@fotozuma:
Für mich persönlich macht die ganze Geschichte keinen guten Eindruck. Ein ehemaliges Model welches in den USA eine Modelagentur aufgezogen hat und von dort den Fotografen-Markt von A, CH und D bewirtschaften will finde ich äusserst merkwürdig.

Daß das Unternehmen in Florida registriert ist bedeutet in keiner Weise, daß es auch in Florida ansässig sein muss.

Wer bei "Briefkastenfirmen" nur an Liechenstein, Gibraltar, Isle of Man oder einschlägige Karibik-Inseln denkt, der übersieht, daß die USA ein wahres Paradies für Briefkastenfirmen sind. Delaware, Nevada, ...
In diesem einstöckigen Bürogebäude in Wilmington, Delaware, einer Stadt mit ca. 75.000 Einwohnern, über die die FAZ lästerte, daß dort wohl kein Mensch freiwillig wohne, sind allein über 285.000 Unternehmen ansässig...

Ich hatte vor ca. einem Jahr ein Shooting mit einem Model der Agentur NG (inzwischen ist es dort allerdings nicht mehr gelistet). Das lief im Prinzip problemlos ab, die Dame war sehr attraktiv und konnte auch gut vor der Kamera agieren. Die Kommunikation im Vorfeld lief erst über das Model, dann über eine Managerin der Agentur ab, das fand ich ein wenig seltsam. Sie wollten 50% als Anzahlung per Paypal auf das Konto von Natali Gaidysh. Ich hab mich darauf eingelassen, obwohl ich da etwas misstrauisch war, aber wie gesagt, es hat dann alles reibungslos funktioniert und ich war mit dem Shooting sehr zufrieden. Nun gut, billig ist der Spaß nicht, ich hatte allerdings mit dem Model vorab einen etwas günstigeren Preis ausgehandelt, das hat dann auch funktioniert. Hinzu kamen noch Fahrtkosten.

Ich bin auch noch separat von weiteren Models/Managerinnen dieser Agentur angeschrieben worden, aber ich kann ja nicht die ganze Welt mit meiner Kamera beglücken, dafür reichen weder meine Zeit noch mein Bankkonto. Außerdem hat sich noch eine weitere Managerin von NG Models bei mir gemeldet, die angab, für eine Tina T Model Agency zu arbeiten. Die wiederum hat ihren Hauptsitz in Genf in der Schweiz. Alles etwas undurchsichtig. Wieviel Geld am Ende bei den Models hängen bleibt, weiß ich nicht. Aber ich denke, die Damen sind alle erwachsen und müssen selbst entscheiden, ob sich sich auf so ein Geschäftsmodell einlassen oder nicht.

Vor drei Tagen habe ich dann hier in der MK eine Nachricht von NG Models Agency erhalten, in der mir vier Models angepriesen wurden, die demnächst in der Schweiz aufschlagen. Ich habe dankend abgelehnt, inzwischen sind mir die Preise einfach zu hoch. Soweit ich das beurteilen kann, handelt es sich in der Regel um Damen aus der Ukraine. Ich kann verstehen, dass ukrainische Modelle Geld brauchen, aber ich kriege da inzwischen so viele Angebote, egal ob von Agenturen oder selbständigen Damen, und alle schreiben mir, dass sie in die Schweiz kommen. Ich wohne eine gute Autostunde nördlich der Schweizer Grenze und habe keine Lust, Schweizer Preise samt Transportkosten zu bezahlen, zumal ich vermute, dass die Damen sämtlich keinerlei Steuern bezahlen. Meines Erachtens müssten nach marktwirtschaftlichen Gesetzen bei steigendem Angebot die Preise sinken statt steigen, aber offenbar ist das Gegenteil der Fall. Das mag ich dann doch nicht dauerhaft unterstützen.

Nun, Coole Socke bringt einige Probleme auf den Punkt die ich gerne verdeutlichen möchte.

ANZAHL ANFRAGEN
- Allein im 2024 habe ich 53 Anfragen von Modellen aus der UA erhalten.

