Ich habe ein Geständis zu machen... 46

1 year ago
ja-photography
Und Honorare kann man sich auch endlich sparen.

Aber Honorare gibt es doch fast nur, weil die Fotografen Modelle bezahlen wollen!? Warum sollten die sich also freuen, das dann nicht mehr tun zu müssen? ;-)
@ PHOTO-HUNTER
Neben der Fälschung einer Situation wie eben einer unterlassenen Hilfeleistung käme man quasi vom echten Double für die Bettszene zu einer virtuellen Bettszene, die es dann auch als gespielte Rolle nie gegeben hat. Dem mit Darstellern gedrehten Porno wird ja schon Realitätsverzerrung bescheinigt - was ist dann mit dem KI-Porno ?
@ bareBEAUTY
Nehmen wir statt Fußball einen Boxkampf ... wozu die ganzen Blessuren, die Gefahr von Knochenbrüchen und Gehirner- schütterungen ? So wie bei Toto-Wetten auf den Endstand von 4:1 kann auch die Box-Wette auf technisches k.o. in der 5. Runde lauten. Klar, man will auch das Dribbeln, den Kopfball und den Fallrückzieher erleben - ebenso beim Boxen trotz des Verletzungsrisikos, das es beim Fußball ja genauso gibt.
Dein Statement in #17 war ja genau dies, daß es eben nicht nur auf das Ergebnis, sondern auch auf das Erlebnis ankomme. Nichts anderes wollte ich mit dem Landschaftsbild erklären, denn auch da sieht man nur diesen einen im Bild festgehal- tenen Moment - und das Besondere daran ist vielleicht der Bussard, der sich mit der gerade gerissenen Feldmaus in den Fängen aus dem Feld erhebt. Das Orten des Nagers und den Sturzflug muß man sich aber dazu denken, außer man hätte dies alles komplett in ganzer Serie fotografiert.
Oder wenn das Model gerade in der Shootingpause ihr be- zauberndstes Lächeln zeigt, aber in ihrer Brille (die sie gerade wegen ihres Smartphones aufhat) spiegelt sich das Fenster und über ihrem Kopf ragt die Zimmerpalme hoch. Dann kann man entweder doch diese eine reale Szene fotografieren, oder 10 min. später alles optimiert, aber gestellt wiederholen. So hatte ich auch mein vorheriges Beispiel mit den Oldtimern gemeint : Ein stehend posierendes Model im Vintage-Outfit so einzuko- pieren, daß es gerade auf dem Trittbrett steht - das gibt es ja schon. Aber wie bekäme man ein KI-Model stimmig hinters Lenkrad ?
Ja, ich weiß auch noch nicht was ich davon halten soll.

Vor ein paar Tagen habe ich das gemacht, weil ich für ein Shooting was testen wollte


Völlig ohne Vorkenntnisse, in 10 Min mit Anfängerwörtern ...

ich sehe natürlich den Nutzen für Agenturen, gerade im Hinblick auf Rechtssicherheit ...aber wenn man bedenkt dass das be open Sorce Nummer ist die noch in den Kinderschuhen steckt, wil ich gar nicht wissen was es schon gibt und was noch kommt
1 year ago
SEE - Toxic Boomer
Dein Statement in #17 war ja genau dies, daß es eben nicht nur auf das Ergebnis, sondern auch auf das Erlebnis ankomme. Nichts anderes wollte ich mit dem Landschaftsbild erklären, denn auch da sieht man nur diesen einen im Bild festgehal- tenen Moment - und das Besondere daran ist vielleicht der Bussard, der sich mit der gerade gerissenen Feldmaus in den Fängen aus dem Feld erhebt.

