Frage an Models und ... 52

[gone] User_184280
3 years ago
Danke an Kyria und Tom für die interessanten und unaufgeregten Einsichten in die Realität.

Allerdings habe ich auch zur klaren Abgrenzung von Profi und Hobbyisten einen Kommentar. Ihr habt aber auf jeden Fall Recht, wenn es sich nicht um den Graubereich der Schwarzarbeit handelt, sondern um sauber kalkulierte Preise, die auch versteuert werden, wie Kyria ausgeführt hat.

Ich frage mich allerdings, wieviele der Models oder auch Fotografen das so handhaben. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Honorare schwarz gezahlt wird und der Übergang zwischen Hobbyisten und Profis gerade in dieser speziellen Branche der People-Fotografie fließend ist.

Ich habe auch schon Hobbyisten mit Fahrgeld und Übernachtung unterstützt und fahrende Models haben eigentlich immer für Schwarzgeld gearbeitet, egal aus welchem Land.
3 years ago
Aus meiner Sicht ist schön die Annahme des TO falsch das die Peoplefotografie gerade in einer Krise steckt. Verknappt haben sich nur die TFP bezw. low Buget Angebot für Akt in den letzten 20 Jahren. Ich mache einmal jährlich eine Shooting Reise mit befreundeten Fotografen die das schon sehr lange machen und eben auch so denkt wie vor 20 Jahren. Die Stamm Models die Preise nach deren Vorstellungen akzeptieren haben leider inzwischen aufgehört, also habe ich zwei TFP Models besorgt, nur machen die eben kein Akt und siehe da, es gab bei einem der beteiligten Fotografen plötzlich gesundheitliche Probleme und die reise musste abgesagt werden mit entsprechend genervten Reaktionen der Models.
4 Wochen später haben die beiden dann selbst Models angeschrieben mit Angeboten die in etwa auf dem Preisvorstellungslevel des TO lagen und auch diese Reise musste abgesagt werden weil zu diesen Preisen schlicht kein Akt Model zu bekommen war.
Es gibt also nicht wirklich einen Mangel an TFP Models sondern nur einen Mangel an Models die bereit sind sich für einen Zwanziger pro Stunde auszuziehen, was für mich im Zeitalter der Gesichtserkennungssoftware völlig nachvollziehbar ist.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nach wie vor (genügend richtig gute) Models gibt, die Lust darauf haben auf Augenhöhe zu arbeiten ohne dabei ans Geld zu denken, sondern an die Ergebnisse.
#44
3 years ago
Das erinnert mich stark an Diskussionen in meinem ganz anderen Beruf: Profis versuchen sich mit Amateuren zu einigen. Ich mache Euch wenig Hoffnung auf Erfolg.
3 years ago
Eine (in den letzten Wochen tatsächlich gehäuft zu findende) starke Diskussion mit interessanten bis wichtigen Einblicken, danke vor allem an Kyria73.

Anspruch und Wirklichkeit in eine gemeinsame Schnittmenge zu bringen ist für den Einen oder die Andere auch außerhalb der Fotografie manchmal eine echte Aufgabe.
3 years ago
@HeuteEinKoenig:
@Tom Rohwer
Du kennst offenbar andere Models als ich.

Das kann sein.
3 years ago
@pam.meier:
Allerdings habe ich auch zur klaren Abgrenzung von Profi und Hobbyisten einen Kommentar. Ihr habt aber auf jeden Fall Recht, wenn es sich nicht um den Graubereich der Schwarzarbeit handelt, sondern um sauber kalkulierte Preise, die auch versteuert werden, wie Kyria ausgeführt hat.

Ich frage mich allerdings, wieviele der Models oder auch Fotografen das so handhaben. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Honorare schwarz gezahlt wird und der Übergang zwischen Hobbyisten und Profis gerade in dieser speziellen Branche der People-Fotografie fließend ist.

Ich behaupte mal, daß sich im Bereich der ... "MK-Models" ein großer Teil der Pay-Models im Bereich "Schwarzarbeit" bewegt.
Ich möchte das nicht irgendwie "moralisch" gewertet wissen, es ist zunächst mal, wie es ist. Es gibt unbestreitbar in der MK Models, die ein Gewerbe angemeldet haben und brav alles versteuern - sie weisen auf der SC darauf hin, sie stellen Rechnungen, auch mit USt. Gut.

Viele Models hier, die Geld für's Modeln haben wollen und auch bekommen, machen das nicht.