AUFGEFALLENE GEMEINSAMKEITEN DER ANFRAGEN
- Alle diese Modelle sind attraktiv.
- Gute 7/8 der anfragenden Modelle sind neu auf dem Markt. Sedcards mit Anzahl Besuchern in den tiefen einstelligen 1'000er, Bilder nicht älter als max. 6 Monate, etc.
- Bei nahezu allen Anfragen handelt es sich um Erstkontakte.
- Die Bildersprache der Sedcardbilder wiederholt sich bei den Modellen. Es scheinen oft die gleichen Fotografen am Werk zu sein. Es gibt sogar eine Location welche nahezu alle diese Modelle mit absolut identischem Posing auf Ihrer Sedcard haben.
- Alle Anfragen sind nahezu identisch ausformuliert
- Alle Anfragen haben nahezu identische Preisstaffelungen
- Alle Modelle haben als Wohnort irgend einen Ort in irgend einem Land, schreiben aber im Sedcardtext sie seien in der UA wohnhaft

MIR FÄLLT AUCH AUF
Ich habe vor 2022 gerne mit Reisemodellen aus der UA zusammengearbeitet. Diese wenige alten Hasen von damals sind praktisch nicht mehr aktiv. Ich kriege keine Anfragen mehr von diesen hervorragenden Modellen. Sie scheinen aus dem Markt verschwunden oder verdrängt zu sein.

MEINE MEINUNG
Grundsätzlich dürfen sich von mir aus so viele Modelle in der CH tummeln wie sie wollen. Und sie dürfen sich von mir aus auch alle um eine Agentur oder um eine Agentin herum scharen und mit dieser zusammenarbeiten.

WENN ABER
- Ein ehemaliges Model eine Briefkastenfirma in den USA betreibt und darüber andere Damen in Europa vertickt
-Eine in Genf ansässige Agentur unzählige Damen um sich schart und bis nach D hinauf anpreist
- etc.
dann müssen wir Fotografen uns vom Gedanken lösen, dass es sich dabei um ein paar unbedarfte Girls von nebenan handelt welche gemeinsam durch die Lande tingeln um aus Spass an der Sache vor D- und CH-Männern blank zu ziehen.

DIESE VORSTELLUNG IST SCHLICHT FALSCH
- Dahinter stecken knallhart agierende und uns nicht bekannte Geschäftsleute bei denen die angepriesenen Modelle Mittel zum Zweck (sprich zum Geldverdienen) sind.
- Es ist auch eine altbekannte Tatsache, dass junge Frauen aus Krisengebieten oder wirtschaftlich schwachen Regionen mit falschen Versprechungen und der Aussicht auf lukrative Jobs mehr oder weniger freiwillig ins Ausland gelockt werden um dort dann unter schlechten Bedingungen irgendwelche Drecksjobs ausüben zu müssen. Wir alle kennen dieses Geschäft... Das geschah/geschieht schon im römischen Reich, in den 1940ern in Europa oder heute bekanntermassen in Thailand, auf den Philippinen und in Afrika. Und das wird leider auch im Jahr 2100 noch geschehen :-(

Ich bin der Meinung, wir müssen uns diese Problem stets vor Augen halten und versuchen die richtig guten Reisemodelle erkennen und entsprechend mit interessanten und seriösen Jobs zu beglücken. Ich gebe aber auch zu, dass ich das nicht immer schaffe... :-(

Tom Rohwer

Ich erlaube mir, Dich zum wiederholten Mal darauf aufmerksam zu machen, dass Du mich in wirtschaftlichen Fragen nicht zu belehren brauchst.

Ob Du es glaubst oder nicht, die Thematik der Briefkastenfirmen (auch in den USA) ist sogar mir bekannt. Und ich bin mir zu 100 % sicher, dass ich davon mehr verstehe als Du es jemals wirst. Solche Konstrukte gehören bei mir zum Daily Business, ich beschäftige mich TÄGLICH aktiv damit.

Ich hoffe, Du kannst diese Tatsache endlich akzeptieren!

Danke Dir dafür.

Coole Socke

Was Die hohen "CH-Preise" angeht...

Lass Dir versichern, dass diese Preise welche Du anspielst auch in der CH nicht mehr real sind. Preis/Leistung für die klassische Fotomodeltätigkeiten ist bei diesen Anfragen völlig aus dem Ruder gelaufen.

Ich bin aus diesen (und weiteren in einem früheren Post geschilderten) Gründen sehr zurückhaltend geworden solche Shootings zu buchen.