Ah! Jetzt. Ja. Eine Insel. *g*
Jetzt habe ich deinen Punkt verstanden. Ja. Manchmal ist das Ergebnis eben auch weniger als die Summe der Teile.
1 year ago
Der Computer kann nur ausgeben, was der Mensch zuvor eingegeben hat und was er aus bestimmten Befehlen errechnet (generiert) hat. Das Gesicht müsste also aus einer Art digitalem Malbuch stammen mit der Möglichkeit, bestimmte Werte (z.B. Neigung des Kopfes, Farbe und Länge der Haare usw.) einer Grundform individuell anzupassen. Auffällig ist die mangelhafte Struktur der Haare. Die dortige Unschärfe passt nicht zur Schärfe des Gesichtes im Bild aus dem ersten Posting.
1 year ago
Spannend, das wäre mir gar nicht aufgefallen. Mich hatte eher die penetrante Kante des Ärmels gestört. Allerdings nur mit Fokus auf ist das ein echtes Foto? mit normalem Blick hätte ich es als schönes, nettes Foto abgenickt. Die mangelnde Struktur der Haare und Schärfe kann man auch ganz einfach über Bildbearbeitung verhunzen. Das war also auch schon mit natürlicher Intelligenz machbar. ;)
Eben fragte ich meinen Mann: "Was fällt dir daran auf?" "Ausser den Brüsten?" "Ganz allgemein.. Was fällt dir auf?" "Die ist irgendwie gefiltert.. Zu matschig weich gezeichnet." Also für den ersten Blick reicht es auf jeden Fall.
Ich finde es gleichermaßen faszinierend und erschreckend wie realitätsnah die künstlich erschaffen Fotos sind. Danke für dein Experiment.
@ bareBEAUTY
Weil eben all die Vorerfahrungen, nicht-visuellen Wahrnehmungen und Kopfkino-Interpretationen im Bildergebnis nicht sichtbar sind. Vielleicht war die Maus schon tot und der Bussard hat Aas aufgesammelt - auch Nagetierfreunde brauchen also nicht traurig sein, denn die Feldmaus lebte schon zuvor nicht mehr. Wird also eine S/M-Szene mittels künstlicher Intelligenz erzeugt, so wäre die Erwägung "was mußte sie erdulden, wie hielt sie das nur aus" hinfällig, weil es gar keine schmerzende Einwirkung gegeben hat.
Es ist aber auch eine Frage der Werkzeuganwendung ... der Schritt von Pinsel und Leinwand zum digitalen Zeichenbrett erscheint mir kleiner, als die Kamera wegzulegen und anstelle der Realitätsabbildung solch eine virtuelle Kreation zu vollführen. Und wenn doch, dann wozu zweidimensional bleiben ? Das rundum betrachtbare KI-Model aus dem 3D-Drucker wäre doch noch interessanter !
Es war abzusehen, das solche KI immer besser wird.
Mit aufkommen der Fotografie und deren Möglichkeiten, das geschaffene Abbild zu verändern, tat der Mensch alles um dies "verbessern" zu optimieren.
Erste Retuschen in der analogen Fotografie, dann erste kleine Schritte mit Photoshop und ähnlichen Programmen, welche auch schon immer mehr KI bekamen. Handys ersetzen bei vielen den PC, weil diese Beautyretuschen nun dort mittels APPs schnell und einfach vonstatten gingen.

Wie lange wird es dauern, bis die "reale Fotografie" nur noch von einigen wenigen der Spezies Homo sapiens sapiens ausgeübt wird?

Ab wann darf man nun keinem "Fotografen" allein hier auf der MK trauen, ob seine Fotos / Modelle ECHT sind oder uns nur noch Fakes vorgesetzt werden?

Meiner Meinung nach müssten solche Fotos DEUTLICH gekennzeichnet werden. Wie z.B. in Frankreich / Israel, wo Fotos gekennzeichnet werden müssen, welche retuschiert wurden.
1 year ago
also zu meinem Verständniss , ein Bild mit KI Programmen bearbeitet?
@ lightbox
Nein, es gibt dabei gar kein eigenes spezifisches, mit der Kamera aufgenommenes Bild.
Das KI-Bild entsteht aus generierten Vorlagen - die ursprünglich echte blauäugige Blondine ist mit 5 weiteren echten Blondinen gemischt, wobei dann auch Vorlagen mit grünen und braunen Augen erzeugt werden. Dasselbe für Brünette, Rothaarige usw. Jede Frisur und Augenfarbe nach Wunsch, hohe Wangenknochen oder Grübchen ... bei 100.000 Gesichtern wird wohl was Passendes dabei sein und kann dann noch zusätzlich modifiziert werden - in diesem Beispiel waren es 69 Models, deren Gesichter dann gemischt und typisiert wurden :

