und nicht nur die Montage vor Ort, bekommt das Model nur die Zeit vor der Kamera bezahlt. Klamotten zusammenstellen, Schminken, Nägel und Haare richten, Auto beladen, Anfahrt und danach reinigen der Sachen, aufräumen usw. bleiben unberechnet. Ein 3 stündiges Shooting bedeutet so meist 5-6 Stunden Zeitaufwand. Legt man die dafür angefallene Gage aber auf 5-6 Stunden um und bedenkt, daß ein Model selbständig ist und auch Abgaben zu leisten hat, ist der Stundensatz plötzlich garnicht mehr so berauschend.



Warum einige so viel billiger arbeiten?

Teilweise stimmt leider das Klischee vom dummen Model. Einige überreißen einfach nicht, daß sie die Kollegin unterboten und den Auftrag bekommen haben, dran aber nichts verdienen sondern Verlust machen ... dann kommt irgendwann das böse erwachen wenn das Konto gesperrt ist.
Bester Spruch "Ja aber schau, Dich kostet das auf die Stunde runtergebrochen 28,- € wenn Du das jetzt für 22,- € die Stunde anbietest machst Du pro Stunde 6,- € Verlust " - ihre Antwort "Ja schon, aber der bucht 4 Stunden, die Menge machts " ...

Teilweise arbeiten die Damen schwarz, zahlen keine Steuern, natürlich können diese die legal arbeitenden unterbieten, wie in jeder anderen Branche auch. Wer sich darauf einläßt solch eine Dame zu buchen, vielleicht noch einen TfP-Vertrag statt einem Pay-Vertrag rausschreibt weil sie ihn drum bittet (damit das Finanzamt nix mit bekommt) und dann jammert wenn sie 6 Wochen später mit den Veröffentlichungen rumzickt und dank TfP und Datenschutzgesetzt da auch noch Recht bekommt, der ist einfach selbst schuld. Wer sich auf einen Betrüger einlässt braucht sich nicht wundern betrogen zu werden ;-)

LG
Kyria
"...verlangt der Fotograf Geld ist er kein Hobbyfotograf..."
Gewagte Behauptung. Ein Hobbyfotograf geht der Fotografie lediglich nicht beruflich nach. Sehr wohl darf und wird bei entsprechender Leistung auch ein Hobbyfotograf für seine Arbeit bezahlt werden.
[gone] User_602687
4 years ago
Liebe Kyria,

ich bin exakt Deiner Meinung! Exakt die gleiche Denkweise haben ernsthafte Fotografen die das beruflich machen auch. Hier bestimmt das Gesetz des Marktes ob beide einen Schnittpunkt finden oder nicht. Ich finde es gut, dass Du manche Dinge ehrlich und ganz direkt ansprichst.

Das ist alles bekannt, Standard... und wird auch so gehandhabt, wir sind hier allerdings in einem Pool in dem sich viele Hobbyisten tummeln..

lg
Harald
4 years ago
Sehr wohl darf und wird bei entsprechender Leistung auch ein Hobbyfotograf für seine Arbeit bezahlt werden.
Den Begriff eng auslegend ist das nicht gleich professionell, stimmt. Klar darf er. Dann arbeitet er aber kommerziell, was für mich vorstellungsmäßig ans Professionelle heranrückt. Und wie man hier schon im Modelltun gut sehen kann, ist die Vermischung der beiden Zonen eher üblich als scharfe Trennung.

Was Kyria73 hier unterscheiden will, ist der entscheidende Zweck des Shootings - Bilder an sich oder Geld. Auch wer Bilder von vornherein kommerzialisieren will gehört zum letzteren.
4 years ago
Die alte Krankheit dieses Forum: man nehme einen Begriff, verwende ihn mit zwei oder mehr unterschiedlichen Bedeutungen... und streite dann stundenlang, wer recht hat. ;-P
"...und streite dann stundenlang, wer recht hat..."
Es scheint durchaus User zu geben, die hauptsächlich dafür hier angemeldet sind und kein Forenthema unkommentiert lassen ;-)
4 years ago
[@602687]
"wir sind hier allerdings in einem Pool in dem sich viele Hobbyisten tummeln.."
da hast Du wohl Recht, ich zähle mich auch zu den Hobbyknipsern.
Vielleicht gibt es auch deshalb im Forum immer wieder so unterschiedliche Auffassungen und Meinungen zwischen "Profis" und "Amateuren"?
[gone] User_602687
4 years ago
Hallo Lightbox,

hm, mir geht es nicht darum eine Abgrenzung zu schaffen zwischen den beiden, es ist nur die betriebswirtschaftliche Sichtweise eine andere, eine völlig andere. Das wird oftmals vergessen.

