Wieso ist alles so teuer? 100

28.02.2008
@ Brunototti:

ich glaube, es geht Aki gar nicht darum, dass er/man zu arm ist, sondern darum,
dass man im Laufe der letzten Jahre und besonders signifikant seit der Einführung
des Euro immer weniger für sein Geld kaufen kann. Dass Deutschland verglichen
mit vielen anderen Ländern noch immer ein sehr ein reiches Land ist, bestreitet
sicher niemand.
[gone] akigrafie fotodesign
28.02.2008
Danke, Futility!

Genau das mein ich.

Und - global gesehen - was glaubst wohl warum so viele Menschen noch nie ein Bier gesehen haben? Wegen Ungerechtigkeit.
28.02.2008
Der Euro ist nicht schuld, sondern unsere Gier alles haben zu wollen...


Das stimmt und stimmt nicht. Es ist von diversen Studien/Wirtschaftsinstituten
erwiesen, dass die Teurung seit der Euroeinführung NICHT nur eine gefühlte,
sondern eine tatsächliche ist. Das ist ein Fakt! Auch wenn sie wahrscheinlich
gefühlt höher ist als real. Der Euro ist also Schuld - AUCH!

Natürlich ist aber auch die Gier schuld. Die Gier das teurere, neuere und hippere
"Was-auch-immer" haben zu müssen. Tagtäglich sieht man sich verführt etwas
anzuschaffen - etwas das man in vielen Fällen nicht oder vielleicht nicht in dieser
teuren Ausführung braucht. Ich zum Beispiel brauche kein Handy, was Navi,
Internet, Toaster, ausklappbaren Helicopter und Kaffeemaschine hat (obwohl,
letzteres wäre praktisch!) - also habe ich eines was telefonieren, smsen und
knipsen (brauch ich auch nicht) kann.

Aber die Teuerung um die es hier geht und der man schlecht ausweichen kann
ist eben die bei GRundbedürfnissen. Essen, wohnen, Strom, Wasser/Abwasser
etc. Von Steuern u. ä. mal ganz abgesehen - also nicht unbedingt Luxusgüter
im klassischen Sinn.
[gone] M.G.Berlin
28.02.2008
Original von Brunototti Photography


Ich z.B. zahle fast keine Lohn- bzw. Einkommensteuer, da ich staatliche Zuschüsse - von denen hier wahrscheinlich noch keiner etwas von gehört hat - in Anspruch nehme.


Oh Bruno, jetzt hast Du die Jagd eröffnet ;-)
[gone] M.G.Berlin
28.02.2008
Würde es mir auch, unser Baudenkmal ist allerding gemietet ;-)

Aber ich warte gerade auf den Ersten "typisch, auf Kosten des Staates......." Beitrag.
28.02.2008
@ Brunototti:

Keine Jagd, aber ich glaube du hast Akis Hintergrund immernoch nicht
verstanden. Er ist nicht angenervt, weil er am etwa Hungertuch nagt,
sondern weil er die Steigerung der Lebenshaltungskosten eben in den
letzten Jahren recht deutlich ausgefallen und ein Ärgernis ist. Das hat
damit ob es ihm schlecht geht nur peripher etwas zu tun!
[gone] artofliving35(outdoor paysiehe SC)
28.02.2008
...Man könnte ja ganz einfach mal strikt dagegenhalten und versuchen der Spirale entgegenzuwirken!Wie?ganz einfach: Der Anfang wird hier gemacht: Die Models bieten ab sofort komplettshootings(inkl.Akt) ca 3 Stunden pauschal für 30 euro an!...natürlich nur um ein Zeichen zu setzen!Denke da läßt sich einiges bewirken!...man muß es nur wollen!
....lol...nicht böse sein aber die diskussion kann nur zum frustabbau dienen sonst zu nix....ist leider so!
[gone] akigrafie fotodesign
28.02.2008
Näh, mir gehts wahrlich nicht schlecht!

Kleine Anekdote zur Erklärung was ich meine:

Es wurde kurz der Kaffe angesprochen.
Wir dürften gar keinen kaufen.
Warum?
Ich habe mal einen Artikel gelesen wo die Reise von der Bohne von der Plantage zu mir in die Tasse beschrieben wurde. Allein der Vergleich, was der Plantagenbesitzer für einen ganzen Sacl Bohnen bekommt, und ich für 125g fertigen Kaffee bezahle, steht in 0,0 Relation. Sicher, Transport und Röstung (u. Personal, Maschinen) treiben den Preis in die Höhe, jedoch laut Artikel ist unser Preis immer noch zu hoch.
Deutlich zu hoch.