Ich kann die sogar gut verstehen. Für ein Pay-Shooting im Monat, für einen Honorarumsatz von vielleicht 3.000 Euro im Jahr den ganzen Überbau zu veranstalten, um am Ende für 1.000 Euro zu versteuerndes Einkommen eine Gewerbeanmeldung, Steuererklärung und alles Trallala zu machen? Das ist typisch deutsch völlig überbürokratisiert. Und dann haben die Models auch noch zum allergrößten Teil Kunden, die überhaupt kein Interesse daran haben, eine Rechnung zu bekommen..

Ist das ein "unlauterer Vorteil"? Klar. Den hat die Studentin auch, die sich von einem solventen älteren Herren aushalten lässt, ohne wie eine Prostituierte korrekt ihr Einkommen zu versteuern. Den hat auch die Ehefrau, die Sex und Haushaltsarbeit gegen Kost und Logis, Kleidung und diverse Annehmlichkeiten eintauscht - und die wird sogar noch steuerlich extrem gefördert (und gilt als Keimzelle der Gesellschaft).

Mir ist die "Moral" da mittlerweile wirklich völlig wurscht - solange der Staat zunächst die Bürger mit konfiskatorischen Steuersätzen ausplündert, um anschließend das Geld der Steuerzahler mit beiden Händen für gequirlten Schwachsinn zum Fenster rauszuwerfen und gleichzeitig die Bürger vorne und hinten beim Geldverdienen wie beim Leben überhaupt zu behindern, und nun auch noch mit der Begründung "Hauptsache, wir machen irgendwas" (Kanzleramtsminister Helge Braun im Interview zu den "Corona-Maßnahmen"... Egal was, egal ob sinnvoll oder sinnlos, nützlich oder schädlich, Hauptsache wir simulieren politisches Handeln...*) die wirtschaftliche Existenz von Millionen Deutschen zerstört...

Solange das so ist, ist jeder Euro, der dem Staat vorenthalten wird, ein kleines Stückchen Volksvermögen, daß vor der Vernichtung durch totalverblödete Politiker und Funktionäre bewahrt wird.

Wir werden das Geld eher früher als später noch dringend brauchen...

Okay, sorry, ich schweife ab...

Ich habe auch schon Hobbyisten mit Fahrgeld und Übernachtung unterstützt und fahrende Models haben eigentlich immer für Schwarzgeld gearbeitet, egal aus welchem Land.

Frage:
Warum gibt es keine staatlichen Geldtransportunternehmen?
Antwort:
Wenn ein Supermarkt einem privaten Geldtransportunternehmen 100.000 Euro übergibt, damit die zur Bank transportiert werden, dann kommen bei der Bank 100.000 Euro an, und für den Geldtransport zahlt der Supermarkt vielleicht 400 Euro inkl. Kosten für das Geldzählen und Handling.
Wenn ein Supermarkt einem staatlichen Geldtransportunternehmen 100.000 Euro übergäbe, damit die zur Bank transportiert werden, dann kämen bei der Bank 48.000 Euro an, und anschließend käme noch eine Rechnung für 2.000 Euro Transportkosten...

______________________________________________

*) Was sagte heute beim Frühstück meine Liebste - eine außergewöhnlich ruhige und nicht ansatzweise zur Polemik neigende, notorisch sachliche Frau mit viel Lebenserfahrung - zu dem Helge Braun-Interview?

"Das wundert mich jetzt nicht wirklich. Ich finde, der sieht doch schon so aus wie der geistig etwas zurückgebliebene Bauernsohn, der irgendwann mal vom Trecker gefallen und dann irgendwie im Kanzleramt gelandet ist."

Es hat gedauert, die ganzen Kaffeeflecken wieder zu entfernen... :-/
3 years ago
@ Tom Rohwer

Ist das ein "unlauterer Vorteil"? Klar. Den hat die Studentin auch, die sich von einem solventen älteren Herren aushalten lässt, ohne wie eine Prostituierte korrekt ihr Einkommen zu versteuern. Den hat auch die Ehefrau, die Sex und Haushaltsarbeit gegen Kost und Logis, Kleidung und diverse Annehmlichkeiten eintauscht - und die wird sogar noch steuerlich extrem gefördert (und gilt als Keimzelle der Gesellschaft).


Wenn denn dann auch das mit der Keimzelle wahr würde ... mittlerweile wird jede Art von standesamtlich dokumentiertem Beziehungssex gefördert, auch wenn dabei gar keine Kinder entstehen können. Der ursprüngliche Gedanke, vergeblich kinderlos gebliebene Ehepaare nicht auch noch steuerlich zu benachteiligen, wurde nun zur LGBT-Förderung umgebaut. Warum beziehungslos lebende Singles somit die Benachteiligten sein sollen, weil bei denen der Spaß im Bett nicht schon "geregelt" ist, darf man da vielleicht auch mal fragen ? Da erinnere ich mich an ein Interview anläßlich der Europawahl : Eine ungarische Familie (Vater, Mutter, 3 Kinder) hat da recht plausibel erklärt, warum sie Viktor Orbán wählt.