Beide Begriffe vermischen sich zudem oftmals..., jeder Amateur ist in seinem Gebiet Profi und jeder Profi ist in anderen, nicht im Kerngebiet liegenden Feld, Amateur..

Ich fand die Sichtweise von Kyria sehr gut, interessant, sehr ausführlich dargestellt, sehr direkt, das schmeckt nicht jedem. Und.. dann fangen eben die kleinkriege an.. oft geht es garnicht um's Thema oftmals geht es darum, wer wessen Sandburg umgeleert hat...

nice Weekend
Harald
4 years ago
@Mirko Noack:
Da immer mehr Fotografen für Models nicht nur zahlen sondern denen die Fotos auch noch überlassen wird die Zahl der Models die auf TfP arbeiten sinken. Ist ja klar....

Zum Glück gibt es aber noch genug Models die für paar Euros eben nicht alle Rechte an ihren Fotos abgeben wollen und genau aus diesem Grund nur TfP shooten.

Nur daß "TfP oder Pay" überhaupt nichts mit dem Umfang des Verzichts auf das Recht am eigenen Bild und die Rechteeinräumung hinsichtlich einer Nutzung zu tun hat.

Man kann für ein TfP-Shooting eine umfangreiche, größtmögliche Rechteeinräumung im Model-Release vereinbaren, und man kann für ein Pay-Shooting vereinbaren, daß überhaupt keine Veröffentlichung zulässig ist...
4 years ago
@Kyria73:
Wenn ich Geld verlange ist das "Hobby" hinfällig, egal wieviel Umsatz ich dann mache.

Verlange ich als Model Geld bin ich kein Hobbymodel, verlangt der Fotograf Geld ist er kein Hobbyfotograf so einfach ist das. Da ist also schon mal ein Denkfehler drin.

Daß ich das noch mal aus dem Mund eines Models hören darf... !!! ;-)
Genau so ist es.

Ich gebe auch ganz offen zu, daß ich weit mehr als 1.500,- € im Jahr damit verdiene und ich kenne eine ganze Menge Kolleginnen hier in der MK die in ähnlichen Umsatzbereichen sind wie ich.

Das will ich Dir ja auch gerne glauben, nur: auf wie viele der 53.202 Models in der MK (aktueller Stand) trifft das zu?
500? 1000?

"Da viele Models hier von den Einnahmen leben, haben sie verständlicherweise wenig Interesse an TFP."

Stimmt so nicht. Auch als Paymodel brauch ich TfP

Das ist ein wichtiger Punkt. Auch für Models, die überwiegend Pay machen, kann TfP wichtig und wertvoll sein. Das ist dann aber ganz individuell - wer genügend Pay-Shootings aquirieren kann, braucht seine Zeit nicht für TfP-Shootings zu verwenden. (Es sei denn, ein Model hätte aus welchen Grund auch immer ein besonderes Interesse an einem konkreten TfP-Shooting. Weil der Fotograf so toll ist, das Thema so exotisch, die Location so geil...)
4 years ago
@PortraitsPortraitsPortraits:
Ich verstehe die Frage dahingehend: Möchtet und könnt Ihr uns Fotografen Hoffnung machen dass Corona die Marktpreise senken wird? Kolleg:innen werden gespannt sein, Models eher besorgt.

"Nudity brings you better through times with no money than money through times with no nudity."

