Die "Gefahr" der Digitalfotografie für Berufsfotografen 71

[gone] TheMike.ch
01.12.2009
hmm ... ich arbeiten nicht hauptberuflich als photograph, knipse aber für meinen hauptarbeitgeber auch immer mal wieder was. nehme ich dadurch "richtigen" photographen aufträge weg? gut möglich. (auch wenn die immer noch ab und zu nen auftrag kriegen, weils zeitlich und geographisch net passt bei mir.)
aber mein chef wäre ja blöd, wenn er das x-fache für nen "richtigen" ausgibt, wenn er die leistungen auch intern abdecken kann.
wenn der lehrling beim bäcker sich privat mit websites beschäftigt, wär der chef ja auch blöd, wenn er seine neue website für teures geld von ner web-firma erstellen lässt. da gibt er dem lehrling lieber nen schönen bonus und lässt ihn werkeln.

ganz abgesehen davon, dass die externen "richtigen" photographen öfters mal die bilder nicht so hinkriegen, wie wir sie haben möchten. wir sind in einem visuell sehr anspruchsvollen bereich tätig und legen entsprechend grossen wert auf gute bilder (wobei WIR definieren, was gut ist).
von daher ... wer deswegen keine oder weniger aufträge von uns bekommt, hat halt pech gehabt.

grusssss
TheMike
Das kann man nur unterstreichen !
Die Schwarzarbeit gab es ja schon früher auf dem Gebiet der Fotografie. Nur waren die Resultate nicht so gut wie Heute. Das lag einfach am Material. Der Schwarzarbeiter machte 24 Bilder auf Rollfilm. Mit Kontakten, Filmentwicklung und Prints waren da gleich mal 50 € weg. Un dann war möglicherweise kein brauchbares Bild dabei. Heute macht er 1000 Belichtungen spielt mit Adobe tagelang an den Bildern und schafft 10 Gute. Die Kundin ist zufrieden und der Amateur stolz und zufrieden.
Ich weiß selbst, dass es hervorragende Amateurfotografen gibt, die ich um ihre Kreativität und Können bewundere. Aber meist sind es Spezialisten auf einem speziellen Gebiet. Einer davonhier in der MK, den ich hoch achte ist Oli M. , aber ich bin mir nicht sicher, wenn Oli einen Auftrag für Glas- oder Porzellanfotografie bekommen würde, ob er dann nicht überfordert wäre. Von einem guten Berufsfotografen verlangt man aber dieses Können. Ich backe zum Beispiel ein hervorragendes Bauerbrot, aber ich nenne mich nicht Bäcker und versorge auch nicht kostenlos die Bevölkerung damit.
Aber jeder der ne Knipse hat, nennt sich Fotograf.
Eins ist jedenfalls sicher - der normale Handwerksfotograf wird aussterben. Spezialisten, die mit hohem technischen Aufwand arbeiten müssen (Autofotografie, Werbung, Food etc.) werden noch überleben, und selbst da kriselt es, weil viel schon künstlich am Computer entsteht.
RIP


Original von SPO ©
[quote]Original von Lofote
Aber so eine Veränderung und der Zwang, sich nicht auf Stillstand auszuruhen



Es geht gar nicht so sehr um Stillstand... Fakt ist einfach, daß keiner der Berufsfotografen jetzt plötzlich damit anfängt, Schweine zu schlachten, oder Brot zu backen .. und dann Schnitzel oder Brot verschenkt...

das ist es doch, was mit Fotos passiert. Ich habe hier das Argument gelesen, daß Berufe ausgestorben sind, weil die Produkte nicht mehr zeitgemäss sind oder gar überflüssig.
Dies trifft auf den Beruf des Fotografen ja in keinster Weise zu... hier ist es "nur" der Fall, daß dieser Beruf zwischenzeitlichen vielen Menschen NEBEN deren eigentlichen Broterwerb zugänglich geworden ist.

