Die "Gefahr" der Digitalfotografie für Berufsfotografen 71

02.12.2009
Original von Paulus Photographie
Ein Mitarbeiter, der sagen wir Schlosser ist, ist kein legaler Fotograf, wenn er in seiner regulären Schlosser-Arbeitszeit Fotografenarbeit leistet. Untechnisch ausgedrückt ist er somit Schwarzarbeiter.

Du kannst dir deine zynischen ;-) also gerne sparen.

LG Paul


Ob untechnisch ausgedrück oder nicht..... Schwarzarbeit wäre hier der verkehrte Ausdruck, denke ich. Er übernimmt einfach nur einen erweiterten Aufgabenbereich, den er von seinem Arbeitgeber auferlegt bekommen und angenommen hat. Wenn man das schon aus Hobby betreibt, warum dann nicht auch während der Arbeitszeit oder zu Sonderzeiten für seinen Arbeitgeber fotografieren statt am Bankenschalter Kunden beraten?

Es ist ja nicht der erste Fall dieser Art. Die Chefin eines Hör- und Akkustikfachgeschäft mit mehren Filialen hat auch schon hier gesessen, weil sie nicht mehr den Tagessatz eines Fotografen zahlen will, der ihre Hörgeräte fotografiert.

Auf zu neuen Ufern.........
[gone] Retrographisches Atelier Paulus
02.12.2009
... ich sagte ja, faktisch ist es so, aber auch wenn der Arbeitsbereich erweitert ist, so darf das nicht für etwas gänzlich Anderes verwendet werden.

In österreichischen Arbeitsverträgen - und eben nach österreichischem Recht - ist damit gemeint, dass zB der Verkäufer auch für kleinere Reinigungsarbeiten heran gezogen werden darf. Aber der Schreiner darf nicht zum Elektriker werden und der Elektriker nicht zum Fotografen.

LG Paul
Das ganze Qualitätsgesabbel mal hintenangestellt, das ist nicht der Punkt.
Es werden Äpfel mit Birnen verglichen.
Dazu ein Rechenbeispiel:
Fotograf X soll in der Firma Z eine Aufnahme machen, braucht dazu drei Stunden und berechnet 200 €. Das ist dem Chef zu teuer.
Mitarbeiter Y der o.g. Fima macht die Aufnahme, braucht auch drei Stunden und glaubt nun, dass seinen Chef die Aufnahme nur 45 Eus gekostet hat, weil sein Stundenlohn bei 15,00 Euro liegt.
Inclusive aller Arbeits- und Nebenkosten liegt der tatsächliche Aufwand aber bei knapp 30 Euro pro Stunde.
Da der Chef aber an dem Mitarbeiter im Normalfall was verdienen muß ( bei Strafe seines Untergangs ) muß der Mitarbeiter eine Wertschöpfung pro Stunde von vielleicht 60 Euro bringen. In der Zeit, in der er statt die in seinem Arbeitsvertrag festgelegten Arbeiten zu erfüllen fotografiert, muß ein anderer MA die Aufgaben zusätzlich übernehmen oder er muß nacharbeiten. Wenn seine reguläre Arbeit nicht liegenbleibt, ist er nicht ausgelastet und man muß über Kostensenkungen im Personalbereich nachdenken.
Das sind ganz simple Zusammenhänge, bei denen Arbeitnehmer und Gewerkschaftenn regelmäßig laut aufheulen.
Es sind ganz einfache kapitalistische Grundsätze.
Alles nachzulesen bei Friedrich Engels: "Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft"
02.12.2009
Original von Paulus Photographie
...
In österreichischen Arbeitsverträgen - und eben nach österreichischem Recht - ist damit gemeint, dass zB der Verkäufer auch für kleinere Reinigungsarbeiten heran gezogen werden darf. Aber der Schreiner darf nicht zum Elektriker werden und der Elektriker nicht zum Fotografen.