Altes amerikanisches Sprichwort aus der Filmbranche. ;-)

Wenn die Nachfrage nach Models sinkt, müssten in einer Marktwirtschaft die Preise der Models ebenfalls sinken. Für Models, die das Modeln als Lebensunterhalt haben, ist das auch genau so, bis zu dem Punkt, wo es dann einfach betriebswirtschaftlich nicht mehr aufgeht. Dann verschwinden nicht nur einzelne Marktteilnehmer vom Markt, sondern dann schrumpft der Markt. Wenn die Anbieter die Leistung zu dem Preis nicht mehr erbringen können, die Nachfrager sie aber zum höheren Preis nicht nachfragen, dann macht man das Unternehmen dicht oder sucht sich einen anderen Job. Die Zahl der Privathaushalte, die ihre Wohnungen von Malermeistern gegen Rechnung tapezieren und streichen lassen, hat sich im Laufe der letzten 100 Jahre stark reduziert. Der Normalbürger kann bzw. will es sich nicht leisten, für 7.000 - 10.000 Euro seine Wohnung tapezieren und malen zu lassen, zumal es möglich ist, das genauso auch selber zu machen. Der Malermeister kann's nicht billiger anbieten, und also kommt's nicht mehr zusammen.

Nun sieht es in der "MK-Model-Branche" (und ähnlichen Feldern) aber ein bißchen anders aus - die große Mehrheit der Pay-Models lebt nicht vom Modeln, sondern macht es als Zusatzverdienst (teilweise schwarz, teilweise offiziell). Die müssen nicht. Und wenn da der finanzielle Anreiz nicht mehr stimmt, dann lässt man das eben.

Wenn also "Corona" dazu führen sollte, daß auf Fotografen-Seite weniger Geld für Modelhonorare zur Verfügung steht, dann wird ein Teil (der deutlich kleinere, ist meine Vermutung) der Models mit den Honoraren runter gehen, und der andere Teil (der deutlich größere, ist meine Vermutung) das Modeln reduzieren.

Und ein paar Models, die das durchaus auch machen, weil es Geld bringen kann, aber vor allem auch, weil's Spaß macht und eine befriedigende kreative Tätigkeit ist, werden nicht nur ihre Honorarvorstellungen senken, sondern auch das eine oder andere TfP-Shooting machen - weil was anderes nicht zur Verfügung steht.

Und ganz generell werden die meisten in Deutschland und in der Welt ihre Ansprüche die nächsten paar Jahre deutlich runterschrauben müssen. Ganz ehrlich: selbst die stärkste Gewerkschaft hat ein Problem, wenn die Arbeitgeber auf die Forderung nach Lohnerhöhung XYZ % antworten: "Leute - wir überlegen gerade, ob wir den Laden komplett dicht machen, oder nur 50% der Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen. Wieviel Gehaltsverzicht wolltet Ihr gerade anbieten?"

Nicht wenige Models hier in der MK und ähnlichen Bereichen kommen aus der Gruppe der jungen Leute, die z.B. auch Geld mit kellnern oder ähnlichen Dienstleistungen verdienen. Wenn aber 70 Prozent der Studenten-Jobs wegfallen, und zwar dauerhaft wegfallen, weil ein böser Teil der Kneipen, Restaurants u.ä. pleite gehen wird, dann steigert das die Bereitschaft, sich eventuelle Pay-Model-Jobs nicht durch überhöhte Honorarforderungen zu vermasseln.

Studenten haben jetzt schon üble Probleme, weil die typischen Jobs, mit denen sie - komplett oder als Ergänzung zu Bafög oder elterliche Unterstützung - ihr Studium finanzieren, vielfach ersatzlos wegfallen. Schon lange vor "Corona" haben laut Angaben von Studentenverbänden in Frankreich mindestens 40.000, manche Schätzungen sagen bis zu 150.000 Studentinnen sich ihr Studium ganz oder teilweise durch Prostitution finanziert. "Nackte Haut" ist immer ein Mittel, um irgendwie Geld zu verdienen. Und die Schwelle zum Aktmodeln müsste eigentlich deutlich niedriger liegen als die zu anderen Aktivitäten...

(Das läuft natürlich in einem Land mit gut gepolstertem Sozialsystem wie Deutschland milder ab. Ukrainerinnen, Tschechinnen, Weißrussinnen usw. sollte man eigentlich, sobald der Reiseverkehr wieder weitgehend ungehindert läuft, zu Discountpreisen bekommen können... Die stehen nämlich wirtschaftlich vor noch ganz anderen Problemen als wir hier.)
4 years ago
Es wird immer über die hohen Gagen der Models gewettert, dabei sollt man mal bedenken, daß ein Model im Grunde ein ganz normaler Selbständiger ist.