In ihrer Freitzeit verschenken sie also ein Produkt, von dem der eigentliche Fotograf leben sollte.[/quote]
01.12.2009
Tut mir leid, ich sehe beim besten Willen nicht, wo das Problem liegt. Wenn Du mit Deiner Qualität keinen Kunden überzeugen kannst, dann machst Du was falsch! Das gilt für alle Bereiche der Fotografie. Nur weil mehr Leute ne Kamera haben, und den Auslöser finden bedeutet das noch lange nix, deppert auch gegen Geld wurde schon immer herumgeknipst.

-
Boris
[gone] TheMike.ch
01.12.2009
Original von Thomas Kierst WS Alternatives Licht 29. Nov.
... Einer davonhier in der MK, den ich hoch achte ist Oli M. , aber ich bin mir nicht sicher, wenn Oli einen Auftrag für Glas- oder Porzellanfotografie bekommen würde, ob er dann nicht überfordert wäre.


dann wird er das höxtwahrscheinlich auch net machen, oder???

also nimmt dir niemand den porzellan-job weg. und wenn doch, ist der kunde entweder zufrieden und du hast pech gehabt. oder der kunde ist unzufrieden und kommt beim näxten mal wieder zu dir.

das ganze thema gabs ja schon oft hier ... und die knipser sind längst net die einzigen, welche mit diesem "problem" kämpfen. jeder handwerksbetrieb "kämpft" gegen die einzelfirmen, bei denen jemand von sanitär über küchenbau bis schreinerarbeiten alles anbietet und günstig anbietet, weil er kaum fixkosten hat und als einzelfirma einfach anders rechnen kann.
sobalds in den kreativen bereich geht, wirds noch ärger. jeder zweite student bietet sich als webdesigner oder was auch immer an - zu einem bruchteil des preises, welchen "richtige" webdesign-firmen verlangen und auch verlangen müssen.

so wars immer, so wirds immer sein. deshalb jammern nützt genau so wenig, wie all die studenten und einmannfirmen zu verteufeln.

wir sind in einem sehr spezialisierten bereich tätig und durch unsere grösse und die struktur preislich deutlich über dem durchschnitt. also, was tun wir? jammern wir, dass andere ihre leistungen so günstig anbieten? ne, wir überzeugen mit qualität und zeigen mit guter arbeit, dass wir unseren preis wert sind.

DAS wäre die richtige reaktion.

grusssss
TheMike
01.12.2009
zeigst du uns mal einen Link von deinen Arbeiten ??....würde mich freuen.


Original von TheMike.ch
[quote]Original von Thomas Kierst WS Alternatives Licht 29. Nov.
... Einer davonhier in der MK, den ich hoch achte ist Oli M. , aber ich bin mir nicht sicher, wenn Oli einen Auftrag für Glas- oder Porzellanfotografie bekommen würde, ob er dann nicht überfordert wäre.


dann wird er das höxtwahrscheinlich auch net machen, oder???

also nimmt dir niemand den porzellan-job weg. und wenn doch, ist der kunde entweder zufrieden und du hast pech gehabt. oder der kunde ist unzufrieden und kommt beim näxten mal wieder zu dir.

das ganze thema gabs ja schon oft hier ... und die knipser sind längst net die einzigen, welche mit diesem "problem" kämpfen. jeder handwerksbetrieb "kämpft" gegen die einzelfirmen, bei denen jemand von sanitär über küchenbau bis schreinerarbeiten alles anbietet und günstig anbietet, weil er kaum fixkosten hat und als einzelfirma einfach anders rechnen kann.
sobalds in den kreativen bereich geht, wirds noch ärger. jeder zweite student bietet sich als webdesigner oder was auch immer an - zu einem bruchteil des preises, welchen "richtige" webdesign-firmen verlangen und auch verlangen müssen.

so wars immer, so wirds immer sein. deshalb jammern nützt genau so wenig, wie all die studenten und einmannfirmen zu verteufeln.

wir sind in einem sehr spezialisierten bereich tätig und durch unsere grösse und die struktur preislich deutlich über dem durchschnitt. also, was tun wir? jammern wir, dass andere ihre leistungen so günstig anbieten? ne, wir überzeugen mit qualität und zeigen mit guter arbeit, dass wir unseren preis wert sind.

