Milchpreise und der Protest der Bauern 59

24.09.2009
Original von Tobias Voss
.........es wird das produziert, was gekauft wird ... und das haben wir alleine in der Hand.


100% Zustimmung.
Ich kaufe nur noch Frischmilch. Keine "Hält länger frisch!"
Original von Tobias Voss
Na ja ...[quote]Original von Redhead Foto Project
Das ist wirklich sehr traurig, wie wir von den Konzernen verscheißert werden und billige "Lebensmittelfakes" konsumieren sollen ...
H-Milch ist ja kein Fake ...

Und es wird das produziert, was gekauft wird ... und das haben wir alleine in der Hand.[/quote]

Sollte sich auch auf den Analogkäse usw. beziehen. Vielleicht hätte ich besser "minderwertige Lebensmittel" schreiben sollen.

H-Mlich kommt mir jedenfalls nicht ins Haus!
25.09.2009
Ich hab´da so meine Lösung.

.
Die Bauern können sich ja wenigstens noch wehren, weil sie durch ihr hohes Wählerpotential auf sich aufmerksam machen können.
Wer aber hilft den vielen Fotografen die durch das Preisdumping von Lidl, Rossmann und Co. in Konkurs gingen. Die Labor´s verlangen von einem Händler für ein 9x13 12 Cent+MWSt. und Rossmann verkauft das Bild für 1 Cent incl. MWSt.
Nur die paar tausend Händler haben keine Lobby in Berlin. Das interessiert auch die Bevölkerung nicht. Die Bauern werden sogar suventioniert und stellen ihre Milch vor den Bauerhof, sie wird abgeholt und bezahlt.
Ich möchte auch mal alles was ich produzieren kann vor die Ladentür legen und es wird einfach abgeholt und bezahlt.
25.09.2009
Tja, seit "Geiz geil ist" sollte zumindest jeder wissen, dass ganz maßgeblich
er es in der Hand hat wie sich solche Preisspiralen entwickeln. Das ist nicht
nur bei Milch so.

Ich sehe es bei Honig. Klar ist der Honig "aus EG und Nicht-EG-Ländern" von
Langnese und Co. billiger, als der vom heimischen Imker, aber dafür bestäu-
ben dessen Bienen auch die Obstbäume und vieles mehr in Deutschland und
nicht in Timbuktu oder sonstwo... Aber wieviele Imker gibt es denn noch?
Mein Mann ist mit Ende 30 in seinem Ortsverband das absolute Kücken. Die
Arbeit mit Bienen macht sich keiner mehr, wenn die Leute dann kommen und
sagen, "Na das krieg ich bei Aldi aber für 1.29€ im Angebot!"

Wir sind das Ende der Kette. Wenn ich bei einem Bauern um die Ecke ein Huhn
kaufe dann kann ich es schon lange vorher "besuchen" wenn ich will - ich weiß
wie es aufwächst, aber ich weiß eben auch, dass ich es nicht für knapp 2€ be-
komme. Jeder muß selbst wissen, was ihm seine Ernährung wert ist...
25.09.2009
Meines erachtens ist das Problem zum größten Teil von allen Seiten selbst gemacht.

  • Die BRD produziert am Tag mehr milch für den Markt wie benötigt wir!
    Wie was das nochmal mit Angebot und nachfrage? Wo kauft Ihr ein wen es ein Vergleichbares Produkt günstiger gibt?
    Ich hab da was im kopf mit "Angebot = groß und Nachfrage = klein ergibt kleinen Preis"

  • Die Landwirte sind sich zusammen uneinig
    Warum das so sit habe ich keinen schimmer mag evtl an der Parziellen Orga liegen.

  • Was passiert mit der Übproduktion an Milch?
    Weinbauern schütten wenn sie den Preis Ihres Weins obenhalten möchten Ihre überproduktion weg.
    Bei Milchbauern/ Molkereien läuft das soweit ich weis etwas anders. Diese verkaufen die zuviel produzierte Milch an Fabrikanten die Milchpulver produzieren. Dieses Milchpulver wird mit hilf der EU subventionen an einen unserer Nachbarkontinente verkauft. Der dotige Preis für milchpulfer ist dank der Subvention dort billiger als die einheimiche Milch. Hierraus folgt zu guter letzt das wir einem Land welchen wir "Helfen" den einheimischen Bauern die Lebensgrundlage nehmen......