Zum Thema Schweiz:
Ich erinnere in dem Zusammenhang an meinen Thread:
https://www.model-kartei.de/forum/thread/101570/merkwuerdige-zurueckgezogene-anfrage/?page=0

Da wurde sich noch seitens der üblichen Verdächtigen darüber lustig gemacht, dass sich eine Agentur durch "Austausch" von Modellen entlarvte und dass Modelle angeblich in UA waren und zur gleichen Zeit in der Schweiz Shootings hatten ...

fotozuma Zu den aufgefallenen Gemeinsamkeiten könnte ich noch hinzufügen, dass sie alle nicht auf der Besucherliste meiner SC aufschienen.

Aufgrund meiner heutigen Erfahrung muss ich #11 revidieren bzw. differenzieren und zu #15 die Zweckmäßigkeit unterstreichen, dass der Austausch der Telefonnummer äußerst hilfreich sein kann.

Ich differenziere so, dass alle ng-Models, mit denen ich zusammenarbeitete, ausgesprochen zuverlässig sind und es mit ihnen nicht die geringsten Probleme gab. Hinsichtlich der Agentur hege ich massive Zweifel an der Seriosität.

Dies ist heute geschehen:

Mit einem MK-Model vereinbarte ich ein Shooting. Nach Beanstandung der überhöhten Honorarforderungen wurde mir ein verträgliches Honorar genannt. Nachdem alles in trockenen Tüchern war, kam die Frage nach den Travelkosten. Mit Hinweis darauf, dass diese Bestandteil des Honorars seien, bot ich dennoch 20 € pauschal an, was akzeptiert wurde. Meine Telefonnummer gab ich für Whatsapp an, bekam aber hierüber keinerlei Nachrichten.

Die Deutsche Bahn mit ihren Verzögerungen bewirkte, dass sich plötzlich eine NG-Agentin über whatsapp meldete und die zu erwartende Verzögerung mitteilte. Bis dahin wusste ich nicht, dass ng überhaupt involviert ist. Angeblich hatte das Model schlechtes Internet und die Agentin deshalb gebeten, sich zu melden - was völlig widersinnig ist, denn dafür brauchte es nicht mehr und nicht weniger Internet, als für den Kontakt zur Agentin (was mir das Model auch bestätigte).

Letztlich war es so, dass Heribert das Model aus seiner Loft zu mir brachte (ist nicht weit zur Fotolounge) und sich herausstellte
- dass ng den Account des Models durch Passwortänderung gekapert hat
- ein Sedcardverwalter entgegen dem Wunsch des Models nicht genannt wird
- das Models keinen Satz der bisherigen Kommunikation kannte
- dass sie 30% des Honorars an die Agentur abführen muss

Zur Folge hatte das
- dass ich zunächst fragte, ob denn die vereinbarten Aufnahmebereiche (klassischer, künstlerischer Akt) überhaupt ok seine - was aber der Fall war,
- dass das Model sich an den Support der MK wenden wird, um ihren Account zurückzubekommen
- natürlich die Fahrkostenpauschale wegfiel, zumal ich das Model zu Herriberts Loft zurückfuhr (ihr die 20 € aber schenkte),
- dass wir nun den direkten Kontakt haben und die Agentur vermutlich ein Model verloren hat (das bei ordentlicher, durchsichtiger Handhabung dort geblieben wäre)

Bei uns war das so.

Wir haben die NG-Models direkt angeschrieben und nach einem bestimmten Model (ist aktuell auch nicht mehr auf der Seite) gefragt. Darauf hat man uns die WhatsApp Nr. des Models gegeben und wir haben dann mit dem Model geschrieben. Ob am anderen Ende wirklich das Model dran war? Ja.(!!) Es gab zwei verschiedene Nummern einmal von der Agentin und einmal vom Model. Zur Kontrolle haben wir mit dem Model auch VideoCall gemacht. Die Agentin war von uns stets informiert.

Schönes Shooting, gute Stimmung, Alles wunderbar!!!

Zu den Preisen. Kohle direkt an das Model. Was Model und Agentur ausgemacht haben wissen wir nicht. Ob das mit den 30% tatsächlich stimmt, wissen wir auch nicht, aber warum sollte es anders sein?
Agentin hat sich nach dem Shooting gemeldet und gefragt, ob alles okay war. Kollege hat ihr und dem Model dann noch ein paar Bilder geschickt. Und das wars.