DAS wäre die richtige reaktion.

grusssss
TheMike[/quote]
Das hat ja nichts mit Jammern zu tun. So sind nun mal die Tatsachen. Und um so mehr an einem Kuchen knabbern, umso weniger bleibt für den Einzelnen übrig. Nur der Amateurfotograf hat einen anderen Job. Er hat eben noch einen anderen Ernährer.
Dass es da in anderen Berufen Parallelen gibt ist mir auch klar. Nur Tatsache ist und bleibt. Die digitale Fotografie gibt den Berufsfotografen den Todesstoß.
In 6 Jahren gehe ich in Rente und kann Landschaften und Blümchen fotografieren, also was soll´s ;-)
01.12.2009
Original von Thomas Kierst WS Alternatives Licht 29. Nov.
Ich backe zum Beispiel ein hervorragendes Bauerbrot, aber ich nenne mich nicht Bäcker und versorge auch nicht kostenlos die Bevölkerung damit.


Dann bist Du aber eher die Ausnahme. Ich kenne viele, die z.B. was backen und dann von Zeit zu Zeit ihren Bekanntenkreis mitversorgen.
Mein Vater ist zum Beispiel auch kein gelernter Koch....aber er hat ein Speiselokal. Kochen hat er sich selbst beigebracht......und es liegt ihm eben im Blut

Ich kann mich erinnern, daß man früher auch für ein Microsoft Office Paket hunderte von Euro hinlegen mußte. Heute kann man Open Office frei im Internet runterladen.
So wie ich das sehe, ist aber Microsoft immer noch nicht Pleite gegangen. Auch die müssen teilweise komplett umschwenken um am veränderten Markt bestehen zu können.
Vor der gleichen Aufgabe stehen halt jetzt Fotografen.
[gone] Langhaarzottl [Studio-World.de]
01.12.2009
Ich für meinen Teil haben zum Beispiel die Erfahrung gemacht daß man vielleicht gerne in "seinem Lieblingsbereich" tätig sein würde...man aber flexibel sein muss wenn es um das eigene Angebot geht...

wenn ich mich ausschliesslich darum kümmern könnte Beauty-Shootings zu machen...wäre ich sicherlich entspannter...nur könnte ich damit sicherlich kaum 'n Pokal gewinnen...

kommt logischerweise auch immer auf seine Kundschaft an...und was deren Ansprüche und Budget angeht...

wieso sollte ich nicht für Fa. XY Steinskulpturen knipsen...oder für den Hersteller YZ sein Angebot an Korbwaren...wenn hier ordentliche Preise bezahlt werden...
und man dazu noch die Werbemittelgestaltung "abstauben" kann?

Ich erlebe es immer wieder...daß es erst heißt..."jaaaa...der Kalle hat 'ne Knipse...der kann das auch..." und keine 4 Wochen später heißt es dann:

Du...sag mal könntest Du nicht...wir ham das mit einem versucht...aber der kann das doch net so wie man es bei Dir sieht..."

Ach?

Klar...wenn ich meinen Qualitätsanspruch im Keller zusammenstricke...kann auch der Neffe des Schwagers des Chefs was hindengeln...
spätestens wenn das was die Kunden haben wollen auch nur den Hauch von Qualität haben soll...kommen die gar nicht drumherum jemanden zu schnappen der ein bissi Plan von dem hat was er macht...

War vor nicht allzulanger Zeit so'n Thema...getunte Autos...von einem Club...

erst'n Anruf...."joaaah...wir hätten da so 'ne Idee...blaablubber...was kostet denn sowas..."

Preis durchgegeben...und dann so: "ja neee...wir wollten nicht ihr gesamtes Equipment kaufen..."