Ich habe verständniss das sich die Bauerna ufregen weil die Preise im Keller sind aber wie kann hier entgegengewirkt werden?
Ich glaube, in Zukunft gibt es erheblich weniger kleine Bauern die evtl eine Nische füllen.
Die großen werden sich effektiver Organisieren und die Produktion an milch erheblich drosseln damit es ein stabileeren Preis gibt.


LG, Nico
[gone] User_11925
25.09.2009
Na wie wir heute aus den Nachrichten erfahren haben, hat das Merkel die Probleme der Milchbauern ja zur Chefsache erklärt. siehe hier
Eine reife Leistung nachdem das Problem und die Proteste schon seit Jahren schwelgen.
Aber ein gutes hat das ganze. Zwei Tage vor der Wahl kann die Bauernversteherin in drei Tagen wieder alles vergessen ;-)
25.09.2009
Original von Fotofamilie
Na wie wir heute aus den Nachrichten erfahren haben, hat das Merkel die Probleme der Milchbauern ja zur Chefsache erklärt. siehe hier
Eine reife Leistung nachdem das Problem und die Proteste schon seit Jahren schwelgen.
Aber ein gutes hat das ganze. Zwei Tage vor der Wahl kann die Bauernversteherin in drei Tagen wieder alles vergessen ;-)

Bist du dir sicher das Sie Ihre versprechen erst in 3 Tagen vergisst? ich würde behaupten spätestens Sonntag 18 Uhr ;)
[gone] User_11925
25.09.2009
Original von Nico Reinhard
[quote]Original von Fotofamilie
Na wie wir heute aus den Nachrichten erfahren haben, hat das Merkel die Probleme der Milchbauern ja zur Chefsache erklärt. siehe hier
Eine reife Leistung nachdem das Problem und die Proteste schon seit Jahren schwelgen.
Aber ein gutes hat das ganze. Zwei Tage vor der Wahl kann die Bauernversteherin in drei Tagen wieder alles vergessen ;-)

Bist du dir sicher das Sie Ihre versprechen erst in 3 Tagen vergisst? ich würde behaupten spätestens Sonntag 18 Uhr ;)[/quote]

Naja bei dem Trubel ab 18 Uhr wird sie erstmal vergessen was sie alles vergessen muß :-)
[gone] Abgemeldet
25.09.2009
Mal allgemein über dieses Thema: Hies es nicht letztens das Politik hier in der MK absolut tabu wäre? Oder doch nicht wenn es nur um Landwirtschafts-Politik geht??
Deswegen kaufen wir nur noch Bio-Milch. Bezahlen gerne mehr für gute Qualität.
25.09.2009
Solange dass die grossen Lebensmittelverteiler wie Lidl, Aldi, und weitere den grössten Teil des Umsatzes machen sind so Threads wie hier zwar sinnvoll, um auf viele Probleme auferksam zu machen, sie nützen nichts, wenn sich der Konsument nicht daran hält, dass er gewisse Anforderungen und Qualitäten verlangt.
Das beginnt bei den Arbeitsverträgen der Mitarbeiter und hört beim Bienenhonig auf.

Kürzlich, was spannendes gelesen:

In einem Land ohne Bienen sind bald auch keine Menschen mehr. Die sind verhungert.
Vielleicht dramatisch geschrieben, aber noch spannend.. darüber nachzudenken . .

ZB anstelle mit billigem Zucker mit teurem Honig Tee zu süssen . .

Heiner
25.09.2009
Original von KÖNIG Photography http://www.fotoartak.com
Deswegen kaufen wir nur noch Bio-Milch. Bezahlen gerne mehr für gute Qualität.


bei Aldi ?

anTon
[gone] Alexander Strauch - new website online !
25.09.2009
Tja, da sehen wir mal wo wir mit unserer "Geiz ist Geil"-Einstellung hingekommen sind. Lebensmittel sind doch heute nur noch gut wenn sie auch günstig sind. Woher sie kommen und wie sie "produziert" wurden ist den meisten Menschen doch heute egal....
[gone] maja1974
25.09.2009
Original von Alexander Strauch
Tja, da sehen wir mal wo wir mit unserer "Geiz ist Geil"-Einstellung hingekommen sind. Lebensmittel sind doch heute nur noch gut wenn sie auch günstig sind. Woher sie kommen und wie sie "produziert" wurden ist den meisten Menschen doch heute egal....


So ist es ja nicht erst seit heute, weiten wir den Zeitraum doch ruhig auf die letzten 30-40 Jahre aus. Was gab es da nicht alles für Skandale, Frischei, Glykol usw.