https://www.rnd.de/digital/kunstliche-intelligenz-generiert-100000-gesichter-aus-dem-computer-DTGOSZQE6ZDCFLLN6KMIXPEJFU.html
1 year ago
Wow, ich bin super beeindruckt. Ich hätte niemals gedacht, dass es sich um ein computergeneriertes Model handelt. Faszinierend, was Technik heutzutage alles kann.
1 year ago
Also mich hätte dies Foto bei einer Durchsicht durch ein großes Portfolio nicht weiter interessiert. Es hat nichts, was mich als etwas Besonderes triggert. Es ist wie eines von so vielen, wenn auch bestens auf den Punkt gebracht, technisch quasi perfektioniert. Von so vielen, die mich auch langweilen. Die Faszination durch Perfektion ist bei mir begrenzt.

Allen, denen die handwerkliche, also technische Perfektionierung ihres fotografischen Tuns das Wichtigste ist und die daraus sogar DIE entscheidenden Kriterien für fotografische Qualität ableiten, wird mit der KI nun ein Dilemma unterbreitet, das unlösbar ist - aus dieser Perspektive. Es führt diese Art von Kunstverständnis ad adsurdum.
Aber alle Bereiche, die mit Klischees vom Menschen arbeiten (Werbung etc.), nicht zuletzt auch mit den Klischees von Idealen, sind doch gut bedient mit dieser Methode.
So wie das analoge Fotohandwerk schon durchs Digitale viel professionelles Personal verloren hat, werden die meisten Handwerker nun auch noch obsolet. Sozial schade, sachlich kein Verlust.

Wer in einem Bild das Künstlerische sucht, ich nenne es verlegenheitshalber einfach mal Seele, wird an dieser Art Menschengenerierung nicht hängen bleiben. Und sei sie noch so raffiniert und faszinierend aufbereitet. Also was die Gefahr für Kunst anbelangt, bin ich deswegen noch recht unbesorgt. Meine Sorge richtet sich allerdings darauf, wenn Kunstverständnis auf handwerkliche Perfektion reduziert wird. So etwas wird mit diesen künstlichen Bildern ja suggeriert, sie bleiben nicht bei dem handwerklichen Selbstverständnis, das ihnen zuzusprechen ist, sondern maßen sich suggestiv mehr an.
(Der Kunstbetrieb kennt das schon lange. Z.B. Jeff Koons.)
Diese Verwischung ist das Gefährliche, nicht die handwerkliche Perfektionierung durch KI an sich.
1 year ago
KI hin oder her, das Erlebnis Fotografie wird sich für mich als Fotografierender nicht ändern. In Patagonien am Torres del Paine oder auf dem Gauklermarkt in Marrakesch unterwegs zu sein zu sein und später mit den Bildern die Erlebnisse dort wieder aufzurufen, das ist durch KI nicht zu ersetzen. Oder mit einem Model zu shooten und einen realen Menschen vor sich zu haben. Der Weg ist nicht immer das Ziel aber immer ein wesentlicher Teil davon.