Selbst wenn es mir gut geht und ich mir die 125g locker leisten kann - es ist ein absolutes Unding. Und das ist nur Kaffee.
aber bitte sofort :-))))



Original von Mara Jade 29.02. Maraburger in Heiligenhaus
liebe DM komm zurück *griiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnns*
Du hast scheinbar bestimmte Mechanismen nicht verstanden, die es braucht, bis ein Produkt im Regal steht.
Natürlich sollten alle so fair wie möglich behandelt werden und natürlich sollten die Starken den Schwachen helfen, wenn es denn geht. Bei aller moralischen Betrachtung scheinst du aber immer wieder das System zu kritisieren. Hier ein Beispiel, warum bestimmte Dinge ihre Preis haben, der vom Hersteller bis zum Laden um einiges steigt:

Du bist Hersteller für eine Gitarre. Dafür brauchst du einige Rohstoffe, die du günstig einkaufst. Vom Warenwert ist das aber eher sehr gering, vergleicht man das mit dem späteren Preis. Das fertige Produkt lieferst du weltweit an einen Vertrieb, der je nach Branche zwischen 20 und 50 % (in anderen sogar noch mehr) aufschlägt. Der Vertrieb verkauft an den Einzelhande, der ebenfall in genannten Größenordnungen aufschlägt. ISt das ungerecht? Oder Abzocke?

Nein, denn zum einen muss jeder sein Geld verdienen, zum anderen übersieht man gerne all die Kosten, die man hat: Maschinen, Lager, Porto, Angestellte, Service, etc. etc. Auch die Werbung will bezahlt werden.

Auch wenn beim Kaffee, um zu deinem Beispiel zurückzukommen, einige Multis das Geschäft beherrschen, sicher oft eher unschön mit den Abauern umgehen, könntest du Fair gehandelten Kaffee kaufen oder schauen, wie man Anbauer, die etwas dagegen tun, helfen kann. Keinen Kaffee zu trinken schadet denen, denen man eigentlich helfen will.





Original von akigrafie
Näh, mir gehts wahrlich nicht schlecht!

Kleine Anekdote zur Erklärung was ich meine:

Es wurde kurz der Kaffe angesprochen.
Wir dürften gar keinen kaufen.
Warum?
Ich habe mal einen Artikel gelesen wo die Reise von der Bohne von der Plantage zu mir in die Tasse beschrieben wurde. Allein der Vergleich, was der Plantagenbesitzer für einen ganzen Sacl Bohnen bekommt, und ich für 125g fertigen Kaffee bezahle, steht in 0,0 Relation. Sicher, Transport und Röstung (u. Personal, Maschinen) treiben den Preis in die Höhe, jedoch laut Artikel ist unser Preis immer noch zu hoch.
Deutlich zu hoch.

Selbst wenn es mir gut geht und ich mir die 125g locker leisten kann - es ist ein absolutes Unding. Und das ist nur Kaffee.
28.02.2008
Vielleicht mal ein Beispiel was für mich Abzocke ist: Vattenfall ( Energiekonzern ) hatte im Jahr 2006 einen Gewinn von 980 Mil. Euro und musste trotzdem die Strompreise erhöhen und Mitarbeiter entlassen. Und das alles nur um beim nächsten Jahresabschluss 999 Mil. Euro Gewinn zu machen damit sich die Aufsichträte und Aktionäre freuen.
Ist sicher ärgerlich und auf jeden Fall zweischneidig, weil es da ja kartellrechtliche Aspekte geben könnte, die zumindest die Staatsanwaltschaft gerade prüft. Aber es ist der Sinn einer Aktiengesellschaft, den Gewinn zu erhöhen. Dann müsste man den kompletten Aktienkomplex verändern, was ja enorme Auswirkung auf die Geldbeschaffung mit sich bringt.
Das wiederum führt dazu, dass viele Projekte einfach nicht mehr gestemmt werden könnten.

Und wenn man mal davon absieht, dass es unter den ganz großen Aktienunternehmen sicher zu Auswüchsen kommt, die man nur schwer gutheißen kann, hat sich diese Idee in der Masse doch sehr bewährt und durchgesetzt. Darf man nie vergessen, wenn man fälschlicherweise von einigen Wenigen auf alle schließen will.