Unser Fazit: Alles okay! Alles verlief reibungslos. Keine Nachverhandlung, keine Vorauszahlungen, keine rührseeligen Geschichten. Alles seriös und preislich fair bis günstig.

Wir können über die NG-Model Agentur oder wie immer sie sich jetzt nennt, nichts Negatives berichten.

Grundsätzlich kenne ich das so, wie von Marcus Sawyer beschrieben mit dem Unterschied, dass ich nicht die Agentur selbst angeschrieben habe.

Zuvor hatte ich auch Kontakt mit zwei Modelagentinnen von ng über whatsapp, so dass es denkbar ist, dass diese dritte Agentin in meinem aktuellen Fall #28 ein Schwarzes Schaf ist, welches den Ruf ihrer Agentur gefährdet. In den anderen Fällen hatten die Models meines Wissens auch Zugriff auf ihren MK-Account und dort in der Regel auch selbst geschrieben.

Wie auch immer, auf Fairness zu achten kann kein Fehler sein.

WENN ABER
- Ein ehemaliges Model eine Briefkastenfirma in den USA betreibt und darüber andere Damen in Europa vertickt
-Eine in Genf ansässige Agentur unzählige Damen um sich schart und bis nach D hinauf anpreist
- etc.
dann müssen wir Fotografen uns vom Gedanken lösen, dass es sich dabei um ein paar unbedarfte Girls von nebenan handelt welche gemeinsam durch die Lande tingeln um aus Spass an der Sache vor D- und CH-Männern blank zu ziehen.

Hat das ernsthaft irgendjemand irgendwann mal geglaubt???

Pixelworx Photography - mit Studio DIE Fotolounge

,,Wie auch immer, auf Fairness zu achten kann kein Fehler sein.''
Genau so ist es! Fairness ist keine Einbahnstraße! Ich an deiner Stelle hätte wirklich überlegt, dass Shooting ganz platzen zu lassen. Was die Agentin da mit dir getrieben hat, ist komplett Verarsche! Dafür kann das Model zwar nichts, aber es ist dennoch sehr, sehr ärgerlich.

Zitat:
"dann müssen wir Fotografen uns vom Gedanken lösen, dass es sich dabei um ein paar unbedarfte Girls von nebenan handelt welche gemeinsam durch die Lande tingeln um aus Spass an der Sache vor D- und CH-Männern blank zu ziehen."
- "Hat das ernsthaft irgendjemand irgendwann mal geglaubt???"

Nun ja, der Schwerpunkt des Spaßes lag immer schon auf der Bezahlung. Ob jetzt die Reisemodelle naiv sind, die ihre Shootings selbst organisieren, oder die, die sich einer Agentur anvertrauen, das müsste noch geklärt werden. Klar ist in jedem Fall, dass wenn eine Agentur mitverdient, das entweder vom Modell oder vom Fotografen irgendwie bezahlt werden muss. Agenturen haben auch Vorteile - aber nur wenn sie gut arbeiten. Das scheint bei so einigen Sedcards, die in die MK gestellt wurden, nicht der Fall zu sein. Ich beobachte derzeit einen Trend, dass wichtige Angaben auf Sedcards fehlen, z.B. die gesprochenen Sprachen und offensichtlich auch die Angabe von Agentur und/oder Sedcardverwalter.

@ eckisfotos
Das Thema Muttersprache und Staatsangehörigkeit hatten wir schon mal, und da wurde die Symbolisierung per Flagge seit Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine zu einem zusätzlichen Problem. Wenn eine geflüchtete Ukrainerin nun zwischen Polen und der Schweiz pendelt, während ihr Bruder in einer Spezialeinheit der ukrainischen Armee dient ... und ein FSB-Agent sich für einen Workshop angemeldet hat, bei dem sie posieren wird ?
Oder eine gebürtige Russin, die erst dann in ihre Heimat zurückkehren will, wenn der Kriegsverbrecher tot ist .. welches Fahnensymbol soll sie mögen ?
Da sind dann eben nur 2 Flaggensymbole : CH beim Wohnort und GB bei Sprache ..

SEE - Toxic Boomer
Das spezielle MK-Problem mit Russland/Ukraine hatte ich tatsächlich vergessen. Aber trotzdem ist es so, dass einige laut Sedcard gar keine Sprache sprechen. Das ist für mich ein Problem, denn ich verstehe nur deutsch, englisch, plattdeutsch und latein.