LG Paul


das hat aber nichts mit eventueller verdeckter schwarzarbeit zu tun, sondern mit dem gewährleistungsrecht und haftungsfragen, wenn was schief geht.

wenn ein unternehmen von einem angestellten schlosser seine produkte oder die firmenfeier fotografieren lässt, und ihn dafür bezahlt, dann wird dadurch kein kunde einer gefahr ausgesetzt und es können keine haftungsansprüche entstehen ;)
02.12.2009
Original von Wolfgang Blachnik
Das ganze Qualitätsgesabbel mal hintenangestellt, das ist nicht der Punkt.
Es werden Äpfel mit Birnen verglichen.
Dazu ein Rechenbeispiel:
Fotograf X soll in der Firma Z eine Aufnahme machen, braucht dazu drei Stunden und berechnet 200 €. Das ist dem Chef zu teuer.
Mitarbeiter Y der o.g. Fima macht die Aufnahme, braucht auch drei Stunden und glaubt nun, dass seinen Chef die Aufnahme nur 45 Eus gekostet hat, weil sein Stundenlohn bei 15,00 Euro liegt.
Inclusive aller Arbeits- und Nebenkosten liegt der tatsächliche Aufwand aber bei knapp 30 Euro pro Stunde.
Da der Chef aber an dem Mitarbeiter im Normalfall was verdienen muß ( bei Strafe seines Untergangs ) muß der Mitarbeiter eine Wertschöpfung pro Stunde von vielleicht 60 Euro bringen. In der Zeit, in der er statt die in seinem Arbeitsvertrag festgelegten Arbeiten zu erfüllen fotografiert, muß ein anderer MA die Aufgaben zusätzlich übernehmen oder er muß nacharbeiten. Wenn seine reguläre Arbeit nicht liegenbleibt, ist er nicht ausgelastet und man muß über Kostensenkungen im Personalbereich nachdenken.
Das sind ganz simple Zusammenhänge, bei denen Arbeitnehmer und Gewerkschaftenn regelmäßig laut aufheulen.
Es sind ganz einfache kapitalistische Grundsätze.
Alles nachzulesen bei Friedrich Engels: "Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft"


Ein sehr interessanter und wahrer Beitrag, der aber am Trend nichts ändert.
02.12.2009
Neulich auf XING: Eine Dame ließ sich über die böse Welt aus, in der Hobbyfotografen ihr das Geschäft sabotieren. Und das, obwohl sie aus ihrer langen Erfahrung wisse, was ein goldener Schnitt ist, und sie jedem Bild noch eine "zusätzliche Ebene" hinzufüge.

Ein Blick in ihren Blog enthüllte, daß sie nicht nur (mehr schlecht als recht) fotografiert, sondern auch Webpräsenzen bastelt, textet und andere "kreative" Sachen macht. Und irgendwann mal Bankkauffrau gelernt hat. Ihre Referenzen waren ein "Ammersee-Fotoblog".

Natürlich ist diese Kombination aus Dummheit und Unfähigkeit ein Extrembeispiel. Aber letzten Endes: Ein Unternehmen kann sich differenzieren durch die Qualität der Arbeit, durch Kundenbeziehungen, oder dadurch, daß es besser "funktioniert" - Verfügbarkeit, Erreichbarkeit etc. Wer nichts besser macht als Amateure, braucht sich nicht zu wundern, daß niemand ihn bezahlen will. Daß manche Fotografen meinen, sie hätten ein gottgegebenes Recht, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ist einem Kunden herzlich egal.

Und ja, der Vergleichsmaßstab ist in den letzten Jahren deutlich nach oben gewandert. Na und? Würde ich meinen Kunden heute noch die Lösungen verkaufen wollen, die vor 5 Jahren "state of the art" waren, wäre ich auch schon nach Bangalore outgesourct... und das zu Recht.

Viele Grüße
Thomas
03.12.2009
Und da kommt schon der nächste Klopper:

Die Volksbank bietet zur Weihnachtszeit kostenlose Shootings in deren Filialen an für Ihre Kunden. Ausgeführt von einem Volksbank-Mitarbeiter...... an der hauseigenen Studioblitzanlage der Werbeabteilung.

Ich glaube, ich muss bald umsatteln, da ich nur wenig im gewerblichen Bereich tätig bin.