Original von pre-plan
Vielleicht mal ein Beispiel was für mich Abzocke ist: Vattenfall ( Energiekonzern ) hatte im Jahr 2006 einen Gewinn von 980 Mil. Euro und musste trotzdem die Strompreise erhöhen und Mitarbeiter entlassen. Und das alles nur um beim nächsten Jahresabschluss 999 Mil. Euro Gewinn zu machen damit sich die Aufsichträte und Aktionäre freuen.
28.02.2008
Gianfranco du hast ja recht mit dem was du sagst. Es ist ja nur ein Beispiel von vielen wo Preise künstlich hochgetrieben werden was eigentlich nicht sein müsste. Angebot und Nachfrage bestimmen ja schon seit langem nicht mehr den Preis. Und gerade Große Unternehmen die am Kapitalmarkt sind, handeln nicht mehr nach dem Prinzip sondern nur noch nach dem „was kann ich maximal aus dem Produkt rausholen“ Prinzip. Oder wie erklärt man dass Wohnungsbau Unternehmen einen Mietpreis von 10 Euro pro qm haben wollen und einen Leerstand haben von 40 %, oder das gewisse Lebensmittel einen minimal Preis haben ( z.B. Zucker).
[gone] akigrafie fotodesign
28.02.2008
"la garda", zwischen Gewinn und Abzocke ist ein großer Unterschied.
Wir sind uns wohl eins, dass ein Großteil der Waren auf Gewinn ausgelegt ist. Ist ja auch okay. Und wie du vielleicht bei meinem Beispiel gelesen hast, hab ich durchaus den Logistikbereich erwähnt.
Jedoch ist der Unterschied nach wie vor da - das Päckchen Kaffee ist überteuert, da kassiert jemand ziemlich gut ab.

Und ich lege meine Hand ins Feuer, dass auch das Material incl. Logistik und Personall für die von mir heut Morgen gekauften Brötchen nie zu 1,40 Euro führen müssten.

Ich glaube es gibt mehr "schwarze Schafe" als du denkst. Und daher ist's net ganz richtig zu sagen man schließt von einigen wenigen auf alle.

In einer Sache stimme ich dir zu: fairer Handel gib's in diesen "Weltläden". Und da geh ich künfig hin für meinen Kaffee.
Na ja, meine Mathelehrerin wäre jetzt stolz auf mich, aber das nennt man eben Gewinnmaximierung. Machen wir bei uns in der Agentur im kleinen Umfang letztlich nicht anders, im dem wir schauen, auf welche Art und Weise wir das beste Ergebnis erziehlen, sprich eher mit wenigen Kunden mit großem Budget oder mit vielen mit kleinem Budget. Und da sagt uns der Markt dann auch, ob und was er davon annimmt. Insofern ist die Wohnungsgesellschaft vielleicht sogar sehr zufrieden mit ihrem Ergebnis, auch wenn man das als Externer gar nicht so nachvollziehen mag.

Was ich aber die ganze Zeit sagen möchte ist, dass ich natürlich Gesetzesübertretungen und Abzocke nicht gutheißen kann und versuche, so viel wie möglich dagegen zu unternehmen im Rahmen meiner Mittel, aber ich kann dieses "alles ist teuerer", "die da oben" Gejammer nicht mehr hören, ohne dass die Jammerer vorher mal drüber nachgedacht haben, wieso das so sein könnte. Insofern sind wir da glaube ich einer sehr ähnlichen Meinung.


Original von pre-plan
Gianfranco du hast ja recht mit dem was du sagst. Es ist ja nur ein Beispiel von vielen wo Preise künstlich hochgetrieben werden was eigentlich nicht sein müsste. Angebot und Nachfrage bestimmen ja schon seit langem nicht mehr den Preis. Und gerade Große Unternehmen die am Kapitalmarkt sind, handeln nicht mehr nach dem Prinzip sondern nur noch nach dem „was kann ich maximal aus dem Produkt rausholen“ Prinzip. Oder wie erklärt man dass Wohnungsbau Unternehmen einen Mietpreis von 10 Euro pro qm haben wollen und einen Leerstand haben von 40 %, oder das gewisse Lebensmittel einen minimal Preis haben ( z.B. Zucker).
Diesen Unterschied habe ich die ganze Zeit gemacht. Und auch wenn du es nicht glauben magst, schau mal in Betriebe rein und schau und rechne mal nach. Überlege einfach mal, was eine Bckerei an Ladenmiete jeden Monat zahlen muss. Was meinst du? Was kosten wohl Angestellte? Hast du selber welche? Dann wirst du es wissen? Wie viel Ware schmeißt du weg?
Wie hoch sind deine Energiekosten? Schau mal deine Nebenkosten daheim an, da weißt du schon mehr.
Wie viel muss so ein Bäcker für Werbung ausgeben?
Wie viele Waren muss der Bäcker herstellen und verkaufen, um überhaupt diese Kosten abzudecken? Und dann noch selber genügend daran zu verdienen.