Mir ist die "Moral" da mittlerweile wirklich völlig wurscht - solange der Staat zunächst die Bürger mit konfiskatorischen Steuersätzen ausplündert, um anschließend das Geld der Steuerzahler mit beiden Händen für gequirlten Schwachsinn zum Fenster rauszuwerfen.


Zu dem, was dann aber unter "gequirltem Schwachsinn" zu verbuchen ist, decken sich unsere Meinungen aber nur teilweise, denn ich sehe aktuell auch Verbesserungen : Daß man in Bus und Bahn nicht mehr in überfüllten Waggons stehen muß und dann noch von handyquatschenden Leuten bedrängt wird, die einem ins Genick husten, hätte auch ohne Corona längst abgestellt gehört. Die "AHAL"-Regel begrüße ich jedenfalls sehr, auch wenn die Maske manchmal nervt.
3 years ago
Um den Bogen zum eigentlichen Thema zurück zu bekommen ... erst mal vielen Dank an Nette und Kyria73 die beide so die jeweiligen Modelpositionen repräsentieren : Paymodel mit voller Bandbreite im Aktbereich und tfp-Model mit aufs Bekleidete beschränkten Aufnahmebereichen.
Was Lichtermeer dazu ansprach, ist die Zeit vor dem Millennium und eben vor dem Internet, und hier fließt es auch mit den threads von pepper und Marcello Rubini zusammen : Ganz gleich, ob man das jeweilige Aktfoto oder die Aufnahme überhaupt für toll und schön oder für mißlungen hält, ist es die Art ihrer Verbreitung, die sich gewandelt hat. Dazu gehört quasi auch der "Leserkreis" - denn auch der Aktfotobildband wurde und wird eigentlich nur von interessiertem und grundsätzlich bejahendem Publikum angeschaut, sodaß der "neidige Nachbar" kaum Kenntnis davon erlangte. Es war aber auch die Zeit vor 40 Jahren, als sogar Heerschaaren von Touristen ihre Kameras zückten, um die "nackten Germanen" an den lokalen FKK-Stränden als touristische Attraktion und Sehenswürdigkeit zu fotografieren, um dann zuhause in Texas und Tokio auch diese "besonderen" Urlaubsschnappschüsse zu präsentieren. Wenn diese Fotos nun alle digitalisiert und hochgeladen würden .....? Würde man da noch weitere 100 Jahre zurückblicken, dann wären da Szenen aus Salons und Etablissements, die wiederum sehr aufwendig mit hölzernen Atelierkameras erstellt wurden und nun gerade auch dokumentatorisch faszinieren. Vielleicht schließt sich damit auch der Kreis zum heutigen Thema, da diese Frauen damals auch Gage oder geldwerte Vorteile erhielten, auch wenn sie ob dieser Szenen als "liederlich" diffamiert wurden. Neben den Szenen, die die Damen solo zeigten, gab es aber auch welche, wo die "besten Stücke" der Herren ebenfalls deutlich ersichtlich waren ... aber oft auch deren Gesichter, denn das Hineinzoomen in die Bodyparts gab es nicht, und die Verlängerung des Balgenauszugs war durch den Laufboden begrenzt.
So wäre man auch wieder, wie highlander schrieb, bei Anspruch und Wirklichkeit.
3 years ago
Soweit ich das laienhaft mitbekam würde ich den Vergleich ziehen zu beispielsweise Sport oder meinem Beruf Musik: Der Prozentsatz derer die ihr Metier lieben und davon auch ihre Lebenshaltungskosten zahlen können ist ernüchternd gering. Ganz zu schweigen von denen die eine beneidenswerte Karriere machen.
3 years ago
@ PortraitsPortraitsPortraits

Das stimmt - von denen, die jetzt beim Adventssingen dabei (oder wegen Corona diesmal eben nicht dabei) sind, haben oder hätten nur ganz wenige auch in Konzertsälen und Opernhäusern eine Chance.
Beim Sport dasselbe ... die Entscheidung des Luzerner Kantonalarztes wäre auch dahingehend ein Signal : Mit einer komplett gesunden ukrainischen Mannschaft hätte das Spiel stattgefunden, und dann wären eben 2 oder 3 neue Talente in die Nations League gekommen.
Das ist letztlich ein ganz großer Vorteil der "online-Ära", indem man sich mit den eigenen Talenten selbst präsentieren kann, und nicht mehr auf den "Entdeckungswillen" der jeweiligen Entscheidungsträger angewiesen ist.

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