Nicht viel später: "Wir würden dann doch gerne auf Ihr Angebot zurückkommen...die Bilder die unser Kumpel gemacht hat...die kommen net so rüber wie wir uns das dachten..."

Achja? ;o)

Ich denke alleine die Fotografie wird nur ganz wenigen wirklich den Lebensunterhalt sichern...hier sind es meist die Komplett-Angebote auf die unsere Kunden eingehen...

Galerie-Gestaltung, Werbemittelgestaltung, Großdrucke, Covergestaltung von CD's, DVD's und sowas...

halt das was die Fotografie und die Bildbearbeitung beinhaltet...aber auch die weiterführenden Arbeiten...

Klar kann das auch der Sohn vom Nachbar...nur kommt dann wieder das Fachwissen und technische Wissen ebenso zum tragen wie auch die Umsetzung...

also ist es die Qualität die da nach wie vor eine Rolle spielt...wobei ich nicht sage daß der Hobbyist das niemals könnte...
nur ist dann wieder das Vertrauen zu dem...der das beruflich macht...doch etwas größer...

zumindest in den Bereichen in denen wir tätig sind...

Gruß

Zottl
Die Eingangsfrage war doch ob die Digitalfotografie der Tod der Berufsfotografie ist. Und das kann man nur mit ja beantworten. Es ist nun mal Tatsache, dass die Zahl der eingetragenen Betriebe (Handwerksfotografen) in den letzten 10 Jahren stetig zurückgehen. Es ist nicht nur der Studiobereich. Einer der Standbeine, der meisten Fotografen mit Ladengeschäft, das Amateurgeschäft (Filmentwicklungen, Bilder, Alben etc) ist total weggebrochen. Das hat schon vielen Geschäften die Existenz genommen.Dort ein Stück und da ein Stück, da hat der normale Handwerksfotograf schon zu knabbern. Und die sind eben nun mal die Masse der Berufsfotografen.
Klar gibt es Fälle, bei dener der Auftraggeber dann doch reumütig zum Berufsfotografen zurückkehrt, aber eben nicht immer. Geiz ist eben geil.
Klar ist auch, dass man sich umstellen muß. Fotografen haben keine Lobby, wie die Landwirte, und werden bestimmt nicht subventioniert.
Klar ist auch, dasses anderen Hanwerken ähnlich geht, ausser den Kfz-Werkstätten. Da ist es umgekehrt. Früher konnte jeder seinen Vergaser einstellen und den Verteilerfinger wechseln. Die Leutchen waren schlauer. Mit der notwendigen teuren Elektronik hat man den Schwarzarbeitern das Handwerk gelegt.
Tatsache ist und bleibt jedoch, dass die Digitalfotografie den ausgebildeten Berufsfotografen auf die Bank schickt.
[gone] T..
01.12.2009
Original von Michael - bekennender Fotoholicer
Schon jetzt mache ich mehr Umsatz mit Schulungen als mit der Fotografie und das macht mich nachdenklich der Zukunft betreffend. Natürlich bestehen schon Ideen und ich werde dem geänderten Anforderungen nach ein entsprechendes Angebot haben. Doch rein für die Fotografie ist dies sehr schade, finde ich.

Wenn nunmal dein aktuelles Kerngeschäft einbricht und du aktuell schon mehr durch Lehren als durch Fotografieren verdienst, warum baust du das nicht aus und machst auf anderen als den üblichen Wegen Werbung dafür? Gibt ja schon welche, die komplett umgesprungen sind und sich mittlerweile tatsächlich eher als Lehrer denn als Fotograf sehen und deren Studio jetzt Schule heißt.

Oder was mich ganz persönlich etwas abschreckt: Man erfährt über deine Workshops quasi nichts. Bei anderen Anbietern gibts Blogpostings oder Teilnehmerfotosammlungen, potentielle Kunden werden regelmäßig über den RSS-Feed mit Videos oder Making of-Bildern angefixt. Dein Blog ruht überwiegend...