Als würde ich mir zumindest mal einen feuerfesten Handschuh über die Hand ziehen :-)


Original von akigrafie
"la garda", zwischen Gewinn und Abzocke ist ein großer Unterschied.
Wir sind uns wohl eins, dass ein Großteil der Waren auf Gewinn ausgelegt ist. Ist ja auch okay. Und wie du vielleicht bei meinem Beispiel gelesen hast, hab ich durchaus den Logistikbereich erwähnt.
Jedoch ist der Unterschied nach wie vor da - das Päckchen Kaffee ist überteuert, da kassiert jemand ziemlich gut ab.

Und ich lege meine Hand ins Feuer, dass auch das Material incl. Logistik und Personall für die von mir heut Morgen gekauften Brötchen nie zu 1,40 Euro führen müssten.

Ich glaube es gibt mehr "schwarze Schafe" als du denkst. Und daher ist's net ganz richtig zu sagen man schließt von einigen wenigen auf alle.

In einer Sache stimme ich dir zu: fairer Handel gib's in diesen "Weltläden". Und da geh ich künfig hin für meinen Kaffee.
28.02.2008
Gianfranco klar wollen alle Gewinnmaximierung haben und das ist auch okay so. Und genau deshalb jammern ja auch alle weil sie es nicht erreichen. Jeder möchte viel Geldverdienen und möglichst nichts zahlen oder möglichst wenig dafür arbeiten. Zumindest lese ich das aus den Forenbeiträgen raus.
[gone] ANGELINA HAMBURG * Lass´ Leute reden *
28.02.2008
Es gibt eine, nicht veränderbare und nicht diskutierbare Tatsache:

Deutschland ist ein Einkaufsparadies wenn es um Unterhaltungselektronik und Lebensmittel geht.

Bei Autos sind wir die teuersten, bei Klamotten im Mittelfeld.

Und ich weis, wovon ich rede:

Denn es ist ein Teil meiner Arbeit, die Preise in der EU zu kennen.

Selbst bei den Autos, ist der Preisunterschied, nur noch in Dänemark, Polen und Tschechien, wirklich interessant. Ansonsten sind es oftmals deutlich schlechter ausgestattete Fahrzeuge.

Der Euro hat zu keiner Preiserhöhung beigetragen (nicht im Bereich UE und Lebensmittel):

Im Gegenteil, die Preise sind extem gefallen.

Dass es einige Artikel, manchmal irgendwo in Europa billiger gibt, ist doch klar:

Doch die breite Masse sollte man vergleichen, wenn man eine wirkliche Aussage tätigen will.

Aber wenn wir bei dem Speicherriegel sind, den gibts in Taiwan für schlappe 45,-- Dollar zu kaufen! US-Dollar! Abnahme 10 000,-- Stück, Frachtunfrei + Zoll!

Warum nicht in Asien kaufen?


Die Preise in Deutschland sind deswegen so Top, weil hier der größte EU-Markt ist mit der größten Kaufkraft.

Und ...

... jetzt wirds wichtig:

Denn die vorhergehenden Argumente wären eigentlich Argumente für hohe Preise, wir haben die größte Dichte an Handelshäusern.

Nirgendwo in der Welt (nicht einmal in Japan) gibt es pro Einwohner soviel Handelsfläche.

Nirgendwo ist der Weg so kurz, wie in Deutschland.

Der Konkurrenzkampf ist im Internationalen Vergleich in Deutschland am härtesten.

Da lassen sich keine hohen Preise durchsetzen und deswegen haben E-Commerce und TV-Shops nicht die Bedeutung wie z.B. in den USA.
28.02.2008
Original von akigrafie
In meinem Lieblings-Irish Pup kost das Guinnes 4 Euro.

mir kommen die Tränen...
...ich habe für mein letztes Guiness auch 3,90 bezahlt, allerdings englische Pfund -> also gut 6,-€

also kein wirklicher Grund zu maulen, ist deutlich günstiger als im Ursprungsland [IMG]
[gone] akigrafie fotodesign
28.02.2008
Liebe Threadteilnehmer, ich denke euch für die Beiträge, einiges hat mir mein Frust in anderem Licht erscheinen lassen. Man lernt nie aus :-)

Bei einigen Dingen bin ich nach wie vor von der Abzocke überzeugt.

Es bleibt dabei - viel ändern lässt sich nicht.
Aber manche Dinge kann man versuchen.

Grüssle
Aki
#100Report

Topic has been closed