Ganz ehrlich: über deren Preise wird doch genauso gewettert... ;-)

Während aber der Schreiner die Vorbereitung des Werkstückes in der Werkstatt schon als Arbeitszeit berechnet und nicht nur die Montage vor Ort, bekommt das Model nur die Zeit vor der Kamera bezahlt.

Den Kunden interessiert hinsichtlich des Preises nur der Endpreis. Wie der sich zusammensetzt ist mir völlig egal - ich muß das bezahlen, was ganz unten auf der Rechnung steht. Und wenn das zu viel ist, nehme ich einen anderen, oder der Auftrag wird eben gar nicht erteilt.

Der Schreiner macht's übrigens nicht anders, wenn er Aufträge erteilt...
4 years ago
"...verlangt der Fotograf Geld ist er kein Hobbyfotograf..."
Gewagte Behauptung. Ein Hobbyfotograf geht der Fotografie lediglich nicht beruflich nach. Sehr wohl darf und wird bei entsprechender Leistung auch ein Hobbyfotograf für seine Arbeit bezahlt werden.

Da ist überhaupt nichts "gewagt". Wenn der "Hobbyfotograf" für seine Arbeit bezahlt werden will, muss er (in den meisten Fällen) ein Gewerbe anmelden, auf jeden Fall muss er aber Steuern auf seine Erlöse bezahlen.

"Ein Hobby (deutscher Plural: Hobbys) ist eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig zum eigenen Vergnügen oder der Entspannung betreibt. Es trägt zum eigenen Selbstbild bei und stellt einen Teil seiner Identität dar. Ein Hobby wird per Definition nicht professionell ausgeübt und grenzt sich damit gegen eine berufliche Beschäftigung ab, der Betreiber eines Hobbys ist in diesem grundsätzlich Laie, manchmal ein sehr fähiger Laie."
(Wikipedia)
4 years ago
"Das ist ein wichtiger Punkt. Auch für Models, die überwiegend Pay machen, kann TfP wichtig und wertvoll sein. Das ist dann aber ganz individuell - wer genügend Pay-Shootings aquirieren kann, braucht seine Zeit nicht für TfP-Shootings zu verwenden. (Es sei denn, ein Model hätte aus welchen Grund auch immer ein besonderes Interesse an einem konkreten TfP-Shooting. Weil der Fotograf so toll ist, das Thema so exotisch, die Location so geil...)"

Wenn man es sehr kurzsichtig sieht mag das stimmen, allerdings sinkt die Qualität einer Sedcard wenn man sich TfP spart in fast jedem Fall und mit ihr sinkt nach und nach auch die Quallität der Shootingaufträge die man bekommt, die Spirale schraubt sich nach unten. Das ist genau wie der handwerker der erst Werbung schaltet wenn das Autragsbuch leer ist und dann mehrere Flautenmonate überbrücken muß bis das Geschäft wieder richtig anläuft. Wer also Weitblick hat wird trotz vollem terminkalender das eine oder andere hochwertige TfP einbauen.



"Da ist überhaupt nichts "gewagt". Wenn der "Hobbyfotograf" für seine Arbeit bezahlt werden will, muss er (in den meisten Fällen) ein Gewerbe anmelden, auf jeden Fall muss er aber Steuern auf seine Erlöse bezahlen."

Das ist der Punkt, ich muß zwar bis zu bestimmten Grenzen keine Steuern bezahlen, aber im Grunde bei jeder selbständigen Tätigkeit für die ich Geld verlange unabhängig davon ein Gewerbe anmelden
Dann ist derjenige aber nicht mehr Hobbyist sondern eben Gewerbetreibender.
Es gibt einige Außnahmen, wie Freiberufler (Künstler) die aber dafür in die entsprechenden Sozialkasse einzahlen müssen.
4 years ago
@Tom Rohwer
Du kennst offenbar andere Models als ich.

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Alle arbeiten mehr auf TfP mit ggf Fahrtkosten
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Model zahlt auch mal mehr für Unkosten des Fotografen
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Model zahlt auch mal mehr für Unkosten der Visa etc.
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