Tobi
[gone] TheMike.ch
01.12.2009
irgendwie ist die "professionelle" photobranche aber auch selber n bissel schuld daran. ich z.b. arbeite mit einem fachlabor zusammen, welches auch mit vielen photofachgeschäften zusammenarbeitet und für die entwickelt.
preislich ist es jedoch leider so, dass selbst ich mit meinen einkaufspreisen für laborarbeiten teurer bin, als all die online-labore, welche sich im netz tummeln.
also selbst wenn ich laborarbeiten zum einstandspreis weitergeben würde, wär ich teurer. und da die allermeisten amateur- und hobbyknipser nicht wert auf die meist nur im detail sichtbar bessere qualität eines fachlabores wert legen, gehen sie zu den grossen online-laboren und kriegen da ihre bilder viel günstiger.

das hat aber rein gar nichts mit digitalphotographie zu tun, sondern damit, dass die "professionellen" labore immer weniger marktgerecht anbieten.

und nur so nebenbei ... ohne moderne digitaltechnik könnten die meisten photographen auch gar nicht mehr mit dem markt mithalten. weder preislich noch terminlich.
(wobei wir teilweise auch mit photographen zusammen arbeiten, die aufträge partiell analog knipsen).
also auf draht ist, findet auch heutzutage seine kunden und vielleicht auch den entscheidenden kleinen vorsprung, um "besser" als die amateure zu sein.

grusssss
TheMike
01.12.2009
Ach das Thema ist ja nicht gerade neu... aber doch immer wieder spannend :-)

Ich darf auch hin und wieder für meinen Hauptarbeitgeber ran... was daran liegt das viele professionelle Fotografen trotz gescheiten Briefings nicht die Fotos zustande bekommen die wir brauchen ;-)

Was sagt uns das also? GENAU es liegt einfach an der Qualität!
Viele der Haus und Hof Fotografen mit Laden um die Ecke zeigen in Ihren Auslagen Ergebnisse von denen ich mir zutraue die besser hin zu bekommen. Das hat nichts mit Arroganz zu tun sondern damit, dass scheinbar viele gesetzte Fotografen sich nicht mehr weiter entwickeln wollen.

Qualität ist auch wirklich ein wichtiger Faktor!
Ich habe letztens eine Hochzeit fotografiert und danach kam das Brautpaar zu mir und sagte: "Wir haben uns die Bilder angesehen und mal verglichen mit dem was die Verwanten (incl. einem Hobbyfotografen) so gemacht haben... man sieht schon das da ein deutlicher Unterschied ist und sind glücklich das Du fotografiert hast."

Das größte Problem ist nur das Qualität so viel Geld kostet... der vom Paar angefragte Fotograf um die Ecke wollte einfach mal 500,- € dafür das er kommt und dann pro Papierabzug halt einen stattlichen Betrag.
Wohlgemerkt keine komplette Hochzeitsbegleitung sondern 1,5 Stunden Standesamt! Ich denke mal mit 300,- € incl. FotoCD wäre das ein guter Preis gewesen und das wäre nach Abzug von Steuern und Verischerung immernoch einen bedeutend höherer Stundenlohn als die meisten bei nem festen Brötchengeber habe.


Also "überleben" nur die, die auch wirklich gut sind als Profis. Punktum weil wirklich noch nicht jeder einen kennt der Bilder zaubern kann wie aus einem Modemagazin ;-)

Just my 2 cents
OT: Was mir immer wieder auffällt. Es gibt genügend Berufsfotografen die mit Hochachtung von der Qualität von vielen Amateutfotografen schwärmen. Die Kreativität hängt ja auch nicht davon ab, ob man Geld damit verdient oder nicht.
Die Profis hätten aber eher Grund auf Amateure sauer zu sein, speziell dann,wenn sie schwarz arbeiten.
Es ist aber komischerweise genau umgekehrt. Amateurfotografen behaupten ständig, dass Profis nix können, in ihrem Können stehen geblieben sind bla bla.
Was haben Dir denn die Profis getan ?
[gone] Abgemeldet
01.12.2009
Preisverhandungen im täglichen Leben