Gruss aus Wien. Meiner Erfahrung nach wird der Modellmarkt derzeit mit Travel-Modellen aus Russland und Ukraine überschwemmt, wobei ein paar älter gediente Modelle, die bereits mit einigen Fotografen Erfahrung gesammelt haben, sich als Agent ausgeben und die neuen Mädels anheuern, unter Vertrag nehmen, und dann bis zu 60% des Honorars abkassieren. Für dieses Honorar erstellen sie (oder lassen erstellen) das Profil auf MK und machen die gesamte Korrespondenz in fremden Namen. Viele Modelle, die ich getroffen habe, kennen den Inhalt dieser Korrespondenz nicht, kennen die Bilder auf ihrem Profil nicht, und haben auch kein Passwort zu ihrem Profil, werden nur kreuz und quer durch die Lande geschickt. Besonders dramatisch wird es, wenn sich ein Modell nach einiger Zeit aus dieser Umklammerung lösen und unabhängig machen will, dass dann seitens des "Agenten" die MK gelöscht oder auf ein neues Modell übertragen wird.

Salsaconsul
Deine Erkenntnisse (insb. auch die Honorarablieferung von 60 % an die Agentur) decken sich weitgehend mit Aussagen welche ich mir die letzten Monate über aus verschiedenen Gesprächen mit Modellen und Surf-Aktionen hier auf der MK zusammen gepuzzelt habe.

Gemäss denen müssten die Modelle die Auslagen für Unterkunft und Transfers von Shoot zu Shoot selber bezahlen.

Ich bin froh (so weit man darüber froh sein kann) nun auch noch von einer weiteren Seite diese Aussagen bestätigt zu erhalten. Mein Bild zu den Machenschaften gewisser Kreise wird damit immer deutlicher.

Gruss aus Wien. Meiner Erfahrung nach wird der Modellmarkt derzeit mit Travel-Modellen aus Russland und Ukraine überschwemmt, wobei ein paar älter gediente Modelle, die bereits mit einigen Fotografen Erfahrung gesammelt haben, sich als Agent ausgeben und die neuen Mädels anheuern, unter Vertrag nehmen, und dann bis zu 60% des Honorars abkassieren. Für dieses Honorar erstellen sie (oder lassen erstellen) das Profil auf MK und machen die gesamte Korrespondenz in fremden Namen. Viele Modelle, die ich getroffen habe, kennen den Inhalt dieser Korrespondenz nicht, kennen die Bilder auf ihrem Profil nicht, und haben auch kein Passwort zu ihrem Profil, werden nur kreuz und quer durch die Lande geschickt. Besonders dramatisch wird es, wenn sich ein Modell nach einiger Zeit aus dieser Umklammerung lösen und unabhängig machen will, dass dann seitens des "Agenten" die MK gelöscht oder auf ein neues Modell übertragen wird.

#36: "Viele Modelle, die ich getroffen habe, kennen den Inhalt dieser Korrespondenz nicht"

Das ist mir tatsächlich in den letzten Jahren auch öfters aufgefallen, was die Modelle dann meist mit "Ich habe so viele Anfragen ..." oder ähnlichem beantworten. Da fängt man das Shooting dann tatsächlich damit an, dass man "wieder" die besprochenen Bildideen vorstellt.

Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, ob das folgende Phänomen etwas mit ng-models oder anderen Agenturen zu tun hat, aber ich vermute es:

Ein Modell mit eingetragenem Wohnort Hamburg schreibt mich auf englisch an, dass es Mitte Juni für zwei Tage nach Hamburg kommt (also wohnt sie doch nicht hier???) und ob ich Zeit für ein Shooting hätte. Wie fast immer in letzter Zeit sind keine Sprachkenntnisse angegeben. Ihre Maße können nicht passen (BH ist 95C aber der Brustumfang angeblich wesentlich kleiner als 95). Auf der Sedcard sieht man überwiegend Portrait/Fashion und einmal verdecktes topless - aber kein Referenzfoto für Akt. Trotzdem möchte das Modell mit Aktfotos Geld verdienen. Wieviel schreibt sie allerdings nicht. Markierungen oder gar Shootingbewertungen hat sie auch nicht.

Ich habe mittlerweile gar keine Lust mehr, irgendetwas nachzufragen. Um mir meine eigene Antwortstatistik nicht zu versauen, verschicke ich also meine Standardabsage.