Grüße,
Michael
[gone] Danke für die schöne Zeit - no shoots
03.12.2009
Original von Michael - bekennender Fotoholicer
Und da kommt schon der nächste Klopper:

Die Volksbank bietet zur Weihnachtszeit kostenlose Shootings in deren Filialen an für Ihre Kunden. Ausgeführt von einem Volksbank-Mitarbeiter...... an der hauseigenen Studioblitzanlage der Werbeabteilung.

Ich glaube, ich muss bald umsatteln, da ich nur wenig im gewerblichen Bereich tätig bin.

Grüße,
Michael


wo bieten die das denn an? örtlich oder landesweit?
03.12.2009
Original von TM-PhotoDesign *new pic*
[quote]Original von Michael - bekennender Fotoholicer
Und da kommt schon der nächste Klopper:

Die Volksbank bietet zur Weihnachtszeit kostenlose Shootings in deren Filialen an für Ihre Kunden. Ausgeführt von einem Volksbank-Mitarbeiter...... an der hauseigenen Studioblitzanlage der Werbeabteilung.

Ich glaube, ich muss bald umsatteln, da ich nur wenig im gewerblichen Bereich tätig bin.

Grüße,
Michael


wo bieten die das denn an? örtlich oder landesweit?[/quote]

Örtlich. Volksbank Paderborn Höxter Detmold.[IMG]
03.12.2009
Original von Michael - bekennender Fotoholicer
[quote]Original von Wolfgang Blachnik
Das ganze Qualitätsgesabbel mal hintenangestellt, das ist nicht der Punkt.
Es werden Äpfel mit Birnen verglichen.
Dazu ein Rechenbeispiel:
Fotograf X soll in der Firma Z eine Aufnahme machen, braucht dazu drei Stunden und berechnet 200 €. Das ist dem Chef zu teuer.
Mitarbeiter Y der o.g. Fima macht die Aufnahme, braucht auch drei Stunden und glaubt nun, dass seinen Chef die Aufnahme nur 45 Eus gekostet hat, weil sein Stundenlohn bei 15,00 Euro liegt.
Inclusive aller Arbeits- und Nebenkosten liegt der tatsächliche Aufwand aber bei knapp 30 Euro pro Stunde.
Da der Chef aber an dem Mitarbeiter im Normalfall was verdienen muß ( bei Strafe seines Untergangs ) muß der Mitarbeiter eine Wertschöpfung pro Stunde von vielleicht 60 Euro bringen. In der Zeit, in der er statt die in seinem Arbeitsvertrag festgelegten Arbeiten zu erfüllen fotografiert, muß ein anderer MA die Aufgaben zusätzlich übernehmen oder er muß nacharbeiten. Wenn seine reguläre Arbeit nicht liegenbleibt, ist er nicht ausgelastet und man muß über Kostensenkungen im Personalbereich nachdenken.
Das sind ganz simple Zusammenhänge, bei denen Arbeitnehmer und Gewerkschaftenn regelmäßig laut aufheulen.
Es sind ganz einfache kapitalistische Grundsätze.
Alles nachzulesen bei Friedrich Engels: "Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft"


Ein sehr interessanter und wahrer Beitrag, der aber am Trend nichts ändert.[/quote]

Der typische Chef sieht das aber etwas anders: er geht davon aus dass der betroffene MA sein gewohntes Arbeitspensum schon trotzdem "irgendwie" schafft, auch wenn er zwei drei Stunden mal was anderes macht.
[gone] TheMike.ch
03.12.2009
nicht vergessen werden sollte auch, dass ein externer photograph auch immer gebrieft und betreut werden muss. wenn der interne knipser die bilder also in 2 - 3 h macht, braucht er im andern fall mindestens die hälfte der zeit, um den externen zu briefen, nen termin zu finden usw. externe photographen sollten sich optimalerweise ja auch mit der materie des photo-objektes auskennen und ihm dieses wissen zu vermitteln, kostet auch zeit.

unterm strich finde ich, ein externer lohnt sich primär dann, wenn er für die gewünschten bilder wirklich der spezialist ist und der umfang sowie die benötigte qualität auch ein überdurchschnittliches mass betragen.

grusssss
TheMike

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