Ungefähr so laufen Verhandlungen mit (Foto) Kunden ab. Bei anderen Brenchen wirkt sowas etwas merkwürdig.
01.12.2009
Original von Thxforlooking
Qualität ist auch wirklich ein wichtiger Faktor!
Ich habe letztens eine Hochzeit fotografiert und danach kam das Brautpaar zu mir und sagte: "Wir haben uns die Bilder angesehen und mal verglichen mit dem was die Verwanten (incl. einem Hobbyfotografen) so gemacht haben... man sieht schon das da ein deutlicher Unterschied ist und sind glücklich das Du fotografiert hast."

Das größte Problem ist nur das Qualität so viel Geld kostet... der vom Paar angefragte Fotograf um die Ecke wollte einfach mal 500,- € dafür das er kommt und dann pro Papierabzug halt einen stattlichen Betrag.
Wohlgemerkt keine komplette Hochzeitsbegleitung sondern 1,5 Stunden Standesamt! Ich denke mal mit 300,- € incl. FotoCD wäre das ein guter Preis gewesen und das wäre nach Abzug von Steuern und Verischerung immernoch einen bedeutend höherer Stundenlohn als die meisten bei nem festen Brötchengeber habe.


Zusammengebraut etwas viel *freundliche ausgedrückt* Halbwahres.

Zum Beginn deines Beitrages. Dass Du bessere Bilder hinkriegst aus dem Angebot
deiner Firma kann ja möglich sein. Meist hängt es daran, dass der Fotograf gar nicht
richtig gebrieft wurde, was er dann abzuliefern hat. Er fragt verzweifelt nach, kriegt
einige in die Kamera, dann stellt die Firma fest: Dieses Bildchen müssen wir haben.
Und dann gehst Du hin, weil man das Ding ja heute haben muss und drückst ab.

Solche Aufträge habe ich ab und an. Mit befreundeten Firmen.
Das hat nix mit Qualität zu tun oft, sondern mit der Planung,
was man mit den Fotos machen will. Man weiss bis die ersten
Fotos da sind keinen Dunst, was man haben muss.

Ich habe noch kein Hochzeitspaar gesehen, das von den eigenen
Bildern der Hochzeit nicht hochzufrieden war. Egal von wem. Lob zu
Hochzeitsbildern nehme ich nie zur Kenntnis, ist eh zumindest rosarot verbrämt.
Die Bilder werden mit der Erinnerung an Emotionen betrachtet.
Diese haben nichts mit der Leistung des Fotografen zu tun.
Aber ich weiss schon, es gibt riesengrosse Unterschiede in jener Auftragssparte.

Woher willst Du wissen, was ein guter Preis für ein shooting ist.
300 Euro wenn der Fotograf 500 will.
Für 1 1/2 Stunden knipsen auf einem Standesamt mit Nachbearbeitung reichen
eben 300 nicht aus. Was man nur weiss, wenn man ein eigenes Geschäft führt.
Ich bin Architekt nicht Fotograf, die Kosten meines Büros lassen sich im Bereich der Fixkosten vergleichen.

Heiner
[gone] TheMike.ch
01.12.2009
Original von Polarlicht
Ich habe noch kein Hochzeitspaar gesehen, das von den eigenen
Bildern der Hochzeit nicht hochzufrieden war. Egal von wem. Lob zu
Hochzeitsbildern nehme ich nie zur Kenntnis, ist eh zumindest rosarot verbrämt.
Die Bilder werden mit der Erinnerung an Emotionen betrachtet.
Diese haben nichts mit der Leistung des Fotografen zu tun.
Aber ich weiss schon, es gibt riesengrosse Unterschiede in jener Auftragssparte.