Aber die Frage die sich mir dann stellt: die Bauern streiken für höhere Preise für sich, allerdings nicht für bessere Qualität die beim Verbraucher ankommen soll. Warum soll der Verbraucher also für den "Mist" den er jetzt billig kaufen kann dann auch noch einen höheren Preis bezahlen?
25.09.2009
Weil der Bauer dann a) weiterexistieren kann und die Prodktion nicht
in Länder verlegt wird wo Tierschutz ein Fremdwort ist und b) weil er
selbst dann (zumindest wäre das meine Wunschvorstellung) besser,
tiergerechter produzieren kann, eben weil er nicht nur aufs Geld
schauen muß.



Original von maja1974
[
Aber die Frage die sich mir dann stellt: die Bauern streiken für höhere Preise für sich, allerdings nicht für bessere Qualität die beim Verbraucher ankommen soll. Warum soll der Verbraucher also für den "Mist" den er jetzt billig kaufen kann dann auch noch einen höheren Preis bezahlen?
25.09.2009
Finde es spannend, welche Themen hier angeschnitten werden, wenn es um den Milchpreis geht. Dabei ist Problem ist zu einem guten Teil auch von den Bauern hausgemacht...

Vor gar nicht so langer Zeit sind die Preise für Milchprodukte sprunghaft gestiegen (zur Erinnerung). Da waren bis zu 50% Preisanstieg drin. Offiziell wurde die gestiegene Nachfrage nach Milchprodukten aus Asien als Ursache genannt.
Darauf hin haben die Bauern ihre Produktion hochgefahren - ist bei steigenden Preisen ein leicht nachvollziehbares Verhalten. Ein Autobauer kann dann seine Leute Überstunden schieben lassen. Einem Milchbauern nutzt das nichts. Er muss sich mehr Kühe in den Stall stellen.
Nun ist es inzwischen wieder zu einem Angebotsüberhang gekommen. Der Preis reagiert entsprechend: Er sinkt. Denn nur so finden die angebotenen Mengen einen Abnehmer.
Da ein Bauer leider wenig flexibel ist (Kann seine Kuh leider nicht auf Kurzarbeit setzen), steht ihm jetzt das Wasser bzw. die Milch bis zum Hals. Und natürlich schreit er da - gerade vor der Bundestagswahl - um Hilfe.
Jetzt könnte man argumentieren, das ein Mindestpreis für Milch für die Bauern Planungssicherheit geben würde und von daher begrüßenswert ist. Aber er führt leicht zu Überproduktion (Stichwort: Milchsee). Sinnvoller ist es, an den Marktstrukturen anzusetzen.

Und aus Sicht des Konsumten: Wo man seine Milch kauft, ist fast egal. Nur wenige Supermärkte zahlen freiwillig höhere Preise. Im Endeffekt sollte man einfach nur mehr Milch kaufen. Also mal wieder ein Milchbad-Shooting zum Wohle unserer Bauern?
[gone] maja1974
25.09.2009
[quote]Original von Futility
Weil der Bauer dann a) weiterexistieren kann und die Prodktion nicht
in Länder verlegt wird wo Tierschutz ein Fremdwort ist und b) weil er
selbst dann (zumindest wäre das meine Wunschvorstellung) besser,
tiergerechter produzieren kann, eben weil er nicht nur aufs Geld
schauen muß.

Einfach mal gefragt,

a) welche Länder wären das denn zum Beispiel und

b) hätte "er" das nicht schon längst tun können, der Preis war ja wohl mal akzeptabel und eine tiergerechte Produktion somit zumindest theoretisch möglich.
[gone] maja1974
25.09.2009
Sorry, hab's quote Ende gelöscht...
25.09.2009
Oh die armen Landwirte und Bauern, warum bauen sie die Maststelle, weil sie nicht genug bekommen und dann jammern sie wenn die Preise fallen.
Es wird ein Aufstand gemacht und dann bekommen sie von der EU wieder Zuschuss. In Internet kann man ja nachsehen was jeder Landwirt und Bauer im Jahr 2008 an Zuschuss bekommen hat, dann sollten sie davon sich keinen neuen Traktor oder Pkw kaufen.

Kann es denn sein, dass es Landwirte gibt, die mehr Zuschuss bekommen als manch einer hier im Jahr verdient und dann jammern sie noch?

Ich selbst habe in der Familie einen Landwirt und er hat in 2008 mehr als 30.000 Euro Zuschuss bekommen, ohne etwas dafür zu leisten.

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