Künstliche Fotos werden ihre Berechtigung(?) im Kommerz von Produktverkauf und einer Schar Technikaffiner haben.
1 year ago
Ich sehe es als ein Werkzeug von vielen. Ist hilfreich weder gut noch schlecht. Sonst nichts. Ich kann mir das gut vorstellen, um Hintergründe für Composings zu kreieren. Das werde ich demnächst mal probieren.
Wenn ich aber ehrlich bin, ist ein Portrait von 'ner KI ( Intelligenz ist noch was anderes wie pfiffige Programmierung) erschaffen, von der technischen Seite hochinteressant. Ich finde es wirklich geil, auch das andere Bild vom Ingo Müller - im-fotografie.de Von der fotografischen Seite aber genauso langweilig wie 99% der Portraits, die man so sieht, damit meine ich ausdrücklich alle, auch meine. Kreativität geht halt anders. Meine Interessen sind da mittlerweile anders gelagert.
Den beiden Beiträge #33 von Marcello Rubini und #34 highlander schliesse ich mich gerne an, der Kürze wegen.
Das Genre der KI-Kunst hält auch Einzug in die (professionelle) Kunstszene mit kontroversen Diskussionen. z.B.
https://www.arte.tv/de/videos/110342-003-A/mit-offenen-augen/
kurzer Beitrag aber hochinteressant.
Das Bild um welches sich da dreht, finde ich richtig gut.
1 year ago
t.spors#35 Sehr guter Link, Danke!
t.spors

ja da ist schon viel wahres dran. Man darf ja nicht vergessen dass es erst in den Kinderschuhen steckt.
ich denke, im "Alltag" wird es Hauptsächlich sein
- Hobby Menschen die zum Spaß lustige Bildchen erstellen-
- Business ( und hier sehe ich den großen Nutzen) ..Du arbeitest an ne Flyer oder sonst was ..dann bastelst du dir dein maßgeschneidertes Stockbild zusammen. Hast es so wie du es willst und musst dir um Nutzerrechte keinen Kopf machen.

Man darf auch nicht vergessen, es ersetzt (noch) nicht das eigene Bild ..weder den Prozess noch das Model das abgebildet werden soll
Aber rechts und linkts davon wird es ein paar Blüten geben die jetzt noch keiner auf dem Schirm hat ..zb in der Kunst
Das war doch vorhersehbar. Wenn auch nicht für alle.
https://www.model-kartei.de/forum/thread/101379/apokalypse-now-bildgenerierung-mit-ki-fuer-alle/#new
1 year ago
Ja ist schon irgendwie beeindruckend, aber für mich stellt sich sofort die Frage: Wozu?

- Klar es wird Leute geben (oder gibt es ja schon), denen macht es Spaß, Bilder am PC zu generieren. So wie anderen das Fotografieren Spaß macht, anderen das Malen. - Ist aber kommerziell irrelevant.
- Der Hobbyfotograf fotografiert ja in der Regel, weil ihm das Fotografieren Spaß macht, nur (primär) wegen dem Endprodukt. Ist also keine Zielgruppe.
- Normalerweise macht man Portraits weil man eine bestimmte Personen fotografieren will oder muss. Da ändert sich nichts.
- Werbefotografie / Stockfotografie: Wäre ein denkbarer Einsatzfall. Allerdings muss man sehen, wie weit es in Zukunft möglich ist, auch das ganze drum herum entsprechend zu generieren. Da dürfte noch viel Hirnschmalz erforderlich sein.
- Presse/Reportage: Da verbietet es sich natürlich von selbst. Und "Betrug" ist da schon lange möglich und kam immer wieder vor, auch ganz ohne "KI".
- Natur- und Landschaftsfotografie: Nun da sind heute (leider) schon Bilder gang und gäbe, die im Wesentlichen am PC entstanden sind. Das ist einerseits ein Problem, andererseits kommerziell nur bedingt nützlich, denn wer einen Bildband oder Kalender kauft, will in der Regel doch reale Landschaften sehen. (Außer man steht explizit auf diese Art Photoshop-Kunst.)
1 year ago
Also bei "Linnea" und "Jessie" sieht man schon, dass da was enorm glatt und künstlich ist... finde ich. (Woher kommen übrigens die Namen?)

Hab mal den Test gemacht und die Tätowierte Nr. 3 bei bing.com in das Bildersuche-Quadrat reingezogen!
Und wirklich: kein Ergebnis! Müsste bedeuten, dass dieses Gesicht weit genug von all seinen Vorlagen entfernt ist... also irgendwie völlig neu konfiguriert... brrrr...!

Damit wären wir wieder bei der Illustration und AVATAR usw. Oder bei Phantombildern für die Fahndung!

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