och ... dochdoch ... auch solche gibts. ich hab mal die kirchliche hochzeit von bekannten geknipst. und abgesehen davon, dass sie anschliessend nur ein bruchteil der eh schon günstig berechneten kosten bezahlen wollten (weil mein aufwand einfach unterschätzt wurde), fanden sie dann auch kaum was gutes an den bildern. z.b. wurde im nachhinein quasi verlangt, dass ich doch hätte übers brautpaar klettern sollen, um auch mal von der anderen seite in der sehr kleinen kirche photos zu machen *gg*

naja ... seither sind das ex-bekannte - und ich mache keine hochzeitsphotos mehr.

grusssss
TheMike
02.12.2009
nein, der berufsfotograf stirbt nicht aus.
warum? weil sie ein mehr von dienstleistungen im professionellen rahmen anbieten können!

ich kann nur bei mir in der stube shooten, mit den dementsprechenden wiederlichkeiten und personenkreis (freunde+verwandte) oder ich muß mir ein mietstudio nehmen was dem vermieter auch wieder geld einbringt. eine visa kann ich mir in dem rahmen auch nicht leisten.
selbst bekannte, die gern bilder von sich hätten, war die 40,- für das mietstudio zu teuer (ich bezahl ja nun kein geld um alles zu verschenken) obwohl ich für den rest nix wollte.
auch hatte ich schon um eine sehr guten freundin geworben um mit ihr bilder machen zu können (ich muß ja auch mal üben), sie ist aber lieber zu "Ihrer" gewerblichen fotografin gegangen (was okay ist).
die, die ich bisher geshootet habe, hätten eh kein geld gehabt zum profi zu gehen, das kann ich mit ruhigen gewissen sagen.

eine, die schon zwei shootings beim profi hatte, war von meinen bildern mehr begeistert als von denen die jeweils 300,- gekostet haben.
nein, ich bin nicht besonders gut, meine bilder sind teilweise auch fehlerhaft (so seh ich das).

ich denke dass der berufsfotograf teilweise keine zeit hat sich weiter zu entwickeln, zeit ist geld.
meistens kommen die kunden einmal, vielleicht dann noch ein zweites mal, das wars (ich mein privatpersonen).
da kann man sich schon leisten seinen angelernten stil von shooting zu shooting durchzuziehen, vergleichen tut der kunde selten.

ich habe meiner freundin auch schon zwei shooting beim profi geschenkt und richtig geld hingelegt (das waren jeweils nicht nur 250,-).
einmal bei nem kleinen studio (ein stil,schöne bilder, mehr auch nicht) und dann in nem bekannten studio (die haben mal für pro7 shootings gemacht "fotos deines lebens" oder so). was muß ich sagen? sauteuer, aber richtig gut. haare gemacht, visa spitze und die fotos der hammer (und die waren auch noch üüüübelst nett). da sieht man den unterschied, die einen machen ihren job, die anderen nehmen sich zeit und dafür auch das geld. ich habe es gern ausgegeben, mithalten kann ich da auf keinen fall.

oft habe ich es auch erlebt das die mädels dann gesagt haben "mensch wenn ich von dir so tolle bilder habe, wie klasse werden sie dann beim profi?" und schwups sind sie nochmal zu nem berufsknipser gegangen.

letztens hatte ich ne anfragen von bekannten-bekannten

Sie: "eh, du knipst doch? nächstes jahr wollen wir heiraten. kannst du und fotografieren? bekommst auch 50,-€ und essen+trinken ist frei."
Ich: "NEIN"

erstens lasse ich mich ausnutzen,pfff 50,- der profi verlangt (berechtigterweise) das 10 bis 20fache,
zweitens mache ich das nur für sehr gute freunde, d
rittens wenn´s schief geht bin ich der blöde. Nö.
wenn das dem profi passiert soll es mir wurscht sein, es ist sein job.

bei gewerblichen kunden sieht es vielleicht anders aus, da kann man von folgegeschäften leben.
da zählt dann aber tatsächlich die überzeugende qualität.

ich kann vielleicht personen foten, sicher auch ne hochzeit, aber auf keinen fall produkt-, business-, oder ähnliche bilder und das ist gut so.
ich mach es als hobby, verlange kein geld und trotzdem komm ich aus mangel an models nur so 4mal im jahr zum shooten.

Liebe Berufsfotografen, bitte jammert nicht! Ihr könnt mehr bieten als nur Bilder und habt auch mehr Möglichkeiten!
Also nutzt sie und Euch gehts wieder besser!
02.12.2009
Original von TheMike.ch
[quote]Original von Polarlicht
Ich habe noch kein Hochzeitspaar gesehen, das von den eigenen
Bildern der Hochzeit nicht hochzufrieden war. Egal von wem. L


och ... dochdoch ... auch solche gibts. ich hab mal die kirchliche hochzeit von bekannten geknipst. und abgesehen davon, dass sie anschliessend nur ein bruchteil der eh schon günstig berechneten kosten bezahlen wollten (weil mein aufwand einfach unterschätzt wurde), fanden sie dann auch kaum was gutes an den bildern. z.b. wurde im nachhinein quasi verlangt, dass ich doch hätte übers brautpaar klettern sollen, um auch mal von der anderen seite in der sehr kleinen kirche photos zu machen *gg*

naja ... seither sind das ex-bekannte - und ich mache keine hochzeitsphotos mehr.

grusssss
TheMike[/quote]

Nö, sowas habe ich noch nie erlebt. Dafür einmal, am 8.8.08, dass ich die Bilder
gar nicht mehr abliefern musste, weil das Paar, bis ich die CD abliefern konnte,
schon getrennt war.

Heiner
[gone] TheMike.ch
02.12.2009
lach ... auch net schlecht *gg*

hatten sie neben der scheidung noch genug geld, um dich zu bezahlen? :-)

grusssss
TheMike
[gone] Retrographisches Atelier Paulus
02.12.2009
... so mische ich mich, als Amateurfotograf (der einem Hobby und keiner Schwarzarbeit nachgeht!) nun auch in diese Diskussion ein:

Ich denke, dass teilweise die veraltete Rechtslage ein Problem der (Berufs-)Fotografen ist. Wer in Österreich Fotograf (im Rechtssinne) sein möchte, muss diesen Beruf erlernen - in der so genannten Lehrzeit verdient er relativ wenig - und darf dann, nach erfolgreich abgelegten Prüfungen sein Gewerbe ausüben. Gut und schön, denkt man nun. Eine Gesetzeslage, die die Berufsfotografen vor Schwarzarbeitern schützt. Prima vista ja, aber betrachtet man die Sache ein zweites Mal und frägt sich, wieso sich der "Kunde" für den einen oder anderen "Fotografen" entscheidet, dann stürzt diese Überlegung mit dem "Kundenschutz" in sich zusammen. Der Kunde betrachtet fertige Arbeiten, die ihm halt gefallen oder nicht. Diese Betrachtung geschieht sehr subjektiv. Dann blickt er in seine Brieftasche und kommt nun zum Schluss, zu diesem oder jenen Fotografen zu gehen. Der Berufsfotograf lebt von der Fotografie, er hat eine "Durststrecke" der Lehrzeit hinter sich, zahlt Steuern und möchte sein Können natürlich so teuer wie möglich verkaufen. Der Schwarzarbeiter ist da klar im Vorteil: Er hat keine Durststrecke hinter sich, er hat sich sein Wissen ja wohl in seiner Freizeit als Hobby angeeignet, er hat zumeist ein "anderes" finanzielles Standbein - sieht die Fotografie als nettes Nebeneinkommen und zahlt auch keine Steuern.

Meines Erachtens liegt nun das Problem darin, dass der "brave" Berufsfotograf ex lege benachteiligt wird. Wäre es hingegen so, dass sich der Kunde rein nach dem Können des zu beauftragenden richtet - und eben nicht so sehr nach dem Preis - dann sehe die Sache wohl anders aus bzw. wie auch immer.

Ich kenne die Rechtslage in Deutschland nicht, aber ich denke, sie wird ähnlich der österreichischen sein.

LG Paul

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